Wenn ich nun die verschiedenen Fäden - also auch die Aussagen in der Streicherabteilung durchlese...
und nebenbei auch noch die Quellen bei Wikipedia einbeziehe, die sich über die Entwiclung des Kammtertons a auslässt...
dann kommt diese Tendenz zu höheren Frequenzen wohl vor allem aus den klassichen Orchestern da sich bei den Streichern im Klang doch was verändert. Den Bläsern wird dies eher ein Graus sein, denn deren Instrumente sind nicht so einfach anzupasssen, wenn die wo anders mitspielen sollen. Klavier ist vor Ort vorhanden, also kein Thema - Akkordeon hat Pech, denn Umstimmen vor Ort geht gar nicht.
Ebenso kann man beim durchlesen der Quellen bei Wikipedia feststellen, dass die Festlegung des Kammertons in früheren Zeiten oftmals auch mit der Umgebung zu tun hatte, also den Räumlichkeiten, in denen man spielte - da bekommt die Bezeichnung "Kammerton" gleich einen ganz anderen Sinn!
Auch wenn sich bei den Streichern durch eine andere Saitenspannung was verändert am Klang, so glaube ich nach wie vor, dass sich beim Akkordeon rein gar nichts ändert, außer das die Hauptfrequenz etwas höher ist. Die Stimmzunge wird wie schon gesagt hierdurch nur um wenige hunderststel Millimeter dünner behält aber ansonsten seine normale Einspannung und alle anderen Parameter bei. Ich meine hier nun ausdrücklich Physikalisch, denn die Hörgewohnheiten eines geübten Musikers sind da schon auch fein abgestimmt auf die Frequenzen, die er gewohnt ist und empfindent bei einer Änderung auch eine Veränderung des Klangeindrucks. Wobei eine Umgewöhnung durchaus nach einer gewissen Zeit stattfinden kann/wird. Erscheint mir auch plausibel, denn anders lässt sich nicht erklären, das sin anderen Regionen durchaus andere Grundstimmungen gespielt werden (Frankreich, England).
Aber bezüglich des Akkordeons halte ich das für unerheblich. Denn das Akkordeon ist an sich kein besonders fein stimmbares Gerät, da ab spätestens den mittleren Tonlagen aufgrund des Schliffprofils der Stimzungen und deren Geometrie eine lautstärkenabhängige Tondrift vorhanden ist, die sich nicht abstellen lässt. Somit lässt ich sowieso keine konstante Stimmug über den gesamten Dynamikbereich erzielen. Beim Bass können dies z.B. locker bis zu 10 cent sein! (zum Verglecih: der Unterschied von 442 Hz zu 440 Hz beim Kammerton a beträgt 8 cent!) Somit gehen auch alle möglichen Effekte der eventuell besseren Brillianz und Klarheit des Tons in dieser Drift völlig unter. Schlimmer noch : da sich die Drift bei tiefen und hohen Tönen unterschiedlich stark äußert, geht hier eigentlich sogar eine saubere Stimmung flöten!
Klar, wenn 1 Instrument im Orchester abweichend gestimmt ist, hört man das raus, weil hier alle gleich und gleich laut spielen und somit der etwas andere Ton auffällt. Spielen aber zwei Akkordeons zusammen und jeder eine eigene Stimme, dann fällt das aufgrund der grundsätzlichen Mängel des Akkordeons an sich nicht groß auf.
Aus den Betrachtungen heraus ist für mich die höhere Stimmung für das Akkordeon ohne Einflüsse auf den gesamten Klang und bringt dem Gerät an sich keine bessere Brillianz, sondern ist nur den Gewohnheiten der großen Orchester geschuldet, die typischerweise eben eine höhere Stimmfrequenz verwenden. Und selbst dort glaube ich nicht, dass es größer auffällt, wenn das Orchester 443 Hz verwendet, das Instrument aber in 442 Hz gestimmt ist, da die Klangerzeugung des Akkordeons an sich nicht besonders sauber in der Schwingung ist... es sei denn ein zweites Akkordeon ist mit von der Partie und soll die gleiche Stimme unisono mitspielen und ist anders gestimmt...
Gruß, maxito