Vielleicht mal ein bisschen Input aus bautechnischer Sicht:
Den meisten hier dürfte bekannt sein, dass ich ganz gerne meine Instrumente selbst baue man staunt schon, wie viel Geld man in so einem recht unscheinbaren Bass, alleine was das Material angeht, verstecken kann.
Sicherlich kann man die Preise, die ich bezahle nicht mit denen etablierter Instrumentenbauer vergleichen, dennoch sind die Tendenzen ähnlich. Ein gutes Stück Tonholz bekommt man im Grunde recht günstig, für ein gutes und schönes Stück Tonholz langt man kräftiger hin. Will man dann auch noch einen schönen Hals, aus mehreren schönen und guten Hölzern, sowie einen Korpus, eventuell ebenfalls aus einer schönen und guten Decke, sowie einem schönen und guten Boden, wirds schon recht heftig, was an Materialkosten zusammenkommt. Fehlt noch ein schönes und gutes Griffbrett, was je nach Holzart auch noch mal ins Geld geht.
So, damit haben wir einen Haufen Hölzer, aber noch nix drum herum. Markenhardware ist klar. Ist state of the art bei einem Custom-Instrument. ETS-Brücke und Schaller-Tuner wären doch kein schlechter Anfang, eventuell ein paar nette Pickpus. Wer kommt in Frage? Häussel, Delano, Bartollini?!
So, dann wollen wir noch eine vernünftige Elektronik, möglichst variabel
.Noll eventuell oder doch lieber Glockenklang?!
Fehlen noch ein paar Kleinigkeiten wie Trussrod, Potiknöpfe, Abdeckungen, Saiten, Bunddraht, Inlays, Gurtknöpfe, Lack usw.
Da kratzt man alleine schon beim Material an der 1K-Grenze, ohne dass auch nur irgendjemand einen Finger krumm gemacht hat. Die reine Bauzeit beläuft sich bei einem handgearbeiteten Instrument auf minimal 30 Stunden, eher mehr z.B. für Lackierung, aufwendige Inlays, Sondermensuren usw.
Wenn wir dann die noch verbleibenden 1K- durch 30 Stunden teilen kommen wir auf einen Stundenlohn von 33,33 Euro für den Gitarrenbauer, der aber auch noch Miete, Strom, Wasser und nicht zu vergessen Steuern bezahlen muss. Die bezahlt übrigens der Käufer auch, nämlich 19% MWST, die man auch noch draufrechnen muss. Übrigens hat da auch noch niemand einen Gewinn erzielt....
Man sieht also, dass in diesem recht banalen Beispiel die 2K-Marke sehr schnell erreicht ist, ohne dass es nun ein richtig ausgefallenes Instrument werden wird...