Hallo an alle hier im Akkordeon-Forum!
Ich melde mich hier wieder nach längerer Pause zurück. 3 Themen habe ich heute.
Erstens:
Ich war beim Konzert des AO Baltmannsweiler am 7.3. in Ludwigsburg. Ihr erinnert Euch: "Brahms - Ein deutsches Requiem". Alles was ich hier in dürren Buchstaben schreibe, kann nicht annähernd das Erlebnis dieses Abends wiedergeben. Es war schlicht umwerfend! 40 Musiker und fast hundert Sänger(innen) präsentierten sich in Höchstform. Einfach EXZELLENT!! Es gab "Standing Ovations" von über 800 ! Konzertbesuchern (das können ja nicht nur "Onkel und Tanten" von Orchestermitgliedern gewesen sein, wie das hier mal ein Beckmesser vermutete).
Nach dem Konzert traf ich mich noch mit dem Konzertmeister im Restaurant und unterhielt mich mit ihm über das Thema Akkordeonorchester im Allgemeinen. Dabei erhielt ich wertvolle Tips aus erster Hand für mein eigenes Orchesterprojekt. 800 km Fahrt von der Nordseeküste ins Schwäbische haben sich jedenfalls gelohnt!
Womit ich beim Thema Nr. 2 bin:
Die Gründung des Orchesters könnte bald stattfinden. Ich werde demnächst weiter darüber berichten. Noch aber bin ich auf der Suche nach geeigneter Literatur aus dem klassischen Genre. Leider sieht es damit ziemlich schlecht aus. Ich habe das ganze Netz rauf und runter gegooogelt, ohne nennenswerte Ergebnisse. Außer der sog. Originalliteratur und Schlagerähnlichen Stücken ist kaum was für Akkordeonorchester zu kriegen.
Wo finde ich z.B. die Münchhausen-Suite von Haentzschel. Oder die Kleine Nachtmusik? Oder die Peer-Gynt-Suite? Oder Strauß-Walzer? Das alles bitte gut arrangiert für AO. Ich will es ja gern kaufen, aber wo?
Weiß da jemand Rat?
Das 3. Thema hat mit der Qualität des Akkordeon-Tons zu tun. Bei der Überlegung, wie man den Ton des Akkordeons bei langen Passagen "kultivierter" gestalten kann, kam mir das Beispiel der Geige in den Sinn. Bekanntlich erzeugt der Geiger ein "Tremolo", indem er den Finger auf der Saite leicht hin und her bewegt, wodurch der Geigenton leicht um den "Sollwert" herum schwingt. Eine andere Möglichkeit besteht für die Geige indem das Tremolo mit dem Bogen ausgeführt wird: Der Bogen wird in schneller Folge über die Saite hin und her gestrichen. Diesen Effekt erzeugen die Akkordeonsolisten mit dem sog. "Bellow-Shaking". Bis das allerdings kontrolliert und im Zusammenspiel mit der Melodie perfekt aufeinander abgestimmt klingt, bedarf es wohl vieler Jahre intensiver Übung. Deshalb beherrschen es auch nur die sehr guten Solisten.
Mir kam dagegen die Idee, den Finger - wie bei der Geige auf der Saite - auf der Taste zu bewegen. Dadurch kommt der Diskant leicht ins Zittern und überträgt das auf den Balg, wodurch der Luftstrom ebenfalls schwingt und dadurch den Ton zum Schwingen bringt - allerdings nur in der Lautstärke, während sich bei der Geige die Tonhöhe verändert. Noch bevor ich das selbst ausprobieren konnte, entdeckte ich diese Technik bei der 2. Akkordeonistin im AO Baltmannsweiler. Also kann ich mit meiner Idee so falsch nicht liegen. Hat jemand hier im Forum das auch schon mal probiert? Und was hält die Gemeinde davon? Es ist wie gesagt m. E. eine Möglichkeit OHNE das unbeliebte "Schifferklavier- Tremolo" den Ton besonders in langen und langsamen Passagen anspruchsvoller zu gestalten. Und man kann das sehr kontrolliert ausführen, je nach Bedarf stärker oder schwächer. Ich hoffe nur, das geht nicht zu Lasten der Tastenmechanik, die dadurch evtl. ausleiern könnte. Außerdem sieht es wohl für den Laienzuschauer etwas komisch aus, als ob man den Datterich hätte! Bin mal gespannt, wie sich das bei mehreren Akkordeons im Unisono anhört.
Soviel also für diesmal.
Beste Grüße
play_bach