Gibt es sie noch....die großen Rockbands mit ihren Gitarrenhelden?

  • Ersteller Marschjus
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Pete Townshend war für mich der absolute Gegenentwurf zu den "Gitarrenhelder" dieser Zeit. Natürlich konnte Richie Blackmore schneller übers Griffbrett stolpern, als ein Pete Townshend, aber bei Townsend kam einfach mehr Musik raus. Er war der Künstler, Blackmore der (zugegegen geniale) Handwerker.
Für mein Gitarrenspiel habe ich mich seinerzeit für Townshend, Richards, Malcom Young und Co. entschieden.
 
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Natürlich konnte Richie Blackmore schneller übers Griffbrett stolpern
Stolpern, okay. :eek: Ne weiß schon was Du meinst, die oben von Dir genannten stehen halt als Rückgrad für ihre Bands. Alles keine filigranen Techniker vielleicht, aber enorm wichtig für ihre Bands, auch im Hinblick aufs Song schreiben. Aber auch Blackmore schrieb geile Sachen für Purple oder Rainbow. Malcom Young z.B. ist oder war ne Rhythmus Maschine, der die meisten großen AC/DC Songs komponierte oder arrangierte. Schade das er schwer erkrankt ist, und nicht mehr dabei sein kann. Ich sag immer, Angus ist natürlich Angus, aber Malcom war das Gehirn bei AC/DC. Das selbe gilt für Townsend bei den Who.
 
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Mal meine allgemeine, schwurbelige These zu dem Thema:

Der Unterschied zwischen Mainstream und Underground war in den 60ern und 70ern eine ziemlich heftige Stufe. Entweder Du warst ein Nobody oder ein Star. Sicherlich gab es viel, viel mehr Bands und Musiker als die, die man im Radio hören konnte - so wie heute. Der Unterschied: Durch Internet und Digitalisierung der Studiotechnik ist man heute als Undergroundmusiker fähig, Produktion, Promotion und Networking in die eigene Hand zu nehmen. Man ist nicht mehr gnadenlos von irgendwelchen Labelgurus und A&R-Schnöseln abhängig.
Das heißt aber auch, dass der Musikkonsum bei handgemachter Musik sehr in die Breite geht: Ich glaube, sehr viele Rock- und Metalfans haben heutzutage noch viel mehr Underground- oder selbstverlegte Platten im Schrank, als noch vor 20 Jahren. Damals war es bedeutend schwieriger, an Indie- oder Undergroundplatten zu gelangen, die einem gefallen. Es war eben das einfachste, von den großen, bekannten Namen die Platten zu kaufen.
Heutzutage bleibt dagegen schlichtweg weniger für die Spitze übrig, weil eben nicht nur 20 oder 30 große Bandnamen im Plattenladen unter "Rock" stehen. Klar, da gibt es noch große Namen die auch einen entsprechenden Marktwert und Millionen von Fans haben. Aber es sind vor allem schon altbekannte Künstler.
Ist gibt viel mehr Player auf dem Markt, weil es auch viel mehr erfolgreich agierende Indie-Label gibt.

Das, was in großer Menge die Charts heutzutage bestimmt ist simple Tanzmusik oder Wohlfühlgedudel. Also Musik für Leute, die einen Soundtrack für Ihr Leben haben wollen und dazu in irgendwelchen Clubs tanzen. Das sind aber keine Musikliebhaber, keine Entdeckertypen. Die nehmen das Erstbeste, was ihnen vorgesetzt wird und hören eben das, was gerade angesagt ist.
Das heißt dann eben auch nicht, dass es weniger gute Rockkünstler gibt oder gar deren Anhängerschaft geschrumpft ist - nein, es sind einfach Leute, die gerne unterschiedliche und viele Künstler hören.

Wie es mir damit geht:

Mastodon wurden ja schon als gutes Beispiel genannt für herausragende Komponisten, Performer und grandiose Gitarrenarbeit. Hätten die vor 30 Jahren zusammen musiziert und hätten die Gnade eines großen Labels erfahren, wären sie schon längst legendär. Aber heute ist die Anzahl solcher Hochkaräter, die man auf Festivals und Tourneen bestaunen kann viel höher als damals. Daher verteilt sich der Ruhm eben auch auf viel mehr Musiker und es gibt nicht mehr DEN Gitarristen, weil das Niveau insgesamt extrem hoch ist.
Vielleicht sind die Leute auch "reifer" geworden und erkennen, dass es quatsch ist, irgendeinem einzelnen Gitarrenheini die Füße zu küssen sondern erkennen das Talent vieler Musiker an. Techniken, Ideen und Sounds sind auch so unterschiedlich geworden, dass es ein qualitativer Vergleich nicht wirklich machbar ist. Ich persönlich bin eingefleischter Metalfan, aber es gibt für mich auch nicht DEN Gitarrenhelden. Vielleicht am ehesten Matt Pike. Der die dicksten Riffs raushaut aber aberwitzig schlechte Soli spielt. Dafür gibts dann eben andere Filigranmelodie-Gniedler, die wiederum kein richtig cooles, einfaches Riff raushauen können. Es verteilt sich sehr viel Talent sehr unterschiedlich auf sehr viele Leute und es kommt immer wieder viel spannendes bei raus. Daher mag ich selbstgemachte Rock- und Metalmusik, huldige aber wenigen Gitarristen auf besondere Weise. Gerade von den ganz großen Namen interessieren mich eher die wenigsten wirklich.
 
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Tobi Elektrik, sehr guter Beitrag! :great: Ich sehe das eigentlich ganz genauso.

Ich hab das Thema 'Digitalisierung' auch schon mehrfach erwähnt. Im Zuge der Digitalisierung hat sich der wohl größte Shift in der Musikwelt, bzw. im audiophilen Bereich ergeben.
Als ich jung war (ich weiss, wie das nun wieder klingt :rolleyes:), vor ca 50 Jahren, war Zugriff auf Musik sehr schwierig und extrem limitiert. Als Ausgangs Position war alles was ich zur Verfügung hatte, ein Röhren Radio Empfänger und ein Röhren Tonbandgerät. Einmal die Woche Top 10 Hitparade, Freitag Abend. Mein Vater musste einsehen, dass Widerstand beim Herausgeben des ca. 5-10 Kilo schweren Tonbandgerätes, absolut zwecklos war.
Stellt man das nun den heutigen Möglichkeiten, die ein 8-jähriger mit seinem Smartphone hat, gegenüber, dann wird einem vielleicht sehr schnell deutlich, um welche Dimensionen es sich wirklich handelt.

Musik wird zu allererst immer auf der Basis von Geschmack bewertet. Eine völlig natürliche Sache. Musiker allerdings, befassen sich mit dem Thema sehr viel analytischer.

Zum letzten Absatz in deinem Post:
Ich bin der Überzeugung, das der Einfuss von Musik auf das menschliche Bewusstsein, Entwicklungs-Sache ist. Frühe Eindrücke werden in unseren Memory-Zellen gespeichert. Im Zuge der Entwicklung unseres (menschlichen) Memory-Systems, werden brauchbare Elemente immer wieder aufgegriffen und aufgefrischt.

Aus diesem "neurologischem" Aspekt des menschlichen Seins, ergibt sich im Austausch zwischen Mensch & Musik eine gewisse Prioritäten Ordnung :rolleyes:.

Btw. auch John Fogerty hat seiner Zeit als "selbstgemachter", huldiger Gitarrist und Komponist angefangen. ;)

 
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Where is Eddie??

 
Das sind aber keine Musikliebhaber, keine Entdeckertypen.

Das gilt für Entscheidungsträger in der Musikindustrie (Plattenbosse etc.) halt eben auch. Da geht es nur um Kohle, nicht um "guten Geschmack". Und eben um das, was gerade angesagt ist.
Und das wollen halt viele Musikliebhaber nicht einsehen und wundern sich dann, dass so viel "Müll" in den Charts ist.
Und es wird von ebendiesen Entscheidungsträgern immer wieder schön die "Schuld" daran auf den bösen Musikhörer geschoben, der nicht mehr so viele CDs kauft, illegal runterlädt und dafür sorgt, dass angeblich kein Geld mehr zur Förderung von "talentierten, innovativen Nachwuchskünstlern" da ist - während den etablierten Megastars aberwitzige Geldsummen in den A**** geblasen werden.
 
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https://www.musiker-board.de/members/tobi-elektrik.62820/
...
Als ich jung war (ich weiss, wie das nun wieder klingt :rolleyes:), vor ca 50 Jahren, war Zugriff auf Musik sehr schwierig und extrem limitiert. Als Ausgangs Position war alles was ich zur Verfügung hatte, ein Röhren Radio Empfänger und ein Röhren Tonbandgerät. Einmal die Woche Top 10 Hitparade, Freitag Abend. Mein Vater musste einsehen, dass Widerstand beim Herausgeben des ca. 5-10 Kilo schweren Tonbandgerätes, absolut zwecklos war.
Stellt man das nun den heutigen Möglichkeiten, die ein 8-jähriger mit seinem Smartphone hat, gegenüber, dann wird einem vielleicht sehr schnell deutlich, um welche Dimensionen es sich wirklich handelt.
...

Ein paar Gedanken dazu von mir:

Es war nicht nur der Zugriff auf die Musik, also auf Radiosender die entsprechende Musik spielten sondern es war auch der "Zugriff" der Musiker auf Sendezeit. Wenn man noch einige Jahre weiter zurückgeht als in deinem Beispiel dann gab es eine sehr begrenzte Anzahl von Radiosendern. Bei mir war es z.B. der NWDR, der Norwestdeutsche Rundfunk. Das was im Radio (außer Klassik und Info) lief war einfach nur grausig!!! Zum einen wurde der Bevölkerung im besetzten Niedersachen die Musik der Siegermächte eingedudelt - und das war Jaazz - zum andern spielten die Sender gerne die Musik ihrer eigenen Bands wie „WDR Tanz- und Unterhaltungsorchester“
Als es in England dann mit den ersten "Beat Bands" los ging konnte man die kaum über die öffentlichen Radiosender hören sondern neben Radio Luxemburg hauptsächlich über die Piratensender.
Ich zitiere mal Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Piratensender#Die_klassischen_Piratensender_in_Europa

"Die klassischen Piratensender entwickelten sich in Europa in den 1960er Jahren, vor allem in Großbritannien, wo sich zuvor, vorbildhaft für Europa, eine völlig andere Radiokultur als in den USA entwickelt hatte. Hier hatte die British Broadcasting Corporation (BBC), die bis heute das Idealmodell des öffentlich-rechtlichen Rundfunks darstellt, das Monopol. Es orientierte sich an den von Lord Reith entwickelten Prinzipien eines Bildungsauftrags der Sender, dem unabhängigen „Public Service Broadcasting“. Bei der BBC war damals „Massenkultur“ – im Gegensatz zur Hochkultur – ein negativ besetzter Begriff. So fand z. B. der seit den 1950er Jahren aufkommende Rock ’n’ Roll in Großbritannien fast nur auf dem in Luxemburg lizenzierten Privatsender Radio Luxemburg und dem US-amerikanischen Soldatensender AFN (in diesem Sinne auch Piratensender, da von der britischen Regierung nicht gebilligt) statt, die über Mittelwelle (oft nicht besonders gut) empfangen werden konnten.
Als erster europäischer Piratensender nahm bereits im Jahr 1958 Radio Mercur den Sendebetrieb vor Dänemark auf, und zwar von einem ehemaligen deutschen Fischereischiff, umbenannt in „Cheeta“. Anschließend ging vor der niederländischen Küste Radio Veronica auf Sendung, gefolgt von Radio Nord vor Stockholm.
Die bekanntesten britischen Piratensender, die ab 1964 sendeten, waren Radio Caroline und Wonderful Radio London, genannt Big L. Beide sendeten ihre Programme ebenfalls von Schiffen außerhalb der Hoheitsgewässer vor der britischen Küste. Andere Seesender hatten ihre Sendeanlagen auf verlassenen Forts aus dem Zweiten Weltkrieg in der Themsemündung errichtet (z. B. Shivering Sands, Red Sands)."

Ich behaupte mal daß der Siegeszug der Rockmusik ohne die Piraten sehr viel schwerer gewesen wäre. Die Piraten stellten ausreichend SENDEZEIT für diese Art der Musik zur Verfügung. Diese Musik wurde für die Jugend wichtig!

Nochmal Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Radio_Caroline

"Der Musikproduzent Ronan O’Rahilly konnte die Bands seines Labels weder bei der BBC, noch bei Radio Luxemburg unterbringen und beschloss daraufhin, seinen eigenen Sender zu gründen. Weil private Radiostationen in den 1960er Jahren im Vereinigten Königreich noch nicht erlaubt waren, sendete Radio Caroline von einem Schiff aus, der Fredericia, die unter panamaischer Flagge in der Nordsee, drei Meilen vor Essex, ankerte."

Erst danach zogen die öffentlich rechtlichen Sender nach und stellten dann z.B. einmal die Woche für 1 Stunde Sendezeit für die Hitparade. Sehr widerwillig, aber immerhin!
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Nach und nach wurde der Anteil an Rockmusik im Radio größer, es gab spezielle Sendungen und mit der Freigabe von Sendefrequenzen für private Sender auch Spartensender welche nur Rockmusik sendeten.

Es gab aber eine Entwicklung daß es eine immer stärkere Kommerzialisierung gab und dadurch wieder eine erhebliche Einschränkung der gesendeten musikalischen Bandbreite. Die Playlist eines durchschnittlichen Radiosenders (also alle Titel die bei diesem Sender gespielt werden) passt locker auf eine DIN A4 Seite. (Zitat sinngemäß: wir spielen nicht die beste Musik und auch nicht die schlechteste. Wir suchen uns einige Titel aus der Mitte und spielen die)

Erst mit dem Internet steht wieder ausreichend Bandbreite für Veröffentlichungen jeder Art zur Verfügung, allerdings wird es jetzt schwierig die Rosinen in dem Riesen Heuhaufen zu finden.



Es gibt natürlich auch technische Aspekte die hineinspielen. So hat es mir nie richtig Spaß gemacht Heavy Metal übers Radio zu hören. Live über ne richtige PA ist ein ganz anderes Hörerlebnis.

Seitdem die Radiosender die Musik nur noch gnadenlos zusammenkomprimieren kann man Metal über Radio (und genau so Fernsehen) kaum noch ertragen.

Nochmal Wipipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Loudness_war#Grundlagen

"Die maximale Lautstärke (Amplitude) einer CD ist begrenzt, und diese Grenze wird in lauten Passagen meistens erreicht. Daher ist es nicht möglich, die Lautstärke an sich zu erhöhen. Stattdessen werden die leiseren Passagen lauter gemacht, was nur die subjektiv empfundene Lautheit erhöht und technisch eine Reduktion des Dynamikumfangs bedeutet,..."

Heavy Metal Musik ohne Dynamik ist nur ein Graus. Leider werden heute auch viele CDs von vornherein auch schon deutlich zusammenkomprimiert. Da hilft es dann auch nichts mehr wenn man eine leistungsfähige Anlage im Wohnzimmer hat und die Nachbarn weit genug weg wohnen. Man kann die Musik laut drehen, aber richtig gut wird es nicht. --- Es gibt natürlich auch noch einige Ausnahmen.
 
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Die Diskussion hat Parallelen zum Thread "The Death of the Electric guitar": Weniger "Gitarrenhelden" und "Verschwinden der E-Gitarre" sind beides Symptome derselben Entwicklung, nämlich der seit Jahrzehnten stetig abnehmenden Bedeutung der Rockmusik für die Sozialisation von Jugendlichen.

Aber heute ist die Anzahl solcher Hochkaräter, die man auf Festivals und Tourneen bestaunen kann viel höher als damals. Daher verteilt sich der Ruhm eben auch auf viel mehr Musiker und es gibt nicht mehr DEN Gitarristen, weil das Niveau insgesamt extrem hoch ist.

Das empfinde ich überhaupt nicht so. Weil mit dem Verkauf von Tonträgern keine Kohle mehr zu machen ist, wird mehr getourt und an jeder Ecke findet ein Festival statt. Ich sehe hier aber in erster Linie "Sättigung" und ein Mehr an Quantität statt an Qualität.

Wenn einzelne Bands/Künstler aus dieser Masse nicht herausragen, liegt das aber für mein Empfinden nicht daran, dass "alle gleich gut" sind. Sondern daran, dass es nach 50 Jahren Gitarrenmusik einfach schwer geworden ist, als Musiker etwas wirklich neues zu machen, was sich aus der Masse abhebt.

Und das (Rock-)Musik allgemein an Bedeutung verloren hat, ist da eben auch nicht hilfreich. Kreative Kids mit dem Drang, wahrgenommen zu werden, schnallen sich dazu eben heute keine E-Gitarre mehr um sondern machen etwas ganz anderes.

Dass "das Niveau insgesamt extrem hoch ist" kann ich bestätigen, wenn man das technische Vermögen isoliert betrachtet. Da haben es Gitarristen heutzutage wirklich leichter, sich die Technik drauf zu schaffen als z.B. in den 80ern, als man noch nicht zu jedem beliebigen Song TABs und Tutorials im Internet fand, sondern sich allles selbst heraushören musste, was man nachspielen wollte.

Aber Technik allein nützt halt nichts, wenn man nicht in der Lage ist, damit Musik zu kreieren, die über Nischen-Relevanz hinaus geht und das Potential hat, viele Musikhörer zu begeistern. Damit nahtlos zu:

Mastodon wurden ja schon als gutes Beispiel genannt für herausragende Komponisten, Performer und grandiose Gitarrenarbeit. Hätten die vor 30 Jahren zusammen musiziert und hätten die Gnade eines großen Labels erfahren, wären sie schon längst legendär.

Mastodon haben doch auch heute einen gewissen Status. Und ich bezweifle, dass der vor 30 Jahren anders gewesen wäre. Es ist halt Prog-Gefrickel und damit Nischenmusik. Um – damals wie heute – erfolgreicher zu sein, fehlt einfach der Mainstream-Appeal und eingängige Songs, was bei Bands wie Iron Maiden und Metallica halt gegeben war.
 
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Hallo mikroguenni!
Sehr wertvolle Information. Zwar ein wenig ab vom eigentlichen Thema, aber trotzdem. Ohne Broadcasting, keine Rockstars oder Superbands.

Als Anhängsel: Ich bin im Zentrum Süddeutschlands (Bayern-München :D) herangewachsen.
AFN Radio und Radio Berühmtheiten wie Wolfman Jack & Casey Kasim's American Top 40.

Das bringt einen noch interessanteren Aspekt auf. Nämlich, wie verhält sich The British Invasion im Vergleich zum Amerikanischen Rock 'n' Roll ?
 
Das was im Radio (außer Klassik und Info) lief war einfach nur grausig!!!
Ich möchte hier kurz anfügen, dass das heut kaum anders ist.
In den meisten Fällen läuft im Radio doch nur das, was sich ohnehin schon sehr gut verkauft, aber nie mal was unbekanntes.
Und wenn, zahlt man teuer für die Sendezeit...

Vielleicht sind wir so weit, dass wir geschmacklich unabhängiger geworden sind, dafür bleibt oder steigt die finanzielle Abhängigkeit zum öffentlichen Erfolg.
Ich sehe hier aber in erster Linie "Sättigung" und ein Mehr an Quantität statt an Qualität.
Finde ich witzigerweise gar nicht.
Wenn man sich die Musik von damals anhört findet man auch viel langweiliges. Versuch mal, nur Musik von damals zu hören, und nimm mal nicht die typsichen Helden, sondern die Bands, die unbekannter sind/waren.
Da muss man genauso aussieben wie heute, das hat sich kaum geändert.



Zumal ich oft bei älteren Künstlern auch viele Sachen gut, aber auch viele Sachen echt überflüssig finde, wobei mir klar ist dass das geschmacklich abhängig ist.
Aber trotzdem hab ich da eher das Gefühl, dass weniger Bands da waren, aber jede Band einen höheren Output hatte.
Und die Qualitätsschwankungen spiegelten sich in den Alben einzelner Bands wieder, nicht in der Quote verschiedener Bands.
 
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Wenn man sich die Musik von damals anhört findet man auch viel langweiliges.
Ohne Zweifel. Ich finde es aber spannender – und im Sinne der Fragestellung auch zielführender – mal zu schauen, welche Jahrzehnte wie viele Rockbands hervorgebracht haben, die auch heute noch bekannt/relevant sind.

Mach doch mal selbst den Test: Welche Bands fallen Dir da ein?

60er Jahre: ...

70er Jahre: ...

80er Jahre: ...

90er Jahre: ...

00er Jahre: ...

10er Jahre*: ...

* hier eher eine Prognose: Welche in den letzten Jahren erschienene (Rock)Band hat das Potential, einen vergleichbaren Status/Relevanz zu erlangen wie ihre Vorläufer aus früheren Jahrzehnten?
 
Mach doch mal selbst den Test
Das sind alles hypothetische Werte, sehr stark vom Geschmack geprägt.
Ich würd drauf wenig geben.

Andersrum:
Welche Bands höre ich über Jahre hinweg aus den Perioden? Diese Frage ist ne reine Geschmacksauswertung, und bietet mir ne bessere Auswertung meines Geschmacks, wird aber auch nicht vollständig sein können.
Ich geh mal rein nach der Musik die schon länger auf meinem Handy liegt und gespielt wird:

JahrzehntKünstler
50er Jahre:John Lee Hooker
Howlin Wolf
Johnny Cash
60er Jahre:The Doors
70er Jahre:Black Sabbath
Blue Oyster Cult
Curved Air
Iggy Pop
Rare Bird
ZZ TOP
80er Jahre:
90er Jahre:Alice in Chains
Korn
Mudvayne
Soundgarden
Primus
RATM
Spiritual Beggars
Stone Temple Pilots
00er Jahre:Nebula
Gorillaz
Novadriver
Triggerfinger
10er Jahre:Japoto
All Them Witches
Black Pyramid
Obscure Sphinx
The Cosmic Dead
Ghost
Neon Warship
RAMA
Red Fang
Sasquatch
Supergiant
Wo Fat
Songhoy Blues
[TBODY] [/TBODY]

Ich hab immer das Jahrzehnt genommen, aus dem ich den Künstler am meisten gehört hab.
Zusammenfassend kann man also schon sagen, dass ich aktiv eher moderne Musik höre, als die alte.
Und ich bewerte keinesfalls welche besser ist, mir gefällt etwas eben genug als dass ich das aufm Handy hab und regelmäßig höre.
Es gibt noch zahlreiche andere Musiker und Bands, die ich regelmäßig höre, wo ich teilweise auch die Platten kaufe, aber das ist denk ich am represäntativsten für meinen Geschmack2go.



Interessant ist im zweiten Step:
welche Musik beeinflusst mich als Gitarrist und als Songschreiber?

Hier kann ich das selber wirklich kaum analysieren, da ich doch nicht genau sehe, wo meine Einflüsse herkommen.
Da kommt aber der Schnitt den ich hier listen kann schon dem nahe, was ich mache. Natürlich sind da noch Einflüsse von Bands, die nicht mehr in meinem Repertoire
sind.
 
Meine spontane (und mit Sicherheit nicht lückenlose) Aufstellung von Rockbands, die sowohl stilbildend waren als auch einen gewissen Mainstream-Appeal/kommerziellen Erfolg hatten:

60er Jahre: Beatles, Rolling Stones, Who, Jimi Hendrix, Cream, Led Zeppelin, Pink Floyd, Genesis, CCR, Beach Boys, The Doors, Frank Zappa, Velvet Underground, Santana, Simon & Garfunkel, The Kinks, Grateful Dead

70er Jahre: Deep Purple, Black Sabbath, Queen, Fleetwood Mac, AC/DC, Status Quo, Yes, ELP, ZZ Top, Aerosmith, MC 5, The Stooges, David Bowie, Scorpions, UFO, Rainbow, Blondie, The Clash, Sex Pistols, Ramones, Bruce Springsteen, Neil Young, Roxy Music, Thin Lizzy, Toto, Van Halen, Rush, Supertramp, Judas Priest, Alice Cooper, Kiss, Dire Straits

80er Jahre: U2, Iron Maiden, Metallica, Slayer, The Cure, Guns'n'Roses, Motörhead, Pixies, The Smiths, Talking Heads, R.E.M, Simple Minds, Smashing Pumpkins, Marillion, Megadeth, Anthrax, Death

90er Jahre: Red Hot Chili Peppers, Nirvana, Soundgarden, Pearl Jam, Alice in Chains, Stone Temple Pilots, Blur, Oasis, Rage Against The Machine, Korn, Radiohead, Tool, Faith No More, Rammstein

00er Jahre: Muse, Coldplay, Linkin Park, Queens Of The Stoneage, Mando Diao, Kings Of Leon, Foo Fighters, System Of A Down, Blink 182

10er Jahre: ??? Vielleicht noch ein bisschen früh, um das zu beurteilen? Ich tue mich schon schwer, denn paar von mir genannten "00er"-Bands dieselbe Bedeutung zuzusprechen wie den genannten Bands aus den Jahren zuvor.

Wenn man stilbildende UND kommerziell erfolgreichen Acts aus den 00er/10er Jahren nennen will, fallen mir jedenfalls zu 90% Namen ein, die nicht dem Rock-Genre zuzuordnen sind ...


10er Jahre:Japoto (...)
[TBODY] [/TBODY]
Von den von Dir aufgelisteten Bands, kenne ich keine einzige. Klar, ich bin über 40 und nicht mehr "am Puls der Zeit". Trotzdem würde ich erwarten, dass Bands, die das Kriterium "stilbildend UND erfolgreich" erfüllen, auch bis zu mir vordringen müssten. Das haben immerhin Bands, die sich schon aufgelöst hatten, bevor ich geboren wurde, auch geschafft ... Und das ist der Kern meiner Aussage: Die Zeiten, wo stilbildende Rockbands gleichermaßen relevant für Nischenpublikum wie Kritiker und Musiker als auch für das Mainstream-Publikum waren, sind (vorerst?) vorbei.
 
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Von den von Dir aufgelisteten Bands, kenne ich keine einzige. Klar, ich bin über 40 und nicht mehr "am Puls der Zeit". Trotzdem würde ich erwarten, dass Bands, die das Kriterium "stilbildend UND erfolgreich" erfüllen, auch bis zu mir vordringen müssten.
Deswegen hab ich ganz klar gesagt, das kann und möchte ich nicht auflisten.
Zumal man stilbildend sehr weit definieren kann, genauso eigentlich auch nur die Bands bewerten kann, mit denen man aufgewachsen ist.
 
Wenn man stilbildende UND kommerziell erfolgreichen Acts aus den 00er/10er Jahren nennen will, fallen mir jedenfalls zu 90% Namen ein, die nicht dem Rock-Genre zuzuordnen sind ...

Ich würde da eine ganz ähnliche Liste machen. `Besseres´ fällt mir zwar auch nicht ein, aber ohne jetzt überhaupt jede genannte Band einzeln bewerten zu wollen, wird es schon bei den 00er Jahren nach meinem Empfinden recht großzügig. Z.B. Foo Fighters oder Blink 182 stilbildend? Eigentlich eher nicht, aber mangels ´Masse´ hätte ich wohl auch beide genannt... .
 
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Foo Fighters oder Blink 182 stilbildend?
Eben.
Für mich auch Guns n Roses, eigentlich haben die nichts großartig neues gemacht, aber viele haben wegen denen angefangen Musik zu machen, insofern auch den Stil durch die Band gebildet.
Genauso bei den Foo Fighters oder Blink182.
 
(...) wird es schon bei den 00er Jahren nach meinem Empfinden recht großzügig.
Das Gefühl hatte ich auch tatsächlich beim Aufzählen ...
(Blink 182 habe ich stellvertretend für diese Pop-Punk-Welle genannt, The Offspring oder Green Day hätte wohl besser gepasst)

Also, über einzelne Positionen/Bands kann man natürlich streiten aber ich denke, der Trend ist klar. Die 90er waren das Retro-/Recycling-Jahrzehnt schlechthin, haben aber trotzdem einige "große" Bands hervorgebracht, die auch heute noch Fans und Einfluss haben. Danach wird es doch arg dünn, da muss man in der Tat schon "großzügig" sein, um Bands dieselbe Bedeutung zu attestieren, wie Dutzenden von Bands aus den 60er und 70ern, die einem spontan einfallen.

Was man aber – wie gesagt – nicht den Musikern vorwerfen kann. Es gibt bereits so unhörbare Mengen an guter Musik, irgendwie sind alle Pfade längst ausgetreten, so dass es einfach immer schwieriger wird, sich abzuheben UND Erfolg zu haben. Im Metalbereich z.B. haben Bands wie Animals As Leaders oder Periphery (im Fahrwasser von Meshuggah ...) auch etwas Neues geschaffen – aber ich bezweifle doch, das eine diese Bands mal Stadien füllen wird, wie es Metallica taten, bzw. noch tun.
 
Also ich bin der Meinung, das Etikett Superband/Gitarrenheld = Rockstar wurde in den 80ern von der Musik Industrie maximal vermarktet.
Das Cliché hat sich verbraucht. Das Publikum allgemein, ist heute sehr viel fortgeschrittener und selbstbewusster.
Demzufolge werden heute weniger "Rockstars", als wie gute Musik gekauft. ;)
 
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