Reglementierung bei Jugend musiziert

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Endwettbewerbe wurden schon immer so organisiert, dass sie angenehme Veranstaltungen wurden.
Neu ist aber, dass es nun auch Jugend musiziert mit seinem eigentlich pädagogischen Ansatz die an sich schon sinkenden Teilnehmerzahlendurch ein Lotterie-Spiel begrenzt, das auch Teilnehmer mit Höchstpunktzahl einfach raus kickt.

Überregulierung von oben?
Oder einfach Notwendigkeit mit mieser Umsetzung?

Der Sohn eines Freundes von mir ist in der Jazz-Klavier Kategorie gestartet und gewann, nun ist er nicht sicher ob er starten darf. Was für ein Zeichen?
Mehrere Juroren berichteten mir davon, es ist also bundesweit so gelaufen.

 
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Man wolle „sicherstellen, dass das Jumu-Finale nicht zu groß wird“, begründet die Deutsche Musikrat gGmbH die Änderung.
Was heißt denn "zu groß"?
Wenn das Kriterium klar ist - zB die zehn Erstplazierten, also mit den höchsten Punktzahlen - dann ist es transparent und zwar traurig, aber nachvollziehbar.

Aber ...
ein Lotterie-Spiel
Wie ist das denn gelaufen - wurden die ernsthaft ausgelost?

Wer mit 23 Punkten einen ersten Preis im Landeswettbewerb erspiele, habe „die Möglichkeit, die vielseitigen Fördermöglichkeiten in den jeweiligen Bundesländern mitzuerleben“.
Diese Begründung lässt einem ja den Hut hochgehen.
Man sollte wenigstens ehrlich sein und nicht so tun, als müssten die Rausgekickten noch dankbar sein ...
 
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Schon schade , daß heute die Aufmerksamskeitsspanne anscheinend nicht mehr ausreicht ,
sich die Preisträger in ihrer ganzen Vielfalt und Fülle anzuhören. Wenn schon die Veranstalter die Muße dazu nicht mehr aufbringen,
sollten sie sich vielleicht einen anderen Job suchen ? Irgendwas mit Handy, oder so ?
 
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Klar kostet so was Geld. Aber wenn man mal so überlegt, was die Sportförderung kostet, was alleine ein deutschlandweiter zb Leichtathletikwettkampf kostet - da ist es unter aller Sau, dass man in der Musik die Besten aus den Bundesländern nicht mal einlädt.

Im Vergleich zum Sport gibt es imo bei der Musik auch keine Missbrauchsvorwürfe, kein Doping, keine Verletzungen, die manche Jugendsportler ihr Leben lang anhängen ... das sollte doch ein sehr positives Image
sein, mit dem sich vielleicht auch mal ein Sponsor findet ...

Soweit ich weiß, zahlen doch die TN und die mitreisenden Lehrer ihre Kosten selbst? Und die Juroren machen das vermutlich auch ehrenamtlich?
Und die Räume könnte man vermutlich bei einer Hochschule buchen?
 
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Und die Juroren machen das vermutlich auch ehrenamtlich?
wahrscheinlich

nur der Veranstalter ist finanziell gut abgesichert
Bildschirmfoto 2025-04-04 um 15.00.58.png


Ich weiß aus eigener Erfahrung , wieviel Geld in den Bundesministerien so fließt
( leider ohne selbst Nutznießer zu sein ...)
 
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Im Vergleich zum Sport gibt es imo bei der Musik auch keine Missbrauchsvorwürfe, kein Doping, keine Verletzungen
Äh. Das ist falsch. So etwas gibt es überall, wo Leute aus verschiedenen Hierarchien in Zweierkonstellationen miteinander zu tun haben. Es gibt offizielle Untersuchungen an Musik-Hochschulen zu Missbrauchsvorwürfen. Manche Musiker werfen sich Betablocker bei Wettbewerben rein. Auch bei manchen Berufsorchestern gibt es das. Und zurzeit gibt es eine Vielzahl von Internetposts über Klavier-Studenten, die sich ihre Hände überbeanspruchen.
 
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Leider schweigt sich der Artikel über den genauen Ablauf aus, aber ich habe es so verstanden, dass man früher als Landesbeste automatisch beim Bundesfinale dabei war, wohingegen man jetzt als Landesbeste lediglich auf eine Auswahlliste kommt, aus der dann - auf welchem Weg auch immer - die Teilnehmer fürs Bundesfinale erwählt werden. Korrekt?
 
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genau.

Ich halte zwar von Petitionen nicht viel, aber wer mag, kann sich hier dagegen stellen.
 
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man früher als Landesbeste automatisch beim Bundesfinale dabei war, wohingegen man jetzt als Landesbeste lediglich auf eine Auswahlliste kommt, aus der dann - auf welchem Weg auch immer - die Teilnehmer fürs Bundesfinale erwählt werden.
Ich denke, man kann es in einem Satz zusammenfassen: Wer bei der Förderung junger, vielversprechender Talente spart, spart am falschen Ende…
...nur meine bescheidene Meinung...

Gruß, Vladimir
 
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das auch Teilnehmer mit Höchstpunktzahl einfach raus kickt.

Wenn ich den Deutschen Musikrat zitieren darf:

Modifizierte Teilnahmebedingungen für den Bundeswettbewerb
Wer auf Landesebene 24 oder 25 Punkte erspielt oder ersingt und mindestens der Altersgruppe III angehört, ist für die Teilnahme am Bundeswettbewerb nominiert.
• Die Einladung der Nominierten zum Bundeswettbewerb erfolgt durch den Deutschen Musikrat, basierend ausschließlich auf den Nominierungen der Landesjurys.
• Alle Nominierten erhalten zeitnah nach Abschluss ihres jeweiligen Landeswettbewerbs entweder eine Einladung zum Bundeswettbewerb oder eine Information, dass sie einen Platz auf der Optionsliste haben.
• Nach Abschluss aller Landeswettbewerbe werden nicht vergebene oder eventuell zusätzlich mögliche Plätze an Teilnehmende der Optionsliste vergeben. Die Teilnehmenden werden in der Osterwoche ab dem 14. April informiert.
• Mit 23 Punkten erspielt oder ersingt man sich wie bisher einen 1. Preis beim Landeswettbewerb. Damit gehört man zu den Besten auf Landesebene und hat gegebenenfalls die Möglichkeit, von den vielseitigen Fördermöglichkeiten in den jeweiligen Bundesländern zu profitieren (Landesjugendorchester, Landesjugendchöre, Neue Musik Ensembles, etc.). 23 Punkte berechtigen jedoch nicht mehr zur Teilnahme am Bundeswettbewerb.

Ich finde es zumindest transparent.

Gruß, Bjoern
 
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Die Entscheidung warum es eine Einladung oder nur eine Option zur Einladung gibt, bleibt doch völlig unbegründet und nicht nachvollziehbar. Auch die nachträgliche Entscheidung der "Ausübung" einer Option findet im Verborgenen statt.
Es gibt auch keine Zielzahlen, wie etwa jedes Bundesland 1 Beitrag.
In dem Falle würde das nur den Druck auf die Jurys erhöhen, weil sie die Entscheidung treffen müssten. Aber das ist für die Teilnehmer immernoch besser zu akzeptieren, als eine gefühlt zufällige Einladung.
 
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Ich habe vorige Woche von einem Fall gehört, wo den Teilnehmern nur die gerundeten Punktzahlen mitgeteilt wurden ("24 Punkte"), aber Jury-intern ein differenzierteres Punktesystem existierte mit drei Nachkommastellen. Aufgrund dieser internen differenzierteren Bewertung erfolgt dann eine Weiterleitung.
 
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Und was sprach dagegen, das auch so zu kommunizieren?
 
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Man kann das auch positiv sehen.
Offensichtlich enthält unsere musizierende Jugend extrem viele Kandidaten, die auf sehr hohem Niveau spielen, und aus Kostengründen muß die Anzahl der Besten von Besten reduziert werden. Die Jurys wurden ja ausdrücklich gebeten, die Wertungen 24 und 25 Punkte nicht so großzügig zu vergeben.

Es ist vielleicht etwas mehr Spannung vor der Entscheidung, wer von den 23,xx-Punkte-Kandidaten noch eingeladen wird, aber keine dieser Bewertungen erfolgt nach objektiven Messungen, sondern nach subjektiven Eindrücken von Menschen, von daher sehe ich das nicht so problematisch, mit wessen Bleistift diese Entscheidung fällt.

wo den Teilnehmern nur die gerundeten Punktzahlen mitgeteilt wurden ("24 Punkte")

Für die Jugendlichen ist doch die Anerkennung, auf Landesebene 23,xx Punkte erreicht zu haben, schon eine große Belohnung und motivierende Streicheleinheit für ihr Selbstbewußtsein. Und vor allem - ein Grund sich zu freuen.
Es macht mir Angst, wenn solche "Spekulationen" noch mehr Druck aufbauen, und der eigentliche Sinn, nämlich Spaß am Musizieren, verloren geht.

Gruß, Bjoern
 
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Und was sprach dagegen, das auch so zu kommunizieren?
Keine Ahnung! Bei JuMu wurden noch nie Nachkommastellen kommuniziert. Die paar mal, als ich Jurymitglied war, haben wir nur über ganze Punktzahlen geredet. Vielleicht verwenden das einige Jurys intern. Sollte dann vielleicht auch besser intern bleiben…

Es macht mir Angst, wenn solche "Spekulationen" noch mehr Druck aufbauen, und der eigentliche Sinn, nämlich Spaß am Musizieren, verloren geht.
Das ist eine ganz wichtige grundsätzliche Frage, ob der Spaß am Musizieren überhaupt durch einen Wettbewerb gefördert werden kann oder sollte.
 
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Das ist eine ganz wichtige grundsätzliche Frage, ob der Spaß am Musizieren überhaupt durch einen Wettbewerb gefördert werden kann oder sollte.

Das haben die Menschen in den Genen - höher, weiter, Grenzen testen und sprengen. Dazu sind Wettbewerbe gut geeignet, und ich weiß von meinen Kindern, daß ein solches spielerisches Kräftemessen Spaß macht und einen gesunden Ehrgeiz pflegt. Auch die Gewinnpreise (ein Pop-Songbuch, Kletterhandschuhe oder eine Kaffeetasse) unterstreichen das Spielerische.
Bei solchen Wettbewerben wie JuMu jedoch befürchte ich, daß bei manchen Eltern ihr eigener Ehrgeiz höher positioniert ist als der Wunsch oder gar der Wille des Kindes. In dem Falle hast Du recht. Da kann so ein Wettbewerb in der Kinderseele viel Porzellan zerschlagen.

Gruß, Bjoern
 
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aber keine dieser Bewertungen erfolgt nach objektiven Messungen, sondern nach subjektiven Eindrücken von Menschen, von daher sehe ich das nicht so problematisch, mit wessen Bleistift diese Entscheidung fällt.

Nein, eben nicht. Die Leute, die am Ende entscheiden, haben nichts gehört. Auf welcher Grundlage entscheiden sie denn? Das kann doch nicht egal sein?


Die paar mal, als ich Jurymitglied war, haben wir nur über ganze Punktzahlen geredet. Vielleicht verwenden das einige Jurys intern. Sollte dann vielleicht auch besser intern bleiben…
Warum?

Ich war sehr oft Juror - Region und Land und habe immer gefühlt, dass die Teilnehmer es genau wissen wollten.
Wenn es keine großen Abstände sind, dann werden die kleinen Abstände umso interessanter. Bei einem Wettbewerb will man nicht hören, ihr seid alle gut. Man will es genau wissen um irgendwie (mit Freude, Ehrgeiz oder Frust) darauf reagieren zu können. Wenn ein Wettbewerb "keine" Bewertung abgibt (bei Punktgleichstand ist das der Fall), dann braucht man ihn nicht zu machen.

Ich will hier keine Lanze für Wettbewerbe brechen, sie sind sowieso problematisch. Aber wenn man das schon macht, dann kann es nicht sein, dass eine Blackbox Einladungen verteilt.
Wie sollen denn zwei Freundinnen (Violine Solo) in Bremen mit jeweils 25 Punkten damit umgehen, dass eine fahren darf, die andere nicht?
Was sagst Du dann als Lehrer zu Deinem Schüler oder den Eltern nach 1 Jahr Vorbereitung?
 
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Auf welcher Grundlage entscheiden sie denn?

Das wissen wir nicht - Würfeln? Die Glaskugel fragen? Die Vorbewertung unterschiedlich gewichten? Die Anzahl auf die Ländergröße anpassen?
Es ändert doch nichts, wenn wir es wüßten.

Wie sollen denn zwei Freundinnen (Violine Solo) in Bremen mit jeweils 25 Punkten damit umgehen, dass eine fahren darf, die andere nicht?

Mit 24 und 25 Punkten sind alle "drin". Nur die mit 23,xx müssen zittern.

Edit:
Du kannst die 23,xx entweder landes- oder bundesweit gewichten. Dazu brauchst Du nicht, die Teilnehmer gehört zu haben, Du gewichtest nur die Vorergebnisse.

Gruß, Bjoern
 
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Mit 24 und 25 Punkten sind alle "drin".
Eben nicht. Mit 24 und 25 Punkten ist man auf der Liste derer, die eingeladen werden können. Ob man tatsächlich zum Bundesfinale fährt, entscheidet eine Jury.
 
Mit 24 und 25 Punkten sind alle "drin". Nur die mit 23,xx müssen zittern.

Edit:
Du kannst die 23,xx entweder landes- oder bundesweit gewichten. Dazu brauchst Du nicht, die Teilnehmer gehört zu haben, Du gewichtest nur die Vorergebnisse.

Ich habe doch gerade geschrieben, dass 2 Violinistinnen mit jeweils 25 Punkten unterschiedlich behandelt wurden - von jemandem der sie beide nicht gehört hat.
Du verstehst mich offenbar nicht und ich verstehe Deinen letzten Satz auch nicht.
 

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