An & für sich wollte ich hier nix schreiben, aber nun gibt es einen offiziellen Grund, es doch zu tun:
Komme gerade von meinem Dealer und wollte wissen, wie sie denn nun sind, die viel geschmähten 2015er Gibson. Natürlich kannte ich alle Neuerungen und das interessierte mich als alter Gibson Les Paul-Fan. Da ich insgeheim wieder eine Junior haben wollte, checkte ich das Angebot beim Händler um die Ecke. Von der Junior fand sich jeweils eine in den Farbe Yellow, Cherry und Vintage Sunburst. Letztere war zumindest farblich meine Favoritin.
Der Erstkontakt mit ihr war schon mal positiv. Breiter Hals, OK, fällt zwar auf, aber zumindest für mich nicht negativ, komme ich mit zurecht. Kurze Trockenübung. Spaßiger Nebeneffekt: ein mir unbekannter Kollege, der ebenfalls anwesend war, schnappte sich eine 2015er SG, er begann ebenfalls mit Trockenübungen. Daraufhin fragte ich ihn, ob ihm an der SG etwas auffallen würde, "Nee!" - "Die hat nen breiteren Hals!" - "Ach, jetzt, wo Du es sagst! Stört mich allerdings nicht wirklich!". Daraufhin begab ich mich in den Amproom. Ran an den H&K Tubemeister 18 und mal hören.
Schön, klang richtig voll und hatte ordentlich Fundament, clean schön warm und mit allem was man braucht. Gain, auch eine reife Leistung und schön Schmutz im Tone. Dann kam die Gelbe dran. Tönte im Vergleich zur Sunburst recht ähnlich. Zwischenstand 1:1, danach die Rote. Die fiel akustisch etwas ab, klang dünner und nicht so rooooha, wie die beiden Anderen, ausgeschieden. Weiter mit Sunburst und Gelb im fliegenden Wechsel. Ausschlaggebend war dann letztendlich die Farbe, transparentes Sunburst gefällt mir eindeutig besser (Favoritin eben! ;-)).
Die Verarbeitung:
Hatte mal eine 58er Reissue in Weiß mit Ebenholzgriffbrett. Verlor eindeutig bei der Verarbeitung. Kann es schwer beschreiben. Die 58er sah gegenüber der Sunburst "eckig" aus, nicht so vollendet. Meiner Meinung trifft hier die Aussage von Thorsten B. zu. Da hat bei Gibson etwas getan. Man spürt z.B. keinen Übergang vom Hals zum Griffbrett.
Das G-Force:
Wir müssen erst einmal Freunde werden, da ich eine andere Saitenstärke, als die aufgezogene verwende und dann noch ein Customtuning. Wie das geht, finde ich aber auch noch raus, hab sie ja erst seit einer Stunde. Das Nachstimmen der Standardstimmung verlief ohne Probleme in ca. 5 Sekunden. Ein bisschen Zipp und Drrr hier und da, fertig. Schon spaßig, wenn das alles automatisch geht.
Der Preis:
...sollte bei 690 € liegen. Als alter Einkäufer (sorry, kann nicht anders) musste natürlich der Hinweis "Vorführmodell" kommen und so gab es einen kleinen Nachlass von 20 €. Gut! Vom Verkäufer kam dann noch die Ansage, dass die Preise in letzter Zeit zwar runter gegangen wären, aber Gibson dies wieder anziehen würde. War ich also im richtigen Moment da. Mal sehen, was ich "gespart" habe. :-D Kann mich bei der Junior auch noch an einen Preis über 800 € erinnern, was sie für mich damals uninteressant machte.
Das Fazit:
Schöne Gibson, gut verarbeitet und von den neuen Features bei weitem nicht so dramatisch, wie man meinen sollte und liest! Nun bin ich keine 15 mehr, sondern eher 3 x 15 und kenne auch unsere heiß geliebten alten Gibson und dennoch kann ich nur sagen, wenn Ihr kopfmäßig wegen den Neuerungen nicht komplett blockiert seid, fahrt mal zu Euren Shop und nehmt so ein 2015er-Modell von der Wand und laßt es auf Euch wirken. Müsst ja nicht gleich eine kaufen
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Und jetzt lerne ich G-Force!
Wenn mich diesbezüglich jemand unterstüzten kann, was das Neubesaiten und das Anlegen eines Customsetups angeht, könnt Ihr mir gerne eine PN zusenden, dank Euch!