Will meine Seele nicht verkaufen!! - Unterschiedlicher Musikgeschmack in der Band

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deeprut
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Hi
Ich bin neu hier im Forum. Habe seit Januar eine Band und wir haben jetzt schon Buchungen wofür wir Geld bekommen. Wir sind 3 Mann. Ich Sänger und Gitarrist dann ein Bassist und ein Drummer der im Background mitsingt. Das größte Problem ist das wir lle drei total unterschiedliche Musik hören. Ich höre nur Grunge und Alternative. Der Drummer hört so die Richtung U2 und der Bassist nur klassisch. Bis jetzt klappt alles wunderbar. Jeder bringt seine Musik rein und wir haben auch schon eigene Stücke. Man muss halt mal nen Kompromiss eingehen da jeder gleichberechtigt ist. Was mich nur stört bzw wo vor ich angst habe ist das ich mich verkaufe. Ich mach lieber Musik dir mir Spaß macht und verdiene nichts dabei, als eine Partyband zu sein die das spielt was die Leute hören wollen. Ich bin hin und her gerissen und weiß nicht was ich da tun soll. Unsere jetzige setlist ist so ein durcheinander. Da ist alles dabei. Unsere eigenen Stücke sind zwar in einem Stil gehalten und gefallen auch jedem. Aber man muss ja klein anfangen. Ich will nur nicht als Schützenfestband abgestempelt werden. sonder als Band die ihre eigene Richtung hat.
Was sagt ihr daz wie kriegt man das am besten unter Kontrolle. ich kann da ja auch nicht den Chef spielen.
 
Eigenschaft
 
Des wird einfacher umso mehr eigene Songs ihr habt.
Ich geh davon aus das ihr derzeit auch covert um eine gewisse zeitliche
Laenge vom Programm zu haben.
Des wird sich ändern wenn ihr genug eigene Sachen habt.
Das Problem solltest du aber mit den Kollegen besprechen....nicht im Forum
 
Herzlich willkommen erstmal hier on board!

Ich denke im Gegensatz zu meinem Vorposter das Du hier schon auch richtig bist und wir unsere Erfahrung mit Dir teilen können.
Ein bekannter von mir hat eine heavey metal band. Alle stehen zu der Musik, aber es ist schweer Geld zu verdienen.
Um Ihre Musikrichtung spielen zu können verkaufen sie sich noch unter einem anderen Namen und machen Faschingsmusik an Fasching. Damit verdienen sie genug um den Rest, des Jahres wieder Metall spielen zu können.
Ich will jetzt nicht sagen das so ein temporärer Seelenverkauf für Dich das Richtige ist, aber Dir zeigen das es durchaus auch kreative Lösungen zu Deinem Problem gibt.

Gruß
Fish
 
Was mich nur stört bzw wo vor ich angst habe ist das ich mich verkaufe. Ich mach lieber Musik dir mir Spaß macht und verdiene nichts dabei, als eine Partyband zu sein die das spielt was die Leute hören wollen.

Das ist einfach: Wenn du das Gefühl hast, deine Seele zu verkaufen, wenn du in einer Coverband etc. spielst, dann tu's halt nicht. Den Vorwurf wirst du allerdings ebenfalls zu hören bekommen, wenn du mit einer Alternative Band Erfolg haben solltest und daher würde ich an deiner Stelle mal überlegen, ob diese Angst nicht doch ein wenig von Außen geprägt ist.

Covern hat nämlich schon auch seine Vorteile: Du wirst vielseitiger, lernst, wie es andere machen, kommst möglicherweise leichter an Auftritte, bist als Musiker für andere Bands interessanter als jemand, der nur auf seine Richtung fixiert/trainiert ist. Ich habe mich damals auch gesträubt und wäre sicher besser am Instrument als heute, hätte ich es getan.
 
Die Frage ist auch, ob man die gecoverten Songs reproduziert oder interpretiert. Ich plädiere immer fürs Interpretieren, bei uns klang nix wie original. :)

Alex
 
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Danke für die hilfreichen Antworten. Wir spielen die meisten Lieder auch nicht wie das Original ist. Ich werd wohl noch ein bisschen warten und gucken wie sich das entwickelt. Aber das mit dem unter einen anderen Namen dann auftreten um Geld zu verdienen ist ne gute Idee.
Danke
mfg
deeprut
 
ich habs schon mehrfach geschrieben, einer meiner Freunde (ein wundervoller Jazzbassist), geht 1-2x pro Jahr (max. insgesamt 8 Wochen) mit einer der erfolgreichsten deutschen Schlagerbands auf Tour und spielt dort Mädchen für alles: Keyboards, Gitarre, Bass, programmiert den Background und spielt das Zeug auf der Bühne ab, etc.

Dafür kann er das restliche Jahr seeeehr komfortabel leben und braucht nicht mehr unterrichten und spielt dann nur noch Musik, die ihm wichtig ist.

Man muß im Leben immer Prioritäten setzen.
 
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Die Frage ist auch, ob man die gecoverten Songs reproduziert oder interpretiert. Ich plädiere immer fürs Interpretieren, bei uns klang nix wie original. :)

Alex
Habe ich auch immer gedacht und so gehalten.

Seit wir aber einen Bandleader haben, der auf's Original besteht, habe ich einen deutlich erweiterten Horizont bekommen. Das Spiel wird dynamischer, man lernt sich zurückzuhalten und das Spiel wird deutlich differenzierter und filigraner. Gefällt mir wirklich besser ...

@TE: Ohne Kompromisse geht es nicht. Auch ich höre ganz andere Musik als die, die wir spielen. :)
 
Wenn Du auf's Geld angewiesen bist, bleibt Dir nichts anderes übrig, als Auch mal Songs zu spielen, auf die Du vielleicht nicht so Bock hast. Ansonsten sehe ich das so wie der eine oder andere hier, dass gerade covern von vielseitigem Programm schult, u.a. Euch auch mehr Gigs bringt, wo ihr Erfahrung und Routine bekommt, anstelle nur im Proberaum rum zu dümpeln. Außerdem habt ihr dort Gelegenheit, eure eigenen Songs anzubringen, testen wie sie ankommen und Euren Fanclub aufzubauen.
 
Ich würde versuchen zu verstehen was gutes an der Musik zu finden. Musik hat immer etwas Positives zu bieten. Man muss nur die Augen offen halten und (bzw die Ohren). "Musikgeschmack" halte ich für eine Limitation.
 
dito

Ich spiele in mehreren Gruppierungen, jedesmal eine andere Musik. Kaum was davon ist die Musik die ich auch höre (die könnte ich auch gar nicht spielen ...)
Trotzdem macht es überall Spaß.

Und eine gute Schützenfestband zu sein ist auch eine Leistung!
 
Tach auch

Ich bin neu hier im Forum.
welcome ... come ... come

Ich mach lieber Musik dir mir Spaß macht und verdiene nichts dabei, als eine Partyband zu sein die das spielt was die Leute hören wollen.
Ein Hoch auf Dich denn DAS ist genau die richtige Einstellung! :great:

Ich mache Gothic-Rock und habe trotzdem mal in einer Electro-Band gespielt, aus folgendem Grund: Die anderen Bandmitglieder waren langjähirige Freunde von mir und es hat einen Wahnsinnsspaß gemacht, mit ihnen auf der Bühne zu stehen. Wenn man Idealist ist, verdient man deutlich weniger und sieht die Musik eher als teures Hobby. Ab und zu gibt es allerdings auch mal Momente des Hochgefühls wenn man auf großen Festivals oder seinen Traumbühnen spielt, nach Autogrammen gefragt wird oder man irgendwo wiedererkannt wird. Und ich wette, diese Momente erlebt man umso intensiver je weniger Energie man in den Volksgemschack und die Kohle steckt.

ich kann da ja auch nicht den Chef spielen.
Erfahrungsgemäß kristallisiert sich irgendwann jemand als Chef raus, z. B. weil er die meisten Ideen einbringt, die meiste Orga übernimmt usw. Das ergibt sich meist einfach und passt dann normalerweise auch.

Gruß
Raven
 
... Ab und zu gibt es allerdings auch mal Momente des Hochgefühls wenn man auf großen Festivals oder seinen Traumbühnen spielt, nach Autogrammen gefragt wird oder man irgendwo wiedererkannt wird. Und ich wette, diese Momente erlebt man umso intensiver je weniger Energie man in den Volksgemschack und die Kohle steckt.
Der Punkt ist halt, dass ich gerade als Coverband eher die Chance habe, auf großen Bühnen zu stehen, mit professionellem Equipment, Super LightShow, vollem Haus :rock: ...und auch nur dort wurde ich nach Autogrammen gefragt, oder ob wir auch CDs von uns haben etc.
Als Idealist - auch wenn das natürlich (leider) die "bessere" Einstellung ist - bekomme ich diese Chance eher selten oder nur schwer. Insofern - um mal wieder auf's Thema zurückzukommen - verkaufe ich mich schon gerne, und der Soul bleibt da gewiss nicht auf der Strecke !! :hail:
 
mach´ doch einfach zwei Projekte.
 
Der Punkt ist halt, dass ich gerade als Coverband eher die Chance habe, auf großen Bühnen zu stehen, mit professionellem Equipment, Super LightShow, vollem Haus :rock:
Nun, ich schätze, wir haben unterschiedliche Vorstelleungen von "großen" Bühnen, denn ich bezweifle, dass man mit Coverbands ein Festivalgelände füllen kann.

...und auch nur dort wurde ich nach Autogrammen gefragt, oder ob wir auch CDs von uns haben etc.
Wer fragt denn eine Coverband nach CDs? Wenn man die Musik haben will, kauft man sich doch die Originale. Wenn man seine eigene Musik spielt, kann man diese Frage mit ja beantworten und noch Autogramme auf die CDs drücken. Davon abgesehen ist sowas zwar ein schönes Erlebnis aber wenn Ruhm oder Geld die Haupt-Antriebsfedern sind, sollte man es m. M. n. gleich bleiben lassen.


Als Idealist - auch wenn das natürlich (leider) die "bessere" Einstellung ist - bekomme ich diese Chance eher selten oder nur schwer.
Und genau deswegen ist es ja auch etwas besonderes, das man vor allem dann zu schätzen weiß wenn es von Leuten kommt, denen die Musik gefällt, die man selbst geschaffen hat.

Gruß
Raven
 
Musiker ist ein Job.
Der Klempner kann ja auch nicht nur neue Badamaturen anbauen, der muß oft ganz tief in ein Klo fassen.
 
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Musiker ist ein Job.
Der Klempner kann ja auch nicht nur neue Badamaturen anbauen, der muß oft ganz tief in ein Klo fassen.
Klempner machen ja auch keine Kunst und "Musiker", die das Musikmachen als Job ansehen, auch nicht.
 
Klempner machen ja auch keine Kunst und "Musiker", die das Musikmachen als Job ansehen, auch nicht.

Wobei der Umkehrschluss "ich habe keinen Erfolg, also bin ich Künstler" auch nicht unbedingt zutreffen muss. Es soll schon noch jeder nach seiner Facon glücklich werden dürfen, ohne von anderen Musikern abgekanzelt zu werden.
 
Klempner machen ja auch keine Kunst und "Musiker", die das Musikmachen als Job ansehen, auch nicht.

Ab einem gewissem Level muss man die Musik als Job sehen, egal ob man covert oder seine eigenen Sachen mit Erfolg zu Markte tragen will, weil einem der sehr harte Boden der Realität mit voller Wucht in die Fresse prallt. Die einen ziehen sich dann zurück und bleiben auf Hobbylevel, und die anderen Sagen:"Ok, die Hürde nehme ich".
Btw. habe ich immer den meisten Spass mit Musikern gehabt die Musik ernsthaft, professionell und als Job gesehen haben, ist einfach viel entspannteres und effizienteres arbeiten. Mit "Spassmusikern" hatte ich immer nur Chaos.

Gruss
 
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Klempner machen ja auch keine Kunst und "Musiker", die das Musikmachen als Job ansehen, auch nicht.
Das halte ich für eine gewagte Behauptung. Eigene Sachen, mit denen ja angeblich auch mal Geld verdient wird, sind schon mal definitiv Kust. Bei Covern kann man dann zwischen originalgetreuen Covern und solchen, die ein Stück z.B. in ein anderes Genre transportieren unterscheiden. Höchstens im ersten Fall könnte man den "künstlerischen Wert" absprechen wenn man leidenschaftslos die Akkorde etc. runterspielt, trotzdem wird man das Stück meist automatisch irgendwie interpretieren, und sei es nur weil Sänger/Sängerin eine andere Stimme als im Original haben.
 

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