Natürliches Ageing - wie viele Jahre muss ich spielen?

  • Ersteller 61er Dirk
  • Erstellt am
Ich glaube, jeder der meine Beiträge öfter liest, kennt meine Ansicht zu künstlich gealterten Gitarren, die ja nicht durch Macken und Rost wirklich älter, und damit besser sind. Und bei denen der Hals und die Bünde nicht so vermackelt und runtergespielt sind. Das ist doch alles Käse! Ich habe hier noch eine 25 Jahre alte Gitarre (RBC Strat 3 Tone SB.) Meine Verleih "Hure" - da nudelt Jeder darauf rum, dem ich sie ausleihe wenn keine Ersatzgitarre zur Verfügung steht. Die hat Macken und Dellen, aber ECHTE! Ist sie nun wertvoller, weil die geaged ist??
Dann würde ich sie abgeben! Was nimmt 7ender für eine vermackelte, die normal nur 700€ wert ist? So um die 5-6000€? Nein, so viel werde ich nicht verlangen...:cool:
 
Lightly aged könnte man auch heavily overpriced nennen! Ich hab schon Gitarren die nicht künstlich gealtert sind in so einem miserablen Zustand in Läden stehen sehen, dass ich vorerst nichtmal wusste ob nun aged oder nicht. Ich hab mich deswegen auch dagegen entschieden sie weiterhin im Auge zu behalten. Jemand der auf künstlich gealterte steht, dürfte das wohl als ultimatives Schnäppchen bezeichnen oder?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Meine Framus, 35 Jahre gespielt :cool: also bei Aging ist Geduld gefragt..

CIMG4354.JPG
CIMG4353.JPG
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich denke mal du hast nen Spiegel daheim oder?
genau das meine ich.
MIR muss die optik MEINER gitarre gefallen.
Ich sag dir ja auch nicht, ob du zum friseur musst.

und ageing, relic, distressed ist nichts anderes als eine mode.
Keine weltanschauuung.
ich finde es übertrieben die optik so ernst zu nehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Moin zusammen,

ich bin großer Anhänger alter bzw. künstlich gealterter Gitarren.Es ist doch so: Der Markt hat sich geändert in den letzten...sagen wir 15-20 Jahren. Es gibt eine große Masse an Hobbymusikern UND...es gibt seit geraumer Zeit kaum noch Finishes (Nitro), die sich auch abnutzen. Ein fetter Polylack als Hobbymusiker (zu Hause, keine Band) sind doch die Zutaten für ne Gitarre die quasi keine Gebrauchsspuren haben wird. Ein Platzer im Polylack sieht eher aus wie ein herausgerissenes Stück einer Colaflasche ;) Bis auf den höheren Preis sehe ich ehrlich gesagt nur Vorteile einer Relic-Gitarre; man muss sich nicht vorsehen bzgl. Kratzer; man fühlt die Gitarre, das Holz des Hales vs. die Cola-Buddel ;); die cracks & dents sehen autenthisch aus und es kommen welche hinzu aufgrund des weichen finishs, tone voodoo inklsuive - meine akustischen Klampen und besonders deren massive Decken schwingen mit ner (dünnen) Nitrolackierung freier - das selbe wird auch bei der E-Gitte so sein, auch wenn es hier nicht die primäre Rolle spielt; Nitro zieht herrlich in den Lack ein und macht die Maserung fühlbar - herrlich!.

Das wollte ich hier nur mal loswerden liebe Gemeinde. Wer seine (neue) Gitarre nur zu Hause ausführt wird meiner Meinung nicht um eine Nitrolackierung rumkommen wenns irgendwann mal "relic" aussehen soll. Am Ende soll es ums Spielen gehen, aber zum Spielen gehört das Gefühl und das muss auch haptisch passen.

All is well

Jack
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 7 Benutzer
Lass die Gitarre ein paar Jahre von Deinen Kumpels spielen un schau was passiert :D

Ich hab mal irgendwo in einem Interview mit Keith Richards gelesen, dass er neue Gitarren erst mal an Bekannte verleiht, damit die einige Dings'n Dongs wegbekommen, weil ihm neue Gitarren nicht gefallen...war damals zur Urban Jungle Tour 1990, entweder im Fachblatt, Musiker Magazin, oder hieß das damals schon Gitarren & Bass?

Anyway, ob war oder nicht, eine nette Anekdote.
 
Aging ist natürlich ein sehr schönes Thema mit ´nem dichotomen Ereignishorizont: Liebhaber vs. Hasser. In einem Atemzug mit Makeover.
Bestimmte Indikatoren für alte Gitarren oder viel Benutzung habe ich bisher noch nicht hinbekommen.

Im Haushalt haben wir 9 E-Gitarren, zwei davon gehören meiner Frau (ihre Anfängergitarre (Hersteller Kimax) von 1990 und ihre Epi Les Paul Custom vom 1993). Und dafür, dass sie ihre Epi im ungepolsterten Gigbag im öffentlichen Nahverkehr transportierte, um zum Gitarrenlehrer zu fahren oder die zig Umzüge innerhalb Deutschlands, sieht sie nicht so aus wie manch andere Gitarre, die viel benutzt wurde (ein paar Dongs hat sie auch, keine Lackplatzer).

Ich habe meine Anfängergitarre von 1992, mit der ich einige Konzerte spielte mit der Metal-Band, in der ich als Schüler war.
1995 investierte ich einen immerhin vierstelligen DM-Betrag in die Einzelteile eines Duesenberg/Rockinger Prototyps. Die spielte ich auch sehr viel. Aber ein lediglich gewachster Body mit Hals ist da sehr nachgiebig.
2000 kaufte ich mir eine gebrauchte Parker Fly Deluxe. Die war dann bis Ende 2011 meine Hauptgitarre. Auch sie kennt viele Zugfahrten und Autofahrten, dadurch, dass sie im Besitz eines Soldaten ist (Schleswig, Dresden, Aachen, sie war im Winter auf dem höchsten deutschen Truppenübungsplatz). Der Nitrolack hat Makro- und Mikrorisse, Dings und Dongs. Aber auch nicht so, wie manch "hergestellte" road worn, heavy relic 7ender oder Gibson.
In München wollte ein Verkäufer für eine gleichalte Fly (ohne Trem) 1.800 EUR haben. Die Lebenslinien war viel stärker als an meiner.

Ende 2011 konnte ich mir den - zwar nicht gehegten - Traum einer neuen PRS erfüllen. Aufgrund der Investitionssumme war es mein Bestreben auf sie zu achten wie auf die eigenen Augäpfel.
Kurz nach dem Kauf löste sich beim stehenden Spiel der PRS Gurt vom Pin, die Gitarre hatte zwar nicht unmittelbar Kontakt mit den Bodenfliesen, weil ich sie noch am Hals greifen konnte, aber es reichte aus, dass der Winkelstecker Druchstellen in der Zarge hinterließ. Als ich sie an einem anderen Tag in den Koffer zurücklegen wollte, klappte der Deckel zu, als ich die Gitarre noch in Transportstellung hielt. Es entstand eine kleine Druckmarke an der Kopfplattenkante. Der nächste Lackschaden entstand als ein Magazinhalter aus GFK auf die untere Deckenkante des Korpus fiel als ich meinen Schnellziehholster aus dem Regal nahm. Die Gitarre stand leider vor dem Regal im Ständer und war in der Falllinie. Und der Magazinhalter lag nur locker auf der Grundplatte vom Holster.
Auch im Sitzen vor dem Schreibtisch spielen bzw. per DAW aufzunehmen ist manchmal nicht spurenlos, nämlich wenn man via PC einstellen macht, die Hüfte etwas dreht und die Griffbrettkante zärtlich die Tischkante tangiert.
Mich ärgern diese Spuren, weil sie durch achtsameres Verhalten vermeidbar gewesen sind.

2012 kaufte ich mir noch zwei weitere Gitarren. Eine gebrauchte 1995er Ibanez RG 570 CTAM. Genauso alt wie meine Parker, hatte sie aber keine sichtbaren Benutzungsspuren im Holz, auf den Deckeln und dem Trussrodcover klebte noch die Schutzfolie. Die Vergoldung des Vibratos war angelaufen. Viel gespielt wurde und wird sie durch mich aber auch nicht. Also sieht sie immernoch jungfräulich aus.

Dann kaufte ich noch eine umgebaute Legend Strat (nun eine Max Mauluff Dentacaster). Der Vorbesitzer behandelte sie pfleglich, ich auch - obwohl ich nicht viel für sie bezahlte.

2013 gönnte ich mir noch eine Auftragsarbeit bei einem Gitarrenbauer (Linus, Planungsphase März bis Mai, Bauphase Mai bis November). Extrem dünner Polylack (die Riegel auf Ahorndecke und -rücken sind fühlbar und Spiegelungen sind gebrochen). Der Lack ist aber im Gegensatz zum V12 Lack von PRS wirklich strapazierfähig.

Die PRS und die Linus spiele ich fast täglich. Mir ist es - auch bei den Gitarren - die ich seit mehr als einem Jahrzehnt besitze - solche Spuren auf dem Griffbrett zu hinterlassen wie es diese typischen "Player" haben sollen. Auch Scheuerstellen (z. B. an der Armauflage) hat keine meiner Gitarren. Allenfalls "Narben" im Holz.

Gespielt habe ich bei einem Bekannten eine CS Tele mit Heavy Relic. Mir ging da keiner ab.
Und ich hatte auch schon eine Murphy aged Les Paul anfassen dürfen. Ich brauche es für mein Glück nicht.

Meine Gitarren sind Instrumente, also Gebrauchsgegenstände, ich kaufte sie mir nicht als Ausstellungsstücke.
Ich gehe achtsam mit ihnen um, pflege sie, versuche, gravierende Macken zu vermeiden. Manchmal hat man Pech.

Aber bewusst Spuren herbeizuführen, nur um ein "wildes" Leben zu suggerieren, ist nicht meine Präferenz.
Ändert es was am Klang? Ja, weil das Holz dann entdämpft ist. Aha.

Letzten Endes: Suum cuique.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Mein ultimativer Tipp: Spiel sie auf Konzerten, geh auf Tour. Meine Les Paul hat nach 3 Gigs mehr abbekommen, als nach einem Jahr zuhause spielen.

Das ist in meinen Augen der springende Punkt. Eine Gitarre spiegelt das wieder, was über die Jahre so mit ihr angestellt wurde - und genau das lässt bei einer Gitarre mit Patina eben auf eine "bewegte" (im Sinne von: war auf Tour) Geschichte rückschließen, was wohl eine gewisse Sehnsucht in jedem (Amateur-)Gitarristen hervorruft. Womöglich ist genau das der Grund, warum alt aussehende Gitarren für viele so attraktiv sind...
Ich finde es jedenfalls komisch, wenn jemand, der ein paar Jahre mal abends am Kamin die Klampfe quält, nach 3 Jahren ein Instrument in Händen hält, das aussieht als käme es aus dem zweiten Weltkrieg.
Gitarren altern auch immer so, wie sie gespielt werden. Teilweise finden sich natürliche Alterungen an Stellen, an die kein Masterbuilder denkt (je nach Anschlag, Haltung) bzw. finden sich manchmal künstliche Alterungen an Stellen, wo ich mich frage: "Wat machen die denn da?"
Natürlich: Geschmackssache! Jeder so, wie er mag.

Kurz zum Altern von modernen Fender Nitrolacken aus eigener Erfahrung:
Ich hab ne 2012er Fender thinskin-Tele. Butterscotch, dünner Nitrolack. Im Ernst: Man merkt den Alterungsprozess nach jedem Gig. Einzelne Lackplatzer werden immer größer, da ich auch gerne körperlich auf der Bühne aktiv bin und nicht immer nen Gitarrenständer bei habe, geht das vermutlich schneller...
Ich habe die Gitarre noch keine 2 Jahre, aber sie ist in der Zeit gefühlte 5 gealtert (ohne es zu wollen).
Vielleicht diese Serie mal als kleiner Tipp. ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Moin zusammen,

ich bin großer Anhänger alter bzw. künstlich gealterter Gitarren.Es ist doch so: Der Markt hat sich geändert in den letzten...sagen wir 15-20 Jahren. Es gibt eine große Masse an Hobbymusikern UND...es gibt seit geraumer Zeit kaum noch Finishes (Nitro), die sich auch abnutzen. Ein fetter Polylack als Hobbymusiker (zu Hause, keine Band) sind doch die Zutaten für ne Gitarre die quasi keine Gebrauchsspuren haben wird. Ein Platzer im Polylack sieht eher aus wie ein herausgerissenes Stück einer Colaflasche ;) Bis auf den höheren Preis sehe ich ehrlich gesagt nur Vorteile einer Relic-Gitarre; man muss sich nicht vorsehen bzgl. Kratzer; man fühlt die Gitarre, das Holz des Hales vs. die Cola-Buddel ;); die cracks & dents sehen autenthisch aus und es kommen welche hinzu aufgrund des weichen finishs, tone voodoo inklsuive - meine akustischen Klampen und besonders deren massive Decken schwingen mit ner (dünnen) Nitrolackierung freier - das selbe wird auch bei der E-Gitte so sein, auch wenn es hier nicht die primäre Rolle spielt; Nitro zieht herrlich in den Lack ein und macht die Maserung fühlbar - herrlich!.

Das wollte ich hier nur mal loswerden liebe Gemeinde. Wer seine (neue) Gitarre nur zu Hause ausführt wird meiner Meinung nicht um eine Nitrolackierung rumkommen wenns irgendwann mal "relic" aussehen soll. Am Ende soll es ums Spielen gehen, aber zum Spielen gehört das Gefühl und das muss auch haptisch passen.

All is well

Jack

Hier muss ich energisch widersprechen!! Nicht jeder Polylack ist Fett! Mit den heutigen chemischen Möglichkeiten, den neuen Spritztechniken und Geräten ist es auch möglich moderne Lacke dünn zu lackieren. Nur, können muss man es! Und das mit Nitro freischwingend ist gelinde gesagt: Quatsch! Das in der Geburtsstunde der E-Gitarren Nitrolack verwendet wurde, hat nur einen Grund: Es gab keinen anderen brauchbaren! Ich habe bisher Gitarren mit allen möglichen Lacken bearbeiten lassen, der Nitrolack hat keine Vorteile, sondern nur Nachteile. Er ist gesundheitsschädlich und gefährlichbei der Verarbeitung, und ist teurer dazu. Eine künstliche Alterungsoptik (ist ja nur die Optik) erkennt man schon aus 50m Entfernung. Das war deutlich zu sehen auf den MM in Frankfurt, als Fender noch dort war. An den großen Wänden hingen Tele und Strats geaged, und es waren die Bilder, oder Muster der 3 "Künstler" zu erkennen, die dort am Werk waren. Wie Fingerabdrücke...Dazu die hochglanzpolierten Bünde im krassen Gegensatz. Wer sich so ein Teil anschafft, betrügt sich selbst, oder will anderen suggerieren, wie erfahren er ist? Wie lange er schon spielt? Das ist, als wenn ich mir einen Picasso als Druckversion an die Wand hänge, jeder weis, der kann nicht echt sein...
Das wollte ICH nun einmal loswerden. Das könnte mir Niemand bezahlen, das ich eine schöne, gute Gitarre anschließend wieder verhunze....
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 11 Benutzer
Aging find ich geil!

Weil so wie das teils aussieht, krieg ich das in meiner Lebenszeit nicht hin. Da hat man hier n Dong und da n Ding etc., aber nichts wildes im Schnitt. Und dann siehts einfach Schxxx aus, weils kein bestimmtes Muster hat.

Aging ist für mich wie Kosmetik und kann eine Gitarre durchaus interessanter Aussehen lassen, als so ein normaler glänzender Lack.

Meine Meinung.

Und besser klingen tun die i.d.R. auch. Sicher Einbildung :p
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Meine Framus, 35 Jahre gespielt :cool: also bei Aging ist Geduld gefragt..

Anhang anzeigen 452683 Anhang anzeigen 452684

... Du drueckst die Saiten zu fest runter! :engel: :whistle: :opa:

Aging, relicing, beschumsen oder doch nur ne Stylefrage?
Fuer mich nur ne Stylefrage. Ich finde, dass z.B. ne Tele in Butterscotch Blonde fabrikneu scheisse aussieht. Wohingegen das Road Worn Modell ziemlich sexy aussieht. Bei mir scheiden sich die Geister beim Grad der "Verwuestungen". Auf der MuMe hatte ich ne 59er LesPaul in der Hand, Heavy Aged fuer 6k. Da baut man erst ne 59er VOS - teuer genug - und macht sie dann noch "kaputt". Aber letztendlich ist das ja auch nur ne Geschmacksfrage: "Moechtens' den Lack auch abgeplatzt oder darfs nur etwas gesprungen sein?". Was ich bei diesem Modell nicht so dufte fand, war die Tatsache, dass die Halsrueckseite Dings und Dongs hatte.

Bei einer Les Paul lasse ich mir hoechstens ein Light Aged gefallen.

In meinem Sammelsurium befindet sich auch eine 94er Strat Made in Japan, die zwar nicht taeglich gespeitl wurde, die aber auch schon ueber 20 Jahre auf dem Buckel hat: Die sieht aus wie neu. Lediglich die Platikkappen ueber den SCs, die Knobs auf den Potis und dem Wahlschalter sind vergilbt, der Hals ist etwas nachgedunkelt.

Was ich damit sagen moechte ist, dass sich "natuerliches Aging" (wahrscheinlich) schneller einstellt, wenn die Gitarre basierend auf nicht ganz so hohen Qualitaetsstandards hergestellt wurde, wie das in den 50ern, 60ern, 70ern wohl noch die Regel war. Mit Aufkommen der Japaner und deren Perfektionismus mussten die US Fabriken qualitativ nachlegen, was das "Aging" negativ beeinflusst.

Dann gibt es noch den Aspekt, dass nicht jedermann einen derbe gefuellten Geldbeutel hat um sich eine Originalklampfe im hohen 5-stelligen Bereich zu kaufen, aber dennoch findet man das Flair einer "gealterten" Gitarre sexy (siehe mich und die Blonde Tele).

Kurz gesagt: ich finde es nicht peinlich oder albern, wenn jemand sich eine kuenstlich gealterten Gitarre kauft. Es ist ja nur eine weitere Art des Finishs: Sunburst, Blacky, Blonde, Aged...

VG
Jacky
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Mit Shipping, Zoll, Einfuhrumsatzsteuer, wirds natürlich teuer, der EUR ist gegenüber dem Dollar doch leider etwas abgekackt, nun gut, dann werden die Zierleisten für mein Auto hintenangestellt.
Des wegen schriebt ich ja: ruf da (Guitarbuild.co.uk) mal an. Also nicht Internetsuche sondern Tel. Es gibt hier einige, die sich überwunden haben und erfreuliches berichten können.
Es ist möglich, bspw. einen Esche Einteiler für rd. 180 - 270 € zu bekommen. Vielleicht hast Du ja auch Glück und einer ist wegen Macken oder ausgefranster Fräsung nicht mehr zum Listenpreis sondern für unter 130 € zu verkaufen. Das macht aber alles nur Sinn, wenn Du wirklich lackieren kannst. Ansonsten such dir lieber irgendwo einen dünn lackierten.
 
Und ich spiele auch nicht besser Gitarre, nur weil ich neue Teile habe.

Das sicherlich nicht, aber wenn Dich neue Teile motivieren, Du die Kohle uebrig hast und Du Dir halt ab und an was goennen moechtest, ist das vollkommen i.O. unf fuehrt dann ggf. doch irgendwann dazu, dass Du besser spielst.
In meiner Welt muss man sich nicht rechtfertigen, wenn man sein Hobby auslebt.

VG
Jacky
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
ich, als Keyboarder, habe das nie verstanden und käme nicht mal im Traum darauf, meine wertvollen Synthesizer absichtlich zu verschrammen und mit künstlichen Gebrauchsspuren zu versehen. Wenn mal was passiert, dann isses eben so, aber extra mit Schmirgel da drangehen -never!
Ich bin immer etwas stolz drauf, wenn die alten Kisten auch nach 40 Jahren noch recht gut ausschauen.

Wenn ein alter Sack, der seine Gitarre schon sein halbes Leben mit sich herumgeschleppt, sowas abgeranztes spielt, dann ist das authentisch.
Aber ein junger Hüpper macht sich mit einer Relic doch nur lächerlich.
Vielleicht sollten die Jungs dann besser die Zeit mit dem Üben verbringen, als mit dem Schmirgeln.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 8 Benutzer
Aber ein junger Hüpper macht sich mit einer Relic doch nur lächerlich.
Vielleicht sollten die Jungs dann besser die Zeit mit dem Üben verbringen, als mit dem Schmirgeln.


Also ich hab auf der letzten Blues Session nen ca 20jährigen mit ner heavy relic Strat gesehen.
Der hat es absolut nicht am Üben fehlen lassen und konnte auch noch gut singen..
Allerdings war das relic auch so gekauft, und er kam insgesamt doch etwas sehr
auf sein "äusseres bedacht" rüber ....aber gut was weiß man schon mit 20


Jetzt irgentwelche Vergleiche mit Keyboards oder weiteren Instrumenten zu machen
ist mMn wenig zielführend. Ich hab mal überlegt ob es was anderes gibt, wo wir
gebraucht aussehendes als Neuware kaufen. Und ja da gibt es durchaus was

Die blue Jeans:

fast niemand kauft sich eine neue blaue Jeans die nicht schon erkennbar gewaschen wurde.

Extrem stonewashed und vorgefertigte immer gleiche Löcher (heavy relic)
finden die meisten Heute blöd. Aber verschiedene Auswaschung (also light bis
medium relic) kaufen bestimmt die allermeisten. Eine blaue Jeans die gänzlich
ungewaschen aussah, hab ich schon ne Weile nicht mehr im Laden gesehen.

:D
 
Die hat Macken und Dellen, aber ECHTE! Ist sie nun wertvoller, weil die geaged ist??
Das nicht unbedingt, aber sie ist durch die Gebrauchsspuren auch nicht automatisch entwertet ...

... und das war meiner Meinung nach vor dem "Aging/Relic/Distressed"-Trend (der eigentlich schon so lange anhält, dass es eigentlich kein Trend mehr ist sondern etabliert) anders.

Eine sichtbar benutzte Gitarre war doch lange nichts mehr wert ... Jetzt werden gebrauchte Gitarren in den Kleinanzeigen ja schon mit dem Merkmal "echte Gebrauchsspuren" beworben.

Gebrauchte Gitarren sind dadurch eindeutig "salonfähiger" geworden. Was auch im Sinne der Nachhhaltigkeit (gebraucht kaufen statt immer neu, neu, neu) positiv zu bewerten ist.

Insofern profitieren auch die Gitarristen von dem "Aging/Relic/Distressed"-Trend, die ihn eher ablehnen.


PS:
ich, als Keyboarder, habe das nie verstanden und käme nicht mal im Traum darauf, meine wertvollen Synthesizer absichtlich zu verschrammen und mit künstlichen Gebrauchsspuren zu versehen.
Ich käme da bei meinem Rennrad, Auto, Fotoapparat, Notebook, Uhr etc. auch nie drauf ... Bei der Gitarre schon ... Ist wieder mal so ein Gitarristen-Ding (wie die Röhre ...), das muss niemand anderes verstehen ;-)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Liebe Community,

ich spiel jetzt seit 33 Jahren live auf irgendwelchen Bühnen - und meine Klampfen haben alle irgendwelche Dings und Dongs. Das sind ja irgendwie auch "Gebrauchsgegenstände" und
werden von mir entsprechend "benutzt". Das heißt nicht das ich das bewusst mache - aber mei die fallen halt mal um und kriegen ne Macke ab - das geht mir ja mit meinem Körper nicht anders... ;-)
Das tut mir dann gerade bei meinen selbgebauten Schätzchen leid - aber passiert halt.
Trotzdem sehen meine Klampfen nicht so extrem aus wie die als "heavy relic" oder "aged" angepriesenen Gitten - das erscheint mir alles doch viel zu künstlich!
ok - nur meine Meinung - wie sagt noch der Franzose: "jedem Tierchen sein Pläsierchen"...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Eine sichtbar benutzte Gitarre war doch lange nichts mehr wert ...
Gebrauchte Gitarren sind dadurch eindeutig "salonfähiger" geworden.
Ich weiss nicht - in meiner frühen Jugend, als ich vor vielen, vielen Jahren angefangen hab Musik zu machen. Also ca. Anfang der 80er Jahre, da gab es auch in den Läden noch mehr gebrauchte Instrumente. Dieser stationäre Second Hand Markt für Gitarren ist leider inzwischen fast verschwunden. Und da standen nicht nur no-name Gitarren, sondern da hab ich auch Markengitarren aus den 60ern zu entsprechenden Preisen in den Händen gehalten. Und die haben auch nicht neu ausgeschaut - wie auch?
Aber einen Gebrauchtmarkt hat es schon frühar gegeben und dass eine gebrauchte Gitarre auch Spuren hat war einfach akzeptiert...
 
Trotzdem sehen meine Klampfen nicht so extrem aus wie die als "heavy relic" oder "aged" angepriesenen Gitten - das erscheint mir alles doch viel zu künstlich!

Klar die heavy relics entsprechen ja (für mich) extreme stonewashed + vorgefertigten Löcher Jeans.
Bei aged gibt es sehr viel Unterschiede. Von Closet classic bis medium wear. Manches davon
sieht klasse gemacht aus. Ist aber eben zu 100% Geschmackssache wie bei Jeans auch.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das ist nun ein wenig O.T.:
Ich mag eine Ausnahme sein, aber ich lehne den Trend alles nachzuäffen was aus den USA kommt, kategorisch ab. Dazu gehören nicht nur künstlich auf Alter (schlecht) getrimmte Gitarren, die dazu auch noch unverständlicher Weise viel teurer sind, sondern auch noch kaputte Hosen und Baseballkappen, deren Schirm auf Sonne von hinten getragen werden. Müssen wir auch alles machen, was von dem Land kommt, was sich für den Mittelpunkt der Erde hält? Ein Beispiel: Eine meiner Gitarren wurde vor einiger Zeit von der Vorgruppe einem weltbekannten US Gitaristen überlassen für seinen Auftritt als Top Act. Hinterher wurde der Besitzer gefragt, woher die Tele käme, von welcher Firma. (Mein Logo war schon länger ab...) Als der Besitzer ihm erklärte, ein deutscher Hobby Gitarrenbauer hätte das Teil gebaut, wollte er das nicht glauben. Nach dem Motto: Nur in den USA werden gute Gitarren hergestellt? Das ist eine Beleidigung für die vielen deutschen Profi"kollegen".
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben