Der letzte Absatz is rein mathematisch ja schonmal völliger Quatsch, da die Umkehrung des Logarithmus keine Potenz-, sondern eine Exponentialfunktion ist.
Bleiben wir also lieber mal bei den üblichen und gewohnten Bezeichnungen, sprich logarithmischen und linearen Potis.
Der erste Absatz war das, was mir auch bekannt war:
Will man einen (fürs menschliche Ohr) gleichmäßigen Regelweg, muss man ein logarithmisches Poti nehmen.
Das dachte ich auch.
Drum bin ich (fälschlicherweise, wie sich jetzt herausgestellt hat) davon ausgegangen, bei meinem letzten Potikauf aus Versehen ein lineares anstatt eines logarithmischen Potis erwischt zu haben, denn den Regelweg würde ich jetzt alles andere als gleichmäßg bezeichnen.
Was mir nämlich neu war:
Dieser (fürs menschliche Ohr) gleichmäßige Regelweg bzgl. der Lautstärke ist anscheidend denkbar ungeeignet, wenn man mit dem Volume-Poti feinfühlig die Verzerrung seines Amps steuern will.
Man sollte also wohl wissen, wofür man das Poti eher einsetzen möchte: Als echten Lautstärkeregler für cleane Sounds (->logarithmisches Poti) oder zum Regeln des Zerrgrades bei Overdrive-Sounds (->lineares Poti).
Kurzer Auszug aus dem
Rockinger-Workshop:
Obwohl die meisten Gitarren mit logarithmischen Potis bestückt werden, muß das nicht jedermanns Optimum sein. Dreht man z.B. ein lineares Poti von 10 auf 5 zurück, passiert zunächst recht wenig, zwischen 5 und 0 allerdings eine ganze Menge. Bei logarithmischen Potis dagegen steigt die Lautstärke zwischen 0 und 7 so ziemlich linear an und gewinnt von 7 und 10 nochmal mächtig an Fahrt. Im Endeffekt sollte daher jeder für sich selbst entscheiden, was seiner Spielweise entgegenkommt.
Das deckt sich jetzt mit meinen Erfahrungen: Dass beim linearen Poti von 10 auf 5 "zunächst recht wenig passiert", scheint genau das zu sein, was man zum Dosieren des Overdrives braucht.
Das "Mächtig-an-Fahrt-Gewinnen" zwischen 7 und 10 beim logarithmischen Poti ist dafür wohl einfach zu viel: Ein Stückchen zu weit zugedreht, und schon ist die Gitarre im Bandkontext fast weg.
Dafür mag der (fürs menschliche Ohr) "so ziemlich lineare" Anstieg der Lautstärke vielleicht besser geeignet sein, um cleane Sounds im Output zu regeln, aber dafür brauche ich den Volume-Regler halt nicht.
Mein Fazit also:
Her mit nem linearen Poti!