Hallo Myxin wenn du mehrere Gitarren hast, die sich nur in der Holzart unterscheiden hast du natürlich den Königsweg unsere Frage zu klären.
Hast du eigentlich ausprobiert ob du auch blind einen Unterschied hörst, wenn ein Anderer spielt.
Wenn ja hast du natürlich ein starkes Argument.
Wenn nein, dann besteht die Möglichkeit, dass du dir den Klangunterschied nur einredest.
Bitte, bitte nicht als Beleidigung auffassen.
Die vier schwarzen haben sich untereinander auch klanglich unterschieden bei gleicher Holzart. Aber wie wir wissen ist nicht jeder Mahagoniblock exakt gleich, macht auch nen Unterschied ob weiter unten oder weiter oben vom Stamm.
Das Gewicht lag auch recht nahe beieinander und dennoch gab es besagte Unterschiede.
Ich habe nur selbst drauf gespielt. Aber: Ich habe rein äußerlich keine Unterschiede feststellen können (bis auf bei einer, die ein etwas dünneres Halsprofil hatte), da sie alle deckend lackiert sind und keine spezifischen Maserungen erkennbar waren.
Ich habe über mehrere Tage getestet, beim ersten Mal die beiden für mich besten rausgepickt und mir die letzten beiden Ziffern der Seriennummer rausgeschrieben. Dann hin und hergewechselt die nächsten Male - dabei wusste ich auch nicht mehr, welche ich am Vortag in welchen Karton gelegt hatte - und wieder erneut geschaut, was mir am besten taugt und anschließend die Seriennummern überprüft.
Ich kann dir garantieren, dass ich am letzten Tag, bevor zwei wieder zurückgingen, dir zu 100% mit verbundenen Augen sagen hätte können, welche Gitarre welche ist.
Die beiden roten klangen deutlich anders, das hören auch Nichtgitarristen sofort. Der Sound war im Vergleich eher etwas gescoopt mit wenig Mitten und scharfen Höhen. Hat mir nicht so gut gefallen, drum hab ich letztlich auch zwei schwarze behalten.
Und das war nur ein Fall von vielen.
Ich hatte in diesem Jahr auch etliche neuere Jackson DK2Q ausprobiert, sowie etliche Charvel 2016er Pro Mod San Dimas HT (und auch ein paar SoCals). Da klang wirklich JEDE anders trotz gleicher Hölzer. Bei den Charvels sogar SO anders, dass ich regelrecht schockiert war. Da klangen einfach welche dermaßen mies - und die, die einen etwas besseren Sound hatten, waren einfach nur schlecht verarbeitet, so dass ich leider keine gefunden hatte, die meinen Ansprüchen in der Preisklasse gerecht geworden wäre.
Ich bin dir aber sehr dankbar, dass du diesen Punkt aufgegriffen hast.
Ich habe mich beim Lesen schon mehrmals gefragt, ob einer derjenigen hier, die sowas schreiben wie "das Holzmaterial hat keinen/keinen nennenswerten Einfluss auf den Sound und kommt ganz am Ende der Kette der vielen Einflussfaktoren" überhaupt jemals mehrere Gitarren "von der Stange" eines gleichen Modells hintereinander angespielt hat. Ich wage es stark zu bezweifeln, das dürfte sicherlich für einen Aha-Effekt sorgen.
Klar, dann werden klangliche Unterschiede gerne allerlei anderen Faktoren zugeschrieben - sehr beliebt: "Potis haben auch eine Toleranz von 20%" < das Argument trifft z.B. im obigen Fall nicht zu, die Werte lagen sehr nahe beieinander. UND ein Poti ändert niemals was am Grundsound der Gitarre. Da geht es eher darum, wie viele Höhen bedämpft werden.
Und was die Hardware betrifft, diese wird meiner Meinung nach sehr viel konstanter hergestellt, als im Vergleich dazu verschiedene Variationen beim Holz auftreten.
Insofern kann ich es halt überhaupt nicht nachvollziehen, warum jetzt gerade das Holz am wenigsten für klangliche Unterschiede sorgen soll (wohlgemerkt bei gleichen Gitarrenmodellen mit identischer Hardware), obwohl es da erwiesenermaßen die größten Unterschiede in der Beschaffenheit gibt.