Stimm unterschied zwischen Schwarzen und Weißen?

  • Ersteller Horst von Schulz
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An grundsätzliche, anatomisch bedingte Stimmunterschiede glaube ich nicht. An kulturell verursachte hingegen schon. Es gibt auch nicht 'den schwarzen/weißen Sound', der ist ja - je nach Song - völlig unterschiedlich.
Umgekehrt gibt's hier natürlich auch eine Henne-Ei-Frage. War einem tatsächlich nur vom Klang die Hautfarbe klar oder hat man vielleicht direkt ein Bild dazu gesehen?
Dann könnte man noch vom Produktionsstandpunkt her kommen. Evtl. wurden eben nur die bekannt gemacht, die in ein bestimmtes Muster passen.

Ich traue euch beiden zu, daß ihr keine einzige Runde schmeißen müßt. Aber liegt das tatsächlich am Beurteilen des Klangs oder daran, daß ihr einfach sehr vieles kennt? Wenn jemand Zeit dazu hätte und eine Reihe völlig unbekannter Stimmen irgendwelcher Indiekünstler auftriebe, hielte ich den Ausgang für weit weniger gewiß.
 
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An kulturell verursachte hingegen schon.

Das wäre nur dann eine Erklärung, wenn wir von rein Afro-Amerikanischer Musikkultur wie Soul, R'nB, Funk, Blues sprächen. Aber nicht jeder Schwarze wurde in den USA kulturell geprägt. Ich beziehe meine Aussage auch zb Karibik, Afrika und Schwarze, die in in dritter Generation in Buxtehude leben.

oder daran, daß ihr einfach sehr vieles kennt?

Meine Erfahrungen habe ich ja gemacht, als ich noch nichts kannte und als neue Musik noch aus dem Radio kam und man nicht gleich danach googlen konnte. Ich habe mich ausschließlich für von Schwarzen gesungenen Musik interessiert - und da war ich nicht besonders wählerisch. "Heartbreaker" von Dionne Wartwick zB ist eine durch und durch weiß klingende - von den Bee Gees produzierte Nummer. Fast schon Schlager. Ich kannte Warwick vorher nicht, hatte sie nie gesehen - trotzdem wusste ich , dass ich mir die Platte kaufen konnte ;)


Getäuscht haben mich ledigleich zwei Sänger:

Robby Nevil - C'est La vie. Ich dachte, dass er schwarz ist, da es zu der Zeit einen leicht ähnlich klingenden schwarzen Sänger Namens Junior Giscombe gab.

Aber wirklich hinters Licht geführt haben mich Michael McDonald und James Ingram bei "Y amo be there". Ich bin ganz sicher gewesen, hier ein einzelnen Schwarzen gehört zu haben. Dabei ist es ein Duett mit einem Weißen. Ich finde immer noch, dass die beiden fast identisch klingen. Zumindest im Originalvideo kann ich kaum unterschieden, wann sie wechsleln.

Live hier klingt Ingram schon etwas heller und quäkiger, während McDonald ein wenig knödelt.

 
Das wäre nur dann eine Erklärung, wenn wir von rein Afro-Amerikanischer Musikkultur wie Soul, R'nB, Funk, Blues sprächen. Aber nicht jeder Schwarze wurde in den USA kulturell geprägt. Ich beziehe meine Aussage auch zb Karibik, Afrika und Schwarze, die in in dritter Generation in Buxtehude leben.

Sehe ich anders. Warum soll das nur auf US-Amerikaner zutreffen? :confused:
Umgekehrt hältst du es für wahrscheinlich, daß Schwarze aus allen Ecken der Erde eine gleiche anatomische Eigenart bzgl. des Stimmklangs aufweisen? Obwohl du selbst schon gesagt hast, daß sie ja untereinander auch völlig unterschiedlich klingen. Das erscheint mir nicht sehr plausibel.

Da halte ich es für wahrscheinlicher, daß eben die Schwarzen bekannt wurden, die auch schwarz klingen. Vor einer Weile waren diese Kanäle ja noch genau kontrolliert.
 
Sehe ich anders. Warum soll das nur auf US-Amerikaner zutreffen?

Ich habe deine Aussage so verstanden, dass es sich auf die musikalisch-kulturellen Wurzeln bezieht. Also wer früher Soul gesungen hat, musste wahrscheinlich schwarz sein. War mir zugegeben nicht sicher, da du im nachsten Satz sagtest, es gäne ja nicht "die eine schwarze Musik".

Das erscheint mir nicht sehr plausibel.

Nur wenn man es oberflächlich betrachtet, ist es nicht plausibel. Man darf diese Eigenarten nicht auf offensichtliche Attribute wie hell, dunkel, rauh, warm beschränken. Das gibt es beides sowohl bei schwarz als auch bei weiß.

Da halte ich es für wahrscheinlicher, daß eben die Schwarzen bekannt wurden, die auch schwarz klingen.

Das vermag ich nicht zu beurteilen. Hier wurde aber bereits gesagt, dass man auch es beim Sprechen schon hören kann. Ich habe ja früher auch als (fast) einziger Weißer in schwarzen Bands gespielt und kann das bestätigen. Und es lag nicht am Slang oder an gleicher kultureller Prägung. Die Musiker kamen aus den USA, aus Barbados, aus Trindad, Jamaica, Ghana und auch aus Deutschland.

Aber ich will eine kulturell geprägte "Beeinflussung/Veränderung der Stimmorgane" nicht komplett ausschließen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber ich will eine kulturell geprägte "Beeinflussung/Veränderung der Stimmorgane" nicht komplett ausschließen.

Vielleicht kann Vali als Ärztin hier noch etwas Input liefern (bzgl. genetische Unterschiede der einzelnen Rassen).

Die sind meines Kenntnisstandes geringer als oft angenommen wird. AFAIK vertragen Europäer Milchprodukte besser als Asiaten oder Afrikaner. Dies ist aber einer jahrtausende dauernden Anpassung geschuldet. Europäer waren klimatisch bedingt mehr als die anderen auf "alternative Kost" angewiesen. Die haben sich Milch buchstäblich reingewürgt und haben Enzyme gegen Lactoseunverträglichkeit gebildet.

Warum Schwarze eine anatomische Anpassung des Sprach- und Gesangsapparates entwickelt haben will mir nicht so recht einleuchten (wofür? damit sie schwarz klingen?).

Das Umfeld wo man aufwächst, vor allen dingen die "Babyjahre" sind hier IMO extrem prägend.

Ich muss noch mal die Asiaten bemühen. Knorkator, der (Adoptiv?)Sohn des Sängers:

Als Kind:


Als Jugendlicher in Wacken (so ab 25:00):


Ich kann da 0.0% einen Asiaten raushören.
 
Warum Schwarze eine anatomische Anpassung des Sprach- und Gesangsapparates entwickelt haben will mir nicht so recht einleuchten (wofür? damit sie schwarz klingen?).

Mir auch nicht, aber als Ahnungsloser, der nur mit gefährlichem Halbwissen plus seinen eigenen - durchaus erfolgreichen - Erfahrungswerten argumentieren kann (also fast schon esoterisch), darf ich andere ethnologisch-evolutionäre Möglichkeiten nicht ausschließen.

Ich dachte da zB an Bell und ihre Beschreibungen der Latino-Familien: Es waren immer sehr viele Leute anwesend und alle sprachen sehr laut durcheinander. Und wer immer sehr laut spricht, beeinflusst auch die Stimmanatomie. Wofür? UM gehört zu werden. ;)

Aber das ich jetzt wirklich nur so als plumpes Beispiel dahin gesagt. Bitte nicht als Diskussionsansatz verwerten. Ich habe doch selber keinen Plan.:nix:

Meine Großtante sagt mal vor vielen Jahren "Schwarze haben andere Stimmbänder". Sie war glaube ich Arztfrau, hatte vielleicht auch selbst mal Medizin studiert. Ich bin mir aber nicht wirklich sicher, woher sie diese Weisheit hatte. Ich war noch sehr klein und hatte viele Großtanten.
 
Meine Großtante sagt mal vor vielen Jahren "Schwarze haben andere Stimmbänder". Sie war glaube ich Arztfrau, hatte vielleicht auch selbst mal Medizin studiert. Ich bin mir aber nicht wirklich sicher, woher sie diese Weisheit hatte. Ich war noch sehr klein und hatte viele Großtanten.

LOL, das ist natürlich eine unumstößliche Begründung. :tongue:

Aber ich bin schon bei dir, man hört sehr, sehr oft schwarze Sänger heraus, ich würde mich bei besagtem Wettbewerb sicher auch nicht schlecht schlagen. Allerdings glaube ich dass es nix mit "Anatomie" zu tun hat. Es hat was mit Herkunft, Aufwachsen, Perspektive, und natürlich auch dem Blues-Ideal zu tun.

Die "schwarze Stimme" ist geil, deswegen eifern der auch viele nach (mich eingeschlossen). Das Original *lebt* es, die einen interpretieren dies strikt ("ich muss so klingen wie") die anderen interpretieren dies auf ihre Weise (und bringen dadurch ihre eigene Herkunft mit ins Spiel). Der "weisse Blues" gefällt mir oft auch besser als der "schwarze Blues", wahrscheinlich weil ich Weisser bin (und eben keine schwarze Wurzeln habe).

Und wenn Weisse den schwarzen Blues auf ihre Art interpretieren hat es doch auch etwas ...
... denn es zeigt die Wertschätzung ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich meine schon irgendwo mal gelesen zu haben, daß Schwarze einen anderen Stimmapparat haben als Weiße, d.h. daß es anatomische Unterschiede gibt. Aber ich finde die Quelle nicht mehr.

Wie dem auch sein... wenn mich früher eine Band gebeten hat, etwas von Chaka Khan oder Mother´s Finest zum Besten zu geben, habe ich immer dankend abgelehnt. Aus Respekt vor diesen großen Damen und weil ich´s einfach nicht konnte, nicht kann und nie können werde.
 
Boah, also das übersteigt sowas von meine medizinischen Kompetenzen. Ich kann höchstens nach Journalartikel graben, auf die ich selbst keinen Zugriff habe und somit nicht überprüfen kann wie vertrauenswürdig diese Studien sind:

Phonetica 2012;69(4) schrieb:
Harsh voice quality and its association with blackness in popular American media.
Moisik SR

Performers use various laryngeal settings to create voices for characters and personas they portray. Although some research demonstrates the sociophonetic associations of laryngeal voice quality, few studies have documented or examined the role of harsh voice quality, particularly with vibration of the epilaryngeal structures (growling). This article qualitatively examines phonetic properties of vocal performances in a corpus of popular American media and evaluates the association of voice qualities in these performances with representations of social identity and stereotype. In several cases, contrasting laryngeal states create sociophonetic contrast, and harsh voice quality is paired with the portrayal of racial stereotypes of black people. These cases indicate exaggerated emotional states and are associated with yelling/shouting modes of expression. Overall, however, the functioning of harsh voice quality as it occurs in the data is broader and may involve aggressive posturing, comedic inversion of aggressiveness, vocal pathology, and vocal homage.

J Genet Psychol. 2009 Mar;170(1) schrieb:
Cultural in-group advantage: emotion recognition in African American and European American faces and voices.
Wickline VB, Bailey W, Nowicki S

The authors explored whether there were in-group advantages in emotion recognition of faces and voices by culture or geographic region. Participants were 72 African American students (33 men, 39 women), 102 European American students (30 men, 72 women), 30 African international students (16 men, 14 women), and 30 European international students (15 men, 15 women). The participants determined emotions in African American and European American faces and voices. Results showed an in-group advantage-sometimes by culture, less often by race-in recognizing facial and vocal emotional expressions. African international students were generally less accurate at interpreting American nonverbal stimuli than were European American, African American, and European international peers. Results suggest that, although partly universal, emotional expressions have subtle differences across cultures that persons must learn.

Percept Mot Skills. 2000 Dec;91(3 Pt 1) schrieb:
Effects of race and sex on acoustic features of voice analysis.
Xue SA, Fucci D

This study sought to provide preliminary normative data for the vocal productions of 44 Euro-American and 40 African-American elderly speakers and to test the hypotheses that (1) Euro-American elderly speakers do not have significantly different acoustic parameters of voice from African-American elderly speakers, and (2) elderly male speakers (both Euro-American and African-American) do not have significantly different acoustic parameters of voice from elderly female speakers (both Euro-American and African-American). Voice samples from groups of 44 Euro-American (21 men and 23 women) and 40 African-American (20 men and 20 women) elderly speakers (ages 70 to 80 years) from northeastern Arkansas were compared on measures of 15 selected multidimensional voice profile (KAY Elemetrics) acoustic parameters. Analysis show that Euro-American elderly speakers did not differ significantly from African-American elderly speakers on the measurements of all the selected acoustic parameters of voice, and elderly male speakers as a group differed from elderly female speakers on the measurements of absolute jitter, soft phonation index, and standard deviation of the fundamental frequency as well as fundamental frequency in Hz. The findings suggest it may not be necessary to establish separate acoustic norms of voice for Euro-American and African-American elderly speakers. However, some acoustic parameters of voice are highly sex-dependent, and different norms may be needed for male and female speakers regardless of their racial origins.

J Voice. 1997 Dec;11(4) schrieb:
Aerodynamic and acoustic characteristics of the adult African American voice.
Sapienza CM

Laryngeal aerodynamic and acoustic characteristics of African American voice production were examined from vowel samples produced by ten adult female and ten adult male speakers. The data were compared with that for a control group consisting of ten adult female and ten adult male White speakers, matched for age, height, and weight. All measures were analyzed using Cspeech 4.0. Aerodynamic measurements, extracted from a glottal airflow waveform, included maximum flow declination rate, alternating glottal airflow, minimum glottal airflow, and airflow open quotient. Acoustic measures included fundamental frequency and sound pressure level. No significant mean differences between the African American and White speakers were found, except for maximum-flow declination rate. The White speakers produced significantly higher declination rates than the African American speakers. The factor of sex for the African American speakers was statistically significant for the measures of maximum-flow declination rate, alternating glottal airflow, open quotient, and fundamental frequency, consistent with the functioning of the White speakers. The results suggest that during vowel production, where the vocal tract is in a fairly static position, acoustic and aerodynamic characteristics for African American and White Speakers are comparable.

Keine von den zitierten Studien kommt zu dem Schluss, dass es anatomische Unterschiede gäbe.
 
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Keine von den zitierten Studien kommt zu dem Schluss, dass es anatomische Unterschiede gäbe.

Die Schlußfolgerung, der Mensch entwickelt seinen Gesang genau in die Richtung die ihm gefällt finde ich gar nicht so uncharmant. ;)
 
Ich bilde mir auch ein, unterschiedliche Klangfarben herauszuhören. Aber es gibt Stimmen wie Amy Winehouse (schwarz), Arnel Pineda (weiß) oder Asaf Avidan (weiblich), da lag ich beim Hören total daneben. ;)

Alex
 
Amy Winehouse war eine klasse Sängerin, für mich aber eindeutig White Soul. Die hätte ich nicht mit einer Schwarzen verwechselt.
 
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Daß es hörbare Unterschiede gibt, ich glaube, da sind wir uns alle einig. Die Frage wäre, woher diese kommen. Grundsätzlich könnte es natürlich sein, daß der Stimmapparat genetisch bedingt anders aussieht. Aber ich halte es für unwahrscheinlich, was sollte der Grund sein? Die Stimme ist ja keine Primärfunktion, sie ist etwas, wofür wir einen Apparat zweckentfremden, der mit Atmung und Nahrungsaufnahme zu tun hat. Also müßte der Grund für einen anderen Aufbau doch damit zu tun haben - oder liege ich da falsch (ggf. bitte korrigieren)? Nun, egal wo auf der Welt eine Rasse ursprünglich beheimatet war, Luft gab es überall und sie war - zumindest damals - ortsabhängig nicht groß unterschiedlich. Mit der Nahrung sieht das zwar etwas anders aus, aber auch nicht so sehr, daß es einen anderen Kehlaufbau bedingte. Ich bin kein Wissenschaftler, das ist also alles Spekulation.
Mit dem von antipasti erwähnten Gedanken, daß sich durch umfeld- oder erziehungsbedingte Umstände der Stimmapparat verändert (weil man eben sehr laut sein muß z.B.), könnte ich mich durchaus anfreunden, aber wäre das dann bei allen Schwarzen so? Länderabhängig vielleicht, man kann wohl schon sagen, daß Südeuropäer andere Gewohnheiten haben als die Nordlichter. Italiener sind wesentlich gesprächiger als Finnen und auch lauter und greller im Klang. Das trifft aber auch auf die Rheinhessen zu, wenn man sie mit den Bayern vergleicht.
Ich kann mir vorstellen, daß Schwarze allgemein einen eher runderen, weicheren Klang vorweisen können, weil sie allgemein ruhiger und relaxter erscheinen. Aber ich bin mir sicher, daß ein Deutscher z.B., der als schiffbrüchiger Säugling von Jamaikanern gerettet und aufgezogen wurde, später auch eher deren Sound produziert als unseren. Ob sich sein Stimmapparat im Laufe der Jahre entsprechend anpaßt, vielleicht, aber das wäre ja dann nicht genetisch bedingt, sondern sowas wie psychosomatisch.....also vokalsomatisch oder gewohnheitssomatisch (in Ermangelung des passenden Fremdworts). Letzten Endes also Prägung.

Vermutlich werden wir das nie lösen, wenn es überhaupt eine Lösung gibt. Jedenfalls klingen unterschiedliche Hautfarben unterschiedlich (diesen Satz gab es wohl auch nocht nicht oft :confused:). Da sind wir uns einig, und Ausnahmen bestätigen die Regel.
 
Ich würde im Prinzip genau das Gleiche schreiben schreiben wie du sing-it, nur dass ich eben zu einem völlig anderen Schluss komme.

Luft gab es überall und sie war - zumindest damals - ortsabhängig nicht groß unterschiedlich.

Guter Ansatz. Dann müsste man sich auch fragen: Warum gibt es überhaupt unterschiedliche Rassen? Warum unterschiedet sich die Formen von Nase, Lippen und teilweise Kopfform zwischen den Rassen, wenn doch die Luft und Nahrungsaufnahme überalll recht ähnlich ist?. Es wird dafür einen Grund geben - vielleicht ist das alles aber auch rein zufällig.

Fest steht doch: Es gibt gibt mehrere sichtbare anantomische, physiologische Unterschiede - warum auch immer. Mir ist nicht klar, warum der Gedanke, dass sich diese Unterschiede auch auf die Stimme auswirken können, vielen so schwer denkbar erscheint. Wenn es nicht unbedingt die Stimmorgane selbst sind, hätten wir noch die Resonanzräume wg unterschiedlichem Schädelbau wasauchimmer....
 
An grundsätzliche, anatomisch bedingte Stimmunterschiede glaube ich nicht. An kulturell verursachte hingegen schon. Es gibt auch nicht 'den schwarzen/weißen Sound', der ist ja - je nach Song - völlig unterschiedlich.
An anatomische Unterschiede glaub ich auch nicht und kann das bestätigen, was einige hier schon geschildert haben. Es gibt weiße, die schwärzer singen als schwarze und umgekehrt. Auch in der Klassik gibt´s überhaupt keinen Unterschied. Wer sich davon überzeugen möchte, der kann sich Produktionen am Essener Aaltotheater anhören.

Aber es gibt tatsächlich auch schwarze, die z.B. behaupten, dass weiße den Blues nicht singen können. Was natürlich absoluter Quatsch ist.
Hier ein Auszug aus eienem Text von Mitch Ryder `Ain´t nobody white´
...Ray Charles said no white can sing the blues
Ray Charles said no white except
maybe jews

Hey Elvis Costello i think i might agree
the man must be too blind to see
it's killing me
funky world keeps spinning round...

 
Ich würde im Prinzip genau das Gleiche schreiben schreiben wie du sing-it...
Boah, ist der wieder da?? Seine Beiträge haben mir echt gefehlt! :rock:



Guter Ansatz. Dann müsste man sich auch fragen: Warum gibt es überhaupt unterschiedliche Rassen? Warum unterschiedet sich die Formen von Nase, Lippen und teilweise Kopfform zwischen den Rassen, wenn doch die Luft und Nahrungsaufnahme überalll recht ähnlich ist?. Es wird dafür einen Grund geben - vielleicht ist das alles aber auch rein zufällig.

Fest steht doch: Es gibt gibt mehrere sichtbare anantomische, physiologische Unterschiede - warum auch immer. Mir ist nicht klar, warum der Gedanke, dass sich diese Unterschiede auch auf die Stimme auswirken können, vielen so schwer denkbar erscheint. Wenn es nicht unbedingt die Stimmorgane selbst sind, hätten wir noch die Resonanzräume wg unterschiedlichem Schädelbau wasauchimmer....

Oh, ich könnte mir das grundsätzlich schon vorstellen. Aber Schwarze (wie Weiße ja auch) unterscheiden sich doch auch untereinander. Ob man also Kopf-, Lippen-, Nasen-, Resonanzraumform heranziehen kann? Und wenn es da tatsächlich eine Konsistenz ergäbe, dann müßte das daraus resultierende Stimmerkmal doch auch wieder bei allen ähnlich sein. Aber sie klingen ja völlig unterschiedlich :confused:
 
Aber sie klingen ja völlig unterschiedlich :confused:

Die Weißen untereinander (Herbert klingt nicht wie Till), und die Schwarzen untereinander auch (Corey Glover von Living Colour ist kein typischer Schwarzer Sänger) .

Ich mach das lieber an einzelnen Menschen fest.

Ich mag ...
... (eine lange Liste mit Musikern unterschiedlicher Rasse, Herkunft, Religion, Instrument die für mich was *eigenes* haben)

Manchmal mag ich einige auch nicht (obwohl gute Musiker, aber menschlich nicht vereinbar -> keine Namen)

Ich ziehe mich jetzt zurück, da Musik Musik sein sollte. Es gibt viele die dazu was beitragen, das macht das Ganze bunt (also nicht nur schwarz + weiss).
 
An grundsätzliche, anatomisch bedingte Stimmunterschiede glaube ich nicht. An kulturell verursachte hingegen schon.
(genetisch) vererbt, umwelt (kultur), erziehung - ohne experte zu sein, gehe ich fest davon aus, dass es nicht um entweder - oder geht, sondern viele faktoren prägen individuelle eigenschaften, so auch die stimme.
Ich vermute, anatomie allein reicht genau so wenig als antwort wie kulturelle faktoren.

gibt es kulturell ähnliche lebensläufe von sängern mit unterschiedlicher stimme? ich gehe mal fest davon aus.
gibt es sänger mit anatomisch ähnlichen "apparatur" die unterschiedlich klingen? kann ich mir auch gut vorstellen.

nur alle faktoren zusammen können erklären, woher unterschiede bzw. gemeinsamkeiten herkommen:
grüne anatomie und grüne kulturelle herkunft = hohe wahrscheinlichkeit für grüne stimmfarbe.
 
Boah, ist der wieder da?? Seine Beiträge haben mir echt gefehlt!

Oh - sorry. :redface: Soll ich editieren?

Aber sie klingen ja völlig unterschiedlich

Schwarze sind schwarz und Weiße sind weiß. Das ist der vermeintlich offensichtliche Unterschied (bzw die Gemeinsamkeit), den alle sehen können - im Prinzip genauso schwammig, da es auch helle Schwarze und dunkle Weiße gibt. Genauso wie es schmalgesichtige, pausbäckige, dicke, dünne, kleine, große Schwarze und Weiße gibt – die sehen alle völlig unterschiedlich aus. Warum kann man Schwarze dann trotzdem von Weißen unterschieden? Warum sieht ein pausbäckiger, hellhäutiger Schwarzer nicht eher aus wie ein pausbäckiger, dunkler Weißer? Weil es eben immer bestimmte, manchmal nur noch geringe Gemeinsamkeiten innerhalb der ethnischen Gruppe gibt, die sie trotz aller anderen Aspekte eint.

Und wenn es da tatsächlich eine Konsistenz ergäbe, dann müßte das daraus resultierende Stimmerkmal doch auch wieder bei allen ähnlich sein.

So ist es m.M.n. ja auch.

Das Problem ist, dass die Sprache nicht ausreicht, um so feine auditive Merkmale valide zu benennen. Ähnlich wie ein Weinkenner den Geschmack einer Traube beschreibt, müssen wir auf sehr allgemeine, bildhafte und sehr subjektive Attribute zurückgreifen, um ein Timbre zu beschreiben. Wir sprechen daher zum Beispiel von klaren, hellen, schweren, rauen, tiefen, sanften, weichen oder, wie Bell es nannte, "dunkelwarm-erdigen" Stimmen. All diese Eigenschaften kann man sicher sowohl auf viele schwarze als auch auf weiße Stimmen gleichermaßen anwenden, wenn man will. Aber für den kleinen Unterschied zwischen weißen und schwarzen Stimmen gibt es einfach kein anderes Wort außer eben "schwarze bzw. weiße Stimme". Genausowenig, wie es ein eindeutiges Wort für die Stimme von Frank Sinatra gibt außer eben "die Stimme von Frank Sinatra".

Der Versuch, die Eigenarten einer schwarzen Stimmen mit diffusen Eigenschaften oder auch Stilistiken zu definieren, führt dann dazu, dass man weißen Sängern wie Simply Red, Anastacia oder Joe Cocker eine "schwarze Stimme" nachsagt. Was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Sie verarbeiten lediglich ein paar gesangliche, schwarze Klischees. Von denen spreche ich aber nicht. Ein Nat King Cole singt weder rau, soulig, noch bluesig, klingt aber trotzdem schwarz. Sogar, wenn er ein deutsches Weihnachtslied singt

Das einzige, was uns also bleibt, ist der Eindruck, dass sich schwarze und weiße Stimmen jenseits von Individualität, Genre, Tonlage und Technik "irgendwie" zu unterscheiden scheinen. Wäre es nicht so, würde man nicht von schwarzen oder weißen Stimmen sprechen.

Und um der Diskussion ein wenig das "Gschmäkle" zu nehmen: Wir sprechen hier nur deshalb von schwarz/weiß, weil die Popkultur halt überwiegend angelsächsisch und afro-amerikanisch geprägt ist. Daher kann man Unterschiede zwischen anderen Ethnien schwerer untersuchen.

Interessant wäre, ob jemand, der sich sehr viel mit klassichem Gesang beschäftigt, diesen Unterschied auch wahrnimmt.


...
 

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