Ist Relic noch Hip, Top oder schon Flopp ?

  • Ersteller mr.coleslaw
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Wenn es Nachts kälter ist als draußen, halten braune Schuhe wärmer als hohe.
Wer Relic für sein Ego braucht, ok.
 
mich würde mal interessieren, ob Relic in den USA oder GB beliebter ist, als in D. Irgendwie habe ich den Verdacht, dass die deutsche Seele die abgerockten Teile weniger ins Herz schließt :D

vielleicht weiß @hack_meck mehr?
 
vielleicht weiß @hack_meck mehr?

Puh ... harte Fakten nicht, nur Beobachtungen bei Streifzügen durch das Angebot.

Irgendwo auf dem Land gibt es in der Regel zwar ein Guitar Center, aber dort keine Premium Abteilung. Daher fehlt dort in der Regel auch das komplette CU Sortiment, welches ja dann oft den Schwerpunkt Relic hat. Daher greifen die wahrscheinlich, je nach Geldbörse, zu Mexico oder US ... am Ende der Fahnenstange dann die Professional Serie. Road Worn sieht man, fällt aber ohne die ganzen Relic CU Sachen nicht so auf.

In den größeren Städten (LA, NYC, Chicago) sieht man dann deutlich mehr Relic - unter anderem auch wegen den Preisen, die man dort trotzdem noch verkaufen kann.

Alles was nicht "Musik Kaufhaus" ist (Music Zoo, Guitar Sanctuary, Shoreline Music, Northwest Guitars, Matt's Music Center, Chicago Music Exchange ... aber letztendlich auch Wildwood) hat ein ähnlich ausgewogenes Sortiment wie hier ... also PRS, Tom Anderson und Co. in "schön" ... Fender, LsL und Co. in "verschrammelt" ..


In UK bin ich nicht so zuhause, aber der PMT Shop in Birmingham hat auch quer durch den Gemüsegarten alles im Angebot.

Und Händler die es schon ne Weile gibt, werden nichts einkaufen, was sie nicht auch an den Mann/Frau bringen können. Also sollte Angebot in ungefähr der Nachfrage entsprechen.


In Summe würde ich aber sagen, dass im Vergleich zum Lagerbestand deutlich mehr % Relic in den Läden sichtbar sind und damit das Bild verzerren können. Die Gitarren sind einfach "individueller" und der Kunde will das Relic der Gitarre auch sehen vor dem Kauf. Bei Ibanez hängt eine im Laden, die anderen 5 (die gleich aussehen) sind im Lager.

Vielleicht wurde basierend auf dieser "Schieflage" in der Ausstellung auch ein Hype vermutet, den es gar nicht in den Ausmaßen gab.

:gruebel: keine Ahnung ob das hilft - ich habe einfach mal laut gedacht :D

Gruß
Martin
 
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Interessanter Thread. Woher kommt eigentlich das Wort Relic? Ich selbst finde gut gemachte Relic Gitarren aus dem 7 CS teils richtig schön, derzeit gefallen mir die Journeyman Gitarren sehr gut weil sie nicht so übertrieben kaputt gemacht wurden. Ich glaube so würde vielleicht auch eine Strat oder Tele aussehen, wenn ich sie damals neu gekauft hätte. Aber all diese Heavy Relic Gitarren mag ich nicht so sehr. Kein Mensch hätte früher seine Fender so dermaßen vergammeln lassen, selbst nicht wenn sie täglich gespielt wurde. Schaut euch zB mal Thomas Blugs No1 an. Die hat schon soooo viel erlebt, sieht aber immer noch gut aus, weil sie eben auch gepflegt und gewartet wurde.

Das Fender und Gibson Relic Modelle anbieten finde ich gut, aber wenn Firmen wie Suhr ec diese anbieten muss ich meist schmunzeln, das passt irgendwie nicht so recht. Eben weil es keine alten Marken sind, somit eben nicht authentisch. Ich glaube aber, das neue Gitarren derzeit wieder mehr gefragt sind bei der man Perfektion sieht. Bei Relic lässt sich leider auch sehr viel verstecken was sonst eher wieder eingestampft würde.

Jeder wie er es will und möchte:)
 
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Relic kommt zumindest aus dem Englischen. Als Substantiv mit einigen Übersetzungsmöglichkeiten. Überrest, Relikt, Reliquie, Rest.
Aged als Adjektiv: alt, gealtert, bejahrt, greisenhaft, uralt, betagt.
Aging (AE)/ Ageing (BE) als Substantiv: Alterungsprozess, Altern, Überalterung, Älterwerden, Vergreisung.

G nutzt für seine Manipulation mit Ageing / Aging das bessere Wort, während man bei F mittels Übersetzung schnell auch die Überhöhung des Wertes sehen könnte (Reliquie). Aber so weit muss man nicht denken ;-)
 
Fender hat ja ein Stufensystem: Closet Classic, New Old Stock und Relic. Da macht das schon Sinn.
 
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Ich glaube Relic ist auch nur ein Trend, so wie vieles andere auch. Wartet mal 1-2 Generationen ab, vielleicht lacht man dann nur noch darüber.

Ich erinnere mich noch gut, ich meine es war die Musikmesse 1996. Da gab es einen kleineren Stand von Siggi Braun. Da wurde eine sunburst Strat ausgestellt, die exakt so aussah wie eine gut gespielte von 1961. Den Begriff Relic gab es da noch nicht. Diese Gitarre wurde von sehr vielen bewundert und fotografiert, andere schimpften nur darüber und schüttelten den Kopf. Vor allem weil man öffentlich ein Fake ausstellte was kaum von dem Original zu unterscheiden war. Es war glaube ich die erste Fender Relic Strat die dort zu sehen war. Fender selbst hatte sowas nicht im Programm, da war alles tiptop lackiert und glänze im Licht:tongue:
 
Da es kurz zuvor um PU-Panzer ging, nutze ich die Gelegenheit eine extrem dünn lackierte Gitarre mit einer PRS zu vergleichen.
Danke für die Fotos und den Bericht. Find ich wirklich interessant zu sehen, wie es Gitarren/Amps so über die Zeit so ergangen ist und wie sie in Bezug auf ihre Nutzung gealtert sind. Sollte man vielleicht wirklich ein eigenes Thema zu aufmachen und mal vergleichen wie die verschiedenen Instrumente über die Jahre gekommen sind.
 
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Ich glaube Relic ist auch nur ein Trend, so wie vieles andere auch. Wartet mal 1-2 Generationen ab, vielleicht lacht man dann nur noch darüber.

das ist ja mit allem so. In den 80ern waren Pink, Gelb, Grün etc. DER SHIT und Paulas waren total out. Alles ist eine Modegeschichte... bei allem, was mit Design zu tun hat! Egal ob Kleidung, Elektro-Kleingeräte, Autos und halt Gitarren.

Im Moment ist einfach Retro in.

ICH stehe auf verranzte Klampfen. Gerne auch eine pinke Vandenberg, oder eine 3-Tone Strat... apropos:
full
 
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Vielleicht noch mal 2 Gitarren nebeneinander ...

CU Shop Relic und Vintage 1962 Fender Strat.

Neben dem Intro mit Klängen beider, gibt es ab 25:00 MIN noch mal Sounds und Bilder beider Gitarren ... Dazwischen durchaus interessantes über alte Gitarren und Amps - aus der Sicht des benutzenden Profi Musikers.




Gruß
Martin
 
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Das hat doch nichts mit Ego zu tun, wenn einem relic Gitarren vom Aussehen / Anfassen / Spielen etc. usw. einfach mehr bzw. besser gefallen.

Ein Instrument hat sein Eigenleben. Es wird transportiert, gespielt und reflektiert ein oft langes Musikerleben.
Jede Macke wurde gelebt und erlebt.
Das sind für mich gestandene Musiker.

Oder man braucht Manta mit Fuchsschwanz: "Öh man eh, die Gitte gesehen? Total abgerockt, der Typ muß schon ewig spielen. Geiler Typ eh".
Na wer es braucht....

Es gibt Modifikationen, z.B. Lack am Hals runterschleifen, hat aber mit relic und aging absolut nichts zu tun.

Meine erste E-Gitarre habe ich 1966 neu gekauft und es war nicht die letzte.
Kein Instrument wurde mißhandelt, im Gegenteil sehen einige noch immer fast wie neu aus.
Als unbedarfter Mensch kann ich im relic und aging nur der Optik Willen nichts positives erkennen,
außer vielleicht Imponiergehabe.

Relic ist eh grenzwertig, wo beginnt und endet Relic?
Der Hersteller wird wohl kaum noch Holz vom gleichem Stamm haben. Wenn ja, haben wir gravierende Unterschiede - z.B. Trocknungs - und Lagerzeiten. (Jahrzehnte Differenz)
Damals verwendete Nitrolacke (in der DDR als V2 gehandelt) sind seit Jahrzehnten verboten.
Heutiger Nitrolack hat damit absolut nichts gemeinsam.
Wir hätten ein kopiertes Instrument/ Modell aus einer alten Baureihe, welches evtl. noch optisch mißhandelt wurde, mehr nicht.
 
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Im kleinen Gespräch außerhalb des Threads wurde es gestern schon mal angeregt, einen Thread zu starten, in dem die Spuren des Gitarrenlebens gezeigt und beschrieben werden können. Die Ageingophilen und Relicophilen müssen sich dann was glaubhaftes Ausdenken.
Am Ende des jeweiligen Posts muss dann das stehen:

t45ad09_eonunf.jpg
 
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außer vielleicht Imponiergehabe.
.

Da frage ich mich, was mehr mit Imponiergehabe zu tun hat:
Wenn der kleine Ernst seine nagelneue, hochglanzpolierte PRS/Huber/Knaggs/OWAI aus edelstem Hochglanz-Tropenholz spielt, oder wenn Klaus auf seiner zerschundene Erle-Tele rumdengelt?  

Kann es nicht so sein, dass Klaus ganz bewusst eher auf dem Understatement/Underdog- Trip ist um zu zeigen, dass man auch mit einfachen Mitteln was tolles zaubern kann? 

Klar siehst DU das anders und ich will und kann dich da auch nicht von was anderem überzeugen, aber so pauschal einen Modetrend als Imponiergehabe abzuwerten finde ich nicht gut.
 
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Ich glaube, @Oktaktan meinte damit nur die auf altgeschrubbten Klampfen. Die im waren Leben gealterten Gitarren haben es wirklich verdient gespielt und gezeigt zu werden.
Das mit dem "agen" ist meiner Meinung auch nur ein Hype. V
Evtl. denkt der Eigentümer eines solchen Geräts , der Hinschauer sieht das der Typ da vorne entweder nicht ordentlich mit seiner Klampfe umgeht oder sich keine gutaussehende glänzende Gitte leisten kann.
 
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Also ich spiele alleine im Keller. Wem soll ich da mit meinen relic Klampfen imponieren !?!


Davon mal ab hat glaube ich der "nicht Gitarre spielende Zuhörer" einer Band (auf einem live Konzert etc.) andere Gedanken als:

Ist die Gitarre vintage, ist sie neu, ist sie gerelict, weiß, schwarz mit Aufklebern oder ohne....etc. usw.
 
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Uih, bei ebay ist gerade eine 62er Strat gelistet.
Da kann man verstehen, dass Gerd sie nicht aus der Hand gibt.
Und es gab Zeiten, da war die 62er (und andere heute gefragte) gebraucht spottbillig.
Wie mein Schwiegervater, Sohn eines Schrotthändlers heute bereut, dass sein Vater nach dem Krieg einen Horch - ich meine ein 930 - verschrottete, der einfach nicht mehr dem Zeitgeist entsprach...
 

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