Kann mir jemand erklären warum Boxen so teuer sind?

  • Ersteller QOTSA_Lover
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Telefunky:

das ist recht einfach zu beantworten:
da ist ein einsamer Boxenbauer und möchte halbwegs anständig leben...
wenn er günstig eingekauft hat und für 100K Euro Boxen absetzen konnte, bleiben ihm nach Abzug der Umsatzsteuer noch 80K
von denen will Vater Staat dann nochmal runde 20K als Einkommenssteuer, also bleiben 60k,
entsprechend 5K pro Monat, nach Abzug von Miete, PKW, Werkstatt, Versicherungen und Vorsorge könnten 1-2k übrig bleiben.

konnte er 100 Boxen verkaufen, muss eine 1k Euro kosten, bei 200 Boxen wäre die für 500 Euro zu haben, bei 400 Boxen...
mit anderen Worten: die Materialpreise sind (fast) nebensächlich, Steuern und fixe Kosten bestimmen die Kalkulation.

das Modell kann man dann für Handwerker mit Angestellten, kleine und grosse Industriebetriebe modifizieren
(mit entsprechend erweiterten Kosten - aber auch da wird das Material der kleinste Faktor sein)

cheers, Tom

Zusammengefasst:

Dem Boxenbauer bleiben nur 60% des Gewinnes...und das sind in deinem Beispiel "gerade mal" 5.000€ Netto im Monat. :redface:/

100 Boxen im Jahr...das sind aufgerundet 8,4 Boxen im Monat...etwas mehr als 2 Boxen pro Woche. Für die Leistung pro Woche zwei Boxen zu bauen und den Betrieb zu organisieren (Einkaufen, Werbung & Versand!) würde der Boxenbauer in deinem Beispiel 5.000€ netto im Monat haben. :redface:)

Ich glaube ehrlich gesagt nicht, daß deine Rechnung aufgeht (so gut haben es die Bauer vermutlich nicht!) - aber ich finde die Argumentation beeindruckend, daß 60.000€ NETTO im Jahr nicht der Rede wert seien ("möchte halbwegs anständig leben") und man darum nicht erwarten dürfe, daß der Boxenbauer DORT etwas reduziert...
 
Und wenn die Umrechnung aus der Währung des Herstellungslandes 728,84 Euro ergibt, dann werden eben optisch ansprechendere 699 Euro daraus. Es sei denn, der Absatzmarkt verträgt auch 749 Euro! ;)
 
Ganz ehrlich? Von dem preisjammer hab ich so die schauze voll... Ihr müsst es ja nicht kaufen wenn es euch zu teuer ist. Qualität kostet eben... Einer hat es hier schon richtig erklärt. Wenn man statt 500 auch 1000 nehmen kann wäre man schön blöd 500 dafür zu nehmen. Es geht aber auch ums know how. High end Boxen klingen bei selber speakerbestuckung auch dementsprechend anders.
 
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alle die hier rumjammer dass die Boxen zu teuer sind, sollen sich mit Boxenbau selbständig machen.
Dann werden wir sehen wie günstig sie die anbieten können.
 
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Es gibt doch einen ganz einfachen weg herauszufinden warum die so Teuer sind...
Fangt an selber Boxen zu bauen und versucht vom verkauf davon zu leben.

Das Boxen aus den USA hier teurer sind hat scheinbar recht wenig mit dem Einfuhrzoll zu tun, dieser liegt bei gerade mal 4,5.
Da hätte ich eigendlich mehr erwartet...

edit: Sorry hab mich vertan, für 2 oder mehr Lautsprecher, auch in Gehäusen gilt der Einfuhrzoll von 4,5%
2% sinds bei Tonverstärkern...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, daß deine Rechnung aufgeht (so gut haben es die Bauer vermutlich nicht!) - aber ich finde die Argumentation beeindruckend, daß 60.000€ NETTO im Jahr nicht der Rede wert seien ("möchte halbwegs anständig leben") und man darum nicht erwarten dürfe, daß der Boxenbauer DORT etwas reduziert...
tja... warum habe ich das erwartet... :gruebel:
ich kann ja damit leben, dass du das Prinzip der Argumentation nicht erfasst hast
(schnell ein paar Zahlen die die Grössenordnung einigermassen korrekt darstellen, vor allem was Steuer in Relation zu Material/Fertigungskosten angeht)

was ich allerdings ausgesprochen nervend finde, sind polemische Anspielungen, weil man brutto von netto nicht unterscheiden kann.
Da stand bereits welche Kosten von den üppigen 5k Euro im Monat noch abgehen.
Unser virtueller Boxenbauer hat vielleicht Familie, die er krankenversichern muss - ohne Arbeitgeberanteil.
Falls er jenseits der 40 ist, beginnt das sehr teuer zu werden, von Jahr zu Jahr mehr.
Er wäre gut beraten wenigstens 2k Euro im Monat zurückzulegen (weil er die Altersvorsorge selbst tragen muss)
dazu kommen noch sämtliche Fixkosten für Wohnung, Werkstatt, Werbung, Heizung, Klamotten, etc etc bla bla...
mehr ist dazu definitiv nicht mehr zu sagen ...

cheers, Tom
 
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Es gibt ja auch nette Tools um selbst mal auszurechnen wie teuer sowas werden würde:

Tool - Preiskalkulation mit Excel

Viel Spaß beim jonglieren mit den Zahlen.
 
Telefunky:

was ich allerdings ausgesprochen nervend finde, sind polemische Anspielungen, weil man brutto von netto nicht unterscheiden kann.
Da stand bereits welche Kosten von den üppigen 5k Euro im Monat noch abgehen.

Ok...einverstanden - das hab ich falsch eingeordnet. Im Gegenzug gehe ich mal davon aus, daß du mir deinerseits Recht geben wirst, wenn ich behaupte, daß es unangemessen ist die Private Miete, PKW und weitere private Ausgaben im selben Atemzug mit der Versicherung zu nennen. Denn damit manipulierst du die Zahlen dahingehend, als ob der arme Boxenbauer auf dem letzten Loch pfeift, wenn du dann am Ende von gerade mal 1-2k Gehalt redest. Die meisten Arbeiter hätten nach deiner Rechnung ein "Netto" -Gehalt von gerade mal 100-200€ im Monat... Verstehst du, worauf ich hinaus will - die Relation stimmt da einfach nicht von dem Lebensstil deines imaginären Boxenbauers und dem Satz "möchte halbwegs vernünftig leben". Denn Letzteres suggeriert, daß unser hypotetisches Beispiel an diesem Punkt auf keinem Fall mehr sparen könnte, weil er bereits jetzt schon nur so "halbwegs" über die Runden kommt.

Um einem Mißverständnis vorzubeugen: ich glaube nicht, daß es die Boxenbauer in der Realität so gut haben, wie in deiner Rechnung. Die Box, die für 1.000€ im Handel steht hat den Bauer ja nicht auch zu diesem Preis verlassen! Ergo verdient der da auch keine 1k Brutto dran. Es geht mir darum - WÄHRE das so wie in deinem Beispiel, DANN würde ich so einen hohen Gewinnabwurf als Kunde durchaus als kritikwürdig empfinden. Wucher! Und ich finde die Selbstverständlichkeit bemerkenswert, mit der du so ein Marktverhalten offenbar hinnehmen würdest.

Lg
 
Um einem Mißverständnis vorzubeugen: ich glaube nicht, daß es die Boxenbauer in der Realität so gut haben, wie in deiner Rechnung. Die Box, die für 1.000€ im Handel steht hat den Bauer ja nicht auch zu diesem Preis verlassen! Ergo verdient der da auch keine 1k Brutto dran. Es geht mir darum - WÄHRE das so wie in deinem Beispiel, DANN würde ich so einen hohen Gewinnabwurf als Kunde durchaus als kritikwürdig empfinden. Wucher! Und ich finde die Selbstverständlichkeit bemerkenswert, mit der du so ein Marktverhalten offenbar hinnehmen würdest.

Lg

Versteh ich nicht. :confused:

Das bleibt doch Dir als Kunde überlassen ob Du so eine Box kaufst oder nicht, es zwingt dich doch keiner.
Wem das zu teuer ist kauft halt ne andere Box, was hat Dich das zu interessieren was der Boxenbauer verdient, er zwingt Dich nicht seine Boxen zu kaufen.
 
Überlegt doch mal, was der Stundenlohn in Deutschland für einen Dienstleister ist, der
1. nicht nur in Deutschland einer der Besten ist, sondern auch
2. Weltklasse Niveau hat

Der Klempner von Nebenan nimmt doch schon ~50€ die Stunde, und der wird im Monat. Geht weiter beim Psychiater für 80-100€ die Stunde.
So eine Box baut sich ja nicht selber zusammen und in Handarbeit dürfte das ein par gute Stunden dauern.
 
... Um einem Mißverständnis vorzubeugen: ich glaube nicht, daß es die Boxenbauer in der Realität so gut haben, wie in deiner Rechnung. Die Box, die für 1.000€ im Handel steht hat den Bauer ja nicht auch zu diesem Preis verlassen! Ergo verdient der da auch keine 1k Brutto dran...
das ist deine Interpretation des Satzes
... konnte er 100 Boxen verkaufen, muss eine 1k Euro kosten, bei 200 Boxen wäre die für 500 Euro zu haben, bei 400 Boxen...

die Zahlen sind eine bewusste Karikatur mit einer (am Materialwert) sogar unendlich hohen Gewinnannahme
es ging weder um exakte BWL noch Steuerrecht, sondern rein um das Prinzip.
obwohl am Anfang ein (auf den ersten Blick) stolzer Überschuss steht, bleibt am Ende effektiv nur ein Bruchteil übrig.
dass privates und geschäftliches vermischt wurde, ist der Einfachheit geschuldet
(wer will schon lesen, was in einem Betrieb noch alles anfallen kann ?)
wobei solche Überschneidungen in der Praxis vermutlich gar nicht mal selten vorkommen ;)

der Fall des 'simplen' Handwerkers ist besonders übersichtlich (und hier sind ja auch zumindest 2 recht populär)
kommen Angestellte, Gehaltsverpflichtungen, Sozialabgaben, geforderte Betriebsausstattung dazu, wird die Sache komplizierter.
(auf die Verschiebung der Kostengewichtung bei steigenden Stückzahlen haben andere ja bereits hingewiesen)
Man muss jemanden ggf weiter bezahlen, auch wenn die Auftragslage das zeitweise nicht hergibt.
Vielleicht war die Werkstatt zunächst günstig, ist gut eingerichtet...
und dann werden getrennte Sanitäranlagen benötigt, weil sich die Belegschaft geändert hat.
Umziehen ? ebenfalls teuer. Also muss einer den Ausbau übernehmen... Geld von der Bank, Zinsen... etc

nur letztendlich ändert das alles nichts am Prinzip, dass es eben nirgends Einkaufen für X, Aufschlag Y, Verkauf für Z ist
Ausgaben müssen kostendeckend umgelegt werden und natürlich ist der Preis am Markt nicht beliebig.
Wenn also jemand mit einem akzeptablen Risiko in dieses Geschäft starten wollte, dann braucht er in etwa die og Einnahmen.
daraus folgt zwangsweise, dass dann jede Box eben diese 1k Euro kosten muss, wenn er nur 100 Stück im Jahr loswird.

Dass für marktgerechte Preise eher die doppelte Stückzahl angepeilt werden müsste, ist nicht schwer zu erraten.
Und weil so etwas nicht zu 100% regelmässig verläuft oder perfekt planbar ist, muss ggf auch 'Puffer' eingeplant werden.

wenn mich das Produkt überzeugt, bin ich tatsächlich bereit, nahezu jeden Preis zu bezahlen.
Ich kann mich an 3 Stücke Titandraht erinnern, für die ich mal rund 500 Mark hingelegt habe...
Materialwert unter 1 Euro, Zeitaufwand vielleicht 15 Minuten um daraus (ohne spezielle Maschinen) ein Brillengestell zu biegen.
Ergebnis: während früher alle 3 Jahre die Sehhilfe verschlissen war, hatte das Stück 'Wucher' in 15 Jahren keinen einzigen Defekt :D

cheers, Tom
 
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Ob und inwiefern eine Box überteuert ist, hängt ja von mehreren Faktoren ab. Und da die sich unterscheiden, müßte man das für jede Box individuell entscheiden.

Herausgegriffen sei mal eine Orange PPC 412, eine 412er Rex von Tube Town und die Harley Benton G412A Vintage.

Orange PPC 412: 850 Euro. Made in UK.
Praktischer Gegenwert: Astreine Qualität, super Sound, erstklassige Materialien.
Was bezahlt man auch mit: Werbung, Endorsements, Messepräsenz etc.
Was entlastet den Preis: Keine persönliche Beratung und Auftragsannahme, individuelle Kundenwünsche, "Massen"fertigung und Arbeitsteilung.

Tube Town Rex 412: 650 Euro (genauen Preis müßt ich nochmal nachschauen, Webseite ist gerade down).
Praktischer Gegenwert: Custom made in Deutschland nach individuellen Wünschen. Sehr gute Qualität, persönliche Beratung und einwandfreier Service.
Was bezahlt man auch mit: Höherer Zeit- und Arbeitsaufwand da keine Massenfertigung (=Fließbandarbeit und Arbeitsteilung).
Was entlastet den Preis: Keine Endorsements, keine teure Werbung oder Messepräsenzen. Der Direktvertrieb spart Versandkosten und Margen der Zwischenhändler.

Harley Benton G412A Vintage: 370 Euro.
Praktischer Gegenwert: Vollwertige 4x12er mit etablierten Marken-Speakern. Verarbeitung mindestens solide.
Was entlastet den Preis: Massenfertigung made in China = niedrige Lohn- und Materialkosten. Harley Benton ist eine "fiktive Marke", die weder durch Werbung noch durch Endorsements etabliert wurde.

Die deutlichen Preisunterschiede erscheinen mir zumindest bei diesen drei Beispielen halbwegs plausibel. Da weder Orange, noch Tube Town oder Thomann karitative Einrichtungen sind, sind bei den Preisen natürlich potentielle Gewinnanteile eingerechnet. Die sind sicherlich zwischen einer Harley Benton und Tube Town Box ebenfalls deutlich unterschiedlich - zurecht.

Die wichtigste Frage am Ende bleibt aber immer: welche KLINGT am besten? Und das kann sicherlich auch die Harley Benton sein - zack, mal eben 500 Euro gespart gegenüber der Orange. Denn man entscheidet sich beim Kauf nicht nur für das rohe Produkt, sondern auch für eine Produktions- und Marketingstrategie, die dahintersteckt. Und ja: man bezahlt auch ein Image und ist mit der Harley Benton eben nicht der coolste auf'm Schulhof. :D

Amen.
 
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Auch wenn du mal vergleichst, Ne Mesa 2x12er Box kostet 825, eine von Engl rund 500€, wenn du dir dieselbe Box nachbauen wolltest mit kaargenau denselben Materialien plus Speaker bist du bei knapp 300€. Sind halt wie schon genannt 19% Steuern drin, der Hersteller will seine Pänz auch ma auf ne Uni schicken, sowie der neue Porsche vom Speditör. Du bezahlst im grossen eigentlich erstmal in den Namen, Sachen wie Material etc. ist nebensächlich, da mesa boogie keine 90€ für nen Celestion V30 Speaker lohnt sondern nur den Herstellerpreis, genauso wie beim Holz, Tolex etc. das sind für den hersteller nen paar Euronen und verdient sich ordentlich was in die Unternehmerkasse.
 
Auch wenn du mal vergleichst, Ne Mesa 2x12er Box kostet 825, eine von Engl rund 500€, wenn du dir dieselbe Box nachbauen wolltest mit kaargenau denselben Materialien plus Speaker bist du bei knapp 300€. Sind halt wie schon genannt 19% Steuern drin, der Hersteller will seine Pänz auch ma auf ne Uni schicken, sowie der neue Porsche vom Speditör. Du bezahlst im grossen eigentlich erstmal in den Namen, Sachen wie Material etc. ist nebensächlich, da mesa boogie keine 90€ für nen Celestion V30 Speaker lohnt sondern nur den Herstellerpreis, genauso wie beim Holz, Tolex etc. das sind für den hersteller nen paar Euronen und verdient sich ordentlich was in die Unternehmerkasse.

Man darf nicht vergessen, dass die Mesa-Boxen überm Teich ein gutes Stück günstiger sind als hier. Auch wenn die Sachen mittlerweile nur noch "assembled in xxx" sind, bezahlst du bei der importierten Ware auch mehr als nur die puren Versandkosten- und Handelskosten. Bestes Beispiel von vorhin: Bogner und Diezel. Die beiden Boxen kosten ähnlich viel, Bogner wird aber importiert wärend der Preisaufschlag bei Diezel-Boxen in erster Linie an der geringeren Stückzahl und (soweit man das mitkriegt) besonders sorgfältigen Endkontrollehängt.
 
also ich finde die Preise von Boxen OK.
Man muss als Schüler nicht unbedingt eine Mesa spielen, und gerade für die Schüler hier im Bord erscheinen die Preise zu hoch.
Teuer ist halt relativ, und es gibt auch günstige Boxen und auch gute gebrauchte die nur die Hälfte kosten.
Ich wünsche mit, wir hätten damals als Schüler so viel Auswahl.
Wem Mercedes zu teuer ist fährt halt ein Skoda, und es wird auch nicht gejammert.
 
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Ich habe mir mal die "Mühe" gemacht das oben verlinkte Excel-Sheet zur Preiskalkulation zu nutzen um mal zu errechnen, was eine Box kosten müsste, wenn man die alleine in Kleinserie in dafür angemieteten Räumlichkeiten produzieren würde:

Produktionsmenge: 50 Stück pro Jahr (wollte ursprünglich jede Woche eine produzieren, aber mit 50 lässt sich besser rechnen, außerdem muss man ja auch mal zwischendurch verschnaufen)
Materialkosten: 300 EUR pro Stück (die schwirrten hier ja schon rum)
Vorleistungen: 0 (auch wenn das unrealistisch ist. ist aber einfacher)
Personalkosten: 25.000 EUR im Jahr (für einen Selbständigen eher ein Witz als ein Lohn, da da noch jede Menge Kosten runter müssen. Ist nicht vergleichbar mit dem Gehalt eines Angestellten!)
Personalnebenkosten: 25%
Miete: 6000 € pro Jahr (für eine kleine Werkstatt ziemlich preiswert)
Marketingkosten: 0 (auch unrealistisch, denn was keiner kennt, kauft auch keiner, macht aber die Kalkulation einfacher)
Abschreibung: 1000 EUR im Jahr
Versicherung: 1000 EUR im Jahr
Finanzierungskosten: 0 EUR
Weitere Kosten: 600 EUR im Jahr

Die Selbstkosten einer einzelnen Box würden sich somit schon auf 1.137,00 EUR belaufen.
Jetzt wollen wir aber auch ein bisschen was an der Box verdienen, sagen wir 5% und die Umsatzsteuer von 19% kommt da auch noch mal auf alles drauf.

Der Barverkaufspreis müsste somit Brutto bei 1.420,68 EUR liegen.

Und wie geschrieben, da fehlen eigentlich noch ne Menge Kosten.

Kann gerne jeder selber nachrechnen.

Kiss
Miss
 
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Bliebe noch zu erwähnen, dass manche Hersteller Speaker explizit fertigen lassen. Bspw. klingt auch ein Mesa Vintage 30 anders als ein Marshall anders als ein handelsüblicher V30. Es gibt darüber threads in diversen anderen Foren, mit Bestätigung dieser Unterschiede auch von Boxen/Verstärker-Herstellern.

Was Boxen angeht, gibt es natürlich Unterschiede, und die hört man auch, und man spürt sie (spätestens beim Hochheben der Box). Billige Boxen (Presspan) sind oft schwerer.

Was 4x12 angeht hatte ich übrigens in der Vergangenheit bereits eine Bogner slant (V30s), eine H&K Triamp slant (G12M), eine Laney (V30) und jetzt eine Marshall von 1973 (mit originalen Greenbacks). Die alte Marshall, die ich für 600€ gekauft habe, ist bei weitem die beste Box. Liegts am Holz, an den Speakern, wer weiss? Wahrscheinlich an beidem. Aber ich würde die alten Teile (Mitte-Frühe 70er) mal nicht ausser Acht lassen. Manchmal günstiger und oft besser als neue Spanplattenkisten mit Chinapappen drinne.
 
also ich finde die Preise von Boxen OK.
Man muss als Schüler nicht unbedingt eine Mesa spielen, und gerade für die Schüler hier im Bord erscheinen die Preise zu hoch.
Teuer ist halt relativ, und es gibt auch günstige Boxen und auch gute gebrauchte die nur die Hälfte kosten.
Ich wünsche mit, wir hätten damals als Schüler so viel Auswahl.
Wem Mercedes zu teuer ist fährt halt ein Skoda, und es wird auch nicht gejammert.

Muss auch nicht immer alles neu von Thomann etc. sein. Ich persönlich kaufe Boxen nur noch gebraucht wenn sie einwandfrei sind, da sind die Speaker meist eingeschwungen und das Preis/Leistungsverhältnis erheblich besser.

Bestes Beispiel: Eine Mesa Rectifier 2x12 (vertikal) hat mich z.B. 400€ gekostet, dafür bekommt man noch nicht einmal eine 1936er Marshall. Neu gekauft wäre zumindest mir an der Box erstmal der Preis und dann die lange Zeit bis die Box so klingt wie sie soll auf den Keks gegangen
 
Sorry, aber solche fiktiven Berechnungen sind doch Humbug.
Damit kannst du praktisch auf beliebige Zahlen kommen, das spiegelt eine Genauigkeit vor die überhaupt nicht vorhanden ist. Nehmen wir einfach an du brauchst für eine Box nur 2,5 Tage und du produziert noch etwas anders und musst gar nicht alle Fix- und Gemeinkosten nur auf die Boxen umlegen. Und, Schupp, schon sind wir wieder bei 600€ anstatt bei deinen 1400€... Außerdem geht es doch gar nicht um den kleinen Einzelunternehmer sondern um große Markenprodukte.

Aber, wie schon so oft gesagt, das ist auch total egal. Hier wird nach einem Grund für ein Preisniveau gefragt für den es einfach keinen anderen Grund gibt außer dem dass sich die Boxen einfach für diesen Preis verkaufen lassen. Die Selbstkosten wird dir kein großer Hersteller verraten, ebenso wenig wieviel er vor dem Weiterverkauf draufschlägt.
 
WArum kostet die Epi SG weniger als die Gisbon SG ? Denke so ähnlich ist das hier auch. Kauf dir ne Gitarre die in korea oder sonstwo gezimmert wird, in einer mega halle wo 234 hersteller bauen lassen, alles gleich nur der name anders usw. Klar, marken kosten eben mehr geld, bei autos oder sonstwo auch, von daher....
 

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