Digitalpiano erweiterbar ??

  • Ersteller HartmutS
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Hihi - das Phänomen kenne ich... Ich erwische mich zwischendurch immer wieder, wie ich nach einem neuen Stage-Piano Ausschau halte (oder irgendwelcher MIDI-/Computer-Hardware und Software) und muss mir dann sagen - "Hey, Du hast schon ein gutes Homepiano da stehen, vielleicht lernst Du erstmal vernünftig spielen - wie wär's?"

Das Phänomen kenn ich auch :D. Hab gerade mal mein ES6 fast ein halbes Jahr und schau was ich da Softwaremäßig machen kann z.B. dies hier incl. eines Mac Book Pro oder nach Bücher wie Beginning Rock Piano oder Praxis Klavierbegleitung Dabei bin ja noch erst nach den Weihnachtsferien mit Klavierspielen angefangen (davor über ein Jahr Keyboardunterricht).
 
im nächsten leben nehm ich auch ein es6... (jetzt wo ich mich mit vsti beschäftig, ist ein home-dp etwas doof....)

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bei dem was du suchst, ist mir im ersten augenblick ein open labs gerät eingefallen. vielleicht hilft dir das weiter?
 
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bei dem was du suchst, ist mir im ersten augenblick ein open labs gerät eingefallen. vielleicht hilft dir das weiter?
Servus nach München! Nein, diese Open Labs haben alle eine kurze Klaviatur.
Übrigens, zumal Du aus München bist, darf ich *hüstel* Dich flüsternd darauf hinweisen, *räusper*, daß man den bedeutendsten Bayerischen Komponisten Richard Strauss nicht mit ß schreibt? :)

So, ich bin langsam zu einer vagen Entscheidung gekommen.
Und zwar habe ich den Gedanken verworfen, Geld für eine zeitweilige Notlösung auszugeben. Darauf hätte ich keinen Bock. Und zwar kostet die Notlösung ja auch Geld und dann muß ich auf einem mittelmäßigen DP mit schlechter Klaviatur lernen und üben. Das Geld, das ich für den Schrott ausgeben würde, würde mir dann an der Finanzierung der guten Lösung fehlen.
Stattdessen werde ich modular anfangen und jeden Euro nur in das Beste investieren. Ich kaufe mir zuerst nur ein Masterkeyboard als nackte Klaviatur, und zwar gleich das beste vom besten, wahrscheinlich das Fatar Numa Nero (Holztasten und mords schwer). Und solange noch kein Geld für den nächsten Schritt da ist, spiele ich auf dieser Klaviatur über den PC.

Und wie ich mein persönliches DP dann bauen könnte, diese Gedanken sind auch schon ziemlich konkret. Wichtig ist mir die Transportabilität. Deshalb habe ich den Gedanken an ein leeres Klavier- oder gar Flügelgehäuse aufgegeben. (Mitunter kriegt man in Ebay tatsächlich ein technisch kaputtes Klavier zu einem Euro oder sogar einen Flügel oder Stutzflügel für ein Trinkgeld, falls der irreparabel beschädigt ist, Gußrahmen gerissen, Wirbel ausgerissen usw). Zusätzlich zum hohen Gewicht so eines Gehäuses kommt, daß bei einem kauptten Instrument das Gehäuse meist auch schon nicht mehr schön aussieht.
Also kommt nur der NEUBAU eines Gehäuses infrage. Dem kommt entgegen, daß ja gerade ein Flügelgehäuse vom Prinzip her sehr einfach gebaut ist. Es besteht aus dem senkrechten geschwungenen Rahmen, der am Ende zu einer Konsole ausläuft, einem Boden darunter und einem scharnierten Deckel darauf. Und da sehe ich drei Herstellungsweisen:
- aus Holz. Da müßte ein Tischler den Rahmen aus einer langen Platte thermoformen und den Boden und den Deckel dazu bauen. Beizen und lackieren könnte man es vielleicht noch selber.
- aus Kunststoff. Schwarzes Acrylglas ist nicht sooo teuer, selbst in Materialstärken über 10mm sind ein paar Quadratmeter noch bezahlbar. Das müßte man direkt in einer Kunststofffabrik kaufen, weil man es da auch ausschneiden und formen lassen muß.
- aus Kohlefaser. Dieses Gewebe ist zwar sehr teuer aber vielleicht die Grundschichten auch aus Glasfaser machen und dann nur die letzte Dekoschicht aus Carbon. Hierfür würde man sogar ohne die Hilfe einer Firma auskommen. Schwierig wäre dann nur, einen Selbstbau aus Harz-Verbundmaterial milimetergenau zu bauen, damit z.B. der Deckel dann gleichmäßig aufsitzt. In einer Kunststofffabrik z.B. werden einem die Teile computergesteuert geschnitten und thermogeformt, das passt auf den Zehntel Milimeter.
Das schöne ist auch, daß man frei in der Form des Gehäuses ist. Es muß nicht unbedingt streng die Form eines Flügels haben, es kann auch rechteckig sein oder eine abgerundete Trapezform haben oder ein Halboval oder sogar rund oder was auch immer.
Statt Maus und Tastatur wird ein kleiner, unauffälliger Touchscreen als Notenpult kaschiert. Evt. kommt man sogar ganz ohne Monitor aus, falls das Masterkeyboard das einmal hochgefahrene Programm komplett steuern kann. Ich habe jedenfalls in einem Video gesehen, wie von einem blanken Masterkeyboard aus ein Stagepiano gesteuert wird.

Ins Gehäuse kommen dann das Mainboard, die Festplatte, die Audioelektronik und die Lautsprecher.
Für letzteres hatte ich sogar kurz den irren Gedanken, große Elektrostaten zu nehmen, sogar zwei, einen oben am Gehäuse und den zweiten als Boden. Weil ich dachte, das würde das ganze leichter machen als mit schweren Boxen. Jedenfalls wäre das dann wohl der Rekord für das bestklingenste DP der Welt geworden. Die Panele selbst sind tatsächlich leicht, sind ja nur Lochbleche mit einer Folie. Aber die Ansteuerelektronik für Elektrostaten macht sie doch mords schwer und sie benötigen gewaltige und schwere Verstärker. Außerdem sind sie sündhaft teuer.
Also doch herkömmliche Lautsprecher. Und zwar: weinge Zentimeter unter dem oberen Ende des Gehäuses ist die Deckplatte eingepasst (mit möglichst edlem Finish). Darin sind Mittel- und Hochtöner eingepasst, die nach oben strahlen und am aufgeklappten Deckel nach vorn reflektiert werden. Bass möchte ich nicht nach oben abstrahlen, damit der nicht den aufgeklappten Deckel zum Zittern bringt. Stattdessen wird ein Subwoofer an der Unterseite der Deckplatte verschraubt und strahlt zum Boden. Unter der Deckplatte befindet sich dann auch alles andere. Der Flügelkörper soll zur Not allein transportierbar sein. Dafür müssen die schwersten Teile herausnehmbar gemacht werden. Allein eine Fatar Numa Nero als Klaviatur wiegt schon 25 Kilo, ein guter Subwoofer kann auch noch mal 35 Kilo haben. Diese beiden Teile müssten sich dann also mit wenigen Handgriffen ausklinken und später wieder einrasten lassen und werden separat transportiert. Ohne Klaviatur und Subwoofer kann der Korpus ohne Füße dann nur noch 30 bis 50 Kilo haben. Und wenn der sich in einer speziell dafür angefertigten Transporttasche befindet, kann man den locker allein tragen, wenn man zu beiden Seiten greift und mit dem Bauch dagegen stemmt. Die Breite wird durch die Klaviatur vorgegeben und liegt bei etwa 1,30 Meter und die Länge kann man ja versuchen, kürzer zu bauen.

Die größten Kosten dafür lägen bei der Herstellung des Gehäuses, wobei Tischlerei wohl das teuerste wäre, Acrylglas in Fabrik kaufen und dort schneiden und biegen lassen, das zweitteuerste und Selbstbau aus Harz-Kohlefaser-Glasfaser wohl noch das billigste aber auch schwierigste. In diesem Fall hätte man das leichteste Gehäuse. Das im Fall von Kohlefaser schon bei weingen Millimetern Dicke äußerst hart und stabil ist, es sei denn, man will aus optischen Gründen eine größere Dicke.
Wenn man allerhöchsten Wert auf die Klaviatur legt, ist die dann das zeitteuerste und liegt bei etwas über 1.000 Euro.
Mainboard, 4-Kern-CPU und Festplatte liegen zusammen unter 500 Euro.
Ein Tochscreen, falls man den wirklich braucht, liegt bei 200 bis 300 Euro.
Mittel- und Hochtöner in der High-End-Klasse kann man mitunter günstig bekommen (Bändchenmittel- und Hochtöner z.B.,
Frequenzweichen und Subwoofer können auch nochmal bei 300 Euro liegen.
Transporttaschen für Flügel und schwere Komponenten könnte man sich selbst maßschneidern.

Das Ergebis wäre ein wunderschöner individueller Digitalflügel mit dem vielleicht schönsten Klang überhaupt, den man mit virtuellen Instrumenten beliebig erweitern kann, der nie veraltet sein wird und den man zur Not sogar alleine über Treppen transportieren kann.

Und wenn man den Wahnsinn vollends auf die Spitze treiben will, könnte man sich dann auch noch einen Pedalsatz für Sakralorgel besorgen, sich die nötigen Samples kaufen und dann auf einer virtuellen Silbermann spielen. So ein "Open DP" ist einfach ne feine Sache.
 
Frag doch mal bei einem Klavierbauer nach, was dir das kosten würde und was machbar ist.
 
Mittel- und Hochtöner in der High-End-Klasse kann man mitunter günstig bekommen (Bändchenmittel- und Hochtöner z.B.,
Frequenzweichen und Subwoofer können auch nochmal bei 300 Euro liegen. (...)
Das Ergebis wäre ein wunderschöner individueller Digitalflügel mit dem vielleicht schönsten Klang überhaupt, den man mit virtuellen Instrumenten beliebig erweitern kann, der nie veraltet sein wird (...)

Ich will ja Deinen Tatendrang nicht bremsen, aber nur mal so zum Nachdenken:

du meinst also tatsächlich, daß die Arbeit von Digitalpiano-Herstellern bzw. Herstellern guter Boxen lediglich darin besteht, irgendwelches Zeug zusammenzukaufen und in ein Gehäuse zu schrauben?
Woher willst nimmst Du die Gewissheit, daß die Bastellösung tatsächlich "den schönsten Klang überhaupt" haben wird?
 
Ich will ja Deinen Tatendrang nicht bremsen, aber nur mal so zum Nachdenken:

du meinst also tatsächlich, daß die Arbeit von Digitalpiano-Herstellern bzw. Herstellern guter Boxen lediglich darin besteht, irgendwelches Zeug zusammenzukaufen und in ein Gehäuse zu schrauben?
Ja ... was sollen sie denn sonst machen? Kaffee trinken? Wer Digitalpianos baut, kauft irgendwelche Teile zusammen und schraubt sie in ein Gehäuse ein! Kaffeepausen gehören natürlich auch dazu. Hab ich sonst noch was vergessen?

Woher willst nimmst Du die Gewissheit, daß die Bastellösung tatsächlich "den schönsten Klang überhaupt" haben wird?
Hat hier irgendjemand von Gewissheit gesprochen? Wieso mußt Du immer alles madig machen? Auf Deine Frage, WARUM ich darauf komme, daß das das schönste DP werden könnte, antworte ich ganz einfach, WARUM NICHT??
Womit Dein Einwand eigentlich schon beantwortet wäre.
Oder wenn bei Yamaha oder sonstwo das billigste DP in Flügel-Design bei 3.500 Euro anfängt, meinst Du ernsthaft, die bauen da edelste Teile im Gesamtwert von 3.300 Euro ein und freuen sich über 100 Euro Handelsspanne und 100 Euro Gewinn? Wenn ich als Privatmann diese 3.500 Euro in ein Selbstbauprojekt stecke, dann kann das NATÜRLICH ein viel besseres als denen ihres werden! Oder meinst Du, die bauen in eine 3,500-Gurke High-End von Dynaudio oder Bowers & Wilkins ein? Ich kann das für den Preis! Die könnens nicht! Sei mir nicht böse, aber ich verstehe irgendwie den tieferen Sinn Deiner Miesmacherei nicht. Den gibt es wahrscheinlich auch gar nicht. Falls doch, vielleicht kannst Du ihn ohne Preisaufschlag noch nachliefern?

Frag doch mal bei einem Klavierbauer nach, was dir das kosten würde und was machbar ist.
Was machbar ist, darauf wäre ich auch gespannt. Aber da es ja nur um das Gehäuse geht ... der Klavierbauer wird vielleicht auch nicht eine eigene komplette Schreinerei mit lauter CNC-Maschinen betreiben, es gibt Arbeitsgänge, die können nur dort gemacht werden. Eine Überlegung wert könnte allerdings sein, ob man beim Klavierbauer ein neues oder generalüberholtes Flügelgehäuse bekäme und für welchen Preis. Wie aber schon gesagt, ein echtes Flügelgehäuse ist immernoch sauschwer.
Nachgefragt habe ich allerdings schon beim Geschäftsführer einer kleinen Manufaktur, die eigene Elektrostaten herstellen und Geräte aller möglichen Hersteller reparieren. Ich wollte von dem Mann eigentlich nur wissen, ob man einen Elektrostaten bedenkenlos auch im Liegen betreiben kann. Ich mußte ihm dann sagen, was mir vorschwebt und er war total begeistert. Ich schätze, der Mann würde sogar preislich alle Hühneraugen zudrücken, wenn so ein geiles Projekt dann gewissermaßen anteilsweise auch sein "Kind" ist. Eine kleine Sensation wäre das tatsächlich, ein Digitalflügel mit elektrostatischen Schallwandlern. Wahnsinn oder? :) Aber man muß einfach ein bischen verrückt sein, sonst geht nichts auf der Baustelle, die wir das Leben nennen.
 
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Und wenn man den Wahnsinn vollends auf die Spitze treiben will, könnte man sich dann auch noch einen Pedalsatz für Sakralorgel besorgen, sich die nötigen Samples kaufen und dann auf einer virtuellen Silbermann spielen. So ein "Open DP" ist einfach ne feine Sache.
Hallo Harald,
auf eine Sache möchte ich noch hinweisen: Du spielst (noch) nicht, sondern willst erst damit anfangen. Deshalb möchte ich Die eine Erfahrung mitteilen, die ich im Laufe der Zeit gemacht habe:
Bei allem (theoretisch möglichen) Perfektionismus in der Klangerzeugung ist es aus einem einfachen Grund nicht möglich, die "eierlegende Wollmilchsau" zu bauen: Die Schnittstelle zwischen Mensch und Tasteninstrument ist die Tastatur. Und eine Orgeltastatur spielt sich gaaaanz anders als eine Klaviertastatur! Eine Cembalotastatur auch! Es ist also extrem besch...eiden, auf einer Flügeltastatur Orgel oder Cembalo zu spielen (und sei sie auch von Bösendorfer oder Steinway). Für ein "perfektes" Cembalo braucht man einfach auch eine Cembalotastatur. Der "Sound" allein reicht nicht.

Ein Orgelpedal paßt außerdem überhaupt nicht unter einen Flügel (nicht unbedingt der Breite wegen, sondern man muß aufgrund der Pedal-Bauhöhe und Spielbarkeit an einer Orgel sehr viel höher sitzen als an einem Klavier und Du bekämst die Beine nicht unter die Tasten.

Was ich damit sagen will (Achtung: es geht hier um das "ideale" Instrument):
  • Wenn Du Flügel spielen willst, spiele Flügel
  • Wenn Du Cembalo spielen willst, spiele Cembalo
  • Wenn Du Orgel spielen willst, spiele Orgel

Bei der von Dir angestrebten Perfektion wirst Du mit Einzellösungen besser (und billiger?) fahren.

Ein Bösendorfer hat übrigens auch "nur" einen einzigen Flügelsound. ;)

Und bevor Du anfängst zu bauen: toeti hat recht, es ist sinnvoller, zuerst mal spielen zu lernen! Schon alleine deshalb, weil ein solches anspruchsvolles Bauprojekt sich sehr in die Länge ziehen kann und weil man beim Spielen früher oder später eigene Vorlieben entwickelt. Wenn man dann tausende von Euros und viele Monate/Jahre in ein Selbstbau-Instrument gesteckt hat, bei dem man im Nachhinein einiges anders machen würde, ärgert man sich schwarz.

Viele Grüße
Torsten

PS (Off-Topic): Ich habe mal vor Jahren das (leider vorher ungeprobte) Experiment gemacht, in einem Duo mit Sopransaxophon Klavier mit Orgelbaß zu spielen. Hierzu stellte ich mein Hammond-Vollpedal unter meinen Kurzweil K2500 (Synthesizer). Das war ... "spannend" ... und es gab da, äh, eine kurze "Eingewöhnungsphase", weil doch Klavier und Orgel komplett anders gespielt werden. War gar nicht so einfach, das unter einen Hut zu bringen.
 
Hey Hartmut,

die Einwände hier sind alle nicht böse gemeint, es gibt also keinen Grund, sich so hitzig zu verteidigen :). Ich finde die Idee an sich ja auch super. Aber Du bist natürlich nicht der Erste, der an sowas denkt. Ich erinnere mich, entweder hier oder bei PW sogar schon mal ein Bild eines solchen Eigenbaus gesehen zu haben (nicht in Flügelform, aber in so eine Art Hardcase reingebaut).

Du machst sicher nichts falsch, erstmal mit einem Masterkeyboard + PC etwas zu experimentieren. Denn schon alleine diese Kombination ist ggf. eine haarige Angelegenheit in der Abstimmung. Meine eigenen Versuche haben mich immer wieder zum eingebauten Klang meines Pianos zurückkehren lassen, da die Softwareinstrumente zwar schön klangen, aber mit meinem Setup trotz aller Optimierung (auf einem Quadcore-Rechner unter XP) einfach nicht gut spielbar waren (Latenzen, Aussetzer, fehlende Dynamik etc).

Ich glaube der größte Augenbrauenzieher für die alten Hasen hier ist nicht die Ambition, ein softwaregestütztes Custom-Piano zu bauen, sondern eher die Tatsache, dass Du es bauen willst, um darauf Klavierspielen zu lernen. Ich glaube diese beiden (für sich jeweils zeitintensiven und vereinnahmenden) Projekte sollte man trennen.

Vielleicht ist es für das eine Ziel (Klavierspielen) gar nicht so schlecht, etwas Geld für einen Kompromiß auszugeben. So schlecht sind die Mittelklasse-DPs nicht - außerdem gibt es auch über die Fatar Tastaturen durchaus geteilte Meinungen. Und die Kosten für ein Digitalpiano relativieren sich etwas, wenn man z.B. mal die Kosten für den Klavierlehrer in den ersten zwei Jahren dagegen hält (da kommt auch einiges zusammen). Den sollte man schon in Anspruch nehmen, wenn man es mit dem Spielen ernst meint.
 
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Eigentlich haben einige schon meine Meinung gesagt.

Auch die Digitalpianobauer machen sich Gedanken. Es gibt doch von Kawai diesen schönen teuren Digital Stutzflügel? Der soll doch ordentlich sein?

Du sagst die beste Tastatur? Ist das wirklich die Numa? Andere sagen Kawai MP9000 und doe folgenden Modelle.
Ich finde meine Yamaha P80 immer noch ganz weit vorne.

Lautsprecher: Ich denke nicht, dass die Weichen davor von der Stange kommen. Das musst du alles selbst abstimmen.

Ich glaube nicht, dass dich einer von dem Projekt abbringen will, aber man sollte vorher alles bedenken.
Und mit Verlaub: hier waren schon so einige mit vielen Ideen.
 
Den Vorschlag, Spielen und Bauen als zwei verschiedene Projekte zu betreiben, finde ich sinnvoll. Ansonsten kann ich die Reichsbedenkenträger hier nicht so ganz verstehen: Auch ein Harold Rhodes hat sich mal hingesetzt und überlegt, wie man ein tolles transportables Musikinstrument bauen kann. Einige seiner Kumpels werden die Augen verdreht haben, aber er hat gezeigt, dass es möglich ist, so einen Traum zu verwirklichen.

In einem großen Gehäuse könnte man auch die Schnecke eines Hornlautsprechers unterbringen.
 
Sei mir nicht böse, aber ich verstehe irgendwie den tieferen Sinn Deiner Miesmacherei nicht. Den gibt es wahrscheinlich auch gar nicht. Falls doch, vielleicht kannst Du ihn ohne Preisaufschlag noch nachliefern?

Lieber Hartmut S, schade, daß Du gut gemeinte Ratschläge und Denkanstöße als Miesmacherei deutest. Es ist schwierig, darauf zu antworten, ohne belehrend daherzukommen.

Dennoch möchte ich darauf hinweisen, daß du noch davor stehst, überhaupt irgend welche Erfahrung mit den Komponenten, die du auf einer gedanklichen Ebene zusammenbastelst sowie mit dem Klavierspielen an sich zu sammeln.
Erfahrungen, die ich, (ohne auch nur annähernd Profi zu sein) schon gemacht habe, denn ich kann ein wenig Klavier spielen, und habe auch schon das eine oder andere Digitalpiano, SoftwareplugIn, Lautsprechersystem und auch echte Klavier im Einsatz gehabt.
Wenn Du nur Bestätigung und Begeisterung für Deine Pläne, aber keinen Gedankenaustausch oder Tipps aus der Praxis wünschst, verstehe ich irgendwie denn Sinn deines Threads nicht.

Um's kurz zu machen - die Message bzw. der Rat ist:

nicht immer alles auf technische Daten und Preis-Leistungs-Verhältnisse reduzieren. Du scheinst sehr technikaffin zu sein und glaubst offensichtlich fest daran, daß die beste Suppe dadurch zustande kommt, daß man die vermeintlich besten Zutaten in einen Topf kippt und kräftig umrührt.
Wenn ich oben etwas provokant gefragt habe, ob du glaubst, daß die Arbeit entsprechender Hersteller sich darauf beschränkt, Komponenten zusammenzuschrauben und teuer weiterzuverkaufen, dann habe ich genau das gemeint.
Ein Instrument oder auch eine Lautsprechbox bauen ist nicht das selbe, wie einen PC aus Standardkomponenten zusammenzustecken.
Man könnte hier weit ins Detail gehen, aber das führt wohl zu nichts. Nur so viel: Yamaha-Pianos oder Mackie-Studiomonitore haben ihren guten Ruf nicht daher, daß da jemand Teile einkauft und in ein Gehäuse lötet. Sondern daher, daß da viele Leute über viele Jahre Entwicklungsarbeit geleistet und Praxiserfahrung gesammelt haben.

Es ist unangemessen, das pauschal als "mittelmäßigen Schrott" zu bezeichnen und im selben Atemzug voller Überzeugung anzukündigen, es billiger und besser zu können. Das ist, wie wenn man die Fahreigenschaften von BMW, Audi und Mercedes kritisiert, obwohl man keinen Führerschein hat und die Fahrzeuge nur von Bildern kennt.


In diesem Sinne: ich will dich ja gar nicht von deinem Projekt abbringen oder es gar miesmachen. Nur zu - etwas erschaffen ist immer positiv und macht Spaß. Find' ich super. Ehrlich.
Bitte deute kritische Stimmen nicht als persönlichen Angriff, sondern als Input, um zu einem besseren Ergebnis zu kommen - wir alle schreiben hier nicht, weil wir nix besseres zu tun haben (na gut, meistens :D).

Um mein ganzes Blah auf zwei wirklich konstruktive Punkte runterzubrechen, die in den Emotionen sicherlich fast untergegangen sind:


> Vorsicht beim Thema Tastatur und Dynamik! Entscheidend ist nicht, die teuerste, schwerste oder sonstwie am meisten empfohlene Tastatur sein Eigen zu nennen. Sondern daß Tastatur und Klangerzeugung aufeinander abgestimmt sind und eine harmonische Einheit bilden, die dem Dynamikverhalten des Vorbilds entspricht. Ich kann mir nicht so recht vorstellen, wie man das als noch-nicht-Spieler lösen will.


> Thema Wiedergabesystem. Lautsprecher, auch gute, sind einfach überfordert, wenn es darum geht, die Schallausbreitung eines echten Flügels nachzustellen, der ja ein komplexes, dreidimensionales Gebilde aus Holz und Metall darstellt, das Schall in alle Richtungen abgibt. Lautsprecher stellen also grundsätzlich einen Kompromiß mit begrenzter Klangauthenzität dar.
Letztlich ist meine Erfahrung mit dem Thema, daß man am besten fährt, wenn man "seinen" Sound Frequenzgangmäßig kennt und in der Lage ist, mit sanftem Entzerrer-Einsatz die Problemzonen der "Krücke" Lautsprecherbox abzumildern. Gute Speaker und Klangerzeugung mal vorausgesetzt.
Also: wissen, wie es klingen soll und wissen, auf welchem technischen Weg man dieser Zielvorstellung nahekommt. Also eine Praxis-Sache.
Der Weg, ein eigenes Klaviergehäuse zu entwickeln und als Resonanzkörper zu verwenden ist ein sehr interessanter Ansatz, den z.B. Yamaha mit dem Avant Grand schon verwirklicht hat. Den Einwand, daß man hier nach dem Trial- und Error-Verfahren nicht zwangsläufig zum akustisch besten Ergebnis kommen muß, ist dennoch einen Gedanken wert.

Soweit, servus aus München,
Andi
 
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Servus nach München! Nein, diese Open Labs haben alle eine kurze Klaviatur.
Übrigens, zumal Du aus München bist, darf ich *hüstel* Dich flüsternd darauf hinweisen, *räusper*, daß man den bedeutendsten Bayerischen Komponisten Richard Strauss nicht mit ß schreibt? :)

verzeih mir den faupax...

die idee finde ich ja sehr genial, ich hoffe du hältst uns über deine Bastelei auf dem Laufenden!!!
ich kenn mich in dem thema leider zu wenig aus, um dir behilflich sein zu können, aber trotzdem viel Glück bei deinem Vorhaben.
 
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Und eine Orgeltastatur spielt sich gaaaanz anders als eine Klaviertastatur! Eine Cembalotastatur auch! Es ist also extrem besch...eiden, auf einer Flügeltastatur Orgel oder Cembalo zu spielen (und sei sie auch von Bösendorfer oder Steinway). Für ein "perfektes" Cembalo braucht man einfach auch eine Cembalotastatur. Der "Sound" allein reicht nicht.
Na endlich mal ein brauchbarer Einwand, der auch ein sachliches Argument mitliefert. Das Tastaturproblem istr mir schon klar. Aber die "eierlegenden Wollmilchsäue", die von Roland & Co verkauft werden, enthalten auch Cembalo- und Orgelsounds. Weil es zwar - richtig bemerkt - abwegig ist, diese beiden Instrumente auf einer Klaviertastatur zu spielen, aber eben nicht völlig unmöglich.
Ich habe auch keineswegs daran gedacht, es müsse die Möglichkeit her, große Orgelwerke zu spielen. Sondern eher nur an die Aussicht, daß man auch mal Johann Sebastian Bachs "Eine feste Burg ist unser Gott" spielen kann, und das mit besseren Orgelsamples als in der Stangenware. (Ich bin nicht religiös, spielen würd ichs aber trotzdem sehr gern).
Aber dieser Einwand würde mich erstrecht anspornen, statt die Flinte ins Korn zu werfen und es sein zu lassen. Und zwar müßte man die Konsole des Flügelgehäuses dann so klug konstruieren, daß man mit weingen Handgriffen die Pianoklaviatur aus der Einrastung heben und die Klaviatur wechseln kann. Pfeifenorgel würde für mich zwar die geringste Priorität hinter Klavier und Cembalo haben, aber im Extremfall würde einem sogar eine geniale Umbaulösung für ein Drei-Manual einfallen. Wegen solche möglichen Aussichten habe ich auch schon überlegt, die beiden vorderen Standbeine des Flügels möglichst weit nach vorn zu setzen. Das sähe zwar gewöhnungsbefürftig aus, aber schon überhaupt liegt bei einem Digitalflügel der Gewichtsschwerpunkt viel weiter vorn. Es sei denn, man würde weiter hinten im Gehäuse extra noch Gewichte einbauen, um die Statik und Stabilität eines echten Flügels nachzuahmen. Ich habe schon an verschiedenen Flügeln gesessen und selbst die kleinen Stutzflügel sind so schwer, daß sie beim Spielen ruhig bleiben wie ein Granitsockel. Ein Stagpiano samt Wäschetrockner kann einem vor den Augen verschwimmen und noch jedes Digitalpiano kann von herumtollenden Kindern umgeschmissen werden.
Es gibt einen Spezialanbieter von Orgelmanualen für die Software "Hauptwerk", bei dem man auch Cembalomanuale bestellen kann. Ähnlich wie der erwähnte Elektrostaten-Hersteller ist auch dies ein kleiner Meisterbetrieb, den man wunderbar in solche Planungen einbeziehen kann, man muß michts blind von der Stange kaufen und kann die Erfahrungen und Möglichkeiten des Orgelbaumeisters direkt nutzen.
Die Piano-Klaviatur mit nur wenigen Handgriffen zumindest gegen eine zweimanualige Cembalo-Tastatur austauschbar zu machen, wäre eine schöne Herausforderung für einen Tüftler. Natürlich gibt es auch Leute, die nie in Verlegenheit kommen, kein vernichtendes Argument mehr zu finden. Nun könnte immernoch einer sagen "Trotz Cembalotastatur - auf einem modernen Flügeldesgin wirst Du nie das Spielgefühl eines barocken Cembalos bekommen". Dem würde ich dann wohl nur noch antworten "Ja genau, aber um überhaupt Beethoven spielen zu dürfen, bin ich gerade dabei, mir das Instrument zu ersteigern, auf dem Beethoven von 1812 bis 1819 gespielt hat." :D
Sicher wäre ich bemüht, die Nachbildung eines Instruments so authentisch wie möglich zu machen. Aber mal ehrlich, auch zwischen verschiedenen echten Instrumenten wie auch historischen Cembali gibt es astronomische Unterschiede im Spielgefühl der Klaviatur. Im Klang sowieso. Zum Beispiel bei sehr guten Masterkeyboards wie dem Numa Nero könnte man sicher sagen, es spielt sich wie ein Blüthner, ein Bechstein spielt sich anders. Aber es wäre sicher Blödsinn zu sagen, es wäre "nicht gut genug".

Ein Orgelpedal paßt außerdem überhaupt nicht unter einen Flügel (nicht unbedingt der Breite wegen, sondern man muß aufgrund der Pedal-Bauhöhe und Spielbarkeit an einer Orgel sehr viel höher sitzen als an einem Klavier und Du bekämst die Beine nicht unter die Tasten.
Hm .... :rolleyes: ... :confused: ... :rolleyes: ... *über ne Lösung nachdenk* ... 'ne Idee könnte sein, ein zweiter Satz Beine für den Flügel. Oder auch gleich höhenverstellbare Beine. Lach jetzt bitte nicht, aber weil wir gerade bei den Beinen sind, ich hatte sogar schon gedacht, als Beine runde Kühlkörpersäulen aus schwarz eloxiertem oder schwarz lackiertem Aluminium zu nehmen, wodurch die Beine gleichzeitig die lüfterlosen Kühler für die CPU wären. ;)

Ein Bösendorfer hat übrigens auch "nur" einen einzigen Flügelsound. ;)
Richtig. Aber heute bietet Bösendorfer Samples seiner Flügel an oder erteilt Lizenzen, daß andere sie samplen dürfen. Und das würde er wohl gerade nicht tun, wenn er das als Banausentum gegenüber seinen edlen Instrumenten empfinden würde.
Und es hat schon seit der Renaissance Versuche gegeben, mit einem einzigen Instrument andere Instrumente nachzuahmen. Mit ihrer Imitation von Flöte oder Fagott ist die Kirchenorgel ja auch gewissermaßen ein "Orchestrion" oder ein "Synthesizer". Bach hat also gewissermaßen auch schon "auf einem Roland gespielt". :D
Das Cembalo besitzt einen "Lautenzug" zum Imitieren einer Laute. Und kein Bach, kein Händel und kein Scarlatti ist protestierend dahergekommen "Spinnt ihr! Die Laute ist ein Zupfinstrument, sowas spiele ich nicht auf einer Tastatur!", man kann über unsere Vorfahren sagen, was man will, aber übertrieben verklemmt und verbohrt wie viele Zeitgenossen von heute waren sie weiß Gott nicht. Mancher, der später ein großer Pianist wurde, hat sich als Teenager mit Kreide die Tasten auf eine alte Tischplatte gemalt. So würde ich heutige Nörgler mit Vorsicht genießen, die sagen "dieses Keyboard ist zum Lernen ungeeignet", obwohl ich selber schon gesagt hatte, ich will mir gleich eine der besten Klaviaturen kaufen, für deren Preis ich ansonsten zwei komplette billige DPs bekommen könnte.
Ein bischen geklimpert habe ich schon immer und kenne das Spielgefühl eines echten Klaviers. Ich habe auch keine Angst, viel Geld in eine geplante musikalische Entwickuing zu stecken, deren Ausgang ungewiss ist. Ungewiss ist in der Tat, ob ich jemals Liszt und Rachmaninow spielen könnte. Präludien von Bach sind oft so einfach, daß auch ich sie schon hinbekommen habe. Viele Komponisten waren auch mittelmäßige Pianisten, aber immerhin so gut, daß sie ihre eigenen Klavierwerke aufführen konnten. Ich habe 10 Finger. Ich habe keine Bange.

War gar nicht so einfach, das unter einen Hut zu bringen.
Größeren Hut kaufen! :)

Passt schon, Thorben. ;)

Du machst sicher nichts falsch, erstmal mit einem Masterkeyboard + PC etwas zu experimentieren. Denn schon alleine diese Kombination ist ggf. eine haarige Angelegenheit in der Abstimmung. Meine eigenen Versuche haben mich immer wieder zum eingebauten Klang meines Pianos zurückkehren lassen, da die Softwareinstrumente zwar schön klangen, aber mit meinem Setup trotz aller Optimierung (auf einem Quadcore-Rechner unter XP) einfach nicht gut spielbar waren (Latenzen, Aussetzer, fehlende Dynamik etc).
Warnungen vor zu schwachen Rechnern haben mich in der Tat schon aufgeschreckt. Ich hätte zwar niemals vor, mit Layern zu spielen, aber manche Piano-Samples sind echt mit 16 Velocity-Stufen aufgenommen, machen die Festplatte randvoll und bringen den Rechner zum Schnaufen. Performance wird aber naturgemäß immer billiger. Der Quad-I7-930 z.B. (4 x 2,8 GHz) ist mittlerweile zu 250 Euro zu haben. Der 4-Kerner in meinem Rechner (Q 6600, 4 x 2,4 GHz) ist vermutlich auf etwa 130 Euro gesunken, der stärkere Q 8300 kostet bei Conrad jedenfalls 150,--.
Bei den Preisen wäre zu überlegen, einen Cluster aus 2 Stück zu bauen. So hätte man 8 Kerne je 2,5 GHZ, ohne übertakten zu müssen. Wenn Windows das optimal managen kann und die VST-Software klug genug programmiert ist, die Performance sich wirklich nutzbar zu machen.
Die Zahl der Dynamikabstufungen wird, glaube ich, vom Masterkeyboard bestimmt und die Größe der Polyphonie vom Midi-Modul bzw. der Software, richtig?

Und die Kosten für ein Digitalpiano relativieren sich etwas, wenn man z.B. mal die Kosten für den Klavierlehrer in den ersten zwei Jahren dagegen hält (da kommt auch einiges zusammen). Den sollte man schon in Anspruch nehmen, wenn man es mit dem Spielen ernst meint.
Das ist in der Tat eines der schwierigsten Probleme, die ich sehe. Kann man als Normalverdiener heute überhaupt noch sinnvoll Klavierunterricht nehmen? Wenn schon ein Student so kräftig zulangt und unter einer "Stunde" 30 Minuten versteht? In 30 Minuten kann man seinen Mantel hinhängen, sich ans Klavier setzen und die Frage "Wollen Sie was trinken?" mit Nein beantworten, damit sind schonmal 10 Minuten vorbei.
Solche Verhältnisse könnten einem tatsächlich den Mut nehmen. :(
Es gab Pianisten, die Autodidakten waren, oder dies zumindest lange Zeit waren, bevor sie dann Schüler prominenter Lehrer wurden. Die hatten gegenüber heute noch den Nachteil, daß es noch keine Videoanleitungen und keine Midi-Lernsoftware gab. Für Normalverdiener wäre es vielleicht auch ein guter Wink des Schicksals, wenn man die Möglichkeit hat, einen Musikstudenten kostenlos bei sich wohnen zu lassen.

Du sagst die beste Tastatur? Ist das wirklich die Numa? Andere sagen Kawai MP9000 und doe folgenden Modelle.
Ich finde meine Yamaha P80 immer noch ganz weit vorne.
Wo soll ich gesagt haben, daß die Numa die beste Tastatur wäre? Die habe ich lediglich als Beispiel für eine der besten genannt. Weder habe ich die Marktübersicht der Tastatur-Freaks, noch habe ich eine davon im Geschäft probegespielt, das steht alles noch bevor. Außerdem können Diskussionen über das beste Keyboard obsolet werden, wenn, wie ich weiter oben erwähnte, schon echte Klaviere verschiedener Hersteller sehr verschieden zu spielen sind. Da können die Unterschiede weitaus größer sein, als im Keyboard-Markt. Und es gibt wohl keinen großen Pianisten, der sagen würde, auf einem Bechstein oder Steinway spiele ich nicht, weil ich Blüthner-Spieler bin.

Reichsbedenkenträger
Danke! Darf ich das lizenzfrei benutzen? :D Dafür mache ich Dich dann auch zum stellv. Reichssekretär im Reichsklavierbaureferat. :D
Ich liebe solche Wortspiele! Spätenstens, seit ein paar Witzbolde der Claudia Roth ihr neues Amt zugewiesen haben: Bundesbetroffenheitsbeauftragte. :D

schade, daß Du gut gemeinte Ratschläge und Denkanstöße als Miesmacherei deutest.
Hm?? Ratschläge?? Denkanstöße?? Ähm ..... ich habe Dein Post wirklich noch 3 mal durchgelesen, ich habe derartiges wirklich nicht gfunden. Und Du darfst mir wirklich nicht verübeln, daß ich es ignoriere, wenn jemand im Vorbeigehen den Daumen runter macht, ohne einen Ton zu sagen. Sowas kann auch leicht als protzig empfunden werden und ich kenne Dich noch nicht, um Dich für würdig genug befinden zu können, daß ich Dir die nicht gesagten Argumente aus der Nase ziehe. Erst jetzt hast Du halbwegs brauchbare Aussagen nachgereicht.
Soweit, servus aus München,
Andi

Als ob ichs geahnt habe! In Minge leben bekanntlich die größten Grantler. :D Und wenn wir ihnen das vorhalten, bezeichnen sie uns Oberpfälzer auch schon mal als Nicht-Bayern ...

Andi, ich will Dir mal noch ne schöne Geschichte erzählen. In England lebt ein Tüftler, der hat eine wirklich - gelinde gesagt - ungewöhnliche Leidenschaft: Heliumballons.
Und eines Tages baute er sich einen Kasten mit einer Digitalkamera, einem Fallschirm und einem Bergungs-Signalgeber. Nachdem das erfolgreich geklappt hat, ludt er Tage später die ersten Fotos und sogar Videos ins Internet, die die Erde aus der Stratosphäre in Höhen bis über 30 Kilometer zeigen. Man sieht das dunkelblaue Band der Troposphäre am Horizont des Erdenrunds und obendrüber nur noch Rabenschwärze. Nachdem die Fotos und Videos schon die ersten Millionen Klicks hatten, klingelte sein Telefon. Am Apparat war ein Mitarbeiter der NASA (!), der ihn völlig entgeistert fragte "Wie haben Sie das gemacht???". Nochmal langsam: ein NASA-Mitarbeiter ruft bei ihm an und ist sprachlos. Wenn die NASA derartige Fotos macht, kostet das Millionen. In der Ausrüstung des Englischen Daniel Düsentriebs steckten gerade mal 2000 - 3000 Englische Pfund.
Ganz sicher ist auch dieser Mann offen für wirklich brauchbare Kritik und sachliche Argumente. Solche Tausendsassas sind am Ende aber auch deshalb am Ziel ihrer Träume, weil sie bloße Miesmacher, Abwinker und Spaßverderber nie an sich herangelassen haben. Sonst würde es diese Fotos und Videos heute garantiert nicht geben. Wenn gewünscht, in einer Minute habe ich seinen Namen und seine Webseite wieder ergoogelt.

Pfiad di aus Regensburg
 
Warnungen vor zu schwachen Rechnern haben mich in der Tat schon aufgeschreckt. [...] Wenn Windows das optimal managen kann und die VST-Software klug genug programmiert ist, die Performance sich wirklich nutzbar zu machen.
Genau das ist der Knackpunkt. Acht Kerne nützen Dir wenig, wenn sowohl Betriebssystem als auch Software das nicht nutzen können. Und genau das ist meine Erfahrung (daher habe ich meinen Quadcore erwähnt). Die Hardware (zu schwacher Rechner) ist i.d.R. nicht das Problem und die fehlende Optimierung bei Software, OS und Treibern ist einfach nicht mit mehr Hardware wett zu machen.

Die Zahl der Dynamikabstufungen wird, glaube ich, vom Masterkeyboard bestimmt und die Größe der Polyphonie vom Midi-Modul bzw. der Software, richtig?

Ein vernünftiges Masterkeyboard digitalisiert Dir die Anschlagsdynamik in genau den 127 Stufen, die das MIDI-Protokoll vorsieht. Was die Software daraus macht, ist eine andere Geschichte. Die großen Sample-Tanker liefern Dir eine entsprechende Anzahl von Dynamik-Stufen als Samples (z.B. 10 bei Ivory), der Rest ist softwareseitige Lautstärke- und EQ-Anpassung. Modellierte Instrumente wie Pianoteq haben natürlich prinzipgemäß keine solchen Velocity-Stufen. Die Anpassung der Tastaturdynamik zum ausgegebenen Sound ist eine recht schwierige Geschichte, da hier jedes Softwareinstrument anders reagiert.

Bei Softwareinstrumenten lässt sich die Polyphonie i.d.R. einstellen, um einen passenden Kompromiß zwischen Qualität und Performance zu finden.

Mein Hinweis bzgl. des "vorsichtigen" Ausprobierens mit einem Masterkeyboard entspringt in erster Linie meiner persönlichen Erfahrung bzgl. des Klangs und der Spielbarkeit von Softwareinstrumenten. Was sich auf dem Papier als extrem überlegen im Vergleich zu eingebauten Digitalpianosamples liest, hat sich bei mir bisher als massive Enttäuschung herausgestellt.
 
Genau das ist der Knackpunkt. Acht Kerne nützen Dir wenig, wenn sowohl Betriebssystem als auch Software das nicht nutzen können. Und genau das ist meine Erfahrung (daher habe ich meinen Quadcore erwähnt). Die Hardware (zu schwacher Rechner) ist i.d.R. nicht das Problem und die fehlende Optimierung bei Software, OS und Treibern ist einfach nicht mit mehr Hardware wett zu machen.
Ich denke, die Auswahl der Software läuft ja am Ende sowieso immer auf den Kontakt 4 hinaus. Die User sagen einhellig, es gibt derzeit nichts besseres am Markt. Kontakt ist überall Standard, auch im Gewerbe. Und soweit ich gelesen habe, ist Kontakt dezidiert auf Windows 7, auf 64 Bit Speicheradressierung und auf Multicore optimiert. Also reduziert sich das Problem dann nur noch auf die Frage, ob das ausgewählte Masterkeyboard mit dem Kontakt harmoniert. Und auch darüber wird es Erfahrungsberichte von Usern geben. Die Hersteller von Masterkeyboards werden auch sicher mit Kontakt 4 und Steinberg Halion als Referenzen das Gerät entwickeln.

Ein vernünftiges Masterkeyboard digitalisiert Dir die Anschlagsdynamik in genau den 127 Stufen, die das MIDI-Protokoll vorsieht. Was die Software daraus macht, ist eine andere Geschichte. Die großen Sample-Tanker liefern Dir eine entsprechende Anzahl von Dynamik-Stufen als Samples (z.B. 10 bei Ivory), der Rest ist softwareseitige Lautstärke- und EQ-Anpassung. Modellierte Instrumente wie Pianoteq haben natürlich prinzipgemäß keine solchen Velocity-Stufen. Die Anpassung der Tastaturdynamik zum ausgegebenen Sound ist eine recht schwierige Geschichte, da hier jedes Softwareinstrument anders reagiert.

Bei Softwareinstrumenten lässt sich die Polyphonie i.d.R. einstellen, um einen passenden Kompromiß zwischen Qualität und Performance zu finden.
Das heißt, 127 Velocity-Stufen kann ich von einem Keyboard der 1000-Euro-Klasse faktisch immer erwarten?
Ja, Klaviersamples sind mitunter von Produkt zu Produkt in der Velocity sehr unterschiedlich aufgelöst. Bei feiner Abstufung geht das dann sehr in die Performance. Aber ich glaube, es gäbe hier und da Möglichkeiten, CPU- und HDD-Last anderswo einzusparen, nämlich in der Samplingrate. Ich glaube, in manchen Sets hat man die Samples mehrfach, z.B. einmal in 48 KHz, in 96 KHz, bzw. in 16 Bit, 24 Bit usw., vielleicht könnte man sie, wenn sie nur in Hochbit vorliegen, downsamplen?

Diese lastfreundlichen Modelling-Geschichten, wie Pianoteq sind aber, glaube ich, völlig inkompatibel zu VST-Playern? Das heißt, Hin- und Herwechseln geht dann nur, indem man den VST-Player schließt und dann z.B. Pianoteq öffnet, also kompletter Softwarewechsel. Manche dieser Modelling-Sachen klingen ja gar nicht mal schlecht, wie z.B. Roland V-Piano. Ich habe heute auch mal Demos von Aeolus angehört, eine komplette Sakralorgel (für Linux), klingt auch sehr gut.

Man würde oder könnte also neben z.B. Kontakt 4 noch Modelling-Engines auf dem Rechner haben, von Kleinanbietern, wo es in den Sternen steht, ob das Masterkeyboard damit zurecht kommt. Notfalls könnte man aber erstmal Demos davon installieren und ausprobieren.
Im Wesentlichen müßte die Softwarefrage damit geklärt sein. Im Fall des Kontakt 4, das läuft komplett Standalone, ja? Also ich brauche da keine weiteren VST-Host dafür?
 
Diese lastfreundlichen Modelling-Geschichten, wie Pianoteq sind aber, glaube ich, völlig inkompatibel zu VST-Playern?
Nein, zumindest Pianoteq läuft auch als VST (bzw. auch als AU oder RTAS) Plugin.

Davon dass Kontakt "überall Standard" sei, bin ich nicht wirklich überzeugt. Sinnvollerweise würdest Du es wahrscheinlich als VST in einem Host laufen lassen, damit Du neben den NI-kompatiblen auch andere VSTi-Instrumente einsetzen kannst.

Im Idealfall hättest Du einen VST-Host, für den Du für jedes Instrument ein eigenes Preset (inkl. Velocity-Kurve und eventuellen Effekten) speichern kannst, so dass Du zwischen den Instrumenten hin- und herschaltest, indem Du dass Preset wechselst. Aus Mangel an Erfahrung weiß ich allerdings nicht, welche Host-Software sowas leistet.
 
Sinnvollerweise würdest Du es wahrscheinlich als VST in einem Host laufen lassen
Also jetzt blick ich gar nicht mehr durch. "Stand alone" heißt für mich, es läuft alleine auf einem Betriebssystem oder es ist selbst ein Betriebssystem. Brauch ich nun für Kontakt 4 noch irgend einen VST-Host oder ist das selbst einer? Und wenn ich einen VST-Host noch brauche, welches Programm kommt da infrage?

Tastaturmäßig würde ich dann wohl bei Fatar Numa Nero landen. Wenn man etwas noch besseres will, muß man wohl das Kawai MP8 nehmen, das kostet gleich 2.000 und ist ein komplettes Stagepiano. Schade, daß es das MP 8 nicht als nacktes Masterkeyboard gibt. Jedenfalls schwärmen alle davion, die es gespielt haben.
Fatar in Italien soll angeblich Kurzarbeit machen, wer weiß, ob der Betrieb die Krise überlebt, nicht, daß man die Keyboards dann nicht mehr bekommt.
 
Also jetzt blick ich gar nicht mehr durch. "Stand alone" heißt für mich, es läuft alleine auf einem Betriebssystem oder es ist selbst ein Betriebssystem. Brauch ich nun für Kontakt 4 noch irgend einen VST-Host oder ist das selbst einer?
Fast alle virtuellen Instrumente laufen sowohl standalone als auch als VSTi/AU/RTAS, oder zumindest als eine Untermenge dieser vier. Kontakt 4 kommt in allen Varianten (sagt zumindest die NI-Website: "Stand-alone, VST®, Audio Units™, RTAS® (Pro Tools® 7 or higher)"). Du kannst dir also aussuchen, wie du Kontakt betreiben möchtest. Wenn du tatsächlich nur Kontakt fährst, würde sich vermutlich standalone anbieten, aber in allen anderen Fällen lieber die passende Plugin-Variante.

Fatar in Italien soll angeblich Kurzarbeit machen, wer weiß, ob der Betrieb die Krise überlebt, nicht, daß man die Keyboards dann nicht mehr bekommt.
Wenn man sich anschaut, wieviele kleinere Hersteller ihre Tastaturen bei Fatar kaufen (z.B. Clavia, Doepfer, Kurzweil) und dass Fatar selbst gerade erst angefangen hat, die eigenen Produktserien zu erweitern (siehe Numa Organ), scheint mir das doch recht unwahrscheinlich. ;)
 
Also jetzt blick ich gar nicht mehr durch. "Stand alone" heißt für mich, es läuft alleine auf einem Betriebssystem oder es ist selbst ein Betriebssystem. Brauch ich nun für Kontakt 4 noch irgend einen VST-Host oder ist das selbst einer? Und wenn ich einen VST-Host noch brauche, welches Programm kommt da infrage?

Vielleicht noch mal zur Klarstellung:
Kontakt ist ein Sampler, der auch Instrumente hostet. Allerdings sind das keine VSTi-, AU- oder RTAS-Instrumente, sondern die hauseigenenen Native-Instruments Plug-ins. Aber Kontakt ist selbst auch ein PlugIn (bzw. es gibt Kontakt auch als PlugIn-Version), um wiederum gehostet zu werden.

VST und VSTi sind von Steinberg entwickelte Formate - d.h. die kommen aus dem CuBase Umfeld.
AU ist Apples Format, gehört also zur Logic Pro/Garageband Familie
RTAS kommt von Digidesign, gehört also zu den Pro Tools

Neben den genannten gibt es noch andere Host-Software, die mit den o.g. Formaten (oder einem Teil davon) kompatibel ist: z.B. Ableton Life, Cakewalk Sonar, "VST-Host" und viele weitere.

Die meisten dieser Programme sind DAW-Werkzeuge (Digital Audio Workstation), also eigentlich auf die Musikproduktion zugeschnitten. Das "live"-Betreiben virtueller Instrumente ist da also eigentlich nur eine Funktion unter vielen (weswegen ich wie oben gesagt nicht weiß, welche Software für dein Vorhaben ideal wäre).

"VST-Host" ist da eine Ausnahme: das ist ein kleines Freeware-Tool (programmiert von Hermann Seib) zum betreiben von VST- und VSTi-PlugIns ohne aufwändige mehrspurige Arrangement-Funtionen. Zum Ausprobieren von Instrumenten und Effekten ist das nett, aber für Dein Projekt ist der Funtionsumfang wahrscheinlich nicht ausreichend.

edit:
Und wie Distance gesagt hat, gibt es viele virtuelle Instrumente auch als "Standalone"-Version. D.h. als normale Windows- oder Mac-Software. Diese Programme verarbeiten die MIDI-Signale also direkt in eine Audio-Ausgabe, ohne den Umweg eines Host-Programms. Ein Host hat jedoch den praktischen Vorteil, dass man alle Setups an einer Stelle hat. Darüber hinaus sind viele VSTs keine Instrumente (Instrumente sind streng genommen VSTi), sondern Effekte. D. h. sie verarbeiten keine MIDI-Daten, sondern Audio-Daten. In einem Host kann man dann z.B. den Output eines virtuellen Instruments (z. B. ein E-Piano) als Input in ein Effekt-PlugIn laufen lassen (z.B. für einen Verzerrer- oder einen Flange-Effekt, oder einfach einen simplen Equalizer), um dann am Ende eine veränderte Audio-Ausgabe zu haben...
 
Zuletzt bearbeitet:
Bitte, bitte: "life" ist das Leben, "live" ist das, was wir meinen, wenn wir auf der Bühne stehen!
 

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