Tscha, und da steht er nun - der Amp, frisch aus dem Paket geschält:
Ein (für meine Begriffe fast zu) großer Bolide, den man getröst auch hätte schmaler bauen können. Da hat es innen auf dem Chassis ja Platz ohne Ende.
Naja, was soll ich als erste Endrücke schreiben, ich, der ansonsten bislang mit Fender und fenderähnlichen Amps großgeworden bin zu Euch, die Ihr den 2266VM in- und auswendig kennt?
Vielleicht wie ein Blog, das eine oder andere ergibt sich dann. Auf keinen Fall ein Review.
Angeschlossen an mein 1x12"-Cabinet fiel mir als erstes nach dem Einschalten nebst Standby auf ON ein störender Grundton auf. Alle Regler auf 12; egal, ob Gitarre dran oder nicht - es ist eine Art Rattern aus dem Speaker zu hören, wenn man relativ dicht vor der Box steht. So, als wenn eine Neonlampe einstreut. Ich muss sagen, das ich so etwas nicht einmal von meinen Bugera V55 kenne - die sind im Leerlauf absolut still. Ich muss aber hinzufügen, dass sich diese Art Rattern im ersten Testbetrieb etwas verringert hat.
Der Amp erteilt mir augenblicklich Lektionen.
Lektion Nummer 1:
Ich habe an ein weiteres meiner beiden 1x12"-Cabinets mit dem selben Speaker drin spaßenshalber meinen Bugera V55 angeschlossen. Ist ja auch ein 50-Watter... Die Strat geht via A/B-Umschalter etweder an dieses Stack oder an das Marshall-Stack mit dem gleichen, zweiten Cabinet. 2266VM im LDR, ohne Mitten-Boost. Clean. Master ziemlich weit auf (7), Tonestack etwa auf 5 für die drei Regler, Feineinstellung via Body und Detail.
Mittig aufgedreht, reingelangt in die Strat - es klingen beide Stacks mehr oder weniger identisch. Ähm, wie bitte?
Ja. Laut und einfach mal losgelegt, ist auf den ersten Moment so gut wie kaum ein Unterschied im Sound zu hören. Also gut, das bringt mich nicht weiter.
Ich lerne also die Lektion Nummer 1: Es braucht Zeit. Viel Zeit, um sich mit den Einstellungen des 2266VM auseinanderzusetzen.
Lektion Nummer 2:
Schnell den Amp wieder in ruhigere Fahrwasser gebracht. Behutsam an Body und Detail geregelt und leiser gefiedelt - aha, da kommt was! Nämlich eine bislang von anderen Amps und vom V55 schon gar nicht gehörtr Dynamik! Man kann leise spielen und mal beherzter zulangen - der Amp setzt das augenblicklich um und erzeugt einen vergleichsweise regelrecht lebenden Ton. Klasse. Der Bugera klingt hier vergleichsweise nur noch leblos, er setzt das gar nicht um. Freilich kann er sowohl leise als auch laut, und das auch richtig brüllend, wenn es sein muss. Aber das ist beim 2266VM etwas anderes im Ton, etwas schwer beschreibbares für mich zumindest im ersten Moment. Dieses Atmende, um im nächsten Sekundenbruchteil sofort wieder stiller zu spielen und dennoch Ton zu haben.
Ich lerne also Lektion Nummer 2: Wuff. Da ist eine Dynamik im Amp, die ist richtig gut und ungewohnt für mich.
Lektion Nummer 3:
Schnell mal ein anderes 1x12"-Cabinet rangehängt an den 2266VM, eines mit einem WGS Invader. Du liebe Güte - jetzt ist auch ein bislang so noch nicht gehörtes Schmatzen im Strat-Ton - herrlich. Die V30 können das so gar nicht wiedergeben, die sind hier viel zu bedeckt.
Ich lerne also Lektion Nummer 3: Die Celestion V30 sind offenbar am 2266VM und in diesen 1x12"-Cabinets für diffiziles cleanes Spielen nicht gerade die Vorzeige-Speaker.
Soweit einfach mal so die allerersten Eindrücke.
CU MM