Verlangt ihr immer eine Gage für Eure Auftritte?

Wir sind keine Profis sondern machen das ganze weil es uns Spaß macht. Wir sind eine GREEN DAY Tribute Band, haben noch ein paar andere Sachen im Programm (einige Songs anderer Bands wie Blink 182 etc plus Medleys etc). Wir spielen ca. 12-15 Gigs im Jahr - davon einige weil bei uns angefragt wurde, andere auf die wir uns beworben haben bzw. auch Kneipengigs mit befreundeten Bands wo man dann auch mal selber die Anlage mit ner anderen Band aufbaut.

Bei Gigs für die wir angefragt werden - sprich kommerzielle Veranstaltungen wie kleine Stadtfeste, Festivals etc nehmen wir natürlich eine Gage.

In kleineren Kneipengigs auf die wir richtig Lust haben spielen wir auch mal ohne Gage auf Hut.

Bestimmte Auftritte wie Open Stages oder extrem kleine Veranstaltungen wo wir ggf. den Kneipier / den Veranstalter kennen oder wo wir teilweise selber mit drin hängen spielen wir auch gerne für Lau wenn es der Spaß hergibt.

Damit steht man aber meiner Ansicht nach keinesfalls in Konkurrenz zu kommerziell ausgerichteten Bands die davon teilweise den Lebensunterhalt bestreiten. Wenn ein Veranstalter eine derartige Band sucht wird er auch eine solche buchen.
 
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DeadHonor, das ist ja gut und schön Deine Einstellung. Aber:

wenn ich jetzt bei Euch auf ein Konzert/Auftritt komme,spielt Ihr also nur was IHR wollt und EUCH gefällt. ICH hab aber dann Entritt bezahlt und es interessiert Euch nicht, ob mir das Gefällt, was ihr bietet. Das ist ne merkwürdige Einstellung. Und natürlich Hoby. Dafür sollte man dann auch richtigerweise kein Geld verlangen (also auch keinen Eintritt)!

Und da sind wir wieder bei Metallica: da die wissen, das die Leute Unterhalten werden möchten, spielen die auch Whisky In The Jar (böse bose Covermukke) o.ä. und zum 3000en mal Nothing Else Matters, auch wenn denen selbst das evtl. schon total ausm Hals raushängt und die da vielleicht selbst mittlerweile gar keinen Bock mehr drauf haben (aber genau das wirst Du NIE merken).

Also: als Musiker, der Auftritt ist man DIENSTLEISTER!
 
Für mich ist es im Endeffekt davon abhängig ob jemand anderes einen Gewinn aus unserem Auftritt zieht. Solange es nicht wirklich die reine Dienstleistung wie zb. bei Tanzmusik ist.

Wenn ein paar Bands lokal ein Konzert auf die Bühne stellen um einfach die lokale Musikszene zu pushen spielen wir auch für Freibier und paar Eintrittskarten. Die werden sowieso verschenkt. Hängen bleibt da eh nix. Ich sehe mich aber unabhängig der Gage dem Publikum verpflichtet eine gute Show abzuliefern.

Sobald aber irgendjemand Gewinn aus dem ganzen schlägt will ich logischerweise auch meinen Teil vom Kuchen abbekommen.
 
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wenn ich jetzt bei Euch auf ein Konzert/Auftritt komme,spielt Ihr also nur was IHR wollt und EUCH gefällt. ICH hab aber dann Entritt bezahlt und es interessiert Euch nicht, ob mir das Gefällt, was ihr bietet. Das ist ne merkwürdige Einstellung. Und natürlich Hoby. Dafür sollte man dann auch richtigerweise kein Geld verlangen (also auch keinen Eintritt)!
Ich sehe mich auch nicht als Dienstleister. Und spiele auch die Musik die MIR gefällt. Wenn du kommst und Eintritt zahlst, hoff ich, dass es dir auch gefallen wird, aber das ist kein muss für mich. Ich geh halt davon aus, dass der Spass den wir auf der Bühne haben sich auf das Publikum überträgt. Aber wenn es einzelnen nicht gefällt - Pech gehabt, so hart bin ich!
Dienstleister bin ich als Musiker wenn ich engagiert werde für ein bestimmtes Event. Sei es eine Hochzeit, sei es Hintergrundmusik bei einer Veranstaltung, sei es Unterhaltungsband. Da spiel ich aber auch was verlangt wird und mein kreativer Input ist wahrscheinlich insgesamt recht niedrig.
Aber wenn ich ein Konzert mit meiner Band spiele, dann seh ich mich in erster Linie als Künstler. Und wenn ich Eintritt verlange, dann geh ich davon aus, dass das zahlende Publikum kommt um uns zu sehen und hören. Da erfüll ich aber auch keine Musikwünsche, da zieh ich mein Programm durch. Machen aber berühmte Bands auch. Und es steht Metallica frei ihre Setlist zu ändern und mal was anderes zu spielen. Haben andere auch schon gemacht, dass sie die Erwartungshaltung des Publikums enttäuscht haben, indem sie einfach Songs weggelassen haben, die für sie ausgelutscht waren. Seh ich auch nicht weiter schlimm, es ist deren Gig. Wenn ich nur wegen bestimmter Songs hingeh, dann kauf ich mir vielleicht lieber doch die CD.
 
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stoffl.s hats ziemlich genau beschrieben. Als Hobbyband sind wir halt in der wunderbaren Lage uns keinen Kopf darum machen zu müssen, ob es jemandem gefällt. Wir schreiben und spielen unsere eigenen Songs und lassen uns da von anderen nicht rein reden. Wenn man es nötig hat, dass es den Leuten gefällt, weil das Einkommen daran geknüpft ist, dann ist die Dienstleistungsbasis mit hohen Gagen natürlich okay. Muss man dann halt damit Leben, dass die Leute mehr oder weniger bestimmen was gespielt wird. Da wir nicht davon leben brauchen, können wir für uns festlegen, dass Spritgeld für die Strecke ausreicht. Wir machen aber auch mal n Doordeal, wenn wir denken das Risiko lohnt sich. So ist es vorgekommen, dass wir bei nem Tourwochenende, bei dem ein Termin in Dänemark war, mit 20€ Plus raus gekommen sind, aber bei nem Konzert in HH, wo wir keine 10€ Anfahrtskosten hatten 150€ bekommen haben. Bis jetzt haben wir aber festgestellt, trotzdem wir nur die Songs spielen die uns gefallen, hatten wir immer genug Gäste die uns gefeiert haben.
 
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wenn ich jetzt bei Euch auf ein Konzert/Auftritt komme,spielt Ihr also nur was IHR wollt und EUCH gefällt. ICH hab aber dann Entritt bezahlt und es interessiert Euch nicht, ob mir das Gefällt, was ihr bietet. Das ist ne merkwürdige Einstellung.
Nee. Das ist normal - du zahlst doch nur für Konzerte Eintritt, bei denen du weißt oder denkst, dass dir die Musik gefallen wird, oder? Du gehst ja nicht zu Helene Fischer ins Konzert und erwartest, dass sie dann die Musik spielt, die DIR gefällt...?


Für mich ist es im Endeffekt davon abhängig ob jemand anderes einen Gewinn aus unserem Auftritt zieht. Solange es nicht wirklich die reine Dienstleistung wie zb. bei Tanzmusik ist.

Wenn ein paar Bands lokal ein Konzert auf die Bühne stellen um einfach die lokale Musikszene zu pushen spielen wir auch für Freibier und paar Eintrittskarten. Die werden sowieso verschenkt. Hängen bleibt da eh nix. Ich sehe mich aber unabhängig der Gage dem Publikum verpflichtet eine gute Show abzuliefern.

Sobald aber irgendjemand Gewinn aus dem ganzen schlägt will ich logischerweise auch meinen Teil vom Kuchen abbekommen.

Ganz genau SO. Das ist für mich das ausschlaggebende Kriterium - nicht nur bei Gage ja oder nein, sondern auch bei "Wieviel". Wenn jemand anders dran verdient (auch "indirekt": Autohauseröffnung o.ä.), muss die Gage im Verhältnis stehen. Wenn nicht, kommt es drauf an: es gibt die Fälle, wo einfach aus Idealismus und Spaß an der Freud Musik gemacht werden soll, keiner verdient dran - da KANN man auch mal ohne Gage spielen - wenn man Bock drauf hat.
Bei Hochzeiten oder der Vorstandsfeier eines DAX-Unternehmens "verdient" in dem Sinne auch kein anderer dran, aber es ist relativ logisch, dass ich dann da auch Geld sehen wollen würde - und zwar gar nicht mal knapp.
 
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(auch "indirekt": Autohauseröffnung o.ä.), muss die Gage im Verhältnis stehen. Wenn nicht, kommt es drauf an: es gibt die Fälle, wo einfach aus Idealismus und Spaß an der Freud Musik

Ihr argumentiert aber komisch, warscheinlich ist das alles mehr so eine Art Wunschdenken und Ihr seit noch nicht wirklich auf Tour gewesen.
Autohauseröffnung muß Gage im Verhältniss stehen ????
Franzilein
 
Ihr argumentiert aber komisch, warscheinlich ist das alles mehr so eine Art Wunschdenken und Ihr seit noch nicht wirklich auf Tour gewesen.
Auf Tour nicht, aber ich spiele seit 25 Jahren auf Bühnen, vor 10 bis 10.000 Leuten, mit und ohne Gage, von "just for fun" und eigener Musik bis hin zu Covermucke gegen Cash.

Autohauseröffnung muß Gage im Verhältniss stehen ????
Aber hallo! Da bucht mich ein Gewerbebetrieb mit typischerweise rund 10 Angestellten und schätzungsweise mindestens 6-, eher 7stelligem Umsatz pro Jahr, um Leute anzulocken, wenn eine neue Filiale aufmacht. Das ist eine höchstkommerzielle Werbeveranstaltung - NATÜRLICH spiele ich bei sowas nicht umsonst oder für 100€ Spritgeld. Bei so einer Veranstaltung wird AN DEM TAG kein Geld verdient, da buttert das Autohaus ordentlich zu. Aber mit dem Ziel, dass Kunden gewonnen werden, die in den Monaten danach Umsatz machen.

Du würdest da umsonst spielen und erzählst was von "merkwürdiger Argumentation"?

Wenn du als aufstrebende Band unbedingt bekannt werden möchtest und eine ganze Tour lang umsonst Autohauseröffnungen spielst, dann hast du schlechte Berater - so wird das nix mit dem Durchbruch... Frag beim nächsten mal lieber, ob das Autohaus wirklich keine Gage bezahlt, oder ob ihr als Band die nur nicht bekommt (streicht die jemand anders ein?).
 
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Bevor Du anfängst mit mir zu meckern, solltest Du erst einmal die Posts lesen hier, unter anderem auch was ich schon diesbezüglich schrieb.
Mich musst Du nicht aufklären, weil ich bin schon 40 Jahre im Geschäft.

Franzilein
 
Dann verrat mir doch, was dich an der Aussage "Bei einer Autohauseröffnung muss die Gage im Verhältnis stehen" so irritiert? Ich verstehe deine Verwunderung so als würdest du so einen Gig umsonst spielen? Wenn ja, warum? Wenn nein, was hast du dann gemeint?
 
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Erstens spiele ich überrhaupt nicht umsonst, weil ich lebe davon, und Du schimpfst immer munter weiter, ohne wie empfohlen mal die
Posts zu lesen.

Ich meine damit, dass Du Deine einigermaßen festen Preise haben solltest. Du bist Doch kein Rechtsanwalt, der sein Geld prozentual vom Streitwert verdient.
Der Anlass zu dem Du spielst, ist völlig egal, Du bist Dienstleister, und bekommst Deine Gage. Aber doch nicht in Abhängigkeit vom Ereignis. Das ist horrender Blödsinn.
Franzilein
 
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Ich meine damit, dass Du Deine einigermaßen festen Preise haben solltest. Du bist Doch kein Rechtsanwalt, der sein Geld prozentual vom Streitwert verdient.
Der Anlass zu dem Du spielst, ist völlig egal, Du bist Dienstleister, und bekommst Deine Gage. Aber doch nicht in Abhängigkeit vom Ereignis. Das ist horrender Blödsinn.
Wie man in den Wald hinein ruft..., gell?

OK - dann haben wir ein Missverständnis.

Natürlich ist es als reiner Dienstleister so, dass man feste Preise haben kann - und je nach Genre auch haben sollte. "Im Verhältnis stehen" heißt dann nicht unbedingt, dass man seine Preise ändert, sondern dass man abhängig davon, ob das Verhältnis stimmt oder nicht, den Gig annimmt oder ablehnt.

Und auf der anderen Seite reden wir ja hier eben nicht (nur!) von Leuten, die von ihrer Musik leben und eine vernünftige Kalkulation erstellen müssen, sondern (auch!) von Hobbyisten, die eine Balance finden müssen aus "wir wollen spielen" und "wir lassen uns nicht über den Tisch ziehen".

Für diese Bands macht es einen Unterschied, ob sie
- als Vorband auf einem angesagten Festival spielen (machen sie womöglich für lau, wenn das Genre passt - das ist beste Werbung in eigener Sache! Eine Investition in die Zukunft, wenn (hypothetisch) die aufstrebende Metalband einen Slot auf dem W:O:A nachmittags angeboten bekommt, wären die schön blöd, nicht einfach zuzuschlagen, egal ob sie Gage bekommen oder sogar noch in Maßen draufzahlen)
- Im Jugendzentrum für den Erhalt von Proberäumen spielen (machen die vielleicht aus eigenem Interesse, oder als Benefiz, auch umsonst)
- Auf dem lokalen Stadtfest zur Primetime spielen (Mischung aus Dienstleistung, ein anderer (Bierwagen!) verdient dran, und eigenem Interesse (Spaß am Spielen vor gut gelauntem Publikum zur besten "Sendezeit"))
oder eben
- auf der Autohauseröffnung spielen (vordergründig betrachtet verdient da keiner dran - genauer betrachtet schon. Und das ist dann wirklich reine Dienstleistung, also muss auch die Gage stimmen).

Und schwupps sind wir bei dem Fall, dass die Höhe der Gage durchaus im Verhältnis steht zu dem, was an Geld auf der Veranstaltung in Umlauf ist. Wenn man nämlich mehr verlangt als der Wirt an dem Abend verdient, gibt es unter Umständen gar keinen Gig. Der Dienstleister zuckt dann die Schultern und wartet auf die nächste Anfrage, der Hobbyist überlegt sich "gut, sind nur 350€ drin, aber dafür können wir mal wieder raus, spielen und haben Spaß". Was aber nicht heißt, dass man sich alles gefallen lassen muss - deswegen das Beispiel mit der AH-Eröffnung. Der Spaß für die Musiker hält sich in Grenzen, also muss statt dessen das Geld stimmen. Für ein Autohaus sind auch 1000€ plus kein Thema, das setzen die als Werbebudget ab. Also nennt man höhere Preise, und wenn es nichts wird, wird es nichts.

Wenn es nicht alle so machen wie du, ist das noch lange kein "horrender Blödsinn". Einer meiner Mitmusiker hat mehrere Touren, mehrere Alben und sogar wochenlange Chartplatzierungen auf dem Buckel. Der wird dir was ganz anderes erzählen als "man muss feste Preise haben". Wenn der VW-Vorstand sich mit dem Image von Band XY schmücken will, wird da für eine Privatveranstaltung ohne jede Werbewirkung selbstverständlich ein ganz anderer Preis aufgerufen als wenn "Wetten Dass...?" anfragt und man nebenbei die Chance hat, vor einem Millionenpublikum das frisch erschienene Album zu promoten. Und auf dem "Rock am Ring" ist die Gage wieder eine andere.

Und das gilt im Kleinen genauso.

Dass man als Tanzband nicht für die Hochzeit heute einen anderen Preis nimmt als für die Hochzeit morgen, ist klar...
 
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. Einer meiner Mitmusiker hat mehrere Touren, mehrere Alben und sogar wochenlange Chartplatzierungen auf dem Buckel. Der wird dir was ganz anderes erzählen als "man muss feste Preise haben". Wenn der VW-Vorstand sich mit dem Image von Band XY schmücken will, wird da für eine Privatveranstaltung ohne jede Werbewirkung selbstverständlich ein ganz anderer Preis aufgerufen als wenn "Wetten Dass...?" anfragt und man nebenbei die Chance hat, vor einem Millionenpublikum das frisch erschienene Album zu promoten. Und auf dem "Rock am Ring" ist die Gage wieder eine andere.

Naja, das ist für mich ne Runde zu groß, und ich schrieb eigentlich auch nur für die kleinen Partymusiker Duos und Entertainer und kleine Bands die sich zu Hauf ihre Brötchen auf kleinen Festen, Vereinen und Familienfeiern verdienen.
Da wird man schon für 300- 400 - € zufrieden sein.
Ich bin jetzt hier raus aus der Diskussion.
Das ist für mich ne Runde zu weit.
Franzilein
 
Natürlich ist so eine Größenordnung was anderes. Gerade für Hobbymusiker. Aber: das Prinzip ist dasselbe. Solange man eben nicht reiner Dienstleister ist und das ausschließlich als Job zum Lebensunterhalt ansieht, hängt die Höhe der Gage eben durchaus davon ab, ob man auch noch was "anderes" als Bezahlung bekommt (Ruhm, Bekanntheit, Spaß, "gute Gelegenheit",...) oder nicht. Oder ob der VA überhaupt zahlen kann oder ob der selbst für umme arbeitet (Jugendzentrum).

Da spielt es dann keine Rolle, ob die Gagen sich zwischen 100 und 1000€ bewegen oder zwischen 10.000 und 100.000. Entscheidend ist hier der Unterschied zwischen "Künstler", der sich selbst vermarktet bzw. Hobbyist, der als Bezahlung auch reine Spielfreude und Anerkennung akzeptiert, einerseits und dem rein als Dienstleister agierenden Musik-Handwerker andererseits. Das kann auch beides in einer Person der Fall sein, dann aber typischerweise in unterschiedlichen Projekten (Galaband zum Leben und Singer-Songwriter für die Künstlerseele).
 
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Es ist schon richtig, dass man abwägen muss, auch wenn man durchaus erfolgreich ist und es theoretisch nicht nötig hat, um Gagen zu feilschen, das hat Jens schon ganz gut an dem Beispiel mit "Wetten dass..." beschrieben.

In diesem Thread geht's natürlich um den Amateur- bis Semi-Prof-Bereich, vielleicht angrenzend an den Profi-Bereich, weil der eine oder andere hier möglicherweise dies als alleinige Einnahmequelle hat. Gerade im letzteren Fall ist es natürlich wichtig, sich nicht mit Dumping die Preise kaputt zu machen, bzw. von anderen kaputt machen zu lassen.
Ich denke, das kam hier auch mit vielen guten Beiträgen ganz gut rüber, dass gerade dort, wo man für umme oder Hut spielt, eh keine Gagen drin gewesen wären, man daher auch gar nicht erst über Dumping reden muss.

So ein Gig bei einer Autohaus-Eröffnung ist für mich ein wenig Spezialfall. Da ist man natürlich in gewisser Weise Dienstleister, muss auch klar akzeptieren, dass man nur unterhaltendes Beiwerk ist. Da ist es nicht immer einfach, seine vorher zusammengelegten sets abzuspielen, weil hier ne Ansage kommt, dort eine Begrüßungsrede, dann vielleicht eine Tombola und was weiß der Geier noch... Überraschungen sind vorprogrammiert, auf die auch die Band flexibel reagieren muss. Da muss die Lautstärke passen, nicht jede Art Musik ist passend, und der Veranstalter ist alles andere als versiert und erfahren mit dem Handling von Live-Musik. Kurzum: Nicht meine präferierte Art von Veranstaltungen, auf denen ich geren spiele, und wenn, dann nur, wenn auch die Kohle passt, oder der Autohaus-Besitzer ist ein großer Fan von uns, der uns gut kennt, und uns einfach machen lässt.
 
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Nee. Das ist normal - du zahlst doch nur für Konzerte Eintritt, bei denen du weißt oder denkst, dass dir die Musik gefallen wird, oder? Du gehst ja nicht zu Helene Fischer ins Konzert und erwartest, dass sie dann die Musik spielt, die DIR gefällt...?

Ja, das ist ja genau der Punkt!

Ich käme mir leicht bis schwer verarscht vor, wenn ich Helene sehen will und n teures Ticket kaufe, um "Atemlos" (weil der Song so geil ist *lol*) zu hören und Helene möchte an dem Abend lieber ihrer "künstlerischen Ader und eigenem Spaß" nachgehen, indem sie plötzlich n Free-Jazz Konzert abliefert - weil "man ist ja Künstler und so"......................................

Wenn sie aber doch stattdessen "Atemlos" und Co. zum Besten gibt: was ist sie dann anderes als ein Dienstleister (!) der dem Kunden (bzw. Publikum) das gibt, was SIE wollen?
 
Nun, Helene Fischer muss man nicht mögen - aber eins muss man anerkennen: sie ist ein Vollprofi in dem Geschäft. Und ja, "Schlager" im weitesten Sinne und HF im speziellen, da geht es um hochglanzpolierte Massenproduktion, das ist nicht wirklich "Kunst" in erster Linie, sondern ein durch und durch designtes Produkt, was genau auf Erfolg und den Geschmack der Zielgruppe zurechtgeschnitten ist. JA, HIER ist man nur Dienstleister, von A bis Z.
Leute wie Sting hingegen - so erfolgreich der auch auch ist - macht einfach "sein Ding", egal, was sein Publikum davon hält. Da wird nach einer poppigen Phase plötzlich mal wieder ein Weltmusik-Album gemacht (und wahrlich kein leichtverdauliches, selbst für Fans...), dann ein Milieu-Musical mit Anklängen an die 30er Jahre - auch nicht einfach. Und auf manch einer Tour spielt er Songs mit Kammerorchester halt mal ganz anders als man sie aus dem Radio kennt. Das nennt sich künstlerische Freiheit.

Und das hat DeadHonor gemeint: man KANN die Dienstleistung (den kommerziellen Erfolg) in den Vordergrund stellen wie Helene Fischer (und als Tanzcombo für Hochzeiten tut man das auch besser, sonst wird man nämlich nie wieder gebucht). Man MUSS aber nicht - man ist niemandem Rechenschaft schuldig, welche Priorität man setzt. Lediglich, wenn man für einen Dienstleistungsauftritt gebucht wurde, ist DANN ein schlechter Zeitpunkt, den Künstler rauszukehren. Aber wenn man von vornherein seine Freiheit in den Vordergund stellt, gibt es da nichts dran zu mäkeln.
Sting kann sich das leisten, weil die Touren trotzdem ausverkauft sind. DeadHonor leistet es sich einfach, weil er nicht von der Mucke leben muss. Feddich.

Metallica macht halt irgendwas dazwischen. Als ich die vor 11 Jahren live gesehen habe, haben die auch viele große Hits nicht gespielt: da war nämlich gerade 20-jähriges Release-Jubiläum von Master of Puppets - da haben die nach 4-5 Songs vom neuen Album einfach mal MoP 1:1 runtergespielt und das war es dann. Kein Enter Sandman, kein NEM, ich glaube nicht ein Song vom Black Album. Und? So What? Machste nix, war trotzdem geil.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
PS: natürlich garantiert einem keiner tolle Gagen, wenn man auf die künstlerische Freiheit setzt. Das kenne ich auch zur Genüge, das ist halt von Projekt zu Projekt unterschiedlich.

Vor 20 Jahren mit der Westernhagen-Coverband, na klar musste man da jedesmal Freiheit spielen. Dafür wurd's gut bezahlt. Bei Coverprojekten suchen wir selbst aus, welche Songs ins Repertoire kommen. Wer DIESES Paket dann buchen will, der kriegt dann aber auch das gebuchte und nichts anderes. Alles andere wäre unfair.
Mit Ian Robinson ist das anders - das ist der Künstlertyp, und da spielt man dann eben im Zweifel auf Hut.
Und mit den Parents habe ich das große Glück, dass wir einfach unseren Stiefel machen können, und der Laden trotzdem jedes Mal voller wird, so dass der Wirt und wir zufrieden sind. Da weiß vorher im Publikum keiner, was kommt. Aber sie wissen: "wird wieder geil" - und DIE Erwartung haben wir bislang nicht enttäuscht.
 
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JA, HIER ist man nur Dienstleister, von A bis Z.
Diesen Spruch kann man nicht verstehen "Hier ist man nur Dienstleister"
Eine Helene Fischer ist Künstlerin, Vollprofi, Entertainerin Musikantin, Sängerin, Tänzerin und Dienstleisterin in einer Person.
Und wenn sie eines hat, dann ist es Spaß in jeder Situation, sonst kann man nämlich nicht so beliebt und erfolgreich sein.

Franzilein
 
Diesen Spruch kann man nicht verstehen "Hier ist man nur Dienstleister"
Eine Helene Fischer ist Künstlerin, Vollprofi, Entertainerin Musikantin, Sängerin, Tänzerin und Dienstleisterin in einer Person.
Und wenn sie eines hat, dann ist es Spaß in jeder Situation, sonst kann man nämlich nicht so beliebt und erfolgreich sein.

Ich hatte mal mit Anfang 20 das Vergnügen als Assistent bei einer Videoproduktion für das "Nockalm Quintett" mitzuarbeiten. Mit Spaß hatte das nicht mehr viel zu tun. Der Regisseur der auch jahrelang in der Sendung seines Vaters Regie führte hat mir da Geschichten erzählt die hatten weder mit Kunst noch mit Musikalität etwas zu tun sondern rein mit Kommerz und Kohle. Ich glaube die Sparte der Schlager und volkstümlichen Musik ist so ziemlich die am meisten zu Tode kommerzialisierten.
 
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Wir weichen sehr vom Thema ab, aber noch soviel, der heutige moderne POP Schlager ist ja wohl mal
weit entfernt von dieser Lederhosen Jodler Volks Musik, die ich selber überhaupt nicht mag.
Ich bin Semi Profi Produzent und mache unter anderem viel Schlager.
Alle die da so gegen den Schlager wettern, sollten sich mal versuchen einen Schlager Hit selber zu machen, und zum Erfolg zu bringen.
Da kenne ich ganz viele, die schon in der ersten Phase hängen geblieben sind, und zum Schluss kam nur noch Stuss raus.

Franzilein
 

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