Bauchpresse - Stütze - was denn nun?

  • Ersteller Sunny_Hunny
  • Erstellt am
Wenn ich solche Threads lese, weiß ich, warum Cörnel die Stütze nicht mag. :D

Du sagst es :D

Mir wird da auch jedesmal ganz anders, wenn ich lese, wieviel geistige und physische Verrenkungen die Leute veranstalten.... und dann erinnere ich mich, daß es bei mir als Anfängerin ähnlich war, zumal jeder GL etwas anderes erzählte und ich eine Weile gebraucht habe, um meinem Körper zu vertrauen, manchmal einfach nur zu singen und gewisse Anweisungen schlichtweg nicht mehr zu befolgen ;)
Für einige wäre es vielleicht nicht verkehrt, regelmäßig "trockene" Atemübungen zu machen, einfach nur um ein Gefühl für die Atmung zu bekommen.
 
Für einige wäre es vielleicht nicht verkehrt, regelmäßig "trockene" Atemübungen zu machen, einfach nur um ein Gefühl für die Atmung zu bekommen.
Glaubst du die S, Rptk und F Übungen würden mich weiterbringen? versuche das jeden tag jetzt zu machen, vorher muss ich ehrlich sagen, hab ich die kaum gemacht.:redface:
 
Danke für die Übung aber ich habe jetzt nicht wirklich große Porbleme mit der Stütze. Mein Problem liegt eher darin, dass ich im Flasett nicht lange singen kann und ich weiß nicht warum. Die Töne klingen nicht gehaucht und somit verliere ich auch nicht unnötig Luft....

Ähm, also, bei mir ist das ja so - wenn ich nicht richtig Stütze, hab ich keine Chance, in's Pfeifregister zu kommen, welches ja, wenn ich es endlich mal richtig gerafft habe, in etwa dem Falsett entsprechen sollte. Wenn Du da nicht lange singen kannst und nicht hauchst, wette ich um ne gute Flasche Wein (wahlweise Zwetschgensaft :D) dass Du Druck auf den Kehlkopf ausübst.

Vielleicht solltet Ihr wirklich mal Yoga oder sowas machen, da lernt man, wie man richtig atmet.

Piarose87, ich weiss nicht mehr, nimmst Du GU? Wenn nicht, wäre es vielleicht mal ganz sinnvoll.
 
Vielleicht solltet Ihr wirklich mal Yoga oder sowas machen, da lernt man, wie man richtig atmet.
Piarose87, ich weiss nicht mehr, nimmst Du GU? Wenn nicht, wäre es vielleicht mal ganz sinnvoll.
Yoga hab ich eine Zeit lang gemacht, ich denke einatmen tuh ich schon richtig, aber ab den Punkt dann, hab ich null Idee wie am besten die Luft langsam freizulassen ist, ohne dass ich im Hals wieder einenge.
GU nehm ich ja ))
 
:rofl:lach...wir beide quälen uns mit der Stütze ab:)))

Also mein persönliches Fazit aus allem ist: das Gefühl der Stütze ist mit allen erdenklichen Übungen und Beschreibungen hier drin immer das gleiche ( für mich ). Nur die Intensität sagt wohl viel über Druck - Pressen u.s.w. aus. Man sollte sicher das Grundgefühl haben, bzw. wissen, welche Muskeln hierbei eine Rolle spielen, aber sicher alles im humanen nicht anstrengendem Bereich praktizieren. Lieg ich da richtig mit meinem Fazit?
:gruebel::gruebel::gruebel::gruebel::gruebel::gruebel::gruebel::gruebel::gruebel:

---------- Post hinzugefügt um 10:48:21 ---------- Letzter Beitrag war um 10:36:21 ----------

:redface:Bitte bejaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaht dies:redface:
 
Vor allem hab ich den Eindruck, es wäre ganz gut, mal ein bisschen Geduld zu üben. Die Prozesse müssen sich festigen, das braucht Übung, und denken ist - zumindest bei mir - für eine Sache, die eigentlich rein körperlich automatisch ablaufen sollte, eher hinderlich. Das Vertrauen muss da sein, dass die Luft schon reicht. Und ich finde es immer wieder erstaunlich, wie wenig Luft man zum Singen eigentlich braucht. Das überschätzt man grad anfangs gern wirklich sehr.
 
Glaubst du die S, Rptk und F Übungen würden mich weiterbringen? versuche das jeden tag jetzt zu machen, vorher muss ich ehrlich sagen, hab ich die kaum gemacht.:redface:

Du meinst ptk, s-f-sch, sch-sch-sch und sssssssssssss-t ? ;)
Könnte schon sein, daß Dir das hilft. Einfach mal ausprobieren ! Ich bin zwar nicht mehr hundertprozentig überzeugt von trockenen Atemübungen bzw. halte sie nicht für das Allheilmittel schlechthin, aber in manchen Fällen sind sie tatsächlich sehr hilfreich. Und die Muskeln, die damit trainiert werden, brauchst Du zum Singen ohnehin.
 
das ist schon richtig. Geduld ist eine Tugend, die ich nicht gerlernt habe. Nun bin ich schon 1 Jahr im Unterricht und habe einfach nur die Sorge, dass ich mir falsche Dinge angewöhne, die sich im Nachhinein nicht mehr so leicht ausmerzeln lassen. Also eigentlich meine ich da nur die Stütze. Bin schon den ganzen freien vormittag mit diesem Thema beschäftigt...brrrrrr......aber ich mache es mir ja nun zum Vorsatz, hier mehr Leichtigkeit mit dezenter Spannung reinzubringen. Zu Hause singe ich eh nicht laut. Und wenn es dann lauter wird, spannt sich da unten wohl eh automatisch mehr - wenn ich es richtig verstanden habe.

Oh ja..moment...ah...noch ne kleine Frage moniaqua. Du schreibst, dass man wenig Luft zum Singen braucht. Ich verstehe es bislang so, dass ich auf einer normalen ( gestützen) Ausatmung singe. *Kerzentest habe ich bestanden*!
Nur wenn sich die Höhen verändern, muss ich nochmal gut abschlanken, damit sich nichts im Hals verspannt. Ist das so korrekt? Ich fühl mich gerade selbst wie jemand, der noch nie Unterricht hatte:gruebel:
 
Du meinst ptk, s-f-sch, sch-sch-sch und sssssssssssss-t ? ;)
Könnte schon sein, daß Dir das hilft. Einfach mal ausprobieren !
Genau die Übungen mein ich, nehme aber auch das r beim ptk gleich mit, so wurde mir diese Übung vom Anfang erklärt. Hoffe es bringt was, wenn nicht, weiss ich auch nicht weiter :D

mariönchen;5087206 schrieb:
Nun bin ich schon 1 Jahr im Unterricht und habe einfach nur die Sorge, dass ich mir falsche Dinge angewöhne, die sich im Nachhinein nicht mehr so leicht ausmerzeln lassen. Zu Hause singe ich eh nicht laut.
Genau, ich nehme auch schon seit ein paar MOnaten GU, und kann die Stütze immernoch nicht. Man sollte doch denken, nach soviel Zeit sollte die fest und richtig im Kopf sitzen und automatisch ablaufen, aber andererseits wie denn, wenn man sie noch nicht mal 100% verstanden hat :gruebel:
Ist schon unglaublich, wie schlecht wir unseren Körper kennen und quasi alles neu erlernen müssen, denn ich glaube Babies atmen und 'stützen' automatisch richtig, sonst könnten sie ja nicht so schreien *g.
Warum kannst du zu Hause nicht laut singen, meckern die Nachbarn?
 
[...]hab ich keine Chance, in's Pfeifregister zu kommen, welches ja, wenn ich es endlich mal richtig gerafft habe, in etwa dem Falsett entsprechen sollte.[...]
Ahhhh, nein! :D

Das Pfeifregister ist NICHT das Äquivalent zum Falsett. Das Falsett ist die (unausgebildete/ ungestützte) Randstimme des Mannes. Auch beim Mann kann es jenseits der Randstimme ein Pfeifregister geben (siehe http://www.youtube.com/watch?v=Kdp4NHWr7G8 ... und bei 2:31min hört man auch kurz sein Falsett, so dass klar wird, dass es ein anderer Modus ist).



Don Foxx, im Kampf gegen die Windmühlen der Registerverwirrung :ugly:

************

EDIT: Ah, ein Traum. In folgendem Video hört man wunderbar die Unterschiede zwischen Pfeife und Falsett, vor allem gegen Ende und insbesondere bei 3:08min: http://www.youtube.com/user/AdamLopezMusic
 
Zuletzt bearbeitet:
Shoot. Ok, ich vergrabe mich nochmal in die FAQ, irgendwann muss es doch in's Hirn reingehn <seufz> Ok, dann modifiziere ich mal - in diesem Modus, der - bei mir - ca bei c''' bis d''' rum anspringt, komme ich um's Verrecken nicht, wenn da nicht davor unten alles stimmt. Ungefähr Oktävchen tiefer ist ja auch irgend so ein Moduswechsel, da kann frau es notfalls noch durchdrücken. Schön ist das nicht (und meist flat). Geht auch besser, wenn die Stütze passt. Die Flasche Wein verwette ich immer noch, weil auch da unten singt sich's wesentlich länger und leichter ohne Druck auf den Kehlkopf :)

mariönchen, ich kann Dir Deine Frage leider nicht beantworten. Erstens weiss ich nicht, was Du unter einer "normalen Ausatmung" verstehst. Zweitens versucht mein GL, mich vom Hals (ausser zwischendurch mal zu sagen, er soll weit sein, es soll sich gut anfühlen und noch ein paar Kleinigkeiten) weitgehend abzulenken, denn wenn ich an den Hals denke, drücke ich. Je erfolgreicher er dabei ist, desto besser ist normalerweise der Ton :) Drittens kann ich in meinen Hals nicht reinschauen und sehe daher nicht, ob da irgendwas schlanker wird. Was ich Dir sagen kann, ist, dass Verspannung im Hals nicht gut klingt.
 
Lese gerade eine Studiumarbeit über den Gesang und habe dies im Text entdeckt:

-- Durch ein Hohlkreuz ist das Zwerchfell daran gehindert, herabzusinken, weil die Wirbelsäule
nach vorne drückt und Raum im Becken verschließt. Folglich wird nur eine Ausdehnung des
Zwerchfells nach vorne ermöglicht (der Bauch kommt raus). Sogar die Ventilation der
hinteren Lungenpartien wird gestört. Körperliche Fitness ist also für den Gesang sehr zu
empfehlen. --

Was meint ihr, ist es wahr? Also hindert ein Hohlkreuz am Singen und am richtigen Atmen? Heutzutage hat doch jeder 2ter einen Hohlkreuz (was mir meine GL auch diagnotisiert hat), das ist praktisch unvermeidbar. Wenn es wahr ist, kann man den irgendwie loswerden?:rolleyes:

---------- Post hinzugefügt um 19:20:31 ---------- Letzter Beitrag war um 19:15:07 ----------

Habe noch was in dieser Studiumarbeit gefunden, dachte das passt besser in den Thread hier rein:

-- Gefahren der bewussten Atmung
Das falsche Gesangstechnik stimmschädigend sein kann, ist einleuchtend. Auch die Atmung
und somit die Stütze ist Teil der Technik. Alavi Kia und Schulze-Schindler sehen sogar beim
„Stützen“ die Gefahr der Stimmschädigung, welches auf dem falschen Verständnis dieser
beruht. Die Stütze, so die Autoren weiter, sei somit unbrauchbar für deren Stimmarbeit.41
Auch Bengston-Opitz steht dem Begriff „Stütze“ sehr kritisch gegenüber. „Stütze“, so die
Autorin sei ein Begriff, welcher in der Laienarbeit zu vielen Verspannungen führe und auch
von der Bedeutung gar nicht verstanden werde. Besser seien die Begriffe Atemkontrolle
oder kontrollierte Ausatmung. --
 
Lese gerade eine Studiumarbeit über den Gesang und habe dies im Text entdeckt:

-- Durch ein Hohlkreuz ist das Zwerchfell daran gehindert, herabzusinken, weil die Wirbelsäule
nach vorne drückt und Raum im Becken verschließt. Folglich wird nur eine Ausdehnung des
Zwerchfells nach vorne ermöglicht (der Bauch kommt raus). Sogar die Ventilation der
hinteren Lungenpartien wird gestört. Körperliche Fitness ist also für den Gesang sehr zu
empfehlen. --

Was meint ihr, ist es wahr? Also hindert ein Hohlkreuz am Singen und am richtigen Atmen? -

Das halte ich für übertrieben. Ich habe auch ein Hohlkeuz und meine Stimme trägt wirklich gut.
Um dem Hohlkreuz entgegenzuwirken, könntest Du natürlich die Lendenwirbelsäule strecken und das Becken leicht nach vorne kippen - aber nur solange das nicht zu weiteren Verspannungen führt....
ansonsten ist körperliche Fitness natürlich empfehenswert. Die fängt aber schon mit der Körperaufrichtung an. Wer dasteht wie ein zusammengefallener Mehlsack, wird auch entsprechend klingen. Aufrichtung und eine gewisse Grundspannung (man könnte auch sagen: ein guter Muskeltonus) sind schon wichtig.
 
Aufrichtung und eine gewisse Grundspannung (man könnte auch sagen: ein guter Muskeltonus) sind schon wichtig.
Ich versuche immer auf geraden Rücken zu achten beim Singen und dass die Schultern entspannt in gerader Linie 'liegen'. Nun übe ich meistens auch im GU sitzend zu singen, beim Stehen fühle ich mich total unwohl dagegen.


Hier wurde mal in einem Thread über Reid gesprochen, wenn ich mich recht errinere (auch wenn ich von ihm noch nie gehört habe)... bis auf jetzt...


---Laut Reid ist das Ziel der Stimmbildung nicht etwa eine gestützte Stimme, sondern ein ausbalanciertes Muskelsystem. An dieser Aussage wird Reids Argumentation noch klarer: Ein Muskelsystem in Balance würde durch zusätzliche Kraft, nämlich die Stütze aus dem Gleichgewicht geworfen. Da die meisten Muskelsysteme, so Reid unwillkürlich reagieren, sei alles, was auf eine direkte Kontrolle dieser Systeme abzielt nicht nur nutzlos sondern vor
Allem schädlich. Die Lösung sei es, Übungen zu finden, die die reflektorische Interaktion der Systeme fördern.

Martienssen-Lohmann ist mit Reid sehr konform: Letztendlich sei die Stütze häufig die Illusion einer Kontrolle. Sie werde häufig vermeintlich "bewiesen" indem "gestützt" und vor allem nur sehr laut, aber unhygienisch gesungen werde. Der "Beweis" für die "richtige Stütze" werde häufig außerdem noch durch das Zeigen von Sängern gestärkt, die mit der Stütze sehr erfolgreich singen. Was hierbei jedoch vernachlässigt werde, sei es, beide Seiten
der Bilanz und somit diejenigen zu zeigen, die durch die diese "richtige Stütze" sich in Wahrheit die Stimmen ruiniert haben. Hingegen führe eine gesunde Muskelharmonie dazu, sogar im Alter eine noch jugendhafte Stimme zu haben. Die Autorin nennt hier als Beispiel den Sänger Battistini, der noch mit 70 Jahren eine leuchtend klare Stimme hatte. Diese Muskelharmonie entstehe jedoch unbewusst: "Bewußte Muskelarbeit ist eine ungesunde und gefährliche Sache. Vor jeder Überbewertung wissentlicher und willentlicher Atemvorgänge sei immer wieder eine Warnungstafel errichtet." Die Folge dieser häufig
betriebenen Isolation der Atmung vom Gesang sei gravierend: "die Atmung ist unelastisch, ist gewollt, zerdacht, zwangvoll und in diesem Zustand zur unerfreulichen Gewohnheit geworden." > so kommt mir die Atmung manchmal wirklich vor, unelastisch.

Ähnlich sieht es Kayes:
"Some singers are so fixated of breath 'control' that they do not breathe out enough.
Others are tense either physically or psychologically and do not allow the breath to
'drop in'. These are really the only kind of mechanical breathing problems that
people can have. Anything else, in my experience, arises from misunderstandings
about what how we breathe or about what we might think 'should' happen when we
breathe for singing."; ---

Wenn ich mir das so durchlese, sollte man ja vollkommen es lassen, sich auf die Atmung zu konzentrieren bzw. einfach unbewusst atmen, wenn man sich zu fest daran 'festklebt' und zu viel Aufmerksamkeit gibt, geht es eh in die negative Richtung :gruebel:
ich kann mir aber nicht vorstellen, zu singen, ohne vorher 'richtig' und 'sparsam' zu atmen gelernt zu haben...
 
Natürlich kann man Hohlkreuz loswerden. Und ja, es behindert bei der Atmung, wenn es stark ausgeprägt ist. Ich hatte auch mal ein Hohlkreuz. Dagegen hilft - oh oh - Bauchmuskeltraining. Weil die sind oft zu lax und können das Becken nicht kippen. Resultat ist ein Hohlkreuz. Oder einfach mal aufhören die Pobacken auszustrecken. Manche Mädchen denken, sie würden hübscher aussehen, wenn sie den Po nach hinten ausstrecken und ein Hohlkreuz machen. In Wirklichkeit sieht diese Haltung aus wie eine Ente und ist gar nicht schön.
Einfach mal zum Orthopäden gehen, sagen man hätte nach langem Stehen und Laufen ja sooo Rückenschmerzen und Rezept für Krankengymnastik einstecken. Mal schauen, vielleicht machst du sogar einen Knick in der Halswirbelsäule (haben sehr sehr viele, vor allem Leute wie wir, die ständig vorm PC hocken ;) ). Das führt nämlich auch zu Verspannungen in Hals und Nacken, sprich: blöd fürs Singen.

Aber ich muss auch sagen, dass ich das krass finde, wie man so auf die Atmung fixiert sein kann. Ich hab ja auch mal angefangen und musste die Stütze lernen, aber ich habe mir wirklich nie Gedanken darüber gemacht, wo ich wie welchen Muskel anspannen muss. Ich habe mir auch nie gesagt "Jetzt Zwerchfell spannen". Ja, auch keiner meiner Lehrer hat je von mir verlangt irgendwas mit dem Zwerchfell zu tun. Nur gezeigt, wie es sich anfühlt, wenn es richtig gemacht worden ist. Stattdessen hatten sie ein unglaubliches Arsenal an Bildern parat und Anweisungen, die die Atmung unbewusst beeinflussen. Ich sollte imaginär Bögen singen, Brücken bauen, den Ton über die Straße werfen, Töne niederprügeln, Trampolin hüpfen, anlaufen, aufs Sprungbrett (meist ein bestimmter Konsonant) springen und mich elastisch nach oben werfen lassen oder ähnliches. Ich durfte auch so komische Sachen machen wie an einem imaginären Seil ziehen (um eine Glocke läuten zu lassen oder die Klospülung zu betätigen), im Kreis rückwärts laufen, mit dem Fuß aufstampfen, ganz erstaunt gucken oder so. Alles um mich unwillkürlich richtig atmen zu lassen. Irgendwann gings dann von selbst ohne Rumturnerei. Müsste ich ständig an irgendwelche Muskelgruppen denken, könnte ich bis heute nicht entspannt singen. Ich denke da viel lieber an den Text und die Musik. Schon immer und bis heute schaue ich bei klassischen Stücken eher nach Stellen, die man als Bogen zusammenfassen kann, Konsonanten die ich als Anschubser nutzen kann, Vokale die ich ausgleichen kann. Nicht nach Stellen, wo ich "mehr spannen" muss.
Und nein, Singen war für mich nie anstrengend. Wäre ja schlimm, wenn ich vom Singen abnehmen würde. Ich bin schon so viel zu dünn und habe auch nicht viel Muskelmasse. Trotzdem kann ich, wenn ich nicht gerade an den Enden meines Stimmumfangs kratzen muss, irgendwie belten soll oder zu viel im Scheinwerferlicht rumturne, vier Stunden durchsingen ohne am Ende fix und fertig zu sein. Musste ich mit der Coverband bei einer Firmenweihnachtsfeier machen (seitdem hasse ich Last Christmas und All I want for Christmas is you). Ich merke nur, dass die Stimme etwas müde ist, aber insgesamt bin ich nicht müde oder gar verschwitzt. Meine Nachbarin hat in den Ferien bei mir sogar geklingelt, gesagt dass es toll ist dass ich singe und es auch wirklich gut klingt, aber dass es echt nicht sein muss, dass ich den ganzen Tag stundenlang träller. :D
 
Natürlich kann man Hohlkreuz loswerden. Und ja, es behindert bei der Atmung, wenn es stark ausgeprägt ist. Ich hatte auch mal ein Hohlkreuz. Dagegen hilft - oh oh - Bauchmuskeltraining. Weil die sind oft zu lax und können das Becken nicht kippen. haben sehr sehr viele, vor allem Leute wie wir, die ständig vorm PC hocken ;) ). Das führt nämlich auch zu Verspannungen in Hals und Nacken, sprich: blöd fürs Singen.
Ich habe einen leichten Hohlkreuz, aber trozdem kann er beim Singen bestimmt nicht gerade hilfreich sein was... ob Yoga helfen könnte oder ein paar Übungen für den Bauch, jetzt deswegen zur Krankengymnastik will ich nicht gehen lool ... wegen dem Pc sitzen, hab ich mir schon einen bequemen Pc Stuhl geholt, dachte ja auch erst, weil ich immer so mit rundem Rücken vorm Pc sitze, nun gut, bisschen entspannter bin ich jetzt, aber auch kein großer Sprung lol

Ich sollte imaginär Bögen singen, Brücken bauen, den Ton über die Straße werfen, Töne niederprügeln, Trampolin hüpfen, anlaufen, aufs Sprungbrett (meist ein bestimmter Konsonant) springen und mich elastisch nach oben werfen lassen oder ähnliches. Ich durfte auch so komische Sachen machen wie an einem imaginären Seil ziehen (um eine Glocke läuten zu lassen oder die Klospülung zu betätigen), im Kreis rückwärts laufen, mit dem Fuß aufstampfen, ganz erstaunt gucken oder so.
Welche Vorstellung hat dir dabei am besten geholfen? vielleicht versuche ich das mal... mit Bildern arbeiten wir eigentlich nicht so viel :rolleyes:
Und hat bei dir die passive Einatmung sofort geklappt?

vier Stunden durchsingen ohne am Ende fix und fertig zu sein. Ich merke nur, dass die Stimme etwas müde ist, aber insgesamt bin ich nicht müde oder gar verschwitzt. Meine Nachbarin hat in den Ferien bei mir sogar geklingelt, gesagt dass es toll ist dass ich singe und es auch wirklich gut klingt, aber dass es echt nicht sein muss, dass ich den ganzen Tag stundenlang träller
4 Stunden, wow, ich merk ja schon nach 30 min, dass die Stimme nachlässt, besonders durch die Sprechstimme merk ich das.
Ist ja nett von deiner Nachbarin, dass sie so lieb dich gebeten hat, weniger zu singen :D
 
Sorry, dass ich so spät antworte. War übers Wochenende weg und bin ziemlich erkältet.

Das bißchen Hohlkreuz sollte beim Singen nicht großartig behindern. Das dürfte also nur eine weit untergeordnete Rolle bei deinem Problem mit der Stütze spielen. Nach deinem aktuellen Thread ist das größte Problem wohl eher die psychische Blockade, der berühmte Knoten. Den zum platzen zu bringen, da spielt der Gesangslehrer eine wichtige Rolle. Seine Kunst zu vermitteln, zu motivieren und sein Zuspruch ist da von großer Bedeutung. Sowas geht leider schlecht übers Internet.

Auch bei den Bildern ist das eine ganz individuelle Sache. Vorstellungen, die bei mir fürs Singen günstige Körperreaktionen hervorrufen, müssen für den nächsten nicht ebenfalls funktionieren. Wenn ich jetzt "rot" sage, assoziiert das der eine mit Wärme und reagiert mit Entspannung, aber der andere assoziiert das mit Warnung und reagiert darauf mit Verspannung. Da hilft dann nur ausprobieren und (am besten auch vom Lehrer) beobachten, ob es geholfen hat.

Mir persönlich geholfen haben die Vorstellungen, dass hohe Töne (bei denen man als Anfänger gerne vergisst zu stützen) weit und tief sind und tiefe Töne hoch; der wichtigste und am schönsten zu singende Ton der am Ende eines Melodiebogens ist und nicht der höchste; es bestimmte Stellen (tiefere Töne oder Konsonanten wie p/b, t/d und k/g) in einer Zeile gibt, die sich als Sprungbrett eignen in die man sich fallen lässt um dann ganz weit und schwerelos im Bogen über den Rest der Melodie zu fliegen und dann am letzten, wichtigsten Ton eine Punktlandung zu machen. Stütze ist etwas weiches, elastisches (Trampolin) und Singen ist nicht anstrengend und man braucht dafür nur wenig Luft.

Keine Ahnung warum, aber das reichte bei mir um Weite im Hals zu schaffen und sparsam und gleichmäßig mit der Luft umzugehen. Dass es sich beim "Händeauflegen" fast genauso anfühlte wie bei den Atemübungen, ist ein gutes Zeichen, dass es passt.
Dass der höchste Ton in einer Melodie nicht der wichtigste ist, nahm mir auch die Angst vor der Höhe und die Zwangsvorstellung für einen hohen Ton am meisten schuften zu müssen. Eines Tages habe ich und mein Unterbewusstsein das endlich kapiert und so wurden aus hohen und tiefen Tönen dann "normale" Töne und gehen seitdem auch mühelos wie die Mittellage. Knoten geplatzt.

Den Körper einatmen zu lassen und nicht aktiv nach Luft zu saugen, habe ich schon immer gemacht und brauchte das nicht separat üben oder erlernen. Da kann ich keine Tipps und Erfahrungswerte dazu beisteuern.

Persönlich wenig oder gar nicht geholfen haben mir Turnübungen bei denen ich mich blöd fühlte wie das Glockenläuten und Rumstampfen. Ebenfalls für mich kaum hilfreich waren Gähnen, Inneres Lächeln und mit den Füßen Wurzeln in die Erde schlagen. Bei anderen wirken die aber Wunder.
Einzige "Turnübung" die bei mir geholfen hat, diente weniger der Vorstellung als der Ablenkung. Wenn meine Lehrerin ihre Hände über den Kopf schlägt und stöhnt, dass ich viel zu viel über Technik denke, dann lässt sie mich rückwärts im Seiltänzergang Figuren in ihrem Wohnzimmer laufen und wenn ich immer noch zu viel denke, dann soll ich auch noch im bestimmten Takt klatschen. Da kann ich einfach nicht mehr an Technik denken und mir so selbst psychisch ein Bein stellen. Tatsächlich soll ich technisch am saubersten singen, wenn ich nicht an Technik denke. Stattdessen soll ich mehr an den Text denken, was ich mit dem Lied sagen will, Musik machen.
Aber ich betone auch, dass es ein paar Jahre Eingewöhnungs- und Übungszeit gebraucht hat, bis die "Technik" automatisch kommt. Deswegen sorry, für Anfänger nützt dieses Ablenkungsmanöver leider nichts.
 
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Sehr interessanter Thread. Die Lektüre hat mir doch sehr den Vormittag versüßt.

Nun ist es so, dass einer meiner Gesangslehrer (hab im Studium 2 Lehrer, studiere Pop-Gesang, vorher ein Jahr Klassik studiert) eine Unterrichtsmethode namens "Complete Vocal Technique" anwendet. Kurioserweise scheinen dabei Elemente aus beiden Lagern (Atem üben ja/nein) vorzukommen.
Grade gestern haben wir uns eine Stunde lang mit effizienter Atmung beschäftigt und ich hatte absolut keine Probleme das auf Anhieb umzusetzen. Und das, obwohl mein Klassik-GL letztes Jahr immer geschimpft hat, wie lausig meine Stütze doch sei.

Falls es jemanden interessiert, kann ich die Übungen ja mal erklären.

Grüße,
Kenshi
 
Her damit! ;) Ich hab zwar CVT als Buch, so ganz raffe ich das aber nicht.
 
Hätt ich ne Cam hier würd' ich ein Video machen. Hab aber keine, deshalb Schreibarbeit:

Okay, denn mal los... auf die Gefahr hin, es nicht ganz kapiert zu haben:

Ich hab mich auf einen harten Plastikstuhl gesetzt, so Barhockermäßig an die Kante. Körperhaltung bewusst schlaff, so als wenn man müde von einem harten Arbeitstag nach Hause kommt und dann erstmal seufzt "phhhhhhht" (bewusst nicht so scharf wie ein "fffffft").
In dieser ersten Phase gings darum festzustellen, dass das seufzen gut tut und man fürs seufzen nie mehr atmet oder schiebt als man braucht. Das Zwerchfell kehrt nach dem Einatmen von ganz allein in eine neutrale Haltung zurück.
In der zweiten Phase gings darum, das Seufzen bei erreichen der neutralen Position weiter zu schieben, so dass sich das auch die restliche Luft auf der Lunge geht (natürlich nicht bis Anschlag, ist ja eine entspannte Übung).
Wichtig ist hier, dass man den Unterschied zwischen passivem und aktivem Ausatmen erkennt und sich bewusst macht.

Dritter Teil der Übung ist das passive einatmen nach dem aktiven Ausatmen. Indem man einfach locker lässt, kehrt das Zwerchfell in seine neutrale Position zurück und saugt automatisch Luft mit ein.

Wenn man das ein paar mal gemacht hat, erkennt man sehr gut, dass es zum Atmen allein nicht viel bewusstest Handeln (oder gar schieben) braucht.

Anschließend hab ich die selben Phasen der Atmung nochmal untersucht - aber mit einem gesungenen wwwwwww. Erkenntniss war, dass man für der "Eigenbewegung" des Zwerchfells ein wenig (seeeehr wenig) bewusste Kraft hinzufügen musst um den Ton konstant und gleichbleibend weiter zu singen. Man folgt einfach der natürlichen Bewegung des Zwerchfells.

Passives Ausatmen bis zu neutralen Stellung - danach aktives Ausatmen bis zum (erneut passiven) Einatmen. Alles schön flüssig und ohne Brüche im Klang.

Dritter Teil der Übung: Das Singen von Melodien und Melodiebögen.

Resultat war, dass ich wirklich lange Melodiebögen sehr sparsam singen konnte. Außerdem hab ich, glaube ich, noch nie so entspannt gesungen.

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