"Eigenbau: vintage stuff - Thiele Boxen"
Workshop
Bauphase 5.3.: Lackierung, Montage und Finish!
Let´s bring it home!
Das Ampchassis habe ich, in Abweichung und aufgrund einer Nachfrage im Thread, mal anders grundiert. Ich habe die "erste" Farbe, ein Gelb, direkt auf das feingeschliffene Holz aufgebracht und dann nach der Trocknung lasiert.
Ansonsten bin ich, wie bei den Boxen vorgegangen. Lasieren, grundieren und Fotos transferieren. Im Anschluss habe ich alle Kanten (auch bei den Boxen) noch mal mit einem Schwarz-Braun aus der Spraydose besprüht und anschließend alles klar lackiert.
Dann wurden Füsse und Griff montiert. Bei den Füssen habe ich in Abweichung von den Boxen etwas höhere genommen (33mm), damit der Amp über die Griffe der Boxen passt.
Dann habe ich die "Staubfänger" unterm Kühlergrill und hinter dem Frontgitter aus einem Stück Frontbespannung ausgeschnitten und angetackert.
Dann die Ampelektronik montiert und verschraubt.
An dieser Stelle noch mal ein Warnhinweis: Die Arbeit am Röhrenamp kann lebensgefährlich sein, selbst wenn das Gerät ausgeschaltet ist. Wer sich damit nicht auskennt, sollte diese Arbeiten dringend einem Fachmann überlassen!
Dann musste ich mich noch bzgl. der Farbe der Schutzecken entscheiden. Goldecken passen nicht so gut zu dem verchromten Paneel des Amps; Silberne hätte zu sehr den Blick auf sich und weg von den Boxen gelenkt. Mattschwarz wäre gegangen, sind aber so Allerweltsecken. Also habe ich mich dazu entschieden, diese in der Farbe der Kanten (Schwarz-Braun) zu lackieren. Jetzt passt es farblich optimal zu dem Amp und den Boxen.
Und am Ende sieht das alles so aus:
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Wie Ihr sicher schon festgestellt haben werdet, habe ich mich beim Amp für einen Laney LC50 entschieden. Und das aus verschiedenen Gründen: Zum einen kann man damit gut klassischen Rock spielen. Da ich nicht wusste, welchen Musikgeschmack ihr habt, habe ich mich für einen Allrounder mit einer hohen musikalischen Schnittmenge entschieden. Was man noch so alles mit dem Amp in Kombi mit den Boxen anstellen kann, könnte Ihr den Soundfiles entnehmen.
Und zu dem finde ich, hat Laney ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis. Diesen Amp habe ich gebraucht für 250.-€ gekauft. Das ist ein wirklich fairer Preis für 50 Watt Vollröhre, 2 Kanäle, Gain und Reverb on Board. Und jeder kann sich einen solchen Amp leisten. Für den Preis kann ich auch akzeptieren, dass z.B. die Klangregelung effektiver sein könnte.
Und ich habe mir überlegt, dass es vielleicht wenig Sinn ergibt, hier z.B. einen Workshop anzubieten, bei dem ich einen Mesa Boogie Mark V für 3.000.- verbaue (übrigens mein Traumamp, wenn ich ihn mir mal leisten könnte), wenn sich den nur wenige leisten können.
Resümee:
Nun bin ich mit meiner Arbeit am Ende angekommen und es ist Zeit, ein Resümee zu ziehen:
Als erstes fange ich mal bei den Kosten an. Im Anhang habe ich mich bemüht, alle nur erdenklichen Kosten vom Speaker bis zur kleinsten Unterlegscheibe aufzulisten (siehe Anhang). Daran kann man ablesen, was auf einen zukommt, wenn man einen solchen Bau vor hat. Wer jetzt noch Teile im Keller oder Bandraum stehen hat, kann dadurch Kosten minimieren. Aber es ist kein billiges Vergnügen! Wenn jetzt Thomann eine Leerbox für unter Hundert Euro verkauft, ist das durch Eigenbau einfach nicht zu schlagen. Darüber sollte man sich Klaren sein.
Und das Projekt braucht Zeit, viiiel Zeit und macht Arbeit, viiiel Arbeit. Ich habe viele Stunden nach Feierabend im Keller gesessen, gebaut und gegrübelt, wie ich das eine oder andere tue. Mal eben so was am Wochenende bauen, geht definitiv nicht. Man muss improvisieren, muss Lösungen für Probleme finden, muss im Kopf Bilder entwickeln, wie alles am Ende aussehen soll, usw. Ich habe z. B. die Boxengitter bestimmt 5 Mal übersprüht, bis ich zufrieden war. All das gehört dazu.
Und dennoch habe ich es gerne getan, weil ich eine ganz bestimmte Vorstellung hatte, weil ich Techniken mit Euch teilen wollte, wie man zu seinem ganz persönlichen Vintageamp kommen kann, weil ich einfach Spass am Bauen und Kreieren habe.
FAZIT
Wer sich günstig einen Vintagamp mit passenden Boxen bauen will, um Geld zu sparen, muss ich von einem solchen Projekt abraten. Gleiches gilt für diejenigen, für die Bastelei Anstrengung bedeutet. Ihr werdet kein Geld sparen, Ihr werdet kein gutes Gefühl dabei haben und Ihr werdet am Schluss mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein. Für diejenigen, die sich angesprochen fühlen, gibt es noch viele andere Möglichkeiten, an einen "persönlichen" Amp zu kommen, der aus dem schwarz-getoolexten Amp-Einerlei heraussticht.
Wer aber etwas handwerkliches Geschick mitbringt und gerne Bastelt, nichts von der Stange haben möchte und gerne kreativ ist, und von "seinem" ganz persönlichen Vintageamp träumt, den kann ich nur ermutigen, sich auch an ein solches Projekt zu wagen.
Geduld gehört zwingend dazu. Was an dem einen Abend nicht klappt, wird vertagt und plötzlich klappt es zwei Abende später mit Leichtigkeit. Aufgaben, die vermeidlich einfach sind, entpuppen sich manchmal als problematisch und umgekehrt. Das gehört dazu. Mein letzter Tip also: Also immer mit der Ruhe!
Für mich ist der Workshop nun zu Ende und ich hoffe, ich konnte Euch einige Anregungen für eigene Projekte vermitteln. Ich bleibe natürlich am Ticker, sollte es noch Fragen und/oder Unterstützungsbedarf geben.
Und da ich dieses Thiele-Tryptichon extra für das Musikerboard gebaut habe, muss ich es jetzt loswerden. Wer seriöse Interessen hat, einfach eine PN an mich.
Viel Spass an Euren eigenen Vintageprojekten
Wünscht Euch
LGC
P.S. Und vergesst nicht mein Versprechen!Anhang anzeigen Thiele Box TL.docx.doc