Yamaha Montage (Keyboard/Workstation)

Danke für den Bericht @gmaj7!

Offensichtlich darf die Marke Tyros nicht angekratzt werden. Anders kann man das nicht mehr verstehen, warum man diese hervorragende Technologie nicht auch in der Workstation einbaut. Eine Trennung ist ja schon durch die Art des Sequenzers gegeben. Ein Montage kann einem Tyros ja konzeptionell gar nicht "gefährlich" werden. Brauchen diese Samples evtl. auch eine andere Engine, die Legato erkennt? Auch die Chord Aufteilung hätte ich sehr gerne im Keyboard.

Es wurde ja schon an anderer Stelle diskutiert, ob die SA2-Voices des Tyros nun Behaviour bzw. Physical Modeling oder nur Scripting verwenden. Jedenfalls hat man beim Montage wohl darauf verzichtet, solche 'Solo-Voices' und auch das Ensemble Feature zu integrieren. Ich vermute, das hätte den Preis noch höher getrieben, und Yamaha schätzt die Montage-Zielgruppe vermutlich nicht so ein, dass sie den Aufpreis für akustische Solo-Sounds mit (Pseudo?)-Modeling-Features gezahlt hätten.
 
Mit ein paar guten Soundsets von Peter Krischker, bekommt man die meisten Klänge sicher auch auf einem Motif hin.
Sounddesigner wie Peter Krischker werden bestimmt auch für den Montage wieder Soundsets anbieten, die den Factory Presets überlegen sind.

Grüsse,
synthos
 
Ich vermute, das hätte den Preis noch höher getrieben, und Yamaha schätzt die Montage-Zielgruppe vermutlich nicht so ein, dass sie den Aufpreis für akustische Solo-Sounds mit (Pseudo?)-Modeling-Features gezahlt hätten.
Wieso Aufpreis? Wenn die direkte Konkurrenz schon seit 5 Jahren 9 Engines für den gleichen Preis anbietet, hätte man diese bereits vorhandenen Funktionen natürlich kostenfrei dazugeben können/müssen. Wo macht sie denn mehr Sinn als in einem Instrument für live-Keyboarder?
 
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Wieso Aufpreis? Wenn die direkte Konkurrenz schon seit 5 Jahren 9 Engines für den gleichen Preis anbietet, hätte man diese bereits vorhandenen Funktionen natürlich kostenfrei dazugeben können/müssen. Wo macht sie denn mehr Sinn als in einem Instrument für live-Keyboarder?

Kostenfrei dazugeben - ich bin sofort dabei. Yamaha sieht die Kalkulation wahrscheinlich anders. Solotrompeten und -saxofone mit echtem Legato fände ich persönlich sehr nützlich, aber ich vermute einfach, die angestrebte Zielgruppe mit Blick auf FM-Synthese etc. sieht doch anders aus.
 
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Das mag ja Yamaha so sehen. Aber irgendwo schießen sich die Hersteller (Korg ist da auch nicht wirklich eine Ausnahme, aber weniger krass) doch selbst ins Knie, wenn sie in ihrem Flaggschiff Sachen nicht anbieten, die eine Preisklasse drunter selbstverständlich sind. Man stelle sich mal vor, wenn Daimler sagt: "S-Klasse in Vollausstattung klar, aber Navi gibt es nur in der C-Klasse. Die Zielgruppe der S-Klasse hat eh nen Chauffeur".

Die großen Workstations aller Hersteller haben zu 99% einen Zweck: als Allroundmaschine für Livekeyboarder. Und wenn ich da als Hersteller sage "soll sich nicht so anstellen wegen der Bläser, dafür gibt's prima FM" oder "stell dir halt noch nen Tyros dazu", dann darf ich mich nicht wundern, wenn die Kunden irgendwann woanders kaufen.
Mit den Tyros-Fähigkeiten hat Yamaha im Bereich Natursounds ein ziemliches Alleinstellungsmerkmal. Und ja, genau sowas brauchen viele Livemucker - nicht nur Alleinunterhalter. Das in der Oberklasse nicht zu nutzen, ist mit Verlaub ziemlich dämlich. Insbesondere heute, wo sie ihre Kunden seit Jahren vertröstet haben...
 
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Die großen Workstations aller Hersteller haben zu 99% einen Zweck: als Allroundmaschine für Livekeyboarder.
Vielleicht ist es aber auch umgekehrt? 1 % der Workstations werden Live eingesetzt, 99 % stehen in Studios? :rolleyes:
 
Dann tut's aber auch ein MoXF und den Rest liefern VST-Instrumente...
 
Ich denke auch, dass die Workstation im Studio nicht mehr so gefragt ist. Gibts, wird aber immer weniger.
 
Dann tut's aber auch ein MoXF und den Rest liefern VST-Instrumente...
Die Akzeptanz von Laptops auf der Bühne ist zwar stark gestiegen in den letzten Jahren, aber es gibt immer noch eine ganze Reihe von Menschen, die lieber mit einer gut durchdachten Lösung in einem Gerät unterwegs sind. Mit der Argumentation bräuchte es nichtmal mehr den MoXF - da tut es auch jedes nackte Masterkeyboard.

Mal ehrlich: bei solchen "Skripting"-Sounds oder Auto-Divisi geht es um Sachen, die bei Yamaha längst da sind (und die in der Qualität sonst keiner hat). Das sind ein paar hundert Zeilen Code, mit denen sie sich ein echtes Kaufargument hätten bauen können, wenn sie sie rüberkopiert hätten. Statt dessen bauen sie eine "me too"-Version von Karma...
 
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Ich fürchte, die Gründe beruhen überhaupt nicht auf bewussten Firmen-Strategien, sondern sind völlig trivial. In den größeren Firmen wurschteln im Lauf vieler Jahre gewachsene Unterabteilungen schockierend unkoordiniert nebeneinander her, und es gibt anscheinend weder die kompetente Führung noch den Willen noch den nötigen finanziellen Aufwand, die verschiedenen Produktlinien zu koordinieren und unter ein Dach zu bringen. Statt dessen wird in jedem Einzelbereich getrennt fleißig gespart und outgesourct - was die Qualität sicher nicht hebt.

Anders als bei der riesigen Autoindustrie, die nur in breit gefächerter, international organisierter Modulbauweise gewinnträchtig überleben kann, reden wir hier von einer kleineren Unterabteilung des Musikmarktes, mit beschränkten Gewinnmargen und zunehmender Bedrohung durch Software-Lösungen. Die sparen sich schlicht den Struktur-Aufwand, ihre Produktlinien unter ein gemeinsam durchorganisiertes Dach zu bringen, und jedes Projekt-Team wurschtelt fröhlich an der eigenen Produktlinie, mit eigenem Code, eigenem Design etc.

So entstehen dann nicht weiter unterstützte Einmal-Prdukte wie der Kingkorg, der null mit der Radias-Produktlinie und ihrem Knowhow verknüpft ist und daher in seinen Funktionen Fortschritt und Rückschritt gleichzeitig ist, oder der Jupiter-80, der mit seinem aberwitzigen Registrierungen-Layout ein totaler Alleingang ist und weder den Fantom G sinnvoll fortsetzt noch die Zugänglichkeit und Struktur des Jupiter 8 bietet. Oder Kronos-Updates können weder die Piano-Roll aus dem M3-Sequencer ohne Riesen-Aufwand übernehmen noch vom Knowhow der PA-Linie profitieren. Oder es wird ein Montage entwickelt, der weder die Workstation-Funktionalität sinnvoll in die nächste Generation bringt noch von den Tyros-Artikulationen profitiert, und für den - trotz mehrjähriger Entstehung - erst nachträglich ein Software-Übersetzer entwickelt werden muss, damit das weiterentwickelte FM-Modul fähig wird, Files der eigenen früheren Produktlinie einlesen zu können!

Das ist alles halb organisiertes Chaos und hat mehr Ähnlichkeit mit dem Bau des Blaumilchkanals als mit smarter Firmenstruktur und Produktorganisation. Kurzfristig scheint den Firmen dies Vorgehen wahrscheinlich preiswerter und bequemer zu sein, als die Entwicklung einer übergordneten Struktur. Langfristig ist es m.E. aber ungefähr so profitabel, wie sich täglich abwechselnd in beide Füße zu schießen.
 
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OK. Und wer ist jetzt vom Montage begeistert?
Gibt's auch andere Eindrücke?
Oder ist der Montage, wie die alten Modern Talking-Platten. Alle finden ihn doof und dann wird's ein Thomann-Verkaufshit :)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
@jens: Meine VST-Anmerkung bezog sich auch auf das Studio. Ich selbst werde live nicht mit einem Notebook warm und brauche ein Instrument unter den Fingern.
 
Die Akzeptanz von Laptops auf der Bühne ist zwar stark gestiegen in den letzten Jahren, aber es gibt immer noch eine ganze Reihe von Menschen, die lieber mit einer gut durchdachten Lösung in einem Gerät unterwegs sind. Mit der Argumentation bräuchte es nichtmal mehr den MoXF - da tut es auch jedes nackte Masterkeyboard.

Ich denke er meinte im Studio.

Edit: gmaj hats eh schon kommentiert. :)

So entstehen dann nicht weiter unterstützte Einmal-Prdukte wie der Kingkorg, der null mit der Radias-Produktlinie und ihrem Knowhow verknüpft ist und daher in seinen Funktionen Fortschritt und Rückschritt gleichzeitig ist, oder der Jupiter-80, der mit seinem aberwitzigen Registrierungen-Layout ein totaler Alleingang ist und weder den Fantom G sinnvoll fortsetzt noch die Zugänglichkeit und Struktur des Jupiter 8 bietet. Oder Kronos-Updates können weder die Piano-Roll aus dem M3-Sequencer ohne Riesen-Aufwand übernehmen noch vom Knowhow der PA-Linie profitieren. Oder es wird ein Montage entwickelt, der weder die Workstation-Funktionalität sinnvoll in die nächste Generation bringt noch von den Tyros-Artikulationen profitiert, und für den - trotz mehrjähriger Entstehung - erst nachträglich ein Software-Übersetzer entwickelt werden muss, damit das weiterentwickelte FM-Modul fähig wird, Files der eigenen früheren Produktlinie einlesen zu können!

Oder Kurzweil, die einen neuen DSP Chip entwickeln und ihn dann erst in der Budget Variante des Flaggschiffes einbauen. Oder Nord, die 80er Jahre Displays verwenden, Einstellungen schwachsinnig auf globale Ebene heben und hochpreisig dann schwache Synth Tastaturen verbauen. Oder Alesis, die eine extrem geile Keytar bauen mit sehr flexiblen Midi Möglichkeiten inkl. perfekt funktionierendem WIDI und dann eine fast unspielbare Tastatur einbauen. Wieso?! :ugly:

Abstriche muss ich beim Jupi80 machen. Fürs Jammen ist dieses Registrierungs System genial, weil man wirklich in Sekunden einen Split/layer gebastelt hat und auch einen Solo Sound per Knopf auf die ganze Tastatur legen kann. Die Zielgruppe, die das aber wirklich so verwendet ist klein, deswegen absoluter Schwachsinn mMn sowas heute so zu machen.

OK. Und wer ist jetzt vom Montage begeistert?
Gibt's auch andere Eindrücke?

Ich bin nach wie vor begeistert und freu mich schon ihn anzuspielen. Die A/E Pianos klingen fantsatisch und ich glaube nicht, dass man da so hin kommt mit dem Motif. Wie fandest du das UI? Intuitiver als beim Motif?
 
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.... im Gegensatz zur Konkurrenz (Kurzweil, Korg Kronos) gibts den Montage mit ner
ungewichteten 76 Tastatur !!

Das wäre für mich auf der Liste der positiven Kaufargumente ganz oben....wenn ich
denn einen kaufen wöllte...
;-)
 
Ganz besonders würde mich interessieren, wie die zukünftigen Käufer des Montage (für den Live-Einsatz) dazu stehen, dass man (bisher, und im Gegensatz zum Motif) nicht mehr den Receive-Channel pro Part einstellen kann! Wenn man Splits/Layer des Montage von einer externen Zweit-Tastatur vernünftig anspielen/umschalten möchte, braucht man nun ein Master-Keyboard, das auf entsprechend vielen (am besten acht) unterschiedlichen MIDI-Kanälen gleichzeitig senden kann...

Ich selbst habe keinen großen Drang, den Montage überhaupt anzutesten. Einige weggefallene Features (Receive-Channel, s.o., Sequenzer etc.) und weggelassene, dringend notwendige Updates (Leslie-/Hammond-Update, "Mini-Flash" etc.) lassen das Gerät für mich erst gar nicht in Frage kommen...

Die A/E Pianos klingen fantsatisch und ich glaube nicht, dass man da so hin kommt mit dem Motif.

Warum sollte das theoretisch nicht gehen, wenn man dieselben Samples zur Verfügung hätte? Die AWM2-Engine ist doch bis auf ein paar Kleinigkeiten quasi unverändert; solange also keine FM-Komponenten mit dabei sind, sollte das kein unlösbares Problem sein...

Viele Grüße, :)

Jo
 
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.... im Gegensatz zur Konkurrenz (Kurzweil, Korg Kronos) gibts den Montage mit ner
ungewichteten 76 Tastatur !!

Das stimmt so nicht ganz. Die Tastatur des Kurzweil PC3K7 ist ebenso halbgewichtet wie die vom Montage. Also keine Hammermechanik.
 
Was den Receive Channel betrifft, den konnte man beim Motif doch auch nicht im Performance Modus "pro Part" einstellen. Wir könnten jetzt zwar die Diskussion aufrollen ob die Hybrid Performance im Song Modus ein Feature oder ein Workaround ist (für mich definitiv das Letztere), aber im Vergleich zum Performance Mode hat dann wohl die Struktur des Montage wenigstens verschiedene Midi Kanäle, auch wenn sie nicht mehr frei einstellbar sind.
 
@mojkarma: Nur weil der neue, einzige Mode beim Montage jetzt "Performance-Mode" heißt hat er ja nun trotzdem (bis auf den Sequenzer) mehr mit dem alten Song-/Pattern-Mode des Motif gemeinsam als mit dem "alten Performance-Mode". Von daher kann ich das Argument nicht ganz nachvollziehen (Namen sind Schall und Rauch). Wenn man einen Klangerzeuger sinnvoll in ein MIDI-Setup einbinden möchte braucht man nun mal Multitimbralität UND pro Zone/Part einstellbare MIDI-Kanäle (können alle anderen ja auch). IMHO Punkt...alles andere ist Käse und lächerlich für ein Oberklassegerät in 2016! ;)

Hier nochmal der Faden, wo von BadMister die Sinnhaftigkeit dieses Features diskutiert wird, und wo der schwarze Peter auf fremde Hersteller von (Master-) Keyboards abgewälzt wird: https://yamahasynth.com/index.php?option=com_easydiscuss&view=post&id=7430&Itemid=851. MIDI-Mode = "SINGLE" vs. "MULTI" bzw. "Keyboard Control" = "On" vs. "Off" ist jedenfalls nicht annähernd eine akzeptable Lösung dafür...

Songs und Patterns als Mixing sind IMHO nur dahingehend ein Workaround, als sich das auf verschiedene Modi aufteilt. Ansonsten ist das der ganz normale multitimbrale Mode wie bei allen anderen Geräten auch...

Viele Grüße, :)

Jo
 
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Ich warte dann mal auf den MontageX bzw.den Montage 2 (2018)
 

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