Unser Musikgeschmack im Eimer?

  • Ersteller AlteHase
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Das ist 'ne These, deren Geltung ich in dieser Generalisierung zu bezweifeln wage.
Definitv. In den 80er Jahren hätte das vielleicht noch eher gepasst, aber seitdem passiert doch ständig was neues, und gerade in den letzten Jahren gab es doch einen ziemlich starken "Handgemacht"-Trend. Und viel Retro... ansonsten gehst du da auch sehr vom Jazz als deinem Ideal vom Musik machen aus. Was ist denn für dich ein Komponist, der "Klassik im weitesten Sinn" oder ähnliches macht, dazu zuhause am Rechner die Noten dazu schreibt, und das ganze dann von einer Orhester-Sample-Bibliothek abspielen lässt. Und du nicht hören kannst, ob da ein echtes Orchester aufgenommen wurde oder nicht. Ist das dann "Kunst"? Ist das "handgemacht"?

Und bei PisauraXTX frage ich mich, an welche Musik-Projekte er da so denkt. Im Bereich Ballermann/ApresSki gibt es sowas glaube ich wirklich eher, aber im klassischen Radiopop finde ich das nicht so krass. Diesen Kommerz-Vorwurf finde ich auch immer eine sehr harte Unterstellung. Als wenn die beteiligten Musiker quasi ihre eigene Musik doof finden, lieber was anderes machen würden, aber stattdessen gezielt kommerziell erfolgreiche Musik machen. Ich bezweifle sehr stark, dass das im Pop so verbreitet ist. Und wo willst du da die Grenze ziehen? Ich finde es ist nicht gleich "Kommerz", wenn man sich Gedanken darüber macht, wie die eigene Musik wohl anderen Leuten gefällt. Ansonsten aber ist dann übrigens so manche "ehrliche" Band, die sich kaum verändert, auch nicht viel besser. Für mich gibt es keinen großen Unterschied zwischen "Eigentlich hab ich keinen Bock mehr auf so eine Musik, aber die Fans wollen das eben hören" und ""Eigentlich hab ich keinen Bock mehr auf so eine Musik, aber die Leute wollen das eben hören".
 
ansonsten gehst du da auch sehr vom Jazz als deinem Ideal vom Musik machen aus.
Ist er ja auch, für mich. Aber das ist nur meine Meinung, absolut subjektiv und die heißt für keinen anderen etwas. Leider fällt es einfach jeden Menschen schwer, aus der Haltung raus objektiv zu schreiben.

Ich weiß ja nicht, ich kenne mich mit dem heutigen Mainstream nicht perfekt aus, aber wenn ich mir so ansehe, was in meinem Umkreis für Musik gehört wird, davon spreche ich, wahrscheinlich hast du aber im allgemeinen Recht. Ich hoffe doch, dass das bei mir nur ein Einzelfall ist.

Zu dem Klassikkomponisten am PC: Da hast du auf jedenfall recht, es ist sehr schwer, die Frage zu beantworten. Ich würde sagen, es ist keine Kunst, da komponieren alleine für mich keine Kunst ist, aber das sieht jeder anders. Natürlich ist es insofern schon eine Kunst, aber eben nicht Musik. Erst das spielen der Komposition und die Interpretation jedes einzelnen Künstlers macht das Blatt Papier zur Musik.
Und: Deswegen sehe ich die Musik auch lieber. Konzerte und selbst Videoaufnahmen können einfache Tonaufnahmen nicht ersetzen.

Das Thema ist ziemlich schwer, aber danke für eure Meinungen...
 
Also ist vielleicht ein bisschen Kleinkackerei, aber ohne Komposition wäre die Musik auch ziemlich arm dran. Es ist vielleicht jetzt etwas hypothetisch, aber wenn sich auf der Welt nie Jemand hin gesetzt hätte und sich mal etwas zur Musik überlegt hätte sondern alle würden immer drauflosjammen, dann hätte es vieles nicht gegeben.

Es ist halt eine Wechselwirkung .. von daher könnte man dann nämlich fast genauso gut sagen nur ein Instrument spielen ist auch keine Kunst.
 
Frank Zappa hat kein abgeschlossenes Studium, allerdings sind einige seiner Kompositionen auf jedenfall technisch und auch so um ein vielfaches anspruchsvoller.
Öhm :gruebel: Zappa würde ich hier ganz rauslassen. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo man sein Werk anfängt zu verstehen ;) Habe mir noch gestern `Yellow shark´ angehört, mit der. Zugabe `G-spot Tornado´ :eek: Auf der anderen Seite war Zappa sich nicht zu schade Doowop-Elemente und Stücke in seine Musik zu integrieren. Seine Musik war/ist alles Kommerzeill, hörbar, unrhythmisch, klassisch, poppig, punkig, jazzig, tanzbar, singbar, unspielbar, usw...
Stellt euch mal vor, es würde nur noch Black Metal geben? Nichtmal Black Metaler würden das gut finden... Denen würds nämlich auch irgendwann langweilig werden.
:gruebel: Schade, hatte mich grad an Funeral Doom Metal gewöhnt ;)

Dann wäre Blackmetal ja Mainstream... und wer wirklich rebellieren wollte, müsste zur Volksmusik greifen. :eek:
Was wäre daran verwerflich? Ich find es höchst interessant, dass hier von allen von Toleranz geredet wird, die aber spätestens bei Volksmusik, Black Metal, oder was auch immer aufhört :rolleyes:

Auch Metal und Konsorten sind zumeist sehr einfach gestrickt. Ein schnelles Gitarrensolo ist für mich kein Qualitätsmerkmal (zumal das oft genug alles andere als Songdienlich und vor Allem im Metalbereich reines Griffbrettgewichse ist)...
Auch hier wird tief in die Vorurteilskiste gegriffen ;) Mit demselben Argument könnte ich Dir zig Blues, Jazz, etc Bands madig machen. Wo fängt das "schöne" Solo an, wo hört das Gewichse auf? Das Solo von `Beat it´? Noch gerade schön :gruebel: Immerhin ein Popsong. `Sultan of Swing´? Schwierig, ne ;)

Ach komm, sei doch nicht so. Die Sex Pistols waren kultig. :D
Aber gecastet wurde immer schon. Streng genommen wurde schon in der Klassik gecastet. Sex Pistols? Das waren die mit den bunten Haaren, oder? Die hatten soviel mit Punk zu tun, wie der Papst mit Beate Uhse ;)

In jeder Musikart gibts natürlich auch schlechte Sachen.
Sehr richtig! Und zwar heißt das nicht, dass jeder das gleiche schlecht findet. Und nun finden wir wieder den Bogen zum eigentlichen Thema. Gäbe es heute keinen Musikgeschmack, oder wäre er "im Emer", dann würde man heute diese Dinge nicht mehr unterscheiden können. Die Fähigkeit dazu, ist bei jedem da. Was jeder einzelne nun damit macht, ist seine Sache. Meine Meinung dazu ist, dass viele Leute zu wenig über ihren Tellerand hinausschauen, und sich somt viele Türen zu unglaublich interessanter Musik verschließen.
Zum Langweilig: Das war meine sehr subjektive Meinung, dass Popmusik mir in der Regel zu langweilig ist,..
Auch das kann jeder anders empfinden. Es gibt da kein "Richtig" oder "Falsch".
Ich stimme PisauraXTX zu, jede Art von rein kommerziell produzierter Musik ist eben keine Kunst.
Diese Behauptung ist sicherlich falsch. Wenn ich eine Liste mit Liedern, die kommerziell produziert wurden, und trotzdem große Kunst sind mit `Bohemian Rapsodie´ beginnen würde, und mit `Bobby Brown´ beenden müsste, säße ich noch sehr lange hier :)
Da der heutige Mainstream immer mehr in die Richtung Synthesizermusik geht, ist das auch nicht wirklich Kunst.
Selbst wenn das so wäre, würde das nicht stimmen. Ich nenne nur als Beispiel, Depeche Mode, Kraftwerk, etc..
Mag ja sein, dass das Arbeiten mit Grooveboxen etc. schon Geschick erfordert, aber es ist einfach nicht das Wahre, wo sich echte Musiker zusammenschließen und jeder sein bestes gibt.
Auch Zappa (sorry, man kommt doch nicht so leicht an ihm vorbei ;)) hat mit Synths etc gearbeitet. Er würde jetzt laut über Deine Aussage lachen. Er hat Wochen mit den Teilen gearbeitet und dabei sicherlich sein Bestes gegeben. Leuten wie ihm würdest Du unterstellen, dass sie das nicht täten.

Ich finde es ist nicht gleich "Kommerz", wenn man sich Gedanken darüber macht, wie die eigene Musik wohl anderen Leuten gefällt.
Nein, das ist sogar absolut legitim.
Für mich gibt es keinen großen Unterschied zwischen "Eigentlich hab ich keinen Bock mehr auf so eine Musik, aber die Fans wollen das eben hören" und ""Eigentlich hab ich keinen Bock mehr auf so eine Musik, aber die Leute wollen das eben hören".
:gruebel:
 
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von daher könnte man dann nämlich fast genauso gut sagen nur ein Instrument spielen ist auch keine Kunst.
Sondern Handwerk :)

In der "Popmusik" ist es ja auch so, dass da die Intepreten als "Künstler" bezeichnet werden. Und das jetzt völlig wertfrei, sondern als offizielle Bezeichnung. Also wie eben zum Beispiel eine Lena, die ein Lied singt, welches andere für sie komponieren. Ich persönlich sehe dagegen auch eher in der Kreativität die Kunst, und in der Umsetzung eher das Handwerk. Bei so Castingshows ist es auch wirklich so, dass mich einfach nicht interessiert, ob der Kandidat ein guter Sänger ist oder sonst wie ein "toller Künstler". Also ich kann ihm das zwar zu gestehen und respektiere das absolut, nur kauf ich trotzdem keine CD von dem, wenn mich die Musik einfach nicht interessiert.

Jabberwack hat aber ja auch nicht gesagt, dass das komponieren keine Kunst sei - er sagte nur es sei keine Musik. Na ja, und da hat er ja auch durchaus recht, weil ein Blatt mit Noten kann ich nicht höre :) Allerdings ist ja das Ergebnis auch dann Musik, wenn es nicht von Menschen interpretiert wurde. Vielleicht etwas entgegen einer obigen Aussage möchte ich jetzt aber auch nicht behaupten, dass die Komposition wichtiger sei als die Interpretation. An einem gut komponierten, vom Microsoft GS Wavetable SW Synth gespielten Stück, finde ich auch wenig gefallen ;) Zumindest bei einer Tonaufnahme zählt einfach das Ergebnis und wie das auf mich wirkt. Und da kann mal mehr die Idee, mal mehr die Umsetzung ausschlaggebend sein.
 
Das habe ich schon verstanden. Aber was würden wir denn hören, wenn es keine Komposition gäbe?

edit: ich merke gleich an: es ist natürlich eine hypothetische Frage. Es würde womöglich irgendeine Art von Musik schon irgendwie geben. Aber irgendwie viel Musik wäre es nicht.
 
Das stimmt natürlich, wie schon gesagt, das ganze ist sehr schwer, da jeder eine andere Sichtweiße hat. Die Komposition ist eine andere Kunst, aber eben nicht die, die ich meine. Es ist für mich mehr Musik, wenn man mit anderen irgendetwas, meinetwegen über ein Bluesschema improvisiert, als wenn man ein geniales Stück komponiert und das dann vom PC spielen lässt. Ich weiß nicht, das ist ja nur meine Meinung, die muss für niemand anderen gelten.
 
Wenn das Stück so genial ist, finden sich auch Musiker die es wieder spielen. ;-)
 
Nochmal zu der These, dass reine Kompositionen keine Musik wären...

... demnach ist nur der praktische Teil Musik? Zumindest ist dies der hörbare Teil. Aber da jede Art der Musik einer Komposition unterliegt, kann man dies nicht trennen. Selbst wenn ich mir keine Noten aufschreibe und schlicht ein Instrument in die Hand nehme und ein paar Akkorde spiele, unterliegt dieses Spielen einer Kompositionen, weil ich unbewusst auf die Theorie zurückgreife. Wenn ich ein C-Dur auf der Gitarre spiele, dann nur, weil ich weiss welche Töne in der Theorie (sprich in der Komposition) ein C-Dur ergeben. Wenn ich eine Harmonie spiele, dann nur, weil ich weiss, welche Akkordfolgen in der Theorie stimmig klingen und eins werden. Und so lässt sich alles praktische in der Musik auf die Theorie zurückführen. Ich kann auch nicht behaupten, meine Haustür wäre die sicherste, wenn ich nicht wüsste, aus welchem Material sie besteht. ;)

Und da Musik auditative Kunst ist, fällt Schlager, Pop, Techno, Volksmusik genauso unter die Rubrik "Kunst" wie Blues, Jazz, Rock'n'Roll. Unser Geschmack lässt vielmehr beurteilen, welche Musik "Kunst" und welche nicht ist. Aber das ist dann vielmehr der persönliche Abspruch. Allgemein ist jede Musik gleich, unser Empfinden lässt sie variieren. Und Musik objektiv zu bewerten ist eh nahezu unmöglich. Ist ein 1-Minuten-Solo besser als ein 10-Sekunden-Solo? ist eine Melodie aus 16 verschiedenen Tönen besser, als eine Melodie aus 8? Ist ein Song aus 10 Akkorden besser, als ein Songs aus 3 Akkorden? ... ;)
 
Wie ich schon gesagt habe, ist jede Art von Musik, die von Hand gemacht ist, eben die "Musik", auch Schlager, Pop und Volksmusik. Auch wenn man sich auf die Theorie bezieht, die Theorie ist einfach keine Musik, höchstens irgendeine andere Kunst. Ich sage nicht, dass das Komponieren bei den meisten Liedern einfach wäre, das kann schon verdammt lange dauern und mühsam sein und man braucht einiges an Ahnung vom Theoretischen. Aber letzten Endes ist die Musik doch eben wieder nur das, was der Musiker draus macht. Das ist meine subjektive Meinung, wie du schon sagst ist es schwer, Musik objektiv zu bewerten.
 
Dann lass doch mal ein 30 Mann/Frau Orchester mit Streicher und Bläser ohne Notenblätter (Komposition) in A-Moll improvisieren.
Irgendwie erkennt man schnell das da ohne komponieren nicht viel geht.
Das ist wie der Vergleich "Henne oder Ei". ;)

Gruß Harry
 
Wie ich schon gesagt habe, ist jede Art von Musik, die von Hand gemacht ist, eben die "Musik", auch Schlager, Pop und Volksmusik.

Welche Musik ist denn nicht von Hand gemacht? Auch wenn der Computer das "Instrument" ist, so wird er ja doch von Händen programmiert. Einen Song "komponieren" kann ein Rechner noch nicht, einen Song "spielen" auch nicht, da muss jemand sein der das Programm mit seinen Ideen füttert und mit seinen Händen bedient.

Die Aussage, dass das Spiel "wichtiger" ist als die Komposition passt gut zu einem Jazzer. Genau danach hört sich Jazz auch an .... ;) Das ist einfach Musik für talentierte Musiker mit Defiziten im Songwriting.
 
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Die Aussage, dass das Spiel "wichtiger" ist als die Komposition passt gut zu einem Jazzer. Genau danach hört sich Jazz auch an .... ;) Das ist einfach Musik für talentierte Musiker mit Defiziten im Songwriting.

nene ! Eine Jazz Improvisation ist auch eine Komposition. Nur steht sie nicht auf dem Papier, sondern wird vom ausübenden Spieler "just in time" komponiert und ausgeübt. Ein Jazz Spieler weiss genau, welche Tonfolge , welche Sequenz , welche Phrasen er über welche Harmonie-Verbindungen setzt . Er weiss Tonfolgen und Spannungsbögen in seinem Solo genauso zu planen wie im Grunde ein Komponist auch. Nur mit dem Unterschied, dass er es in der Live Situation auch sofort ausübt.
 
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Vielleicht können wir das klären, zumindest nach herkömmlichem gebrauch:
komposition ist niedergeschrieben und kann jederzeit von jedermann wiederholt werden
improvisation entsteht spontan und individuell, frei oder gebunden an bestimmte vorgaben (s.o.)
Eine wertung ist damit nicht verbunden.
 
Im Prinzip trifft Günther es auf den Kopf. Man muss nur noch anmerken, dass die komplett ungebundene Improvisation etwa 0,1% ausmacht. Wenn nicht gar weniger. Improvisation basiert hauptsächlich auch wieder auf Dingen die man eingeübt hat vorher, auch wenn es nur die Dur Tonleitern sind. Das uns bekannte Improvisieren gäbe es ohne Komposition wahrscheinlich auch nicht.
 
@Wiesenforce:

Sehe ich genauso. Auch improvisieren basiert letztlich auf gelernten Erfahrungswerten und Schemata, auch wenn sie spontan neu kombiniert werden. Z.B. Rythmische Varianten, melodiöse oder harmonische Änderungen usw. Aber irgendetwas war vorher gelernt. Man lernt ja auch nicht sein Instrument spontan während man mit anderen musiziert.

Komposition ist doch wichtig! Ich freue mich immer wenn ich ein neues Stück Musik komponiert oder gefunden habe. Dann gehe an den Rechner und schmeiß das Cubase, Guitar Pro oder was auch immer an und erstelle mir einen Backingtrack. Da kann man sehr schön die passende Begleitung wie Drums, Keybords, Bass, Bläsersätze etc. zu komponieren. (Nein, ich bin Gitarrist und spiele diese Instrumente nicht, ich habe nur irgendwann angefangen mich mit Musiktheorie zu beschäftigen). Man findet schnell heraus was funtkioniert und was nicht. Das ist doch ein musikalischer Kreativprozess oder etwa nicht? Das Ergebnis dieses Prozesses wird dann der Band vorgestellt, die das entweder völlig akzeptiert, völlig ablehnt oder kreative Änderungs/Verbesserungsvorschläge erstellt.
Dann wird die Musik "Handgemacht", davor war aber viel schreiben und computerbasteln. Btw, ich bewege mich da durchaus im Singer/Songwreiter, Easy Listening Blues - Rock Genre. Ist es dann "gute Musik"? Das müssen die entscheiden denen es gefällt oder eben auch nicht.
 
Die Aussage, dass das Spiel "wichtiger" ist als die Komposition passt gut zu einem Jazzer. Genau danach hört sich Jazz auch an .... ;) Das ist einfach Musik für talentierte Musiker mit Defiziten im Songwriting.
Sorry, aber das ist einfach nur dämlich. Natürlich gibts auch im Jazz genauso wirres Gefrickel, wie in allen andern Musikrichtungen auch. Aber so eine Generalisierung kann nur von jemandem kommen, der sich entweder noch nie mit Jazz beschäftigt hat oder keine komplexeren Strukturen verfolgen kann als die die rein diatonischen. Es gibt fantastische Jazzimprovisationen, denen ein unglaublicher Gedanke zugrunde liegt, der spontan im Kopf entstanden ist.

Trotzdem teile ich natürlich deine Ansicht, dass die Komposition ein (!) sehr wichtiges Element des Ganzen ist. Der ausführende Musiker gehört meiner Meinung nach aber genauso dazu. Immerhin interpretiert er das Stück auf seine Weise, was für mich auch einen kreativen Prozess darstellt.
 
Kompositionen entstehen nicht nur am "Reissbrett" sondern sehr oft aus Improvisationen. Das gilt für viele Klassiker im weiten Feld des Jazz.
 
"Meine X-Box ist besser als deine PS3!" ... genau dieser Kommentar fiel mir am Anfang ein... und dann überflog ich mehrere Posts, aber nicht alle 11 Seiten.

Geht's bei Musik nicht hauptsächlich darum das man Spaß hat, sei es als Musiker, Techniker, Hörer, Tänzer?
Das man jemanden damit erreut das er etwas zu hören hat das ihm gefällt?
Ein kleines Kind kann sich riesig freuen wenn es "Alle meine Entchen" singt oder hört. 10 Jahre später findet es DJ Ötzi gut und nochmal 10 Jahre später findet es plötzlich Queen toll.

Musik ist von vorneherein Subjektiv. Jeder hat seine eigene Meinung, seinen eigenen Geschmack und seine Reaktion und sein Empfinden zu einem Musikstück.

Dann sind einige vielleicht keine so großen Virtuosen und stricken einfach. Andere sind kompliziert, nutzen die gesamte zur verfügung stehende Palette an Möglichkeiten. Wieder andere drücken Knöpfe an einem Rechner. Und einer summt einfach nur. Solange es ihm gefällt und er happy ist. Schön. Gefällts noch jemand anderem. Auch schön. Und?

Ich mag Beethoven, Buddy Holly, Elvis, Queen, Breakin Benjamin, Skorpions, Motörhead, Ace of Base, Abba, Blumio, TooStrong und viele andere Sachen. So bunt gemischt das man denken könnte ich habe keine richtige Vorliebe.
Ich hab einfach nur eine Vorliebe für Musik die mir gefällt und die mich anspricht. Vielleicht ist es der Text, vielleicht die Melodie. Vielleicht nur eine einzige Stelle von 10 Sekunden, die ein Lied für mich hörenswert macht. Und keiner zwingt einen etwas zu hören das er nicht mag. Man kann immer noch weghören, es ignorieren, den Sender wechseln, eigene CD's irgendwo kaufen und sich die Kopfhörer aufsetzen.
Musik soll gefallen, kann aber nicht jedem gefallen. ;-)

:great:
 
Es gibt fantastische Jazzimprovisationen, denen ein unglaublicher Gedanke zugrunde liegt, der spontan im Kopf entstanden ist.

Exakt das ist das Problem, das ich mir Jazz habe.

Für mich persönlich steht das Stück über dem Musiker. Ich halte Komposition für den spannenderen Teil des Musizierens
 

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