Nachteile eines Knopfakkordeons gegenüber dem Tastenakkordeon?

  • Ersteller acc2009
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Ein weiterer Nachteil des Knopfakkordeons ist, dass ein Tastenspieler überall auf der Welt spontan etwas spielen kann wenn er irgendwo ein PA sieht. Wir Knöpfler aber müssen hoffen, dass es eines mit unserem Griffsystem ist ;-)
 
Ich hab mich die letzte Woche nochmal ausgiebig mit dem Thema Blattspiel (Knopfakkordeon) beschäftigt und komme da für mich immer wieder zum gleichen Ergebnis:
Unbedingt auf die 3 Grundreihen beschränken, da man sich sonst ständig selbst mit der Frage irritiert, in welcher Reihe man die betreffenden Töne nun jeweils greifen soll. Das kann man beim Blattspiel gar nicht so schnell voraussehen, und einen wirklich optimalen Fingersatz erreicht man beim Blattspiel ja in der Regel auf keinem Instrument.
Wenn man sich also an ein paar fingertechnische Grundregeln für das dreireihige Spielen hält, klappt das mit dem Blattspiel genauso gut wie auf dem Pianoakkordeon.
 
Eine Freundin berichtete neulich über den Vorteil, durch die taktile Orientierung zwischen den schwarzen Obertasten blind Register zu finden. Das ist besonders wichtig, wenn man die Augen nicht vom Blatt oder vom Dirigenten nehmen kann.

Ich finde die Register zwar auch auf Knöpfen anhand der gerade gespielten Tonhöhe, aber sicher ist es auf Tasten prägnanter.
 
Wo du gerade die Register erwähnst, fällt mir ein, dass ich da manchmal versehentlich draufpatsche, wenn ich in der 5. Reihe etwas weiter aushole. Das wäre evtl. auch ein Nachteil gegenüber dem PA (da spielt man i.d.R. ja nicht so weit innen), der bei manchen Instrumenten bauartbedingt auftreten kann und durch Übung ausgeglichen werden muss.
 
Wo du gerade die Register erwähnst, fällt mir ein, dass ich da manchmal versehentlich draufpatsche, wenn ich in der 5. Reihe etwas weiter aushole. Das wäre evtl. auch ein Nachteil gegenüber dem PA

... bei Pianoakkordeonen, bei denen die Register über der Tastatur liegen, wie bei Morini M Serie o.ä. kommt es schon auch mal vor, dass man versehentlich das Register mitschaltet - passiert mir mit meiner VIM auch gelegentlich!:redface: - ist also kein bauartbedingter Nachteil, sondern eher grundsätzlicher Natur.

Gruß, maxito
 
War auch ein Problem bei den Supita 1-Modellen für die hervorragenden Spieler im Osten, weshalb sie die Register selbständig etwas verkürzt hatten... :D
 
So, ich als Threadersteller bin jetzt ganz durch Zufall über eine alte huddelige luftlassende C-Knopf-Kiste mit Schieberegister von einer Bekannten gestolpert. Einige Geräte wurden schon verkauft weil sie selbst nicht wirklich spielt und ich habe jetzt eins auf unbestimmte Zeit ausleihen können.

Soweit so gut, mich hat es dann doch mal gejuckt, da drauf rumzuprobieren und mir eine Grafik für den C-Griff auszudrucken. Habe ca. 2-3 Tage gebraucht um ein simples "Oh Susanna" aus meinen alten Heften spielen zu können und das entweder langsam oder im rasend schnellen Tempo wie ich es auch auf meinem Piano-Akkordeon könnte. Ich war echt beeindruckt, vermute aber stark, dass jemand, der vorher gar kein Akkordeon konnte, sowas nicht hätte tun können in der kurzen Zeit (sofern er nicht extrem begabt ist).

Das ist mir aufgefallen:
- Was ich vorher nicht dachte: Man kann auf Knöpfen genauso ohne Hinschauen spielen wie auf der Piano-Tastatur, neigt aber eher mal dazu.

- Spielt man stur nach Noten, prägt man sich eher die Knöpfe ein, die man spielen muss. Ich wette, dass ich einfachste (!) Lieder bald besser auf Knopf und auswändig spielen könnte als auf meiner Piano-Tastatur, obwohl ich normalerweise Probleme habe, etwas wirklich auswändig zu spielen (da müsste ich das Stück schon bis zum Erbre.... spielen) :weird: Sagen wir so, ich brauche dummerweise einfach immer Noten vor mir, damit ich ein "Bild" vor meinen Augen habe. Ich beachte dann kaum mehr jede einzelne Note, da ist wie beim Lesen, wo man eh nur noch die ganze Wörter (= Takte) "liest" anstatt jeden Buchstaben (= Note) einzeln.

- Das Greifen von 3 c-Tönen (bzw. generell c Oktaven gleichzeitig) finde ich krass, sowas geht ja auf dem Piano gar nicht.

- Die Sprünge sind sowas von kurz. Wenn ich nicht aufpasse, springe ich einfach zu weit, weil ich es von meinen Piano-Tasten so gewöhnt bin.

- Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie ich die nächste Note spielen kann. Das ist anfangs verwirrend. Man sollte meiner Meinung nach (und der Meinung laut einer Webseite im Netz) immer die nehmen, die am einfachsten zu greifen ist und wo die Handhaltung am Natürlichsten ist.

- Ich hatte es irgendwann mal übertrieben (mit dem PC bzw. der Maus oder meinem Piano-Akkordeon), sodass ich leider immer wieder was in meiner Hand bemerke, wenn ich eine Stunde zu viel mache. Diie natürlichere Handhaltung beim Knopf-Akkordeon kommt mir da eher entgegen.


Dann bin ich irgendwie noch auf ein chromatisches Keyboard gestoßen. Hier sieht man jemanden, der das in Perfektion kann (nebenbei kann man sogar die PC- oder Notebook-Tastatur per Software in ein chromatisches Keyboard verwandeln).
http://www.youtube.com/watch?v=_045IDRZ_oM

Gut, letztendlich ärgere ich mich, dass ich das System nicht früher gelernt habe.
 
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Icc bin mittlereweile der Meinung dass vor dem Vergleichen Knopf und Taste soll Mann sich aufrichtig vertraut machen mit dem Knöpfer mit gleichfarbiger Tastatur(Diskant). Bin echt positive überrascht! Tastling-Tastatur siehet, auch kontrast, relative schlank und unbedenklich aus. Knöpfer-Knopfatur, jedenfalls mich,"beunruhigte" durch Sch**ß Muster, nur ich das nicht wirklich wusste. Momentan würde ich bei Gesamtbewertung keinesfalls Knöpfer schlechter bewerten als Tastling! Eher würde icc den bevorzügen. Viellecht bin icc viel zu Schmuck schwärmerisch :) Mal ist mir solcher Vergleich eingefallen: Tasteln-Holz schlichten, Knöpfeln-Beere pflücken. Zweites ist mir irgendwie lieber :) Notfalls kan Man einige Knöpfe mit kontrastfarbigen Klebestückchen markieren. Spiele B-Griff... und hätte nichts gegen wenn es von C-Griff komplett umgestiegen wäre auf B :) Bei B fängt die Oktave von Innen(C) und gehet nach ausen(D) und endet auch von innen nach ausen(A-H). Und Ksetz sagt: Nim von sich und gib deinem Nächsten. Also B ischt bessa :) Auserdem, Fingergang z.B. von innen(C) nach ausen-unten(D) oder von ausen(H) nach innen-oben(A) finde icc natürlicher, bequemer und so als umgekehrt bei C-Griff. MfG alsr.
 
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Sehr interessante Diskussion, die zu führen sicherlich ihre Berechtigung hat. Die Frage des Threads war doch auf die Praxisrelevanten Vorteile bezogen. Vielleicht meinte der Fragenden welche Vorteile beim live spielen/ covern/ Teilnahme an sessions etc. bei den beiden Instrumenten bestehen.

Ich wünsche mir als Pianist und Gelegenheitsakkordeonist manchmal ein Knopfakkordeon. Für viele Alpenländissche Sachen, bei welchem Sexten und Terzen in Melodiebögen liegen ist es viel angenehmer für mich auf einer Knopfreihe zu greifen. Auch transponieren in andere Tonarten, wenn z.B. Bläser mitspielen geht meines Empfindens leichter, da das Griffmuster sich nicht so stark (oder kaum) verändert, wie auf Tasten.

Ein weiterer Aspekt wäre die Diskussion auf Steyrische oder Schweizer Örgeli zu erweitern, da meines Wissens dort auch noch klängliche Unterschiede auftreten (vor allem im Bass).
 
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Klor! Balger ist nit aus zwecks des Rumes! Klor, Balger ist nit aus nach dem Glück! Und moint der dass Tastling ist das Strument! Und moint der dass Knopfling ist das Schmuck! Donk Balger gibts koin Sinn und koine Zwecke! Es gibt gor nits donk dem, nit Mol ergereschpektend! :)
 
Hallo alsr,

kannst du deinen Beitrag mal ins Deutsche übersetzen?:)
 
Na jaa... icc weiss nit... Dann wird doch ´einiges´ klar, oder? Ah, was schon... So einen delitantischen Balgisten wie micc gibt es, wahrscheinlich, keins sonst... Aber solche Eitelkeit meinerseits(hier zu schreiben) ist doch keine schwehre Sünde, oder ...
 
Ich hab vor ein wenigen Jahren mit nem ausgelutschten Kinder-Piano-Akkordeon angefangen und bin nun seit längerem am überlegen mir ein neueres zu holen mit mehr Tönen und mit Registern (mein jetziges hat nur einen Sound). Ich denke ich bin ein ganz passabler Pianist und daher auf dem Piano-Akkordeon auch recht sicher unterwegs, trotzdem überlege ich immer wieder doch irgendwann mal auf Knopf-Akkordeon umzusteigen. Was meint ihr, macht das überhaupt Sinn? Ich erhoffe mir dadurch einerseits mehr Freiheit (mit der Piano-Tastatur bin ich ja auf Akkorde beschränkt, die sich ungefähr innerhalb einer Oktave abspielen) und andererseits glaube ich, dass ein geübter Knopf-Spieler viele Dinge mit deutlich weniger Anstrengung spielen kann. Die Frage ist nur, ob ich in diesem Leben noch jemals so viel üben kann, dass ich am Knopfakkordeon so gut werde wie am Piano. Was meint ihr???
 
... Die Frage ist nur, ob ich in diesem Leben noch jemals so viel üben kann, dass ich am Knopfakkordeon so gut werde wie am Piano. ...

Das ist die einzig wichtige Frage, die man sich beantworten muss.

wie weit traue ich mir zu bei einem Neuanfang auf einem anderen System auf das angestrebte gewohnte Niveau zu kommen? Will ich das gleiche technische Niveau erreichen können wie auf dem Klavier? Bin ich zufrieden, dass ich vielleicht nicht die gleiche Klasse erreichen kann, aber dafür andere Möglichkeiten der Klangbildung habe (z.B weit gespreizte Akkorde).

Alles andere ist m.E. nebensächlich und untergeordnet. Tastenakkordeons haben ihre Stärken und Schwächen. Knopfakkordoens haben ihre Stärken und Schwächen. Die Stärken und Schwächen sind halt jeweils anders verteilt und man kann sie, meine ich, nicht wirklich gegeneinander aufrechnen.

Wenn ich nochmals ganz neu anfangen sollte, würde ich vermutlich mittlerweile mit Knopf anfangen, nach all den Erfahrungen, die ich bis jetzt gemacht habe. Aber deswegen auf Knopf umlernen mag ich nicht mehr - auch wenn dies andere durchaus machen.

Gruß, maxito
 
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Meine Freundin hat mir gestern einen neuen Aspekt genannt. Das Piano-Akkorden zu spielen sieht (ihrer Meinung nach) besser aus als beim Knopf-Akkordeon.
 
Das ist so ungefähr das letzte, was ich für eine Auswahl berücksichtigen würde.

Gruß
Reini2
 
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Meine Freundin hat mir gestern einen neuen Aspekt genannt. Das Piano-Akkorden zu spielen sieht (ihrer Meinung nach) besser aus als beim Knopf-Akkordeon.

obwohl das gar nicht relevant ist, sehe ich das genau anders herum.
 
Meine Freundin meint, Knopfakkordeon sieht viel viel besser aus. Was nu?
Ich schlage vor, die beiden sollen es mit Schlammcatchen ausfechten... denn meine Freundin ist gut trainiert :tongue:
 
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wie weit traue ich mir zu bei einem Neuanfang auf einem anderen System auf das angestrebte gewohnte Niveau zu kommen? Will ich das gleiche technische Niveau erreichen können wie auf dem Klavier? Bin ich zufrieden, dass ich vielleicht nicht die gleiche Klasse erreichen kann, aber dafür andere Möglichkeiten der Klangbildung habe (z.B weit gespreizte Akkorde).

INge koennte dazu mal einiges aus ihrer Erfahrung berichten.
 
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INge koennte dazu mal einiges aus ihrer Erfahrung berichten.
Ok, wenn ich schon persönlich angesprochen werde, dann mache ich das auch ...

... trotzdem überlege ich immer wieder doch irgendwann mal auf Knopf-Akkordeon umzusteigen. Was meint ihr, macht das überhaupt Sinn? ... Die Frage ist nur, ob ich in diesem Leben noch jemals so viel üben kann, dass ich am Knopfakkordeon so gut werde wie am Piano. Was meint ihr???
Mein Lehrer ist zuversichtlich, dass ich in einigen Jahren (er redete von noch 3 bis 4; eines habe ich schon "hinter mir") das Niveau erreichen kann, das ich auf dem Pianoakkordeon bereits habe - und das ist nicht niedrig nach mehr als 40 Jahren Spielpraxis. Von daher nehme ich an, dass Dir das auch gelingen kann. Ob Du 3 oder 13 oder 33 Jahre dazu brauchst, hängt vermutlich einerseits davon ab, wie viel Du übst und wie gut Dir das Knopfsystem auf der Hand liegt. Aber dass es grundsätzlich möglich sein sollte, denke ich schon.
Hast Du schon einmal ein Knopfakkordeon in der Hand gehabt und ausprobiert? Es gibt ja zwei verschiedene Griffsysteme fürs chromatische Knopfakkordeon - manchen liegt eher das eine, anderen das andere, und es gibt auch Leute, die aus diversen Gründen mit dem Knopfsystem überhaupt nicht klarkommen. Vielleicht kannst Du ja mal zu einem unserer Offline-Treffen kommen, da sind meist auch Knopfspieler dabei - mal mehr, mal weniger. Beim soeben zu Ende gegangenen Ostfrisland-Treffen waren z.B. neben diversen diatonischen Instrumenten auch beide Griffsysteme des chromatischen Akkordeons vertreten (Pianoakkordeons der unterschiedlichsten Hersteller sowieso). Es ist natürlich nicht garantiert, dass bei jedem Treffen eine solche Vielfalt vorhanden ist, aber die Wahrscheinlichkeit besteht. Oder Du frägst mal, ob nicht ein oder mehrere Knopfspieler in Deiner Nähe wohnt bzw. wohnen, damit Du ihre Instrumente mal anspielen kannst.

Meine Freundin hat mir gestern einen neuen Aspekt genannt. Das Piano-Akkorden zu spielen sieht (ihrer Meinung nach) besser aus als beim Knopf-Akkordeon.
Das halte ich, ehrlich gesagt, für Schwachsinn. Ich suche mir mein Instrument nicht danach aus, was in den Augen von jemand anderem besser aussieht. Würdest Du E-Bass spielen und Deine Freundin hielte Kontrabass für cooler (oder andersrum), würdest Du dann umlernen? Oder lässt Du Dir von Deiner Freundin auch die Klamotten kaufen oder über Deinen Haarschnitt bestimmen? Außerdem kann es ja sein, dass Du in ein paar Zeiteinheiten eine andere Freundin hast, die das möglicherweise anders sieht ...

Meine Freundin meint, Knopfakkordeon sieht viel viel besser aus.
und was sagt Deine Frau dazu? :p

Gruß,
INge
 
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