Stratspieler
Helpful & Friendly User
Hallo zusammen.
Zur Vorgeschichte: Vor einiger Zeit erwarb ich eine gebrauchte Epiphone ES-335 aus indonesischer Fertigung. Mit ihrer Stock-Bestückung bin ich aus verschiedenen Gründen nicht zufrieden, so dass ich mich zu diversen Umbauten entschloß.
Hier ist die Vorgeschichte nachzulesen. Wegweisend ist der Thread von EAROSonic.
Im Folgenden nun zeige ich die Modifikationen auf.
Wir erinnern uns? Als Ausgangsmaterialien ließ ich mir nach diversen Recherchen dieses Material von Stewmac zukommen:
Zu meiner großen Freude konnte ich zwischenzeitlich zusätzlich ein Set Gibson Burstbucker Pickups mehr oder weniger günstig ergattern. Sie haben gealterte Pickup-Kappen und anhand der DC-Widerstände schliesse ich zusammen mit den übrigen Specs der Pickups auf einen eher moderaten Output. Hier sind sie:
OK, werfen wir also einen Blick auf den Arbeitsplatz. Ich habe die Epiphone bis auf die beiden Schrauben, die das STP tragen, schon komplett "ausgebeint":
Links oben auf dem Bild sieht ihr die ausgebauten Epiphone-Pickups, ich habe sie noch mit B für Bridge und N für Neck beschriftet:
Auf geht's!
Als erstes habe ich mir mal die Epiphone hinsichtlich ihres Aufbaues genauer beschnarcht. Man erkennt, dass der Hals aus einem dunkleren Holz besteht, vermutlich ist es tatsächlich Mahagoni:
Schaut man sich die drei folgenden Bilder an, dann sieht man eindeutig: Ohje. Hier wird offensichtlich an jeder Sekunde gespart, die Ecken und Kanten innen sauber abzurichten. Akkordarbeit der übelsten Sorte. Hier ein sichtbarer Spalt, da wurde gekittet, aber mitnichten wurde sauber abgerichtet....Na gut, es steht ja auch nirgends, dass diese Gitarre "liebevoll von Hand gefertigt ist". Mir dämmert, woher der geringe Preis wirklich kommt - da wird nicht ein einziger Moment Arbeitszeit zuviel verschwendet - es könnte zu teuer werden. Du lieber Himmel!
Ich finde das wirklich schlimm. Diverse kleine Feilen traten in Aktion, etwas Sandpapier und nach entsprechendem Arbeitsaufwand sieht das jetzt alles sauber und gerundet, quasi "fransenfrei" aus (ohne Fotos).
- -
OK, machen wir mit dem Headstock weiter und denken lieber nicht weiter drüber nach, was ein Arbeiter in Indonesien für diese Gitarre als Stundenlohn bekommt...
Entledigt man sich der Original-Mechaniken, die auf dem Headstock montiert waren, so sieht das ganze so aus:
Reinigt und poliert man die Vorderseite, dann sind die hier noch weiß erscheinenden Ränder von den Unterlegscheiben der alten Mechaniken weg.
Und schlußendlich steht die Epiphone im Mittagslicht pausierend dann so da:
Von den ausgebauten sechs chinesischen oder indonesischen Grover war noch eine (!) komplett intakt. Bei allen anderen war die Gewindehülse gebrochen, siehe Pfeil:
So, Original-Mechaniken. Nichts für ungut, aber wo immer ihr auch hergekommen seid, ihr geht nun den Weg des Irdischen: Tonne.
Die neuen Mechaniken passen, wie rercherchiert, und somit wie erwartet, 1:1 in die Löcher des Headstockes. Ich habe Malerkrepp aufgeklebt und bin nun dabei, die neuen Mechaniken fein säuberlich auszurichten. Das Malerkrepp dient auch mit dazu, dass beim Vorstechen der neuen Bohrlöcher und beim Bohren nichts ausbricht.
Der Vorstecher und meine kleine, uralte PIKO-Bohrmaschine nebst passendem Bohrer treten in Aktion
und es werden die mit den Pfeilen markierten Bohrungen gesetzt.
Die unteren Bohrlöcher sind etwas "fransig" Das hängt damit zusammen, dass die neuen Vintage-Grover nicht zu 100% in die jeweiligen unteren Bohrlöcher passen, eine minimale Abweichung ist vorhanden, stört aber später bem Verschrauben nicht im geringsten.
Einsetzen der Vintage-Grover, Verschrauben... Wie schaut's aus? Wir erinnern uns! Vorher:
und jetzt:
Die Vintage-Grover lassen sich mit Schlüsselweite M10 problemlos festziehen. Gut! Mir gefällt's!
Die alten Grover haben auf der Headstock-Rückseite ihre Abdrücke hinterlassen. Anhand der Recherchen war ich der Meinung, dass die Abdrücke durch die neuen Mechaniken vollständig überdeckt werden. Dem ist aber nicht ganz so. Man erkennt auf dem folgenden Foto einen winzigen überstehenden Rest, der bei den Mechaniken zu sehen ist. Ich habe ihn mit einem Pfeil markiert:
Kann ich aber gut mit leben, denn das ist wirklich kaum zu sehen!
Damit erscheint meine Epiphone mit ihrem "neuen" Headstock so:
In der nächsten Folge kümmere ich mich um die Elektrik.
Bis denne!
Zur Vorgeschichte: Vor einiger Zeit erwarb ich eine gebrauchte Epiphone ES-335 aus indonesischer Fertigung. Mit ihrer Stock-Bestückung bin ich aus verschiedenen Gründen nicht zufrieden, so dass ich mich zu diversen Umbauten entschloß.
Hier ist die Vorgeschichte nachzulesen. Wegweisend ist der Thread von EAROSonic.
Im Folgenden nun zeige ich die Modifikationen auf.
Wir erinnern uns? Als Ausgangsmaterialien ließ ich mir nach diversen Recherchen dieses Material von Stewmac zukommen:
Zu meiner großen Freude konnte ich zwischenzeitlich zusätzlich ein Set Gibson Burstbucker Pickups mehr oder weniger günstig ergattern. Sie haben gealterte Pickup-Kappen und anhand der DC-Widerstände schliesse ich zusammen mit den übrigen Specs der Pickups auf einen eher moderaten Output. Hier sind sie:
OK, werfen wir also einen Blick auf den Arbeitsplatz. Ich habe die Epiphone bis auf die beiden Schrauben, die das STP tragen, schon komplett "ausgebeint":
Links oben auf dem Bild sieht ihr die ausgebauten Epiphone-Pickups, ich habe sie noch mit B für Bridge und N für Neck beschriftet:
Auf geht's!
Als erstes habe ich mir mal die Epiphone hinsichtlich ihres Aufbaues genauer beschnarcht. Man erkennt, dass der Hals aus einem dunkleren Holz besteht, vermutlich ist es tatsächlich Mahagoni:
Schaut man sich die drei folgenden Bilder an, dann sieht man eindeutig: Ohje. Hier wird offensichtlich an jeder Sekunde gespart, die Ecken und Kanten innen sauber abzurichten. Akkordarbeit der übelsten Sorte. Hier ein sichtbarer Spalt, da wurde gekittet, aber mitnichten wurde sauber abgerichtet....Na gut, es steht ja auch nirgends, dass diese Gitarre "liebevoll von Hand gefertigt ist". Mir dämmert, woher der geringe Preis wirklich kommt - da wird nicht ein einziger Moment Arbeitszeit zuviel verschwendet - es könnte zu teuer werden. Du lieber Himmel!
Ich finde das wirklich schlimm. Diverse kleine Feilen traten in Aktion, etwas Sandpapier und nach entsprechendem Arbeitsaufwand sieht das jetzt alles sauber und gerundet, quasi "fransenfrei" aus (ohne Fotos).
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OK, machen wir mit dem Headstock weiter und denken lieber nicht weiter drüber nach, was ein Arbeiter in Indonesien für diese Gitarre als Stundenlohn bekommt...
Entledigt man sich der Original-Mechaniken, die auf dem Headstock montiert waren, so sieht das ganze so aus:
Reinigt und poliert man die Vorderseite, dann sind die hier noch weiß erscheinenden Ränder von den Unterlegscheiben der alten Mechaniken weg.
Und schlußendlich steht die Epiphone im Mittagslicht pausierend dann so da:
Von den ausgebauten sechs chinesischen oder indonesischen Grover war noch eine (!) komplett intakt. Bei allen anderen war die Gewindehülse gebrochen, siehe Pfeil:
So, Original-Mechaniken. Nichts für ungut, aber wo immer ihr auch hergekommen seid, ihr geht nun den Weg des Irdischen: Tonne.
Die neuen Mechaniken passen, wie rercherchiert, und somit wie erwartet, 1:1 in die Löcher des Headstockes. Ich habe Malerkrepp aufgeklebt und bin nun dabei, die neuen Mechaniken fein säuberlich auszurichten. Das Malerkrepp dient auch mit dazu, dass beim Vorstechen der neuen Bohrlöcher und beim Bohren nichts ausbricht.
Der Vorstecher und meine kleine, uralte PIKO-Bohrmaschine nebst passendem Bohrer treten in Aktion
und es werden die mit den Pfeilen markierten Bohrungen gesetzt.
Die unteren Bohrlöcher sind etwas "fransig" Das hängt damit zusammen, dass die neuen Vintage-Grover nicht zu 100% in die jeweiligen unteren Bohrlöcher passen, eine minimale Abweichung ist vorhanden, stört aber später bem Verschrauben nicht im geringsten.
Einsetzen der Vintage-Grover, Verschrauben... Wie schaut's aus? Wir erinnern uns! Vorher:
und jetzt:
Die Vintage-Grover lassen sich mit Schlüsselweite M10 problemlos festziehen. Gut! Mir gefällt's!
Die alten Grover haben auf der Headstock-Rückseite ihre Abdrücke hinterlassen. Anhand der Recherchen war ich der Meinung, dass die Abdrücke durch die neuen Mechaniken vollständig überdeckt werden. Dem ist aber nicht ganz so. Man erkennt auf dem folgenden Foto einen winzigen überstehenden Rest, der bei den Mechaniken zu sehen ist. Ich habe ihn mit einem Pfeil markiert:
Kann ich aber gut mit leben, denn das ist wirklich kaum zu sehen!
Damit erscheint meine Epiphone mit ihrem "neuen" Headstock so:
In der nächsten Folge kümmere ich mich um die Elektrik.
Bis denne!
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