Moin zusammen,
Stand der Dinge:
Ich habe gestern den Amp abgeholt und nun läuft er innerhalb seiner Möglichkeiten vergleichsweise einwandfrei. "Innerhalb seiner Möglichkeiten" bedeutet, dass das Rattern nicht vollkommen weg ist. Aber man muss nun schon etwa 20 - 30 cm direkt mit dem Ohr am Cabinet in Höhe des Speakers sein, um das
Rattern überhaupt noch zu orten, es geht in den übrigen Nebengeräuschen des Amps unter.
Ein 250,- Euro-Bugera V55 läuft hier jedoch lautlos! Mehr dazu siehe unten.
Lob und Kritik:
Ich war gut.
Denn ich konnte durch meine Untersuchungen meine Vermutung bestätigt finden, dass es an der Endstufe bzw. ihrer Spannungsversorgung lag. Soweit konnte ich den Fehler einkreisen bzw. isolieren. Ich war hingegen nicht konsequent genug, die Fehlerquelle exakt zu lokalisieren. Hier konnte ich zwar die zielführende Kopfarbeit leisten, aber die Fehlerquelle nicht meßtechnisch nachweisen. Daher führte mich der Weg nun zum Enzo Morgana und hier muss ich sagen, dass mein Entschluss richtig war, den Amp zum Enzo zu bringen. Denn...
Technisches:
...Enzo hat nicht nur die exakte Fehlerquelle meßtechnisch nachgewiesen, sondern er hat hier nun "seine" ausgemessenen HV-Dioden eingebaut und völlig selbstverständlich auch gleich dazu die fehlenden, den Dioden parallel geschalteten, Kondensatoren eingebaut. Hier hat er bzgl. der Dioden sein Know-How eingebaut, welches ich gar nicht hätte, denn vermutlich hätte ich wieder die im Schematic angegebenen Typen eingelötet.
Mein allerbester Dank nochmals auch an dieser Stelle an Enzo!
Marshall:
Klare Ansage: Da ich einen weiteren Fehler ausschliesse, der zu dem Fehlverhalten der Gleichrichterdioden geführt hat UND aus dem .mp3, welches ich hier dankenswerterweise bekam, schliesse ich, dass Marshall bzgl. der Auslegung und Dimensionierung des Netzteiles hier seine Hausaufgaben nicht korrekt erledigt hat.
Siehe Schematic bzgl. der markierten Felder. Ich habe den Schematic der Endstufe und des Netzteiles zweimal angehängt. "Original" ist quasi der Werks-Schaltplan, man sieht hier die Schaltung, wie sie für den 2266VM und den 2466VM sein soll, einschliesslich aller Bemerkungen. In "2266VM Beschaltung" habe ich alles entfernt, was im Amp auf den Boards nicht vorhanden ist und man sieht jetzt nämlich gut, was übrig geblieben ist - insbesondere im Netzteil!
Die HV-Gleichrichterdioden im Netzteil sind nicht ausreichend dimensioniert, die Reihenschaltung ist hinsichtlich des Auftretens der HF-Störungen ungünstig und es wird das Auftreten dieser in die Endstufe einstreuenden HF-Störungen auch noch durch das Fehlen der ihnen parallel geschalteten Kondensatoren begünstigt. Für mich eindeutig ein Mangel im Schaltungsdesign. Was um so ärgerlicher ist, da dieses Thema seit Mitte der 80er Jahre bei Brückengleichrichterdioden in Verstärkern hinlänglich bekannt ist (hätte ich eigentlich gleich drauf kommen können...).
Also Augen auf bei den 2266VM, was ggf. solche Störungen angeht.
Fazit:
Der 2266VM hat einen Ton, der mit einer Strat dran im LDR süchtig machen kann. Mein Marshall läuft jetzt zu meiner Zufriedenheit. Zwangsläufig wird dies dazu führen, dass ich mich über kurz oder lang von meinen beiden Bugera V55 verabschieden werde.
Für mich beginnt nun die Ära Marshall, auf die ich mich sehr freue.
CU MM