Aging a Les Paul (Gitarre patinieren)

Das ist die einzige Burst die jemals in einem Gibsonkatalog abgebildet war. Dazu gibt es eine verrückte Geschichte.
Die wurde durch das LPF durch einen Zufall wiederentdeckt. Jemand hat diese Gitarre gepostet, so nach dem Motto "Boah, geil ey!".
20 andere meinten dann auch, "Ey ja, voll Porno Alter!" und der 21. meinte dann ganz lapidar, "...ist das nicht die, die mal in einem Prospekt war?!"
Und so nahm die Geschichte ihren Lauf.
 
Mein ganz persönliches Fazit

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Nun komme ich zu meinen Gedanken betreffend dem ganzen Projekt. Spannend war es, neues herauszufinden aber auch enttäuschend, dass das vorhandene Wissen nicht breiter gestreut wird um Andere davon profitieren zu lassen. Trotzdem findet man einen Weg, sofern man sich an ein solches Projekt heranwagt.
Mein Wunsch ist und war es immer, eine alte Les Paul zu besitzen. Nun, als Familienvater musste ich mich entscheiden, eigenen Wohnraum zu haben, die ganze Familie finanziell abzusichern, man weiss ja nie, was kommt, oder eine teure alte Les Paul zu besitzen. Deshalb kaufte ich mir dann immer wieder neue Les Paul Gitarren. Meine Lieblingsgitarre wurde dann eben dazu auserwählt, so aussehen zu dürfen, wie eine lang gespielte und geliebte Les Paul. Leider passiert es eben mit den neuen Modellen nicht mehr so schnell, dass sie natürlich altern. Über die Gründe haben wir ja schon gesprochen.
Nun komme ich zu meinen Gedanken betreffend dem ganzen Projekt. Spannend war es, neues herauszufinden aber auch enttäuschend, dass das vorhandene Wissen nicht breiter gestreut wird um Andere davon profitieren zu lassen. Trotzdem findet man einen Weg, sofern man sich an ein solches Projekt heranwagt.
Mein Wunsch ist und war es immer, eine alte Les Paul zu besitzen. Nun, als Familienvater musste ich mich entscheiden, eigenen Wohnraum zu haben, die ganze Familie finanziell abzusichern, man weiss ja nie, was kommt, oder eine teure alte Les Paul zu besitzen. Deshalb kaufte ich mir dann immer wieder neue Les Paul Gitarren. Meine Lieblingsgitarre wurde dann eben dazu auserwählt, so aussehen zu dürfen, wie eine lang gespielte und geliebte Les Paul. Leider passiert es eben mit den neuen Modellen nicht mehr so schnell, dass sie natürlich altern. Über die Gründe haben wir ja schon gesprochen.

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Beim nachfolgenden Bild ist doch zu sehen, wie sich die Gitarre verändert hat:


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So sah sie am Tag ihres Kaufes am 27. März 2003 aus. Sie verliess den Custom Shop im Februar 2003


Ich wurde übrigens auch angegriffen, stark in Frage gestellt von einem Musikerkollegen. Dies war für mich nicht so einfach. Er hatte harte Worte gebraucht. Sein Ding sind die schönen, kratzfreien Gitarren. Ich lasse sie ihm und stelle ihn deshalb nicht in Frage. Auch kann ich seine Kritik zum Teil verstehen. Darüber über den Sinn habe ich mir sehr viele Gedanken gemacht. Weshalb? Dann noch eine Gitarre, welche damals etwa 7`500 Euro gekostet hat. Und erst noch eine der raren mit dem Rioboard. Gab es nämlich nur 674 Mal. Zum Vergleich: 1959 wurden 643 Stück der Les Paul Sunburst hergestellt. Um diese 03er Serie entstand, oder ist immer noch, ein gewisser Hype. Sie sind rar und sie sind teuer.
Da das Aging an dieser Gitarre schon im Jahr 2003 begann, ich spiele sie nämlich regelmässig, gab es schon Abnutzungsspuren. Dann bleichte die Decke langsam aus, ich half da wie schon beschrieben nach. Sie gefiel mir immer besser, weil der Lack nun auch eine gewisse Aura bekam, nein nicht nur der Lack, die ganze Gitarre bekam diese Aura. Deshalb ging ich meinen Weg weiter. Das Resultat überzeugte mich.

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Nun aber zu der allerwichtigsten Frage, würde ich es wieder tun? Ganz klar jein. Einerseits würde ich die Hardware agen, die Decke ausbleichen lassen und mit Kaliumpermanganat arbeiten. Dies hat mich voll und ganz überzeugt. Was ich nicht mehr machen würde, sind die Lackrisse und die Lackabpatzer. Lackrisse wirklich gut darzustellen sind auf der Kopfplatte relativ einfach. Auch da überzeugte mich meine Arbeit. Aber jene auf der Decke sind mit dieser Methode sehr schwer authentisch zu realisieren. Dies hat vor allem den Grund, dass ich sie nicht durch den ganzen Lack machte. Denn bei einer alten Gitarre ist dieser ja gesprungen durch Spannung. Vielleicht geht es bei einer anderen Gitarre besser. Aber schlussendlich entscheiden, muss jeder für sich selber.

Ich werde mit dieser Gitarre meinen Weg weiter gehen. Die ganze Geschichte ist noch nicht fertig. Sie wird eine Überarbeitung erhalten. Wer es macht, weiss ich noch nicht. Einerseits käme das Bavarian Tuning bei Florian Jäger in Frage. Ich habe aber auch ein Angebot eines anderen Gitarrenbauers, der mir die Gitarre neu lackiert im Sunburst meiner Wahl und dann einen 100% Nitrolack anbringt. Da dies dann die letzte Aktion an meinem „heiligen Gral“ sein wird, werde ich mir dies ganz gut überlegen.
Ich hoffe, dass dieser Thread für euch lesenswert ist und freue mich natürlich, wenn auch ihr eure Projekte hier vorstellt, damit zukünftige User, welche sich an ein solches Projekt wagen, dann doch mehr Informationen finden, als dies bei mir war. Sämtliche hier von euch schon geposteten Beiträge haben mich sehr gefreut. Auch finde ich das Gesprächsklima super.

Danke.

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Hey, Pekri!
Schön zusammengefasst ... war mir gar nicht klar, dass Du schon am Ende Deines Werkes angelangt bist! :redface:
Ich hatte ja bereits gesagt, dass ich persönlich so ein aging nie an meinen Gitarren (geschweige denn an meiner Lieblingsgitarre) vollziehen würde - von daher noch mal Respekt vor Deinem Schaffen! Dass Du nicht 100%-tig zufrieden bist mit dem vorläufigen (End-) Resultat zeigt doch nur, wieviel Eifer und Liebe Du in dieses Projekt investierst: das Projekt 'Pekris ganz eigene 59'er Gibson Les Paul'. :)
Wohin der Weg 'euch' ;-) auch immer noch führt, weiterhin ein gutes Gelingen! :great:
Beste Grüße!
PS: Editiere doch bitte mal die ganzen doppelten und dreifachen Abschnitte in Deinem post! ;)
 
Ich wurde übrigens auch angegriffen, stark in Frage gestellt von einem Musikerkollegen. Dies war für mich nicht so einfach. Er hatte harte Worte gebraucht. Sein Ding sind die schönen, kratzfreien Gitarren.

Das kanns ja jetzt wohl nicht sein oder, das man sich noch dafür rechfertigen muß was man mit seinem Eigentum anstellt.
Ich war sowieso erstaunt, das es hier ohne großes Bashing abging. Der Vorschlag eines eigenen Relic-Unterforums stand ja mal im Raum, wurde aber wohl nicht weiter nachverfolgt. Wie dieser Faden hier zeigt, gibt es aber wohl ausreichend Fans. Ich hab hier alles mit großem Interesse verfolgt und sag mal Danke für die Infos und die Mühe!
Hoffe der Faden stirbt nicht aus!

MfG
 
Auch ich danke dir für die lehrreichen und interessanten Beiträge. War und ist spannend zu lesen und ich hoffe es geht weiter.
Über jemand herfallen der in so einer intensiven Auseinandersetzung zu seinen Gitarren geht und lebt, kann nur einen begrenzten Horizont haben und
seine Ansicht als allumfassende Wahrheit sehen. Das ist zu wenig. Hätte er doch nur geschwiegen. Mein Respekt hast du, da du den Mut hattest deine
Vorstellung nicht nur zu träumen, sondern sie auch zu leben.:great:
 
Schon seltsam, dass man so arg angefeindet wird, wenn man sich einem Ageing-Projekt widmet! OK, man kann ja sagen, dass es nicht das seine ist, solche Arbeiten an Gitarren vorzunehmen, aber dann gleich einen anderen dafür angreifen! Da steht ja nirgends "Wer das liest, muss das auch machen!!!"! Hier muss jeder selbst entscheiden, ob er das will oder nicht.

Ich für meinen Teil war froh über die Anleitungen und Tipps, die es zu diesem Thema gab. Zum einen hätte ich ja auch sagen können, der traut sich was und gut oder wie in meinem Fall es als Initialzündung zu sehen, es einmal selbst zu versuchen. Hätte ich den Job vergeigt und mit dem Resultat unzufrieden, wäre es alleine mein Problem, meines alleine! Es besteht ja kein Zwang. Letztendlich kommt es eh nur darauf an, dass man selbst dem Ergebnis positiv gegenüber steht. Was interessiert mich das Unverständnis anderer?

Ich sag auf jeden Fall danke Pekri. Meine Standard gefällt mir jetzt viel besser. War zwar keine 7,5 k-Gitarre, aber das spielt auch überhaupt keine Rolle. Und lass Dich von solchen Leuten nicht unterkriegen, nur Dein Gemühtszustand zählt! Wenn Du heutzutage etwas anders machen würdest, so sehe ich das als Lernprozess und als Änderung der Einstellung, hat aber nichts mit der Wertigkeit Deiner Arbeit zu tun.
 
Zitat v. Pekri: Mein ganz persönliches Fazit

Hi,

dein Beitrag hört sich so nach Threadende an. Will für den Fall der Fälle schnell noch die Gelegenheit nutzen........:)

Ich finde deinen Thread hier ganz toll und sehr interessant. Zwar habe ich keine meiner Gitarren "geagt" (hat die Zeit schon für mich gemacht)
aber gerade bei der Restauration alter Gitarren z.B. aus den 50- oder 60´Jahren lassen sich viele deiner Prozeduren und Hinweise nutzen.

Beim Ersatz von Teilen oder "Strukturen" muss angeglichen werden...und was versucht man nicht alles, um ein originalgetreues Erscheinungsbild zu schaffen. Ich hab mir hier jedenfalls viel abgeguckt, viele schöne Beispiele, Bilder usw..

Sowas ist also nicht nur für die "Agingszene" interessant, sondern auch für andere Leute.
Schnell noch mein Dank dafür....
 
Hi Vester,

ja, richtig! Das ist ein Bereich, an den ich persönlich noch gar nicht gedacht habe. Vielleicht auch, weil ich noch nicht so alte Gitarren besitze... :)
 
PS: Editiere doch bitte mal die ganzen doppelten und dreifachen Abschnitte in Deinem post! ;)

Danke dir, irgendetwas hat nicht geklappt. Dann musste ich alles nochmals machen und hatte deshalb alles doppelt. Hoffe so ist es okay.;)

- - - Aktualisiert - - -

Hi,

dein Beitrag hört sich so nach Threadende an. Will für den Fall der Fälle schnell noch die Gelegenheit nutzen........:)

Nein Threadende soll es nicht sein. Aber das Fazit über meine Arbeit mit der Les Paul. ich hoffe, dass dieser Thread weiterlebt und immer wieder mit neuen Erfahrungen gespickt wird. Auch ichwerde mich immer wieder daran beteiligen. Aber meine R9 werde ich nachdem sie von Florian oder eben einem anxderen Gitarrenbauer mit 100% Nitrolack und meinen Farbvorstellungen des Sunburstes so bleiben. Auch dies werde ich natürlich hier posten. Es gehört ja auch dazu.:)
 
Wie Pekri schon schrieb, auch andere sammeln Erfahrungen in diesem Bereich und sollte diese posten. Der Thread heißt doch nicht "Pekri aged seine Les Paul & alle anderen schauen dabei zu"! ;)
 
Genau, es ist absolut keine Solo Show von mir. Das habt ihr ja mit euren wertvollen Beiträgen auch gezeigt. :great:
 
Ich hatte mir unlängst zwei Pu Kappen für meine alte LP Custom gekauft in Goldfarbe. Da die Gitarre total abgerockt ist und die Paf's noch nie Kappen drauf hatten, wollte ich mal sehen wie das mit den Kappen aussieht. Alte abgerockte Klampfe und nagelneue Kappen ist echt nicht der Hit und gefiel mir überhaupt
nicht. Also mussten die Dinger irgendwie abgeranzter werden. Ich habe eine Tupperdose mit Deckel genommen, 2cm. normalen Haushaltsessig reingegossen und ein Holzklotz reingelegt der etwas höher war. Darauf die beiden Kappen gelegt und dann die Dose luftdicht verschlossen. Alle paar Stunden aus Neugier mal nachgeschaut. Die Essigbedampfung zeigte relativ schnell erste Erfolge. Das heißt, je länger umso sichtbarer die Veränderung. Man könnte es das Inselverfahren nennen und ich bin mit dem Ergebnis recht zufrieden.Bild 005.jpg
 
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Ja, so hatte ich es auch mit meinem goldenen STP gemacht, ein Foto findest Du ein, zwei Seiten vorher. Dein Ergebnis gefällt mir.
 
Ja die Kappe sieht so richtig abgerockt aus.:rock:
 
Hi all,

mal ne frage an alle bzw. an Pekri59, die sich mit der Behandlung der Tuner Flügel mit Kaliumpermanganat beschäftigt haben. Es Entstehen nach dem tauchen und trockenen lassen recht dunkle Ränder/Flecken, dort wo sich Tropfen des Kaliumpermanganat gebildet haben. Was dazu führt das es recht unregelmäßig aussieht.

Habt ihr die Flügel dann wieder mit Mesh nach poliert ? Dann geht ja wieder das meiste der Schicht runter oder ? Auf den Bilder von Pekri59 sehen die Flügel schön gleichmäßig dunkel aus, oder liegt es an einem "falschen" Mischverhältnis des Kaliumpermanganats ?

Gruss
 
Ich habe die Flügel nach dem Tauchen leicht abgewischt, oder einen Pinsel genommen und die Flecken dann verstrichen. Auch habe ich direkt mit einem Pinsel KP aufgebracht. So hast du es ziemlich gut unter Kontrolle.
 
Grüße euch!
Wie versprochen jetzt ein paar Infos zu meiner 58er Les Paul.
Zu Anfang aber erstmal ein paar Bilder. Viel Spaß….:cool:
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Also, im Großen und Ganzen habe ich das so in der Art gemacht, wie bereits hier z.B. von Peter ausführlich beschrieben. Ich habe die Gitarre ja schon mit einigen Lackrissen und "Abnutzungsspuren" bekommen. Jedoch habe ich mich gleich nach dem Auspacken dazu entschieden, dass da noch einiges dran gemacht werden müsse, um ein harmonisches Gesamtbild zu ergeben. So habe ich dann einige Lackrisse mit Skalpell, aber auch Eisspray und Heißluftfön hinzugefügt und einige bereits vorhandene Risse "erweitert". Bei der Heiß-Kalt-Methode werden die natürlichen Temperaturschwankungen in sekundenschneller Zeitraffer simuliert, denen die Gitarre im laufe von Jahren ausgesetzt ist. Hier muss man ein "glückliches Händchen" haben, damit der Lack nicht zu lange abgekühlt und nicht zu schnell und zu sehr erhitzt wird. Sonst wird es nichts! Bei mir hat es ganz gut geklappt. War wohl Anfängerglück - oder Talent… :redface::D
Dann habe ich noch "Crack-Enhancing" (so nenne ich das jetzt mal) betrieben. Damit habe ich die natürliche, über Jahre andauernde Ablagerung von Dreck und Schweiß in den Lackrissen simuliert. Dies ist besonders der Fall, wo viel Kontakt mit der Haut besteht. Siehe hier:
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Während ich hier die Risse in der Rundung unbehandelt gelassen habe, da ich da kaum anfasse:

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Auch hier an der Zarge hab ich "Enhancing" betrieben wo ich auch recht oft anfasse, um mir die Gitarre anzusehen, wenn ich sie z.b. mal nicht um habe:
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Ich habe also mein natürliches "Grabschverhalten" zur Vorlage für die neuralgischen Stellen genommen und somit die "Verschmutzungen" simuliert, die über Jahre(zehnte) bei mir wohl entstehen würden. Somit hat sie schon eine kleine, gewisse Note von mir… :great:
Das "Enhancing" habe ich mit verschiedenen Produkten gemacht. Schuhcreme hat sich als sehr effektiv herausgestellt. Ein paar Macken waren schon Lack, als ich sie bekam. Die anderen Macken und Schrammen wurden dann z.B. mit Hammer und Meißel aber auch Holzfeilen hinzugefügt. Dabei ist immer darauf zu achten, dass die Macken nur an realistischen Punkten vorkommen. Da wären wir z.B. bei einer Sache, die ich so nicht gemacht hätte, wenn ich die komplette Gitarre von vornherein komplett selbst geaged hätte: die Rückseite:
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Dort wird extremer Gürtelschnallenabrieb simuliert. Ich hätte es bei Weitem nicht so extrem gemacht, aber gut. Es passt irgendwie schon zum Gesamtbild, aber trotzdem… So muss ich zumindest nicht groß aus Hemd- oder Jackenknöpfe achten.
Auf der Rückseite habe ich dann noch ein paar weitere Lackrisse hinzugefügt. Nur diese abgeschrammelten Stellen und ein paar minimale Risse wirken auf mich nicht soooo überzeugend. Weiterhin habe ich die abgeschrammelten Stellen etwas nachgedunkelt, um auch hier Schweiß und Dreck zu simulieren.
Auf den Fotos kommen diese Stellen noch zu hell rüber. Ich habe sie aber auch nicht richtig dunkel (dreckig) gemacht da ich nur eine leichte Verschmutzung simulieren wollte. Ich spiele nämlich nicht Oberkörper frei sondern trage mindestens ein T-Shirt. Auch schwitze ich nicht wie ein Wasserfall am Bauch wenn ich "rocke". Von daher wollte ich die etwas "übertriebenen" Abriebstellen wenigstens noch etwas retten, realistischer darstellen.

Jetzt zu einem ganz kritischen Part… Wenn man hier Mist macht, kann man sich die ganze Gitarre neu lackieren lassen:
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Auch hier brauch man eine gaaaaanz ruhige Hand und ein exaktes Vorstellungsvermögen wie es aussehen soll. Zerstörungsfrei korrigierbar sind Fehler hier so gut wie gar nicht.
Das Zauberwort heißt: Spiritusbeize! Damit ist die Einfärbung von Nitrolack möglich (zum Glück hat der Lack bei Gibson noch immer einen kleinen Nitroanteil). Recht einfach war das Fading unter dem Pickup-Rahmen und der Toggle-Switch-Plate. Da sich die Konturen leicht im Lack abgezeichnet haben, hat man eine Orientierung wo man das Fading anbringen muss. Aber auch hier ist eine ruhige Hand gefragt, damit man nicht über die Grenzen hinaus färbt oder es an den Rändern fransig aussieht. Auch muss die Färbung gleichmäßig sein. Man darf auch nicht zu viel Beize nehmen und auf den Lack "schmieren", sonst wirkt die Beize wie ein Lösungsmittel und löst den Lack an. Daher habe ich es erst in ein Tuch gemacht, es im Tuch verrieben bis es im Tuch eingezogen ist und dann erst das gefärbte Tuch zum Färben des Lackes genutzt. Ganz knifflig wurde der Part unter dem Pickguard. Hier hat man keine Konturen an denen man sich orientieren kann. Klebeband wollte ich dem Lack nicht antun - also auch hier frei Hand und frei nach Schnautze. Ich habe das Schlagbrett gefühlte 100 Mal angehalten und wieder weg genommen und mir dessen Form eingeprägt und dann alles auf eine Karte gesetzt. Zu erst hatte ich das Rot noch deutlich weiter nach unten gezogen als auf hier zu sehen:
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Oben mit den geageted Sheptone PAFs und unten mit den noch bis vor kurzem eingebauten VH1-Pickups... Die Neu-Optik der VH1 passt nicht zum Rest der Gitarre.
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Das wirkte mir in Anbetracht des sehr stark ausgeblichenen Sunburst dann aber etwas zu viel des guten bzw. unrealistisch. So habe ich dann entschieden, dass nur oben am Bohrloch noch richtig rot zu sehen sein soll und schnell reagiert und Ethanol zum entfernen der obersten Farbschicht genommen und gleich wieder weg gewischt. So konnte ich das rot weg bekommen, ohne den Lack zu beschädigen und zusätzlich ist noch ein ganz, ganz hauchdünner roter Schleier auf dem Lack verblieben, der das alte Sunburst andeutet. Das wirkt in der Realität total genial! Der rötlichste Bereich ist somit nur noch der Bereich um das Bohrloch bzw. etwas darunter. Dort liegt das Schlagbrett ja plan auf und "schützt" das Burst vor dem Ausbleichen. So wie es jetzt ist, wirkt es deutlich authentischer als, mit einem deutlich größeren roten Bereich unterhalb des Pickguards.
Um den Look aber noch realistischer hinzubekommen, habe ich die gefärbten Stellen mit Polierpaste von Clover (http://www.cloverbasses.com/uploads/pics/clover_polish_01.jpg), welche man zum entfernen von leichten Kratzern benutzt (dagegen ist das Restauration-Set von Gibson, welches ich auch habe, der reinste Kindergarten) poliert bzw. leicht angeschliefen und dann mit Hochglanzpolitur auch von Clover poliert. So wurde die oberste eingefärbte Schicht im Mikrometerbereich abgetragen und die Färbung wirkt nicht mehr wie aufgesetzt sondern wirklich so, als ob das echter, farbiger Lack wäre… Genial!
Anschließend habe ich die blank polierten Stellen wieder mit Rasko Stahlwolle (Grade 0000) "bearbeitet", geanuso wie die gesamte Gitarre! Somit entsteht ein richtig geiles "worn" Finish mit einer Mischung aus noch etwas Glanz und ganz leicht mattem Lack und oberflächlichen Kratzern, die durch jahrzehntelange Nutzung und Polieren und säubern mit gröberen Tüchern usw. entstehen.

Tjoa…. Was gibt's sonst noch…. Die Toggle-Scheibe, die Pickup-Rahmen, die Anschlussbuchse, den Toggle-Switch-Tip, das Truss-Rod-Cover, Tuner und die rückseitgen Abdeckplatten habe ich bearbeitet und geaged.
Der Koffer ist übrigens ein original alter, "abgefuckter" Gibson Les Paul Koffer aus den späten 60er Jahren oder so. Ich will mir aber nochmal ein originales altes Lifton Case dazu holen. Das wär cool.
Achso, die Double-White PAFs, das sind USA-handmade Sheptone Tribute PAF Clones, habe ich selbst noch geaged. Die "L"s an den Füßen habe ich zu erst gemacht und dann das Metall etwas geaged.
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Ich habe aber jetzt mal ein Set originaler Gibson "Tim Shaw" PAFs von 1982 bzw. 1983 eingebaut. Für mich und auch andere die besten (Gibson) Pickups seit den originalen PAFs. Mit einer Brillianz und einem gläsernen Klang von dem die Burstbucker, P57 Classic usw. aber auch Seymour Duncan usw. meilenweit entfernt sind.
Ich find rein optisch kommt die 58er mit den Shaw's aufgrund der authentischen Kappenform noch echter/authentischer rüber als mit den Double-Whites. Das ist meine persönliche Meinung. Was meint ihr??? Hier mal zum Vergleich:
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So…. hab ich irgendwas vergessen…?! Ich glaub nicht. Ahhh doch!!!
Die komplette Elektronik ist natürlich gegen hochwertigere, historisch korrekte Teile getauscht:
Log. 500k Ohm CTS-Potis (custom made)
0.022mF Bumblebees (echte Papier-in-Oil Kondensatoren) von Luxe
Und jetzt eben noch die original alten Gibson "Tim Shaw" PAFs (7,15 und 7,22 kOhm)
50s Wiring

Als ich vor 2 Wochen mal wieder bei Musik Produktiv war, habe ich 7 Historics mal angetestet. Baujahre 2011 und 2012. Erstens: Einen Unterschied zwischen den einteiligen und zweiteiligen Griffbrettern hört man nicht! Zweitens: auch bei den aktuellen Historics würde ich sofort wieder die Elektronik und besonders die Pickups tauschen. Die meisten klangen im Verhältnis zu der 58er, die ich dorthin mitgenommen hatte und damals noch nicht die Shaws sondern VH1 Pickups hatte, recht "dumpf" bzw. leblos. Also, ich meine das ist Kritik auf höchstem Niveau und würde ich nicht andere Klänge kennen, dann wäre ich von den Reissues dort sicherlich total begeistert gewesen. Aber meine 58er war damals die "lebloseste" bzw. am dumpfesten klingende meiner Les Pauls und selbst diese klang im direkten Vergleich "besser" also dynamischer und etwas glasiger/heller als die dortigen. Das sagte mir selbst der dortige Mitarbeiter, der bis dahin voll von der Überlegenheit seiner angebotenen Instrumente überzeugt war und er konnte gar nicht glauben, dass ich noch Gitarren habe, die noch "besser" sein sollen, als die 58er die ich dort mit hin genommen hatte. Ich hatte sogar bei den angetesteten Gitarren darauf geachtet, dass der Abstand zwischen Saiten und Pickups so gut wie identisch zu der meiner 58er war. Es gab nur 2 Gitarren, die in die Richtung der 58er gingen: Eine 2011er 58er Reissue und eine 59er Reissue von 2012 mit zweiteiligem Griffbrett.
Was ich damit sagen will ist nicht, dass die Gitarren die in den Läden hängen schlecht sind, nein ganz und gar nicht. Schließlich ist meine 58er auch von 2010! Ich will damit sagen, dass es sich lohnt die Elektronik und die Pickups gegen höherwertigere Teile zu tauschen. In den Gibson Historics steckt so viel Potential welches mit der Werksausstattung gar nicht abgerufen wird und das finde ich wirklich schade. Es sind so tolle Gitarren.
Und man muss die Bauteile auch mal in verschiedenen Gitarren testen. In meiner 59er von 2007 stecken in der Bridge-Position die gleichen Bauteile wie in der 58er von 2010 und ebenfalls auch je ein Gibson "Tim Shaw" PAF von 1983. Und die 59er klingt bei identischer Elektronik und Pickups nochmals "besser" bzw. glasiger/heller und dynamischer als die 58er. Dafür hat die 58er mehr obere und tiefere Mitten. Also schon sehr spannend das Ganze.
Ich denke Pekri59 (Peter) kann die tonalen Veränderungen durch den Ausbau der Elektronik gegen höherwertigere Teile bei seiner 59er ebenfalls so bestätigen…

So das reicht jetzt. Will nicht noch mehr nerven…
Sollte mir noch was einfallen, schreib ich es hier….
 
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hi,

schöne klampfe und auch schöner bericht, aber mal ne frage bezüglich des "wraparound" aufziehen der saiten. ist es auch zum vorteil des sustains, oder gehts da eher richtung "weicherer klang", oder "härterer klang" etc..??

..ach ja, ich finde die double - cremes schöner in der paula...sieht irgendwie edler aus und nicht so hart, wie mit den nickelcovern..

noch was: echt geile fotos..!!
 
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