Bei 'ner Strat ist das Holz konstruktionsbedingt (im Gegenteil zu 'ner Paula) wohl eher zu vernachlässigen. Da werden mich jetzt einige für Köpfen wollen, aber ich mag diese Augenwischerei nicht.
Dann lies einfach mal unten meine Sig: Erle vs. Erle. Ich hab's ganze Geschwätz von anderen und insbesondere in den sogenannten Fachzeitschriften auch ned geglaubt, dass das Holz was ausmacht, bis ich selbst mal getestet habe.
Inzwischen ist es für mich Fakt, dass die unterschiedlichen Erlesorten maßgeblich den Klang mit verändern. Das hat mir sogar auch noch zufällig in einem ganz anderen Thread ein Gitarrenbauer mehr oder weniger ungewollt bestätigt.
Daher werde ich z.B. demnächst von einer meiner Strats den Göldo-Erle-Body wieder runterschmeissen zugunsten eines gestern erstandenen MIM-Erle-Bodys, weil der schon trocken sowas von anders klingt und hoffentlich in die Richtung geht, die ich haben möchte und hoffentlich so, wie meine anderen MIM-Erle-Bodys bereits klingen. Also um es klipp und klar zu schreiben: mit "trocken" meine ich: nur schon allein, wenn man ihn beklopft! Weil inzwischen höre ich am trockenen Klang der Erlebodys durch Beklopfen, ob sie dann als Gitarre zusammengebaut für meinen bescheidenen Anspruch genügen oder nicht.
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Das ist eben die Kehrseite der Medaille. "Selig sind die Bekloppten, denn sie brauchen keinen Hammer", um es mal provokativ zu formulieren. Man kann für sich als Neuling nur das Allerbeste tun, indem man in einen Laden latscht, seine Traumgitarre begrabbelt, anfiedelt und - kauft.
Um Himmels Willen sollte man den Klick ins www unterlassen, um sich zu informieren - denn dann ist man "dod", hat verloooren. Dann nämlich wird man von uns allen zugemüllt. Sowohl von uns denjenigen, die wir die Geister längst gerufen haben und nun aus dem Testen nemme heraus kömmen, um auch noch das letzte Quentlein Sound aus unseren 'zigmal umgebauten Strats herauszuholen, als auch von Besserwissern, Nachplapperköppen, Voodoopriestern, die nur Kohle machen wollenden...
Und all das prasselt aufs Hirn der Neulinge ein und bildet dort Kondensationskeime, um schlussendlich als Dunstwolke aufs Hirn der armen Neulinge herabzuregnen.
Die dann im schlimmsten Falle Marketingvorgekautes reflexartig conditioniert nachplappernde Clones sind. Und sich - weilse vielleicht n' Haufen Kohle haben - darauf auch noch Wunder weiss was, einbilden. Gitarre gekonnt fiedeln? Nö, wozu denn auch. Geht mit 'ner MIM ja eh' ned, dazu muss man mindestens eine Custom-Shop-Reissue haben, ab 3K-Euro aufwähähärtzz, versteht sich...
Es ist so einfach, das ganze Geheimnis: man versetze sich zurück in die Zeit, als es kein www gab mit all dem Zugemülle von uns. Die Leute sahen ihre Traumgitarre, holten sie sich, und fiedelten sie,
sie besaßen sie ned vorrangig, sie arbeiteten mit ihr vorrangig. Das macht gedanklich einen weiten Unterschied! Durch das hundsordinäre und beständige Arbeiten = Fiedeln bildeten sie ihren eigenen Stil und hol(t)en selbst aus dem u.U. schlechtesten Brett einen Traumsound.
Sorry für den vielen Text, ach ich reech' mich bloss schon wieder uff...
Gruß MM