Eben.
Für mich auch Guns n Roses, eigentlich haben die nichts großartig neues gemacht, aber viele haben wegen denen angefangen Musik zu machen, insofern auch den Stil durch die Band gebildet.
Genauso bei den Foo Fighters oder Blink182.
Ich finde nicht, dass eine Band unbedingt "stilbildend" sein muss. Guns'N'Roses war im Prinzip ja eine "Rock'N'Roll-Band". Im Gegensatz zu den anderen Bands in L.A., die damals unter dem (Hair-)Metal-Label gelaufen sind, waren sie aber eine oder die einzige "authentische" Band. GNR ist eine echte Band von der Straße, mit dreckigem Look und Sound, wohingegen die anderen Typen mehr Zeit mit Schminken und Auftoupieren ihrer Haare verbracht haben, als mit Musikmachen.
Genau genommen war das, was Bands wie Poison und Co. gemacht haben kein Rock, sondern ganz schlichter Mainstream-Pop. Bei Pop gibt es nicht wie im Rock/Metal eine mehr oder weniger klassische Instrumentierung (Vocals, Lead & Rhythm Guitar, Bass, Drums). Es gibt nicht so etwas wie "den" Popsound. Pop verwurstet alle möglichen Stile, lutscht sie weich und macht sie gefällig für die Massen
.
Seymour Duncan hat mal im Blog einen Artikel darüber gebracht, wie man einen Popsound kreieren kann:
http://www.seymourduncan.com/blog/the-tone-garage/is-there-a-pop-sound
Guns'N'Roses waren für mich von der Seite wichtig und "stilbildend", indem sie den ganzen weichgespülten Typen den Mittelfinger gezeigt haben. Slash hat mit seiner "Kopie" sogar die Les Paul wieder salonfähig gemacht, in einer Zeit, wo jeder bunte Powerstrats gespielt hat.
Die Foo Fighters sehe ich auch nicht als "stilbildend" an. Was bei der Band aber faszinierend ist, wie sie sich aus einem kleinen Projekt in ein großes Stadionmonster verwandelt hat. Dave Grohl konnte anfangs selber nicht fassen, dass er so viel Zuspruch gefunden hat. Der Sound ist über die Jahre leider auch immer etwas "gefälliger" geworden. Es ist aber auch eine der neueren Rockbands, die noch große Stadien füllt (Wembley). Das geht meiner Meinung nach aber auch nur, weil sie nicht nur für Rockfans interessante Songs hat. Der Sound ist nicht zu "hart" und es gibt viele Mitsingpassagen.
Blink 182 ist für mich auch ein Synonym für die zweite Pop-Punkwelle. The Offspring und Green Day zähle ich eher zu der ersten Welle, die es in den 90ern gab. "Smash" war meiner Meinung nach das größte Album von The Offspring. Danach kam zwar auch noch viel, aber die größte Wahrnehmung hatte die Band Mitte der 90er. Bei Green Day kann man sich streiten. Die "Dookie"-Phase war schon eine große Nummer, die Songs wurden dauernd bei MTV gespielt, aber in den 00ern hatte die Band ihren zweiten Frühling mit der "American Idiot". Gerade die etwas jüngeren haben die Band erst in dieser Phase kennengelernt.
Die zweite Pop-Punkwelle hatte meiner Meinung nach so viel Erfolg, weil diese Bands u.a. den Soundtrack für viele Filme der Jahrtausendwende geliefert haben (in American Pie hatte Blink 182 eine Nebenrolle). Die Songs waren damals auch bei vielen Gitarristen beliebt, die gerade angefangen haben (bei uns waren es die der ersten Welle
). Nicht so schwer zu erlernen, wie z.B. Dream Theater.