Jetzt wird es etwas umfangreicher! Ich stelle einige meiner EasyChord-Saiteninstrumente vor (ich habe noch mehr Varianten entwickelt und gebaut!).
Die Instrumente basieren auf der von mir entwickelten "EasyChord-Methode", die ich aus der Tatsache abgeleitet habe, dass viele (Dur-)Lieder mit nur 2 oder 3 Akkorden begleitet werden können. Da schon kleine Kinder vom Klang der Saiteninstrumente begeistert sind, aber im Kindergarten- und Grundschulalter nicht für sie eingesetzt werden können, da sie (noch) nicht in der Lage sind, Griffe für die Akkorde zu lernen und zu greifen, machte ich mir dazu Gedanken:
1. Es müssen Saiteninstrumente für die Akkordbegleitung entwickelt werden, bei denen KEINE Griffe nötig sind.
2. Es muss eine Methode entwickelt werden, die es Kindern/Schülern (zunächst) erspart, sich mit Harmonielehre, Akkorden, Akkordbuchstaben usw. zu beschäftigen und diese zu verstehen (also ohne Buchstaben, die KiGa-Kinder oft noch nicht lesen können!)
So entwickelte ich die EasyChord-Methode. Die 3 Haupt-Akkorde einer (Dur-)Tonart werden tonartunabhängig mit den 3 Symbolen Kreis (= Stufe I), Dreieck (= Stufe IV) und Viereck/Quadrat (= Stufe V) bezeichnet. Mit diesen Symbolen werden sowohl Noten, Liedtexte als auch die Instrumente (deren Bereiche oder entsprechenden Töne/Akkorde/Bausteine) gekennzeichnet. Wenn Kinder noch keine Buchstaben lesen können, können sie auch mit Liedtexten (über denen die Symbole stehen) nichts anfangen - die sind also eher für die Lehrkraft. Damit mehrere Kinder/ganze Gruppen oder Klassen die richtigen "Symbole" auf ihrem Instrument spielen und im Takt bleiben, kann die Lehrkraft die 3 Symbole mit Handzeichen dirigieren (oder mit Symbolkarten, die er entsprechend hoch hält).
Nachdem die Methode klar war, machte ich mir Gedanken über die Instrumente. Zum Teil kann man übliche Instrumente dafür verwenden, wenn man sie ein wenig anpasst (umstimmt, Symbolaufkleber drauf, nicht benötigte Saiten entfernt, Kapodaster verwendet) oder entsprechend zusammenstellt und mit den Symbolen kennzeichnet (z.B. Klangbausteine von Sonor oder Studio49). So reicht es z.B. bei einer Gitarre oder Bassgitarre nur die 3 tiefsten Saiten als Bass-Saiten zu verwenden und (z.B. im 12 Bund) einen Aufkleber mit den 3 Symbolen unter den Saiten aufs Griffbrett zu kleben: Viereck unter die E-Saite, Kreis unter die A-Saite, Dreieck unter die D-Saite (man kann das auch um eine Saite verschieben: A-D-g). Ohne Kapo erhält man dann die Basstöne für die 3 Stufen von A-Dur, mit Kapo im 3. Bund von C-Dur, im 5. Bund von D-Dur usw.
Für Tasteninstrumente entwickelte ich eine EasyChord-Schablone mit den 3 Symbolen (links die Bässe, rechts 2 Akkordtöne). Diese stellt man so hinter die Tasten, dass der linke Kreis hinter der Taste des Grundtons der gewünschten Tonart (z.B. hinter der C-Taste für C-Dur) steht. Dann zeigen die anderen Symbole auf der Schablone an, welche Tasten benutzt/gedrückt werden sollen. So können auch Kinder oder Personen, die nicht Klavier gelernt haben, mit etwas Übung Begleitungen auf Klavier oder Keyboard spielen.
Um weitere Saiteninstrumente (zu den umgerüsteten Gitarren, Ukuleleln, Mandolinen, Streichinstrumenten...) einsetzen zu können, ohne dass Griffe dafür nötig sind, habe ich spezielle Saiteninstumente mit Akkorden oder mit Akkordbausteinen konstruiert und gebaut. In der Regel sind diese in die 3 Bereiche mit den 3 Symbolen eingeteilt: In der Mitte = Kreis, rechts = Dreieck, links = Viereck.
Zum besseren Verständnis demonstriere ich einige dieser Instrumente in verschiedenen Videos:
Ein-Saiten-EasyChord (4 Tonarten)
Ich demonstriere hier ein selbstgebautes Ein-Saiten-EasyChord. Es enthält die Grundtöne der Kadenzen (Stufe I, IV und V) der Tonarten C-, D-, F- und G-Dur; es kann mit anderen EasyChord-Instrumenten der gleichen Tonart bzw. die Terze und Quinten der Akkorde kombiniert werden.
EasyChord-Saiteninstrument (Prototyp ) - Demo: Von den Blauen Bergen Selbstbauinstrumente:
Ich demonstriere hier ein selbstentwickeltes und -gebautes EasyChord-Saiteninstrument (Prototyp ohne Resonanzkörper) in G-Dur. Dieses Begleitinstument enthält die die drei Akkorde G, C und D (Stufe I, IV und V) der Tonart G-Dur; es kann mit anderen EasyChord-Instrumenten der gleichen Tonart kombiniert werden.
Kinder streifen mit einem eigens dafür entwickelten Plektrum über alle 4 Seiten eines Bereichs/Akkords.
Zupfmuster und Flat Picking sind für fortgeschrittene Spieler (z.B. Gitarristen) geeignet. Der Klang erinnert ein wenig an Ukulele oder Harfe, je nachdem, wie es gespielt wird.
Ich habe Ausführungen in C-, D-, F- und G-Dur gebaut. Damit sind die meisten Lieder zu begleiten (die bis zu 3 Dur-Akkorde enthalten).
Der Korpus wurde aus einem Kiefernholzbrett ausgesägt (es war vorher ein Regalbrett, auf dem Hustenbonbons einer bekannten Bonbonfabrik gelagert wurden ;-) ) Für Auftritte kann ein Tonabnehmer zum Aufkleben (für akkustische Saiteninstrumente) verwendet werden.
EasyChord-Saiteninstrument - Demo: Von den Blauen Bergen
Ich demonstriere hier ein selbstentwickeltes und -gebautes EasyChord-Saiteninstrument (mit Resonanzkörper) in F-Dur mit Schlagmuster. Dieses Begleitinstument enthält die die drei Akkorde F, Bb und C (Stufe I, IV und V) der Tonart F-Dur; es kann mit anderen EasyChord-Instrumenten der gleichen Tonart kombiniert werden.
Kinder streifen mit einem eigens dafür entwickelten Plektrum über alle 4 Seiten eines Bereichs/Akkords.
Zupfmuster und Flat Picking sind für fortgeschrittene Spieler (z.B. Gitarristen) geeignet. Der Klang erinnert ein wenig an Ukulele oder Harfe, je nachdem, wie es gespielt wird.
Ich habe Ausführungen in C-, D-, F- und G-Dur gebaut. Damit sind die meisten Lieder zu begleiten (die bis zu 3 Dur-Akkorde enthalten).
EasyChord-Saiteninstrument – Demo: Flat Picking
Ich demonstriere hier ein selbstentwickeltes und -gebautes EasyChord-Saiteninstrument (mit Resonanzkörper) in F-Dur. Dieses Begleitinstument enthält die die drei Akkorde F, Bb und C (Stufe I, IV und V) der Tonart F-Dur; es kann mit anderen EasyChord-Instrumenten der gleichen Tonart kombiniert werden.
Kinder streifen mit einem eigens dafür entwickelten Plektrum über alle 4 Seiten eines Bereichs/Akkords.
Zupfmuster und Flat Picking sind für fortgeschrittene Spieler (z.B. Gitarristen) geeignet. Der Klang erinnert ein wenig an Ukulele oder Harfe, je nachdem, wie es gespielt wird.
Ich habe Ausführungen in C-, D-, F- und G-Dur gebaut. Damit sind die meisten Lieder zu begleiten (die bis zu 3 Dur-Akkorde enthalten).
EasyChord-Schachtelgitarre - Demo: Sans ned bees
Hier habe ich eine selbstgebaute Schachtel-Gitarre (ursprünglich mit abnehmbaren Bünden gedacht) in ein EasyChord-Instrument mit den 3 Akkorden der Tonart A-Dur (A, D und E) umgebaut. So können damit Lieder in A-Dur mit bis zu 3 Akkorden begleitet werden.
Den Resonanzkörper bildet ein Obstkarton, den Hals habe ich aus einer Leiste eines Lattenrostes gebaut. Die 3 Saiten werden mit 3 alten Gitarrenmechaniken gestimmt, die drei Akkorde durch zwei entsprechend aufgestellten Stegen aus T-Aluprofilen erzeugt (es sind keine Griffe nötig!) - Das Instrument ist noch verbesserungsfähig!
Vor über 10 Jahren habe ich mit den Prototypen verschiedener EasyChord-Instrumente (Saiteninstrumente, Stabspiele, Stampfrohre, Panflöten und andere Einzelpfeifen) eine 3. Grundschulklasse besucht, die Instrumente in der Klasse verteilt, kurz erklärt, wie man die Töne erzeugt, ihnen die Dirigiersymbole mit den Handzeichen erklärt und dann kurz zwei Lieder vorgesungen, die sie noch nicht kannten.
Als kleine Vorübung habe ich mit den Schülern nur kurz zum Lied den Begleitrhythmus in dem Tempo klatschen lassen, in dem sie dann auf den Instrumenten spielen sollten.
Dann durften sie das Lied singen und nach meinen Dirigiersymbolen begleiten. Nach ca. 15 Minuten begleiteten sie so mit verschiedenen Klängen die beiden Lieder. Um es abwechslungsreicher zu machen, ließ ich beim nächsten Durchlauf die Instrumentengruppen nacheinander einsetzen oder/und teilte die Begleitinstrumente auf für die Strophen (weniger) und den Refrain (mehr/lauter) - das hörte sich dann richtig professionell an. Die Klassenlehrerin (die an der Schule auch mit Orffinstrumenten arbeitete) war so begeistert, dass sie die Klasse von nebenan ins Klassenzimmer holte, um es ihnen zu zeigen. Das war echtes, abwechslungsreiches Klassenmusizieren, ohne dass die Schüler viel an ihrem Instrument üben mussten (ich habe die Instrumente auch rotieren lassen, damit jeder auf verschiedenen Instrumenten spielen konnte).
Falls jemand noch Ideen hat, welche Instrumente wie für die EasyChord-Methode verwendet/umgerüstet werden können, darf es mich gerne wissen lassen. Und wenn Instrumentenbaufirmen (z.B. Sonor, Meinl, Studio49, Höfner, oder auch Thomann usw.) bereit wären, Instrumente für die EasyChord-Methode zu bauen bzw. bauen zu lassen und Sponsoren das Projekt unterstützen würden, könnte das ganz toll werden (allein schaffe ich das nicht!). Falls dafür Interesse da wäre, würde ich versuchen, alle Interessenten (Instrumentenbauer, Verlage, Sponsoren, Politiker usw.) zu einer Art Symposium/runden Tisch zusammenzubringen, und ... - ich sollte jetzt ins Bett gehen und weiter träumen ;-)
Blockarina