@Axel52
Dein Einsatz in allen Ehren und ja, jeder darf seine eigene Meinung haben.
Was ich aber wirklich nicht nachvollziehen kann, ist, dass du klangliche Unterschiede entweder leugnest oder sie (mittlerweile?) auf allerlei andere Faktoren zurückführst - nur das Holz darf nicht dran schuld sein...
Ich habe dir schon Bilder gezeigt von mehreren "gleichen" Gitarren (Schecter Blackjack ATX), die ich getestet hatte und die alle anders klangen.
https://www.musiker-board.de/thread...nt-teil-2-mb-feldversuch.645865/#post-8003297
Die mit Sumpfeschekorpus und Ahornhals dabei deutlich anders als die mit Mahagonikorpus und Mahagonihals. Aber selbst unter letzteren 4 waren Unterschiede hörbar.
Diese Unterschiede sollen jetzt in den Toleranzen der Hardware liegen (wohlgemerkt in dem Fall noch aktive PUs mit selektierten 25k Potis)? Oder darin, dass der Trussrod jeweils anders eingestellt ist?
Ich habe schon etliche Modelle der Hellraiser oder Blackjack ATX C1 Serie auf der Sweetwater Page in der Guitar Gallery gesehen - insbesondere deshalb, weil mich das durchschnittliche Gewicht interessiert hat. Ich kann dir sagen, dass sich das im Bereich von unter 3 kg bis knapp über 4 kg abspielt. Natürlich sind die sehr leichten und die sehr schweren eher Ausreißer. Dennoch verdeutlicht das, dass bei "gleichen" Hölzern auch mal eine Toleranz von über 30% (wenn man mal von 3 kg ausgeht) drin ist, was das Gewicht betrifft.
Dieses Gewicht resultiert aus den verschiedenen physikalischen Eigenschaften der jeweils verbauten Hölzer (Dichte).
Warum also soll das jetzt überhaupt keinen Einfluss auf den Sound haben?
"Klingt eine durschnittliche Les Paul genauso wie eine durschnittliche SG?"
All die Bemerkungen von wegen "das hört man live doch eh nicht" oder "wer spielt den clean über einen JC120" tragen zur Klärung dieser Frage überhaupt nichts bei - sie lenken nur davon ab. Mal abgesehen davon halte ich einen JC120 nicht grad für den Amp, mit dem man am besten Gitarren unterscheiden kann - und ja, ich hab selbst ein paar Jahre einen gespielt. Meiner Meinung nach zeigen sich manche Unterschiede auch erst mit etwas Zerre (sofern wir hier von einer dynamischen Zerre sprechen, die Feinheiten zulässt und keiner Boss GT-8 Ampsimulation wie in dem anderen Beispiel - die Zerre vom JC120 ist übrigens grauenvoll!).
Ebenso hilft eine Aussage wie "letztendlich entscheidet der Klang, da ist das Material doch egal" hier nicht weiter sondern führt den ganzen Thread - so wie die bereits von dir mit der Intention "Holz ist wurscht für den Sound" gestarteten ad absurdum.
Wie ich schon gesagt habe: Ich würde es ja gerne glauben, dass das Holz völlig egal für den Sound der E-Gitarren wäre. Ehrenwort!
Das würde mir dieses lästige Selektieren, Retournieren etc. ersparen.
Ich habe bisher aber keinen plausiblen "Beweis" dafür gesehen, dass das Holz völlig egal sei. Auch beim Zollner nicht, der sich, wenn ich das richtig sehe auch nur auf Korpushölzer beschränkt (der Hals spielt meiner Meinung nach eine größere Rolle) und bei seinen Messungen - warum auch immer - die Saite knapp neben dem Sattel angeschlagen hat (wenn ich das richtig in Erinnerung hab - da sind dann wohl auch eher immergleiche Eierschneider Sounds zu erwarten, oder?).
Es wird immer wieder drauf herumgeritten, dass es angeblich Leute geben soll, die die Holzsorte raushören können.
Ist das wirklich so?
Ich bin seit weit über 10 Jahren in diesem Forum aktiv und habe noch NIE irgendjemanden so eine Behauptung tätigen sehen. Maximal ein "die Gitarre klingt recht warm, das muss wohl das Mahagoni" sein - das ja - aber hier dann im Umkehrschluss einfach frech zu unterstellen, dass derjenige, der sowas sagt, damit implizit und explizit bekundet, er könne die Holzsorten in einem viel zitierten "Blindtest" raushören, geht dann doch etwas zu weit.
Für mich wird hier einfach etwas aufgebauscht und ins Lächerliche gezogen, das so gar nicht existiert.
Dann werden "wissenschaftliche" Feldversuche veranstaltet, die nicht mal die Mindestanforderungen an wissenschaftliches Arbeiten erfüllen - z.B. die exakte und vollständige Beschreibung des Versuchaufbaus (wozu auch die Nennung der verwendeten Materialien/Gerätschaften gehört) - um anschließend aus einem mangelnden Interesse von bereitwilligen Versuchspersonen (aufgrund völlig nichtssagender Soundsamples?) zu schlussfolgern, das man Recht behalten habe mit einer Aussage, die auf deutsch gesagt frei erfunden war ("Gitarrist glaubt, verschiedene Holzsorten am Sound erkennen und zuordnen zu können"). Chapeau!
Für mich ist das nur ein weiteres Beispiel der Arroganz und Häme, die auch bei einem Zollner in seinem Werk immer wieder ganz offen zur Schau gestellt wird - und ein weiterer Stein, der denjenigen in den Weg gelegt wird, die einfach nur an einem friedlichen und freundlichen Miteinander zwischen "Physikern" und "Voodoo-Gläubigen" interessiert sind (um das mal so plakativ zu umschreiben).