Das mit dem Workflow würde ich nicht unbedingt so sehen. Prinzipiell sind sich die Geräte beim Programmieren von Beats schon recht ähnlich, da beide auf die typische TR-Programmierung setzen: Sound auswählen -> Steps setzen -> Mit anderen Sounds wiederholen, bis der Beat fertig ist.
Bei der TR-09 sind Instrument-Auswahl und Steps allerdings auf einem gemeinsamen Taster, so dass man zum Sound auswählen erst zwischendurch "Instrument Select" gedrückt halten muss. Ähnlich wie bei der TR-909 eben auch.
Bei der TR-8 gibt es hingegen für jedes Instrument einen eigenen Knopf, so dass die Taster der Steps in dem Anwendungsfall nur zum Setzen der Steps sind und man sich den Zwischenschritt spart. In meinen Augen eine durchaus sinnvolle Neuerung.
Die "Backbeat"-Funktion, die im Handbuch und
diesem Video hier bei 1:06 kurz gezeigt wird, scheint mir auch eher ein bisschen umständlich. Bei der TR-8 hängt man für 32 Schritte in einem Pattern einfach 2x16 Schritte aneinander, bei der TR-09 hat man hingegen ein Haupt-Pattern mit 16 Schritten und dazu noch ein um eine halbe Noteneinheit verschobenes Backbeat-Pattern, das allerdings auf die selbe Weise programmiert und angezeigt wird wie das Haupt-Pattern. Man muss im Kopf also immer eine entsprechende Verzögerung zu dem hinzufügen, was man sieht. Damit kann man umgehen, aber "What you see is what you get" trifft darauf nicht unbedingt zu.
Dazu kommen natürlich die recht kleinen Tasten und Drehregler, die sich bei vielen Leuten auch nicht unbedingt positiv auf den Workflow auswirken.
Ich kann die Veränderungen nachvollziehen, da man das Gerät möglichst originalgetreu und portabel gestalten wollte, aber eine Verbesserung im Workflow würde ich der TR-09 nicht attestieren. Kann aber natürlich auch sein, dass man sich bestens damit zurecht findet, wenn man bisher noch keine anderen Drum Machines gewohnt ist und dann den Workflow der TR-8 komisch findet. Das ist natürlich subjektiv.