...und spontan gemeint, "das ist aber höher als 440 Hz gestimmt, oder"? Das hat der einfach so gehört...
ok - hier muss ich mich dann wohl revidieren: der normale Hörer hört den Unterschied nicht. Menschen mit absolutem Gehör sind in der Hinsicht aber auch nicht unbedingt ein Segen, sondern können auch ein ziemlicher Fluch sein. Überhaupt - was sagen denn soleche Leute zum Thema, welche Intonation die richtigere ist?
Kennt hier jemand eine aktuelle Aussage hierzu?
Wenn ein Orchester insgesamt höher spielt, erhält man vor allem wegen der Streichinstrumente einen brillianteren Klang
Das ist so ein Punkt, wo ich mir nicht sicher bin, ob das so richtig und durch und durch stimmig ist, oder eher ein psychoakkustischer Effekt. Denn wenn ich das jetzt extrem weiter spinne, komme ich an eine Punkt, ab dem ich dann ja grundsätzlich einen Halbton oder noch mehr höher spielen kann. Und spätestens ab da stellt sich die Frage, ob das H dann nicht gleich nochmal viel brillianter klingt, weil es doch um einiges höher ist, oder gar das C nicht noch die Steigerung ist, weil es ja eine noch höhere Frequenz hat. Haben also die höheren Töne der Tonskalea immer eine höhere Brillianz?
Wobei ich wieder bei der obigen Frage bin - wer außer Leuten mit absolutem Gehör, hört den Unterschied, wenn kein direkter Vergleich mit einem anderen Instrument zur Verfügung steht?
Um nochmal mein weiter oben erwähtes Beispiel aufzugreifen: Es fiel im Zusammenspiel wirklich nicht auf, dass die zweite Stimme oder die erste (jenachdem, wer grad dran war) eine andere Grundstimmung hatte - es fiel erst auf, als beide gleichzeitig den gleichen Ton spielten und zwar über einen merklich längeren Zeitraum.
Das sieht natürlcih anders aus, wenn im Orchester unter 10 gleichgestimmten in der z.B. zweiten Stimme eines eine andere Stimmung hat und sich davon von den anderen abhebt. Wenn aber jedes instrument eh eine andere Stimme spielt, dann fällt das nach meiner Erfahrung nicht auf.
Was das Obertonspektrum angeht, so glaube ich nicht, dass sich das von 440 auf 442 Hz großartig ändert. Wenn ich nachschaue, wieviel sich die Dicke einer Stimmzunge ändert, wenn ich die von 440 auf 442 Hz ändere, so sehe ich, da ich längs schleife bei 8 Cent hierbei immer noch die ursprünliche Schliffstruktur durch. Somit bewege ich mich mit dem Materialabtrag im Bereich von 1/100 mm - da habe ich ehrlich gesagt meine Zweifel, ob sich das im Spektrum schon nachweisen lässt. Deshalb tendiere ich auch eher zur Ansicht, dass sich die Brillanz zumindest bei Akkordeons in dem Bereich überhaupt nicht ändert und dies nur ein relativer er Effekt ist.
Gruß, maxito