Der große Roland Jupiter 80/50 Thread

  • Ersteller defrigge
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.... beziehst Du worauf?
Das regelmäßige und leider äußerst repetetive Weinen der Roland-Hater.

Von daher: Schön, mal von jemandem zu lesen, der mit der Kiste zufrieden ist! Ich selber hatte leider noch keine Möglichkeit, es auszuprobieren... mal sehen, wann ich das mal nachholen kann...
 
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Also bitte, ein Roland Hater bin ich sicher nicht. Geweint habe ich auch nicht. :)
 
Aber dein Post hätte sehr schnell einige "Reaktionen" auslösen können... ;)
 
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Achso, der Agent Provocateur! :)
 
Ja ja, aber das Update... das Update...

Was sagt uns das? Drei mögliche Fälle:

1. Der Jupiter war (glaube ich nach wie vor) ein Schnellschuss. Das Gerät musste so rasant raus, dass es für schlaues Zusammenbauen nicht mehr gereicht hat.

2. Roland hört auf die User und schiebt ein Update nach.

3. Der Fantom N (oder was auch immer) war auf 2012 anvisiert. Durch den Kronos war die Konkurrenz zu früh da, also musste zack zack ein Produkt hin, dass die Zeit überbrückt - und das wird jetzt aufgewertet, damit man noch etwas länger am nächsten Fantom pröbeln kann...


Mal ehrlich: ich denke, die nächste Musikmesse wird mit einem neuen Roland - Flagschiff beehrt (wie viel Schiff bleibt offen). Entweder wird die Jupiterserie nach oben und unten erweitert, oder der nächste Fantom steht in den Startlöchern...
 
Ich bin gespannt, ob Roland den Workstation-Markt aufgibt, oder gerade nur Anlauf nimmt.
Es macht die Welt etwas bunter und die Mitbewerber weniger träge, wenn es mehr Konkurrenten gibt. Von daher Roland - nur Mut! :)
 
Gibts nicht noch einen legendären Namen in der Roland Historie, der sich für ein neues Flaggschiff eignen würde? Ich glaube nicht, dass Roland die Workstation ganz aufgeben wird, aber ob die neue dann wieder Fantom heißt??
 
Die neue Workstation wird System 7000 heissen. Oder vielleicht auch TB3030 ;)
 
Ja ja, aber das Update... das Update...

Was sagt uns das? Drei mögliche Fälle:

1. Der Jupiter war (glaube ich nach wie vor) ein Schnellschuss. Das Gerät musste so rasant raus, dass es für schlaues Zusammenbauen nicht mehr gereicht hat.

2. Roland hört auf die User und schiebt ein Update nach.

3. Der Fantom N (oder was auch immer) war auf 2012 anvisiert. Durch den Kronos war die Konkurrenz zu früh da, also musste zack zack ein Produkt hin, dass die Zeit überbrückt - und das wird jetzt aufgewertet, damit man noch etwas länger am nächsten Fantom pröbeln kann...

Also ganz ehrlich, ich habe noch nie an diese Theorien geglaubt "Die Konkurrenz bringt ein neues Produkt heraus, also beeilen wir uns, basteln etwas und werfen es einfach mal so binnen 3 Wochen auf den Markt..."

Ich würde sagen, hier ist ganz einfach der Punkt 2 der wahrscheinlichste.
Roland hängt nun einmal an seinem fragwürdigem File System und diese Art des Umgangs mit Daten wo nur das ganze Paket gespeichert und geladen werden kann, haben sie in allen gängigen Keyboard Produkten implementiert: der Fantom G, die ganze RD Serie, Juno Serie, usw.
Daher ist der JP80 keine Ausnahme (gewesen) und ich würde nicht von einem Schnellschuss sprechen. Zudem ist der jp80 keine Workstation und ist daher sicherlich nicht als Kronos Konkurrent gedacht. Man mag auch vieles an ihm nicht mögen, aber er scheint mir in seinem Ganzen als Produkt doch irgendwie ausgereifter zu sein als so manches Konkurrenz Produkt.
 
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ich sehe das ähnlich
der jp80 hat in meinen augen wenig bis gar nichts mit dem konzept einer workstation wie man sie heute kennt zu tun
und ich glaube auf keinen fall, dass man das ding schnell auf den markt bringen wollte um eine konkurrenz zu korg darzustellen

bezüglich neuer produkte im workstation-segment erwarte ich sowohl von roland als auch von yamaha eine neue entwicklung, da fantom und motif wohl ausgereizt
von korg wird vorerst eher nichts neues kommen können.

ich finde es sehr wichtig, dass sich keiner der großen von diesem markt zurückzieht, sonst wird der druck auf die übrigen gemindert und alles zu einseitig
 
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also schnellschuss scheint mir der jupi sicher nicht zu sein. immerhin hatte Roland genug zeit von Frankfurt (Präsentation) bis zur Auslieferung Anfang August. jedenfalls war das genug zeit für heftige spekulationen im Forum und der anfangliche hype konnte mangels Verfügbarkeit deutlich abflauen.
am 8. 12. binich sicher in der klangfarbe in Wien, denn da kommt Jimmy kresic wieder vorbei und führt das gue Teil wieder vor. von ihm kann man sicher viel abschauen :)
 
So,
heute habe ich mir auch mal die Zeit genommen und den Jupiter mal kurz angetestet. Ca. 1 Stunde. Der befindet sich im Roland Laden in dem mein Freund - ein Keyboarder arbeitet.
Ich fang mal mit dem Preis an: angegeben ist 3100 Euro. Ich wurde gleich darauf aufmerksam gemacht, dass ich ihn weit billiger bekommen könne. Ich wollte nicht fragen, aber es scheint mir dass das Interesse für den JP80 nicht allzu groß ist. Ich glaube kaum, dass man mich sonst a priori darauf aufmerksam machen würde, dass der Preis deutlich kleiner sein könnte. Ich habe nicht gefragt, wo die untere Grenze ist.

Der JP80 bootet in unter 10 Sekunden. Habe nicht exakt nachgemessen, aber auf jeden Fall relativ schnell.
Zurecht finden konnte ich mich nur dank der Tatsache, dass ich das Handbuch durchgelesen habe. Sonst würde hier nichts gehen. Also, "intuitiv" im Vergleich zu anderen Geräten (der JP80 wird aus unerklärlichen Gründen oft mit dem Kronos gemessen) ist hier nicht. Jeder halbwegs erfahrene Keyboarder wird auf jedem Mainstream Keyboard die Einteilung zwischen Solo Sounds (Patch/Program) und Multis (Combination/Setup/Performance) kennen. Und auch die zwei Mode Taster sind auf jedem Keyboard gegeben. Man weiß also relativ schnell, wie man zu den Patches umschaltet und sich die einzelnen Sounds anhört.
Der JP80 hat keine Einteilung in Modi. Man ist immer in einer Registration.
Ich wollte mir ganz einfach die einzelnen Patches anhören. Nicht die Livesets die Roland programmiert hat, sondern streng nur die einzelnen SN Instrumente. Und da tut man sich schwer und muss alles mögliche abschalten, bis man dann die einzelnen Sounds hört. Man ist dann immer noch in einem Live Set und alle Tones (SN Instrumente) wandern durch denselben Insert Effekt.
Um jetzt nicht Einzelheiten zu wiederholen, die schon gesagt wurden, die ganze Palette klingt sehr gut und kräftig. Pianos haben mir sehr gut gefallen, bin kein Profi für E.Pianos. Das vorhandene gefiel mir gut. Schöne Gitarren, Bläser, eigentlich alles. Unter Bläsern meine ich Solobläser. Eine klassische Brass Section gibt es als SN nicht. Es gibt aber eine "normale" gesampelte Trumpet Section. Die wird dann oft besser klingen als eine SN Brass Section mit 2 Trompeten, Sax und Trombon.
Problempunkt: Orgel. Der Grundton gefällt. Das Problem sind leider die Effekte, aber darüber wurde ja schon alles gesagt.
Überhaupt sind die Registrations mit Hall regelrecht zugemüllt. Erinnert mich ein bißchen an den D50.

Nachteile:
Im Grunde konnte ich mich vergewissern, dass meine Vermutungen über die Nachteile wirklich vorhanden sind. Mir gefällt diese Struktur Registration>LiveSet/Solo/Percussion>Tone überhaupt nicht. Ich denke da vor allem als Live Musiker. Soweit man mit nicht mehr als 4 Parts im Sinne von Splits arbeitet, ist es noch akzeptabel. Wenn man aber komplexere Splits hier und dort braucht, dann muss man Splits in Unterebenen programmieren und das hat mit ergonomischer Arbeitsweise nichts mehr am Hut. Der Fantom G ist hier ein unerreichtes Vorbild wie man auf der obersten Ebene Splits und Layers erstellen kann, ohne auch nur ein einziges Mal in Untermenüs eintauchen zu müssen.
Was ich dann überhaupt nicht mag ist die Tatsache, dass 2 von den vier Parts eine fixe Effektstruktur haben. So kann man beispielsweise die Orgel weder für den Solo noch für den Percussion Part einsetzen. Wenn ich ein E.Piano für diese zwei Parts einsetze, dann habe ich zwar EQ, Compressor und Delay (!!!), aber keinen Chorus, Flanger, Phaser oder Wah.
Da ist dann noch die Toneblend Funktion. Da sind jetzt eingefleischte Roland Fans ganz aus dem Häuschen. Es geht einfach darum, dass ein physikalischer Kontroller mehrere Parameter gleichzeitig verändern kann. Sowas kann Korg seit mindestens 12 Jahren. Die Toneblend Funktion wird meistens über die Rotary Knobs unter dem Display gesteuert. Ganz großes Nachteil: um von einem Punkt zum anderen zu gelangen muss man mehrere Male drehen (3-4 Mal). Diese Poti sind endless. Sie haben also keine Begrenzung nach links oder rechts. Der Nachteil für mich besteht darin, dass ich nicht auf die schnelle von einem Grundklang zum anderen wechseln kann. Live spielen und gleichzeitig 3-4 Mal am Poti drehen ist oft nicht zu machen.
Auswahl von Registrations ist der nächste Punkt wo Roland mal wieder demonstriert "schaut her, wir haben es wieder geschafft, die einfachsten Dinge total zu versauen".
Ich sage es mal vorweg: für mich kommt nichts einer klassischen numerischen Tastenstruktur auch nur annähernd nahe. Wenn man dann auch noch auf die Bank Einteilung verzichtet (wie Kurzweil oder auch Roland beim Fantom G), dann muss man nur noch die Zahl tippen und mit Enter bestätigen.
Der JP80 verwendet 8 Sets a 4 Banken (A-D) a 8 Slots. Drei Ebenen. Es mag an mir liegen, aber ich merke mir z.B. 155 leichter als 3E7. Oder 046 anstatt 8C3.
Das ist aber das kleinste Problem.
Die acht Sets können nur über zwei Taster erreicht werden (Next und Previous). Man muss also durch die Sets durchsteppen, bis man zum gewünschten Set gelangt ist, um dann erst die gewünschte Bank und den Speicherplatz zu erreichen. Und noch etwas ist mir ganz negativ aufgefallen. Durchsteppen kann man nicht endlos! Also, wenn man beim Set 8 angelangt ist, kann man nicht auf "Next" drücken, um wieder zum Set 1 zu gelangen, sondern man muss dann eben acht mal auf "Previous" drücken.
Folgendes mache ich sehr oft derzeit auf meinem Fantom G: wenn der gerade gespielte Song fast zu Ende ist, dann tippe ich schon die Zahl für den nächsten Song (bzw. das dazu programmierte Setup) ein. Während ich den letzten Akkord halte, drücke ich Enter. Damit ist das nächste Setup gewählt, aber es klingt immer noch das vorherige Setup (seamless switching). Und sofort kann der Drummer den nächsten Song anfangen.
Beim JP80 kann ich nicht vorwählen, weil die nächste Registration nicht mit Enter bestätigt wird. Sobald man einen der Taster drückt, ist auch schon die nächste Registration gewählt. Da man ja die Songs anders programmiert, als man sie später aufführt, kann es sein, dass man vom Set 1 auf Set 5 und eine ganz andere Bank springen muss. Hier heißt es dann die Hände wegnehmen von der Tastatur, wild auf den previous/next Tastern drücken, Bank auswählen, Speicherplatz auswählen.
Also, ein Performance orientiertes Keyboard sieht in meinen Augen ganz anders aus.
Noch etwas: das unterbrechungsfreie Umschalten ist am JP80 nicht mehr so gegeben wie am Fantom G. Beim FG funktionierte das im wirklichen Sinne unterbrechungsfrei, unabhängig von den gewählten Effekten. Beim JP80 hört man das Umschalten der Effekte. Ein Schritt vorwärts, ein Schritt rückwärts.

Zu Supernatural:
Keine Frage, die Sounds klingen edel. Aber auch schon deshalb, weil größere Samples verwendet wurden und es auch mehrere pro Oktave sind. Im übrigen ist SN für mich nichts besonderes, bzw. nichts was es schon vorher nicht gab. Yamaha hat schon seit langem SN in ihren Tyros Modellen und auch der Motif hat ähnliche Funktionen. Da ist mir aufgefallen, dass z.B. das Saxophone keinen Growl Sound hat. Und bei der Flöte fehlt gänzlich der Flutter Sound. Ziemlich SuperUnnatural. Und diese Erhu Violine mit der Triller Phrase, dass ist doch etwas was mit jedem gewöhnliche Sampler machbar ist, indem man diese Artikulation per Dynamik ansteuert und abfeuert. Und dass die Violine einen leichten Anlauf hat wenn man leicht spielt und dann ein Spicato Effekt hat wenn man stärker spielt, das konnten Keyboards schon vor 20 Jahren in dem die Attack Zeit durch Tastendynamik positiv oder negativ beeinflusst wird.
Also wie gesagt, die Sounds sind definitiv erste Liga, aber umwerfen tut mich die SN Technologie definitiv nicht.

An der Verarbeitungsqualität ist nichts auszusetzen. Lediglich, ich habe mal unters Keyboard geschaut und da waren zwei Schrauben locke und bis zur Hälfte hängten sie schon raus! Das muss ich mal loswerden. Der Kronos wird ja schließlich auch auf jedes noch so kleine Detail aufs Schärfste überprüft.

Fazit:
Der JP80 klingt ausgezeichnet. Ist aber keine Preset Schleuder. Da ist viel Programmieren angesagt. Einfach mal so auf die Bühne zu gehen und Piano, E.Piano, Orgel oder einen SynthLead auswählen ist nicht. Vom Standpunkt eines Live Musikers ist der JP80 eine Tabula Rasa. Alles ist zwar da, nicht aber auf den gewünschten Platz. Hinzu kommen jämmerliche 256 Setups. Das werde ich nie verstehen können. Warum Roland immer wieder nach vorne und dann nach hinten tanzt. Beim FG sind es 512. Yamaha hat zumindest bei jeder neuen Motif Version eine neue Performance Bank eingebaut. Roland bringt nach 25 Jahren gerade mal das vierfache eines D50 auf die Waage. Wenn ich etwas hasse, dann dass ich überlegen muss, ob mir 256 Speicherplätze auch nach 2 oder 3 Jahren ausreichen werden. Was bringen mir 2500 überschreibbare LiveSets, wenn ich nur 256 Registrations habe, wobei jede Registration 2 Livesets einsetzen kann. Das heißt dass maximal 500 verwendet werden, und die restlichen 2000 liegen ungebraucht herum.
Aber klar, hätten die 512 Registrations eingebaut, dann wären es 16 Registration Sets, und man müsste mit den Next/Previous Tastern 16mal nach vorne oder hinten steppen um etwas auswählen zu können. Wenn man es von vornherein nicht richtig macht, dann treten später überall Probleme auf.
Ich bin an Roland gewöhnt. Ich hatte mit meinem FG8 bis jetzt großen Spaß und er leistet hervorragendes auf der Bühne. Mehr als ich auf einer Korg oder Yamaha Workstation derzeit erreichen könnte. Das Gewicht allerdings wird mir zu einer immer größeren Hürde. Ich mag den Roland Sound. Die verstehen etwas vom Sound. Leider hört ihr Verständnis an dieser Stelle auch auf. Kurzum: Das Teil ist mMn seines Geldes nicht wert. Zwischen 2000 und 2500 Euro verkraftet man das eine oder andere Manko leichter. Aber beim Preis von über 3000 Euro sind für meinen Geschmack einfach zu viele Dinge nicht richtig gelöst.
 
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Vielen Dank für diesen tollen Test!
Alleine die Tatsache, dass 2,5 Monate nichts im Jupiter-Thread geschrieben wurde, bestätigt die Tatsache, dass die Kiste kaum jemanden interessiert.
Da können Fans jetzt NOCH so viel schreiben, dass sich die zufriedenen Roland-Fans sich lieber am Gerät als im Forum tummeln.
Die Händler, die ich kenne sagen zumindest, dass der JP80 im Vergleich zur Konkurrenz kaum verkauft wird.

Wer mich kennt, weiß dass ich vor lauter Schadenfreude jetzt ein Sektchen aufmache, weil ich mich freue, dass es doch einen Musikergott gibt. Wer die Wünsche seiner Kunden derart ignoriert, soll für mein Gerechtigkeitsempfinden nicht noch wirtschaftlichen Erfolg haben.

PROST :)
 
Also ich stell mich im Laden jedesmal zum JP80 und versuche dahinter zu kommen, was sie da jetzt genau vor hatten. Das Design, das UI, die seltsame Knopfanordnung. Klingen tut er ja hervorragend, da gibts gar nichts.

Nach 10 min geb ich immer auf... xD
 
Vielen Dank für deinen Bericht. Im Grunde sind das dieselben bzw. ähnliche Erfahrungen, die ich auf gemacht habe. Ich habe zur zeit ein FG7 im Set. Wie du sagst, die guten Sachen davon haben Sie nicht übernommen (Liveset-Einstellung, Umschalten der Einstellung während noch der alte sound läuft - beim Kronos wie das als feature herausgehoben). Und nachdem Sie jetzt die Preise noch von 2999 auf 3299 Euronen angehoben haben, da weiss ich nicht, wem da wen geritten hat.

Für mich ist das Thema abgehackt. Ich werde wahrscheinlich den FG7 ganz bestimmt noch ein Jahr spielen und dann wird man sehen was neues kommt.
 
In der letzten Zeit überrasche ich mich immer wieder mit meinen Kaufentscheidungen!
Angefangen hat es mit dem Fantom G8. Als eingefleischter Korg User habe ich nie geglaubt, dass ich eines Tages auf einem Fantom G, mit all seinen Nachteilen, spielen werde. Und dann habe ich ihn trotzdem gekauft. Fazit nach einem Jahr Benutzung auf der Bühne: Ein ausgezeichnetes Live Instrument mit wunderbaren Funktionen. Der Fantom G hat mich völlig überrascht. Klar gibt es deutliche Nachteile, die einem das Programmieren zu Hause unnötig erschweren, aber nach getaner Arbeit hat man auf der Bühne dann Möglichkeiten, die so weder vom Motif, noch vom M3 (der Kronos ist ja ein neueres Modell und gehört nicht zum direkten Vergleich) geboten werden. Der Fantom G hat es immer wieder geschafft, mir ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern, und meine Band Kollegen schauten immer wieder verwundert zu mir während des Konzerts, und fragten mich, wie ich dieses oder jenes technisch realisiert habe. An einen Keyboard Wechsel habe ich bis unlängst überhaupt nicht gedacht. Einzig, ein Nachteil des FG8 wurde mir immer größer und schwerer zu ertragen. Das Gewicht. Bei 34 Kilo + 15 Kilo für das Softcase (!) ist das Teil nur ein bisschen leichter als meine Frau! Und meine Frau war es, die mir immer geholfen hat, das Keyboard ins Auto zu tragen. Das waren immer Anstalten, die von Nachbarn mit einem Lächeln begleitet wurden.
Nun kam mein Geburtstag und meine Frau erteilte mir das Licet, mir etwas leichteres zu kaufen. :D
Im Grunde wollte ich bei Roland bleiben. Ich habe über den PC3K7 nachgedacht und über den Jupiter-80. Hauptsache, das Gewicht liegt unter 20 Kilo. Einen Sampler brauche ich nicht unbedingt für Multisounds in meiner jetzigen Band. Ich triggere ein Paar Backing Tracks und die One-Shoot-Samples die ich gelegentlich verwende, kann man inzwischen auch von einem iPad/iPhone aus spielen, und ich besitze beide.
Und so habe ich mich dann für den Jupiter-80 entschieden.
Grund: es besitzt im Großen und Ganzen die Sounds die ich brauche, es ist unter 20 Kilo, hat 76 Tasten und es basiert auf der SN Technologie die in Sachen Emulation akustischer Sounds doch einen entschiedenen Schritt weiter ist, als das, was die Konkurrenz derzeit anbietet.
Hier nun mein Bericht nach über 20 Stunden intensiver Arbeit am Keyboard.

1.
Das Keyboard ist nicht intuitiv. Nicht unbedingt ein Nachteil, aber manche Aussagen im Sinne wie alles von selbst verständlich ist, trifft einfach nicht zu. Man muss das überaus dünne Handbuch öfters Nachschlagen, um überhaupt zu sehen, wo was und wie gemacht wird. An dieser Stelle muss ich doch sagen: für ein Keyboard mit diesem Preis erwarte ich definitiv ein besseres und ausführlicheres Handbuch, als das, was einem vorgelegt wird. Der Jupiter ist kein Stage Piano mit Hobby Musikern als Hauptziel Gruppe. Handbuch mit 108 Seiten? Wäre kein Problem, wenn Roland wüsste, was sie mit dem Jupiter eigentlich machen wollten. Der Jupiter erinnert mich in Sachen Struktur an sehr vielen Stellen an den D70. Ehemalige Besitzer werden schon wissen was ich meine.

2. Sound:
Ich mag definitiv die Pianos. Da ist Roland wie Yamaha. Das Piano hat den gewünschten hölzernen, warmen und runden Klang eines Pianos, aber wenn man stärker in die Tasten haut, kommt der oft gewollte metallische Klang, den man braucht, um sich im Band Kontext durchzusetzen. Pianos waren für Roland nie ein Problempunkt. Orgeln. Jammerhaft. Pathetisch. Das hat nichts mit Supernatural zu tun. Klar, die Drawbars klingen schon gut, aber kein Vibrato und Chorus. Keine Verzerre. Eine Schande für ein Keyboard, dass ein Tasten Instrument, welches wohl neben Piano eindeutig zu den sogenannten Bread and Butter Sounds gehört, derart stiefmütterlich behandelt wird. Den Leslie Effekt mochte ich nie an Roland und dieser im Jupiter ist der selbe recycelte VK Rotary Effekt, den Roland schon seit 10 Jahren seinen Usern als Kuckucks Ei unterjubelt. Der Rest klingt recht beeindruckend, aber man muss schon zwischen der heute üblichen brutalen kundenunfreundlichen Werbung und Tatsachen Unterscheiden. Das Keyboard denkt NICHT mit. Es analysiert zwar hier und dort, wie man spielt und man hört den Effekt des Behavior Modelling, aber um bestimmte Artikulationen hervorzurufen, muss man auf eine bestimmte Art und Weise spielen. Z.B. der Slide Effekt bei einer Gitarre funktioniert nur, wenn man ganz schnell eine Taste nach der anderen anschlägt. Einfacher ist die klassische Vorgehensweise über den Velocity Wert. In anderen Bereichen ist die Implementierung von SN eher vom Nachteil, als von Vorteil. Z.B. die Mundharmonika. Den Wah Effekt erzielt man, indem man den Joystick nach rechts bewegt. Will man aber den typischen Tremolo Effekt, so muss man in derselben Geschwindigkeit den Joystick nach rechts bewegen und wieder loslassen. U.z. periodisch. Viel einfacher wäre es doch, wenn ein Multisample mit gesampelter Mundharmonika mit dem Wah Effekt vorliegen würde, die man mittels Crossfade einblenden könnte. Negativ fällt auf, dass keine SN Brass Sektion vorliegt. Die muss man sich programmieren. Klingt nicht besser als das, was man von der ARX Erweiterungskarte vom FG kennt. Mit dem Unterschied, dass man nur eine einzige Trompete hat und das maximal 4 solche Sounds in einem Live Set verwendet werden können. Ein richtig großes BrassCombo kommt dabei nicht heraus. Gottseidank, da sind noch Samples von akustischen Instrumenten für die SN Synthsektion. Hier zeigt sich mal wieder, wie Roland in einer anderen Welt lebt. Das ganze heißt Supernatural Synthsound, aber dort programmiert man sich auch einen Haufen akustischer Instrumente, weil man neben den analogen Oszilatoren auch Multisamples hat wie Banjo, E. Piano, Chor, Voices, Vibraphon, Mundharmonika, Orgeln, Streicher, usw. Und da kommt das Problem: man kann nur drei Partials verwenden. Hat aber Stereosamples, die aber als Mono in L und R Varianten geteilt sind. Man hat zwar z.B. einen Strings-L mf und Strings-R mf und die entsprechenden ff Varianten (für rechts), man kann sich aber damit keinen endgültigen Sound basteln, weil nur 3 Partials (Parts) bestehen. Man muss also zwei separate Sounds erstellen, mit jeweils der mf und ff und kann diese dann in einem LiveSet benutzen, nicht aber in einem Solo oder Percussion Part.
Bei den SN Sounds gibt es noch einen mMn ganz großen Nachteil: Das Pitchbending. Bei vielen Sounds kann man entscheiden, ob der Pitchbender klassisch arbeitet, also so wie bei anderen Keyboards auch, indem die Tonhöhe stufenlos verändert wird, oder man hat die Einstellung TONE. Im letzten Fall arbeitet das Pitchbending so, wie es Roland für die SN Sounds programmiert hat. Und programmiert habe die es so, dass in einem Umfang von einer ganzen Oktave nach oben oder nach unten gepitcht wird. Das ist eine werksseitige Programmierung und das kann man nicht verändern. Ein ganz großer Unsinn. Bei der Trompete bedeutet es, dass man mit dem Zug des Joysticks nach rechts um eine Oktave die Tonhöhe verändert. Nun möchte ich aber oft die Trompete so spielen, dass ich ab und zu den Joystick ein bißchen bewege, um von einem Ton zu einem tieferen zu spielen, mit diesem typischen Performance Effekt, wo der Trompeter den Sound noch ein bißchen "hochzieht" um dann quasi zum tieferen Ton ein kleines Glissando zu machen. Das Problem ist, dass man dabei den Joystick nur leicht bewegen darf, denn sonst hat man gleich um eine ganze Oktave gepitcht und dass ist dann definitiv nicht der Effekt, den man erreichen wollte. Das konnte man bei der ARX Karte noch einstellen. Auf dem Jupiter nicht mehr. Das wird einem genommen. Unbegreiflich dumm von Roland. Bei der ARX Karte konnte ich den Umfang noch separat für Pitch Up und Down einstellen. So konnte man noch das kleine Pitchen mit dem Zug des Joysticks von links zur Mittelposition emulieren, und für das Up konnte man dann z.B. eine Oktave einstellen um ein Glissando Up zu erreichen. Oder umgekehrt. Nicht mehr auf dem Jupiter.

3. Multitimbralität:
Vom äusseren erscheint es, als ob der Jupiter 4 Parts hat. Dem ist aber in Wirklichkeit nicht so. Da sind technisch gesehen vier Parts von links nach rechts: Percussion, Lower Liveset, Upper Liveset, Solo.
Hier hat sich Roland ganz heftig ausgetobt und mal wieder demonstriert, wie man die einfachsten Dinge bis ins Unbegreifliche entstellen kann.
Wie wird gesplittet? Dazu hat man zwei Split Taster auf der Bedienoberfläche. Einen links, und einen rechts. Wenn man den linken drückt, dann splittet man zwischen Lower und Upper Liveset. Wenn man den rechten Split Taster betätigt, dann splittet man zwischen dem Solo Part rechts und dem Upper Liveset. Ganz einfach ausgedrückt: man kann nicht den Solo Part verwenden, um einen Sound ganz links zu spielen. Man kann auch Upper Liveset nicht links vom Lower Liveset spielen.
Was ist mit dem ersten, sogenannten "Percussion" Part. Da sind zwei Taster: Percussion und Drums. Wenn man Percussion drückt, dann wird automatisch gesplittet. Die untersten 15 Tasten spielen dann einen Percussion Sound. Also, durch das bloße Aktivieren des Percussion Tasters wird automatisch gesplittet. Nachteil: a) Der Sound ist auf Percussion Sounds fixiert und b) der Splitpunkt ist ebenfalls fix. Praktischer Wert: Null, Zero. Nichts. Wer braucht schon einen fixen Percussion Part???? So etwas kann nur Roland einfallen.
Jetzt bleibt noch der Drums Taster. Der ist werksmäßig mit einem Drumsound belegt. ABER! Wenn man den Drums Taster drückt, dann aktiviert man den untersten Part, der sich dieselbe Zone teilt, wie der Lower Liveset!!! Man erhält also einen Layer mit dem Lower Liveset! So auf die schnelle einen Pad Sound auf den Drumstaster belegen für die Begleitung mit der linken Hand, das geht nicht.
Da gibt es jetzt eine Abhilfe. Man drückt auf dem Display unten auf die graphische Abbildung der Tastatur. Somit kann man Zonen für jeden einzelnen Part und für die Tones im LiveSet festlegen. Hier sieht man dann die typischen lower key und upper key Werte. Diese können nicht so wie auf ALLEN anderen Keyboard schnell festgelegt werden indem man einen Taster drückt und dann die entsprechende Taste anschlägt, sondern man muss mit dem Dial jede einzelne Grenztaste dialen.
Und jetzt kommt der Zuckerguss auf der Torte!
Also, wenn wir für den untersten Part einen Pad Sound spielen wollen, der bis C3 gehen soll, dann stellen wir ganz einfach den upper key auf C3 für den Percussion Part. So weit so gut. ABER, die nächste Zone, Lower Liveset, wird immer noch bis zur untersten Taste des Keyboards klingen, denn - nicht vergessen - zwischen dem Drums Part (für den Pad Sound gebraucht) und dem Lower Liveset gibt es keinen Splitpunkt auf der Registration Ebene. Und jetzt müssen wir in diesem Fenster welches uns alle Zonenbereiche anzeigt, den lower key für Lower Liveset auf Cis3 stellen, damit wir endlich den gewünschten Splitpunkt zwischen den zwei benachbarten Parts erreichen. Das machen wir indem wir also die Tones des Lower Livesets in ihrem Umfang nach unten begrenzen. Und somit haben wir auch das Liveset selbst verändert! Und müssen es separat speichern! Einfaches Beispiel: wir haben für Lower Liveset ein Piano Liveset gewählt mit A. Piano und E.Piano als Layer. Diese sind werkseitig so programmiert, dass sie von der untersten bis zur höchsten Note auf dem Keyboard klingen. Nun haben wir aber die unterste(n) Note(n) auf Cis3 begrenzt. Somit haben wir das LiveSet verändert und müssen es separat speichern. Der Splitpunkt ist nämlich nicht auf der Registration Ebene gegeben, sondern wir haben in durch einen Umweg hergestellt, damit Drums Part und Lower LiveSet nicht gleichzeitig klingen. Andersrum: Wenn wir denselben Piano Liveset zwanzig mal mit zwanzig verschiedenen Splitzonen verwenden, müssen wir dieses LiveSet zwanzig Mal separat speichern. Welche Namen denkt man sich dazu aus, um diese LiveSets später zu identifizieren? Man kann es unter Umständen auch einfacher gestallten, indem man den Drums Part gar nicht erst verwendet und gleich den Pad Sound in den Lower LiveSet integriert. Ein LiveSet besteht nämlich aus vier Tones. Da kann man einen Tone für den Pad Sound verwenden, falls dieser Slot nicht für den komplexeren Sound verwendet wird. ABER, dann kann man seine Lautstärke nicht mehr mit dem Slider kontrollieren, weil der Slider für das ganze LiveSet zuständig ist. Es sei denn, man tapt wieder auf die Ikone für den Lower LiveSet auf dem Bildschirm und gelangt so in ein Untermenü. Dann kontrollieren die 4 Slider die Lautstärke der vier Tones in diesem LiveSet. Diese Struktur, die Roland hier vorgelegt hat ist eine ergonomische Missgeburt die ihresgleichen sucht. Und das ist schon ein extremer Euphemismus mMn.
Nur 4 Parts sind etwas dünn für meinen Gebrauch. Manchmal brauche ich dieselbe Struktur, dieselben Splitpunkte, aber einfach einen anderen Sound für z.B. die rechte Tastaturhälfte. Da dachte ich mir, dann verwende ich eben diese bunten Taster oberhalb der Tasten. So könnte ich den einen Taster mit einem Piano Sound belegen, und einen anderen Taster mit z.B. einem Orgel Sound. Das Problem ist aber, das trotz entsprechender Anweisung aus dem Handbuch dieses nicht mit der Registration gespeichert wird. Sondern nur global. Man kann also im System global verschiedene Sounds den einzelnen bunt leuchtenden Tastern zuweisen. Sinnlos das Ganze, den in einem Song brauche ich ein Piano, und in einem anderen Song ein anderes. Nette Idee mit den bunten Tastern, aber schlecht und falsch umgesetzt. Sie wurden mitbezahlt und ihr einziger Sinn ist es, dass sie leuchten. Könnte man auf der Registration Ebene diese Taster mit eigenen Sounds belegen, dann wäre das eine ganz gute Idee, um einen Sound zu wechseln, ohne gleich eine neue Registration programmieren zu müssen.
Fazit: das was man auf einem Fantom G in 1-2 Minuten an Zonene mit Split und Layer erstellt, kann auf dem Jupiter gut eine halbe Stunde dauern. Hier ein ganz ganz großes :bad:

4. Effekte
Hierzu wurde schon alles gesagt. Noch einmal: die Effekte im Liveset sind parallel geschaltet. Neu im Vergleich zum Fantom G ist, dass nun ein Tone auf alle Effekte geroutet werden kann, oder umgekehrt, man kann alle vier Tones in den selben Insert einspeisen. Aber, die Schaltung ist parallel. Ich hab es mit der Orgel versucht und neben dem Rotary ein Overdrive in den zweiten Slot gelegt. Wie es klingt? Genau so wie ich es mir gedacht habe. Man hört parallel die Orgel mit dem Rotary, und separat dazu den verzerrten Sound einer Orgel ohne Rotary. Klingt schlecht. Wer auf fetzige Orgeln angewiesen ist, sollte den Jupiter auf jeden Fall meiden. Wer hier und da ein bißchen Orgel braucht, kommt zurecht. Da hat man immer noch Orgel Samples für die SN Synthengine.
Hinzu kommt, dass man 3 separate Reverbs hat. Der Percussion und Solo Part benutzen ein gemeinsames Reverb. Dieses wird als Teil der Registration gespeichert. Die Livesets aber haben ihre eigenen Reverbs. Auf der untersten Ebene existiert nur LiveSet. Erst in der Registration ordnet man ein LiveSet dem Lower und respektive dem Upper Bereich zu. Somit hat man technisch zwei Livesets gleichzeitig und jedes übernimmt den vorprogrammierten Reverb. Verändert man diesen, so muss man das insgesamt drei Mal machen. Einmal für Drums und Solo Part, und jeweils einmal für den Lower und Upper Liveset. Und wieder aufgepasst, das Reverb für Drums und Solo wird zwar mit der Registration gespeichert, aber wenn man den Reverb für die Livesets verändert (angepasst) hat, so muss man diese LiveSets auch wieder separat speichern!!! Und wieder die Frage, welchen Namen gebe ich solch einem LiveSet, um es später identifizieren zu können?

5. Diverses
a)
Tastatur: die gefällt mir ungemein. Das ist eine subjektive Sache und ich hatte große Ängste weil ich nun schon drei Jahre auf einer Hammertastatur gespielt habe (vor dem Fantom G auf einem RD700GX), aber die Tastatur vom Jupiter ist ganz einfach gut. Schnell, aber trotzdem mit einem gewissen angenehmen Widerstand. Ich finde sie besser als jene die ich von meinem Korg M3-73 in Erinnerung habe.
b)
Auswahl von Registrations: kurz gefasst, schlecht. Diese Taster unter der Tastatur sind ganz einfach ein unnötiges Gimmick. Erstens, sie sind über drei Oktaven verteilt. Wenn Roland damit wirbt, dass man die Registration wechseln kann, indem man die Tasten gedrückt hält und dann einfach mit dem Daumen eine andere Registration wählt, sind völliger Blödsinn. Abhängig vom Song kann ich ja Tasten drücken die es mir völlig unmöglich machen, den entsprechenden Taster mit dem Daumen zu erreichen, bei gedrückten Akkorden. Die Aufteilung erinnert an die von Yamaha. Und ich mag sie nicht. Drei Ebenen: Registration Set, Bank, Number. Also: 5C7. Bedeutet: 5 Registration Set, Bank C, Number 7. Ich merke mir Zahlen einfacher als solche Kombinationen. Und ich habe schon vorher gesagt, man kann nicht durchgehend die Registration Sets durchsteppen. Wenn man bei Set 8 ist und auf 1 muss, dann muss man acht mal Previous drücken. Für ein Performance orientiertes Keyboard einfach eine Zumutung. Vom Standpunkt der Ergonomie einfach nur dumm.
c)
Unterbrechungsfreies Schalten: vorhanden, aber nicht 100% wie beim Fantom G. Man hört das wechseln der Effekte. Arbeitet also so wie bei früheren Roland Modellen (RD700) oder wie bei Kurzweil. Das 100prozentige weiterschalten wie beim FG ist nicht mehr vorhanden, wobei sich aber nichts positives bei den Effekten getan hat. Ein Schritt rückwärts.
d)
Harmonisierung: damit spielt das Keyboard Akkorde oder Duetts oder Oktaven zu angeschlagenen Tasten. Nett gedacht, funktioniert aber nur wenn man Akkorde im Lower Liveset hält und Solo im Upper LiveSet spielt. Nicht für die restlichen zwei Zonen.
f) Kontroller: eigentlich ganz gut implementiert. Man kann für jede Registration entscheiden, was ein Fußtaster macht. Erinnert eindeutig an Kurzweils vorgehensweise. Das muss ich Loben. Hier sei auch ToneBlending erwähnt. Nichts neues im Vergleich zur Konkurrenz. Vor allem zu Korg oder Kurzweil. Das ein Kontroller mehrere Parameter gleichzeitig verändern kann, das ist für mich eine Selbstverständlichkeit.
g) Display: gut lesbar, aber manche Parameter sind auch auf ganz kleinen Flächen angezeigt und lassen sich nicht immer ganz einfach auswählen. Das Display reagiert aber sehr gut und selten muss man zweimal drücken.
h) Namensgebung: leider immer noch auf 16 Zeichen beschränkt. Verdammt wenig. Erinnert an die 8.3 Ära von DOS.
i) Taster: sehr gut und angenehm unter den Fingern.
j) Verarbeitungsqualität: tadellos.
k) Poti: tadellose Verarbeitungsqualität und Haptik, schlechte Umsetzung. Zu fein justiert. Man muss mehrere Male drehen, um einen Parameter von min auf max aufzudrehen. Ich benutze sie nicht für die Toneblending Funktion weil ich eine EV-5 Expression Pedale habe. Da geht der Übergang ruckzuck.
l) Songfunktion: gut umgesetzt. Für mich ganz praktisch weil ich teilweise auch Backingtracks abfeuern muss. Wird einfach mit der entsprechenden Taste aktiviert und der Song wird direkt vom USB Stick gestreamt. Der Stick befindet sich dabei im praktischen Schacht und stört nicht hinten angesteckt, noch muss man Angst haben, dass ihn jemand versehentlich "abreisst". Die Play Funktion spricht sofort an und man kann auch einzelne Samples abfeuern. Das letzere werde ich als Workaround benutzen, bis ich mir eventuell mit einer App am iphone oder ipad etwas ernsteres bastle.
m) Ausgänge: hier will ich nur mal nebenbei erwähnen, dass separate 3-4 Ausgänge vorhanden sind, aber wieder sauschlecht umgesetzt wurden. Es wird nämlich auf System Ebene festgelegt, welche Parts auf diese Ausgänge geroutet werden. Das kann man nicht auf Registration Ebene festlegen.
n) Begleitende Software:
Driver für OSX und Windows sind vorhanden. Wozu? Keine Ahnung. Ein Editor wird sowieso nicht geliefert. Und während ich immer noch der Meinung bin, das beispielsweise ein Editor für einen Kronos völlig unnötig ist (ich spreche hier nur vom Editieren und nicht von der Einbindung in einen Software Sequenzer), so würde ich einen Editor für den Jupiter doch sehr begrüßen. Angesichts der Tatsache, dass man für ein LiveSetup oft verschiedene Parts bzw. LiveSets abändern und immer wieder aufs Neue speichern muss, neue Namen geben muss, unpraktisch Zonen festlegen muss, so würde ein Software Editor diese Arbeit sicher erleichtern.
Sonar LE ist dabei. Damit kann ich nichts anfangen. Bin Mac User.

Fazit:
Als ich damals den Fantom G gekauft habe und hier im entsprechenden Thread gepostet habe, dann habe ich mich überwiegend positiv geäußert und ich bleibe bei meiner Meinung dass der Fantom G zu den besten Tools für Live Musiker gehört. Schade, dass ich damals nicht die Gelegenheit hatte, einen G7 zu kaufen. Ich mag und mochte immer schon den Roland Sound. Der Jupiter hat definitiv einen ausgezeichneten Klang. Er wird auf der Bühne sicher ganz ganz toll klingen. Da habe ich keine Bedenken. Das Problem aber bleibt genauso wie beim Fantom. Er erfordert äußerst viel Arbeit zu Hause. Dadurch auch der teilweise sehr schlechte Eindruck über den ich hier poste. Es ist nämlich wieder so, dass ich - der Benutzer - meine Zeit dafür verschwenden muss, um etwas zurecht zu biegen, was Roland hätte machen müssen. Warum muss ich diese ganze Akrobatik anstellen um dämliche fu..ing 4 Parts erstellen zu können, nur um sie mit den Slidern separat kontrollieren zu können?
Ich finde, der Jupiter-80 eignet sich mehr als ein gutes Zweitkeyboard, anstatt eines Masterkeyoboards mit dem man - so wie ich - alleine auf der Bühne steht. Für Leute die gerade mal 2-3 Sounds als Split oder Layer kombinieren, kein Problem. Aber komplexere Aufgaben verlangen äußerst viel Arbeit und Nachdenken, wie man die vorhandenen Limits umgeht. Der Preis: absolut unangemessen angesichts dessen, was einem alles an Limits und Umsetzung seitens Roland vor die Nase gehalten wird. Hierzu muss ich sagen, ich habe das Keyboard für gute 1000 Euro weniger bekommen, als es offiziell in den Läden angeboten wird. 3200 Euro würde ich nie im Leben für dieses Keyboard bezahlen. Jeder entscheidet für sich was er sich kauft und wieviel er zahlt. Aber angesichts der Nachteile, die dieses Keyboard hat, ist der Preis nicht gerechtfertigt. Wenn man sich nämlich an den Gimmicks mit den Trompeten und Gitarren ausgetobt hat, muss man als Live Keyboarder ganz konkrete Aufgaben lösen. Und dass ich dabei mit dem Dial bis zu 10 separate Tones in Zonen mit dem Dial einteile, anstatt über Shortcuts, dass ich dabei 3 separate Reverbs klanglich überschauen muss, dass ich dabei separate Livesets und Solo/Percussion Parts benennen und speichern muss, bevor ich überhaupt das Ganze als Setup speichern kann, dabei noch nur auf 256 Speicherplätze angewiesen bin, dass ist mit dem derzeitigen Ladenpreis einfach unvereinbar. Genauso wie diese bunten Gimmick Taster, dessen Soundbelegung global festgelegt wird/ist, während ich bis zu acht Mal auf einen Next oder Previous Taster drücken muss, um überhaupt erst eine Bank und dann eine Sound auswählen zu können.
Ich erinnere mich an eine Aussage seitens Artemiy, den Webmaster von RolandClan, der gesagt hat, dass für Roland der Jupiter-80 einen Wendepunkt darstellt und dass von seinem Erfolg vieles für die Keyboard Abteilung bei Roland abhängt. Wen dem so ist, dann hoffe ich, dass der Jupiter-80 ein totaler Misserfolg wird und dass Roland seine Keyboard Abteilung vollständig umkrempelt. Es ist höchste Zeit, dass Roland neben dem hervorragenden Sound die allgemeine Haptik auf einen Punkt bringt, wo man sich nicht mit Kinderkrankheiten herumplagen muss und letztendlich an einen Punkt gelangt ist, wo das Erstellen von vier Zonen - metaphorisch ausgedrückt - stundenlang dauert. Etwas was als "performance synthesizer" beworben wird, sieht in meinen Augen nämlich ganz anders aus.
 
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Ich komme nicht aus dem Kopfschütteln raus und bin wieder mal froh einen PC3 zu haben. Der klingt vielleicht ein wenig älter, dafür brauch ich für die tägliche Arbeit nur ein paar Minuten und kann dann spielen.

Habs eh schon mal geschrieben: Stellt euch vor, Honda baut ein extrem starkes Auto mit luxuriöser Ausstattung, dass aber nur in der Zweiten links abbiegen kann und zum Starten muss man vorne die Kubel drehen. Außerdem muss der Fahrer hinten rechts einsteigen, denn sonst gehts nur im Rückwärtsgang.

Wieso bau ich so viele Hindernisse in ein Gerät ein?!? Haben die keinen Keyboarder in der Entwicklung dabei gehabt?!
 
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Danke für den ausführlichen Bericht, mojkarma. Es geht mir wie Duplobaustein: bin ebenfalls froh, einen PC3 zu haben, wo der doch angeblich so schwer bedienbar ist. Bei der Entwicklung waren aber Musiker beteiligt, was man deutlich merkt.

In Japan werden Synthesizer fast ausschließlich von reinen Ingenieuren entwickelt, die zwar auch Musiker hinzuziehen, aber offenbar nicht immer, bzw möglicherweise nur Wohnzimmer- und Studioschrauber. Merkt man gerade bei Roland-Geräten aus der Digitalära immer wieder deutlich. Man denke nur mal an den Korg Polysix, der wäre ohne die Intervention des amerikanischen Vertriebs Unicord kein solcher Erfolg geworden. Eric Persing war ja lange ein solcher Berater für Roland, der hat sich aber zurückgezogen.
Amerikanische Hersteller wie Moog, Emu, SCI, Oberheim, Ensoniq und Kurzweil gaben ihre Protoypen Musikern mit auf die Bühne oder sind/waren selbst Musiker, was man ebenfalls deutlich merkte. Ich hätte mir bei einigen Geräten gerne eine Mischung aus amerikanischer Musikalität und japanischer Präzision gewünscht, vor allem bei der Fertigung von Ensoniq.

Akai war lange eine Ausnahme. Deren Sachen wurden fast ausschließlich von externen, vor allem britischen Ingenieuren, entwickelt, und da war dann noch Roger Linn. Bei Yamaha war ebenfalls, vor allem bei FM, deren britisches R&D-Zentrum, federführend.

Roland könnte diese seltsamen Strukturen noch ändern, denn das ist ja alles Software. Ich fürchte nur, daß sie das nicht tun werden, weil das Gerät genau so konzipiert wurde. Ich halte das Ding für einen Schnellschuß vom Reißbrett bzw wie wenn man aus dem was man noch im Kühlschrank hat, was zu Essen kochen versucht. Genau das wird meistens leckerer . . .
 
mojkarma, Du solltest eigentlich Testberichte für Keyboardzteitschriften oder Online-Reviews wie Bonedo oder Amazona schreiben! Du gehst den Sachen wirklich auf den Grund.

Und ich finde es völlig richtig, dass man einmal eine Entscheidung trifft und dann das beste daraus macht.
Bei Roland Japan ist nur zu befürchten, dass sie User auf diesem Weg nicht wirklich untertützen und man auf sich gestellt bleibt.
Der JP80 wird dich über manche Nerverei mit vielen gut einsetzbaren Sounds hinwegtrösten, und ich wünsche Dir schnelle Einarbeitung und viel Spass mit Deinem Neuen!
 
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mojkarma, Du solltest eigentlich Testberichte für Keyboardzteitschriften oder Online-Reviews wie Bonedo oder Amazona schreiben! Du gehst den Sachen wirklich auf den Grund.

Dem kann ich mich nur anschließen!!
 

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