Wo bin ich? Akkordfolge

  • Ersteller Kannix*
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Ach so!;)
 
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Danke Euch, ich dachte schon ernsthaft ob ich irgend ein mentales Defizit habe. Mit zunehmendem Alter wird ja manches schwerer.
Das was du da können möchtest, ist schon sehr anspruchsvoll, weil hier Theorie im „Denkhirn“, zu „Wissen/Können“ im Kleinhirn werden muss. Das ist so ein wenig, wie bei den Schreibkräften (die es früher mal gab…), die das Maschienenschreiben so beherrschten, dass sie blind mit Zehnfingersystem ihre Texte abgeschrieben haben und während dem Schreiben darüber nach gedacht haben, was man nach Büroschluss noch einkaufen sollte. Um dahin zu kommen, haben die auch Jahre gebraucht.

Aber „nur“ zu „wissen, wo man ist, und welches Tonmaterial da so angesagt ist“, reicht ja leider immer noch nicht, um spannende und geschmackvolle Soli abzufeuern! Da fehlt immer noch das „Wissen“ oder die Idee, was von dem „möglichen“ Tönen, wo hin soll. Dazu muss man einerseits „im Ohr haben“, was eben z.B. der Grundton ist bzw. wie der klingt und zweitens, muss man eine Idee haben und „vordenken“, wie das Solo weitergehen oder enden soll.
Es geht ja am Ende darum von „frei“ (und damit oft „random“) zu geplant und strukturiert und hoffentlich „besser“ zu kommen. …bei letzterem ist man dann beim „Nebenbei noch den Einkaufszettel schreiben“.

Das ist IMO aber alles kein Grund, frustiert aufzugeben. Das gezielte Auflösen eines Solo auf den Grundton ist dabei z.B. ein Ziel, was schon schnell machbar ist. Das ist dann IMO schon ein guter Schritt einem Solo oder Lick Struktur zu geben, wenn man mit einer klaren Vorstellung einsteigt und aufhört.

Wenn ich öfter in Schleife zu Backingtracks spiele, „düddel“ ich zu Anfang oft auch eher „random“ in einer passenden Tonleiter darüber. Das, was mit an meinem Spiel dann gefallen hat, versuche ich zu behalten, zu verstehen und zu wiederholen. Von Durchgang zu Durchgang ergibt sich dann für mich eine Verbesserung und es ergeben sich auch diese Ideen, wie eine Line klingen könnte/sollte.
Deshalb kann ich das auf einer Jam Session noch lange nicht aus der Hüfte, aber nach und nach „hört“ man doch, wo was hinpassen kann.

Das alles dauert und man könnte immer noch cooler spielen, egal was man schon alles kann!
 
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Das ist selbst bei einfachen Akkordfolgen mit nur vier Akkorden so. Ich denke es muss doch ganz einfach sein, sich vier Akkorde zu merken.
Ich denke, merken tust du dir die Akkorde. Worum es geht ist, die Akkorde im Gefühl zu haben. Das bedeutet, dass du dich zuerst einhören solltest, bevor du spielst.

Wenn ich einen Track laufen lasse, fange ich erstmal an mit den Grundtönen und Akkordtönen zu folgen. Wenn ich es aber dann mit Leben fülle, verläuft es.
Versuche vielleicht einmal folgendes:

1) Nachdem du dich auf die Akkordfolge eingehört hast, such dir zu jedem der (vier) Akkorde einen Ton, der dir auf dem jeweiligen Akkord gut gefällt, wenn du ihn liegen läßt.
2) Spiele dann eine Zeit lang nur diese vier Töne und lass sie jeweils den ganzen Takt lang klingen. Immer auf die 1.
3) Versuche als nächstes diese Töne anzuspielen, also mit einem einfachen Übergang oder Lick. Dabei simpel bleiben. Immer auf den Zielton auf der 1 fokussiert.
4) Such dir zu der Akkordfolge vier andere Zieltöne. Spiele dann eine Zeit lang nur diese vier anderen Töne und lass sie jeweils wieder den ganzen Takt lang klingen. Immer auf die 1.
5) Versuche als nächstes diese anxeren Töne anzuspielen, also mit einem einfachen Übergang oder Lick. Dabei wieder simpel bleiben. Immer auf den Zielton auf der 1 fokussiert.
6) Versuch als nächstes die unterschiedlichen Zieltöne zu variieren. Bleib aber einfach und darauf fokussiert, wo deine jeweils zwei nächsten Zieltöne sind.

Vielleicht (...) kann mir Tipps geben.
Falls Du meinen Tipp ausprobierst sag Bescheid, wie es dir ergangen ist.
 
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Danke!
Ich gehe leider gerade in Gartenarbeit unter und komme zu nix:mad:
Aber mir ist schon aufgegangen, dass ich doch zu ungeduldig bin und zuviel aufeinmal will.
Ich meine es hat mir erstmal schon viel geholfen, nicht das große Ganze zu sehen, sondern mich auf die Akkorde zu fokussieren. Dann noch zwei/drei schöne Tönchen zum Verbinden fühlt sich schon besser an als Random Play.
 
Auch wenn der ein oder andere mit den Augen rollt, es hilft mir mich hier mitzuteilen und Feedback von Euch zu bekommen.

Es ist und bleibt die Geduld oder eher die Disziplin woran es hapert. Es ist eigentlich überall das Gleiche: vom langsamen zum schnellen, vom leichtem zum schweren, vom einfachen zum komplexen. Und auch wenn einem das vom Verstand her klar ist, es ist unheimlich schwer sich selbst zu zügeln. Es ist nicht einfach das Üben auf ein kleines Feld zu reduzieren und sich zu sagen, dass kannst Du noch nicht, also musst Du es langsam angehen.

Ich nehme mir erstmal vor die Grundtöne als Zieltöne zu nehmen. Und möglichst erstmal in einer Lage.
Das klingt sehr unsexy und unmusikalisch, denn eigentlich will ich über das Griffbrett flitzen und dabei die coolen Töne treffen. Dann kann es weiter gehen, die Terz, die Quint anpeilen, usw. Aber im Moment, wenn ich über die Grundtöne hinaus denke, verlier ich die Orientierung.
Ich halte das nicht lange durch, es ist unheimlich anstrengend beim "Einfachen" zu bleiben. Schnell gehen die Gäule mit mir durch und ich dudel random play vor mich hin.
Ich versuche erstmal einen Jamtrack von 8-10 Minuten diszipliniert zu bleiben und mich dann zu belohnen, indem ich wieder nach Gefühl loslegen kann.
 
Es ist eigentlich überall das Gleiche: vom langsamen zum schnellen, vom leichtem zum schweren, vom einfachen zum komplexen.
Salve Namensvetter,

Da hast du es doch schon sehr treffend analysiert.
Salamitaktik, oder wie verspeise ich einen Wal, häppchenweise!
.... und vor allen Dingen langsam und gut kauen sonst gibt's Verdauungsprobleme.

Wissen wir ambitionierten Musiker Studierende eigentlich, und machen es dann trotzdem auch immer gerne mal nicht.
Deshalb die zweite goldene Regel, Übezeit und Spielzeit trennen!
Hört sich auch doof und langweilig an führt aber, wenn man will zu Fortschritten.
Und in der Spielzeit kann man dann mal Gas geben und gucken was schon läuft, ohne groß zu bewerten oder sich unter Druck zu setzen.

Die Tipps die es hier von dem Forumskollegen gab um das ganze etwas runterzubrechen fand ich teilweise ziemlich gut und wird sie auch selber beherzigen, zumindest werde ich es versuchen.

Saluti
 
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