Fertige Songs richtig komprimieren?

  • Ersteller songofthestorm
  • Erstellt am
Ich habe den Song von songofthestorm damit bearbeitet. Wenn er nichts dagegen hat, könnte man hier die Vorher/Nachherversion zum Anhören reinstellen.

Ich habe nichts dagegen - hier zwei Links:

https://app.box.com/s/avmt8txvacpxsp752xmx

Mein Original, auf exakt 0 dB ausgesteuert, keine Kompression auf dem Gesamtmix. Bitte beim Anhören nicht vergessen, dass hier kein Musiker in keinem Studio gestanden hat. ;-)

https://app.box.com/s/3wyzjskarzpjrrv1et0v

Der von CJoe remasterte Song. Da hört man deutlich, dass sich etwas getan hat - nicht nur an der Lautstärke. Ich bin echt dankbar dafür und werde mal versuchen, wenigstens ein klein wenig in diese Richtung zu kommen.

Gruß
S.o.t.S
 
das ist für meinen Geschmack nicht gemastert, sondern zerdeppert...
natürlich ist es laut bis zum Abwinken, aber was hat das bitte mit dem Song zu tun ?
dazu ausgesprochen giftig in den Höhen und mit einem 'künstlichen' Unterton

meine Interpretation des Themas in ganz konservativ ohne Schnickschnack
https://www.dropbox.com/s/f8fkmby5iqd6w2s/nwib_L65_E.wav

da ist lediglich für die Höhen ein Programm-EQ bei 10khz drauf und eine Art Limiter
(den benutze ich immer für die endgültige Lautstärke, im Prinzip 2 Knöpfe)

wenn's mehr werden soll:
https://www.dropbox.com/s/alhxfipk7qedega/nwib_STW.wav
Ausgang war eine ähnlich limitierte Version wie oben, ohne EQ
dazu ein 'besserer' EQ und so'n Multiband-Softknee-Automat (Einsatzpunkt einstellen, fertig)

cheers, Tom
 
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Diese Lautstärke war neben dem Hifi- Klangbild eine Vorgabe, nach der ich mich richten sollte. Sicher wär ich lieber dynamischer geblieben. Und was bezeichnest du als giftig? Giftig ist so ziemlich jeder moderne Song in den Höhen, der laut gemastert wurde. Übrigens gibt es da noch weit schlechtere, giftigere Hifi- Mischungen (Der Beispielsong einer bekannten Radioband als Vorlage war da noch deutlich schlimmer).
Das ist nun mal der Sound des Loudness Wars. Das es sich hier nicht um ein Optimum an Klangqualität handelt, und einem der höhenastige, laute Sound als Musiker nicht unbedingt zusagt, ist mir selbst bewusst. Ich bevorzuge ebenfalls dynamischere DR9 bis DR14 Master. Ich kann mich aber nun mal nur nach dem richten, was von mir erwartet wird. Brutal laut, und brutal Hifi.
 
mein Gehör ist in den Höhen sicher nicht das beste...
aber solche Cymbals lassen über die Lauscher der Konsumenten Schreckliches befürchten ;)
der Sound der vocals klingt wie typisch chinesisches Billig-GMK, das kurze Bläser-Interlude wie auf dem Kamm geblasen

ich messe das Ergebnis an deinem Anspruch professionelles Mastering anzubieten und an der üppigen Rezeptliste

mein Beispiel 1 ist mit 1 Verarbeitungsschritt erledigt:
Ausgangspegel -0,5 dB und Schwelle des 'Limiter' wählen - wie der genau arbeitet, weiss ich nicht
(nur dass es keine Zeitkonstanten gibt und das Klangbild erhalten bleibt)
das benutze ich (mehr oder weniger intensiv) für alles, es ist bequem und der Mix wirkt einfach nur lauter

das 2. Beispiel wäre mein Vorgehen, wenn (hypothetisch) eine Vorgabe nach viel Wumms kommt
zu dem bereits genannten 'auf Level bringen' kommt ein 'Mastering Compressor' von Sonic Timeworks
(gibt's vermutlich nicht mehr, müsste gut 10 Jahre alt sein...)

Einstellung Softknee, Zeiten auf default, Fader soweit runtergezogen, dass es nicht zerrt
in diesem Fall war (weil fremdes Material) ein EQ mit niedrigstem Q-Wert vor dem MasterComp aktiv
(bei 65Hz +1,7 166Hz -2,3 12,5khz +4dB, erschien mir A/B mässig 'besser')

das dürfte von der Energie her zumindest nicht dramatisch von deinem Ergebnis abweichen
kein schnickschnack, kein vodoo, ist in 3 Minuten gemacht (und der Track bleibt erhalten)
als 'Mastering' würde ich das aber nicht bezeichnen... ist halt die Geschichte mit dem 'lauter machen'

cheers, Tom
 
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Die Energien sind im Beispiel 2 zu meinem Ergebnis vergleichbar. Allerdings hast du einen für die Lautstärke noch zu dominanten Bass, was dem Song viel Energie nimmt, und die sonst mögliche Lautstärke reduziert. An diesem Punkt habe ich den Bassbereich stärker komprimiert und ausgedünnt. Der in den Charts übliche Hifisound kommt in meinem Master deutlich zur Geltung, was natürlich zu gewissen Nebeneffekten führt, und den Klang z.B. der Cymbals verändert.

Das Ziel der hohen Lautheit, gepaart mit dem gewünschten, breiteren Hifi- Sound wurde aber erreicht. Das mit einem besseren Endmix meine Arbeit mehr reißen könnte, ist auch klar.
In meinem Vitalizer ist es ein Regler, der die Färbung der Obertöne vornimmt. Es ist eine Sache von einer Minute, das Klangbild hin zu deinem anderen Ergebnis zu verändern. Eine Stereoverbreiterung in den Mitten und Höhen hielt ich für vorteilhaft, da der Mix doch ein wenig lustlos in Mono vor sich hindümpelt.

Ich kann die Musik natürlich ganz ohne Soundveredelung laut machen. Aber wer will das heute schon? Ein dumpfer Mix wird auch nicht hübscher, wenn man ihn laut macht. Es ist doch völlig egal, welches Genre du dir vornimmst. Überall hat dieser "Sound" Einzug gefunden. Selbst im Kinosessel ist man davor nicht mehr sicher. Alle heutigen Produktionen haben tendenziell eher agressive Höhen und recht schwache Bässe, um mehr Lautheit zu ermöglichen. Ich versuche zumindest, die gröbsten Fehler wie Clipping oder deutlich wahrnehmbare Verzerrungen zu vermeiden.

Ich persönlich mag Bässe. Aber wenn man dann mal entsprechende Master abliefert, heißt es sofort: Das dröhnt mir auf meiner bassbetonten Anlage zu stark. Bitte weniger Bass, und lauter mit mehr Höhen! So sieht es heute aus.
 
Alle heutigen Produktionen haben tendenziell eher agressive Höhen und recht schwache Bässe, um mehr Lautheit zu ermöglichen. Ich versuche zumindest, die gröbsten Fehler wie Clipping oder deutlich wahrnehmbare Verzerrungen zu vermeiden.

Dann hör dir mal Daft Punk's "Random Access Memories" aufmerksam an, das gerade nen Haufen Grammys abgeräumt hat.
 
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Dem kann ich entgegnen, dass du dir Daft Punks Tron Legacy anhören solltest. Der typische, angesagte Hifisound ist auch hier in der gesamten Produktion zu hören. Ich habe Produktionen mit sehr ähnlichem Klang wie Daft Punk gemastert, und musste deutlich zulangen, um den entsprechenden Klang zu erzielen.

Beispiel:
 
naja das sind zwei völlig andere Produktionen. Die RAM ist erstaunlich musikalisch produziert mit einer für heutige Verhältinsse erstaunlich hohen Dynamik und leise. Ich glaub der RMS liegt das bei rund -13 dbfs im Durchschnitt.
 
... und der Song um den es hier ging ist eher im Bereich 'Independent/Pop-Rock' als im Club angesiedelt ;)
da kann man kaum zum gleichen Besteck greifen...

@Reflex: der EQ war der lustige mit den Dreifach-Reglern ;) :D

cheers, Tom
 
@ Telefunky: Die meisten machen es trotzdem. Es ist doch immer wieder die Frage, was der Musiker möchte. Es sollte ja so klingen. Ich plädiere für einen generellen Standard, einer festen Lautheitsmessung in Musikproduktionen, ähnlich der R 128 Messung. Das ist aber nicht das, was die Leute oder die Musiklabels möchten. Ein solcher Standard hätte schon vor 15 Jahren Einzug in die Limiter halten sollen. Dann wär es nie zum Loudness War mit Absurditäten wie einem "Clipping- Limitermodus" gekommen.
 
ich bin ja kein Dienstleister, kann mir also den Luxus einer eigenen Meinung leisten...
wenn ich allerdings ehrlich bin, würde ich das im Ernstfall trotzdem :D
ich hätte immer den Anspruch an meine Arbeit, dass sie eher Standards setzt, als welchen zu folgen

für meinen Bedarf habe ich das Thema Lautheit vor 10 Jahren abgehakt (wie man da oben hört)
es ist irgendwie lästig, also habe ich mir das für mich bequemste herausgesucht
der Hauptteil der Zeit fliesst in Mischung und Sound - und endet für mich keineswegs immer 'perfekt'
(eher anders...)
danach geht es quasi unreflektiert durch Prozess A und wenn's krachen soll, wird B nachgeschoben
imho lohnt der Mehraufwand einfach nicht, weil man in einen Bereich kommt, der eh shice klingt

wenn du für dafür bezahlt wirst, bin ich der Letzte, der es dir ausreden wollte... ;)
(gestehe aber eine gewisse Verwunderung, dass so deutlicher Artefakt-Charakter 'durchgeht')
bei digitalen Prozessen bin ich eindeutig für '...nur soviel wie absolut notwendig'
weil das Ergebnis eben gehörmässig oft so unsympathisch ausfällt

ich habe aber in letzter Zeit auch Sachen gehört, auf die ich mir (tatsächlich) keinen Reim machen kann
(deutliche Beeinträchtigung erwartet, aber einen sauberen Sound bekommen) :gruebel:

cheers, Tom
 
Das Album ist einfach der Hammer, zumindest klanglich gesehen.
Musikalisch finde ich nur wenig darauf wirklich interessant, aber vom Sound ist es eine Offenbarung - v.a. wenn man es mit anderen "Top-Produktionen" vergleicht, die manchmal wie Schrott klingen.
Ich kann mich noch erinnern, wie ich das erste Lied angespielt habe... der Bass hat mich sofort weggeblasen, lol.

Dem kann ich entgegnen, dass du dir Daft Punks Tron Legacy anhören solltest. Der typische, angesagte Hifisound ist auch hier in der
gesamten Produktion zu hören. Ich habe Produktionen mit sehr ähnlichem Klang wie Daft Punk gemastert, und musste deutlich zulangen, um den entsprechenden Klang zu erzielen.

Gegen HiFi Sound habe ich nichts, im Gegenteil.
Random Access Memories habe ich als Gegenbeispiel zu deiner Aussage bzgl. "schwacher Bässe und aggressiven Höhen" gebracht. (HiFi Sound hat doch damit eigentlich gar nichts zu tun, ich weiß nicht wieso du das so bezeichnest.)
Denn auf RAM ist genau der Gegenteil der Fall... ein sehr satter, tiefer und druckvoller Bass, und brillante, aber nie unangenehme Höhen.
Dabei wird aber der Bass nie zu dominant, oder steht gar anderen Elementen im Weg, obwohl er so präsent ist... und das ist die ganz große Kunst.

Völlig zu Recht hat er auch den Grammy für das "best engineered album" bekommen.
Eines der bestklingendsten Alben im Mainstream-Bereich seit Langem.
Erinnert mich an die Zeit in der viele der bestklingendsten Alben produziert wurden, nämlich Ender der 70er bis Anfang der 80er, am Höhepunkt der Analogera (aus technischer Sicht). Das ist selbstredend nur meine Meinung.

Jedenfalls ist Random Access Memories das "hier und jetzt", deswegen als Beispiel gebracht.
Das ist endlich wieder eine Platte die NICHT so gemischt und gemastert wurde, dass es auf besch*** iPod Ohrstöpseln gut klingt, sondern auf einer wirklich guten Anlage. Dort klingt es dann dafür phänomenal.

Mein Anspieltipp ist die zweite Nummer "The Game of Love", sowohl aus klanglicher als auch musikalischer Sicht.
Was der Schlagzeuger und der Bassist in dem Song aufführen ist sensationell - nämlich nichts Spektukaläres, sondern sie sind einfach nur da und grooven wie die Hölle, bei einer eher langsamen Nummer. Das ist die ganz große Kunst, weswegen man solche Leute wie Nathan East engagiert, und nicht für irgendwelche Wundersoli :)
 
Wenn ich mich hier mal einmischen darf: An CJoes Ergebnis finde ich die Höhenbetonung gut, mehr düfte es aber nicht sein. An Telefunkys (zweitem) Ergebnis finde ich den Bassbereich besser. Abgehört habe ich auf Nahfeld-Monitoren KRK RP5 ROKIT G2 (untere Preisklasse).

Wenn ich mir meinen Mix mal so ganz kritisch anhöre, muss ich sagen: Da hätte ich schon selbst mehr machen können. Das höre ich aber auch erst jetzt, dank der sehr interessanten Diskussion hier. An dieser Stelle noch mal danke!

Gruß
S.o.t.S
 
insofern ist es ja positiv, dass du 2 Beispiele mit deutlich unterschiedlicher Strategien bekommen hast
wenn sich der Bass-Bereich jetzt für dich 'besser' anhört:
die (geringe) Anhebung sollte der breitbandigen Absenkung bei 160 Hz gegensteuern (klarer, aber etwas dünn)
das EQ Modell war 'klassisch' mit Nebenwirkungen, dh nicht auf Präzision getrimmt
(ähnlich wie beim Pultec wenn benachbarte Bereiche angehoben/abgesenkt werden)

cheers, Tom
 
Das ist eben der Fluch der hohen Lautstärke. Man kann nur extrem laut werden, wenn man in den Bässen hörbare Kompromisse eingeht. Hast du hingegen tolle Bässe, kannst du nicht mehr mit den lautesten Songs mithalten, da der Song sonst hörbar verzerrt.

Es geht immer nur eines von beiden:
Bassiger und leiser, oder weniger Bass, und dafür lauter. Beides gleichzeitig ist unmöglich umzusetzen. Das verhält sich wie eine Waage. Alle extrem lauten Songs wurden bassoptimiert. Das hört man am teilweise sehr beschränkten Tieftonbereich. Ich versuche hier noch weitestgehend Schadensbegrenzung. Aber ohne Basskompression oder einer Reduzierung der Subbässe mit Lowcuts und Lowshelfs geht es nicht so laut, wie es die meisten gerne hätten.
 
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Könnte bitte jemand mal die ganzen Versionen auf einem normalen File-Hoster (bspw. file-upload.net) hochladen? Wäre sehr nett.
 
Könnte bitte jemand mal die ganzen Versionen auf einem normalen File-Hoster (bspw. file-upload.net) hochladen?

Probleme mit den anderen Hostern? Ich hatte extra darauf geachtet, nicht z. B. Soundcloud zu verwenden. Aber wenn's weiter nichts ist, bitteschön:

Mein Original: http://www.file-upload.net/download-8571747/nwib_0db.wav.html

CJoe: http://www.file-upload.net/download-8571756/nwib_Master.wav.html

Telefunky 1: http://www.file-upload.net/download-8571755/nwib_L65_E.wav.html

Telefunky 2: http://www.file-upload.net/download-8571754/nwib_STW.wav.html

Gruß
S.o.t.S
 
Also ich finde den "Master" von CJoe einfach nicht gut. Die Hi-Hat zerschneidet ja alles. Und sorry wenn ich das so sagen muss...das ist auch nicht state of the art. Es gibt momentan keine Produktion, die ich kenne, die so Höhenlastig ist. Hör' dir mal die aktuellen Top 5 oder 10 an und nenn mir einen Songer der so klingt. Einige pumpen davon abartig, was auch nicht so geil ist, aber mir läuft kein Blut aus dem Ohr. Und ebenso dein sphärisches Synthstück ist in den Höhen viel zu schneidend.
Was verlangst du für dein Mastering?
 
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