mikedapike schrieb:
@ gangstafacka
Dankeschön. Hab die ganze Session schon verzweifelt gesucht.
Kein Problem ;> ...
mikeapike schrieb:
Damit hättest du aber auch schon früher 'rausrücken können...
Das hab' ich doch ^^ ... du hast's dann nur nicht in der Video-Section
der Gitarren-Plauderecke gefunden ;> ...
mikeapike schrieb:
Hab von diesem Greg Ginn übrigens noch nie was gehört. Aber seine Fans sprechen ja schon mal für ihn.
mikedapike
Du sagst es. Imho ist Greg Ginn wirklich der am meisten in Vergessenheit
geratene, und am meisten unterschätzte Gitarrist, den es gibt.
Niemand ist (zu unrecht) solch eine unscheinbare Randerscheinung wie
dieser Gitarrist. Ich selbst stieß erst auf Greg Ginn, als mir während meiner
Erkundungstour quer durch die Musiklandschaft aufgefallen ist, dass Greg
Ginn im Gitarristengefüge ein ganz wichtiger, großer, fest etablierter,
unverzichtbarer Dreh- und Angelpunkt ist.
Sei es Josh Homme (Kyuss/Qotsa/Desert Sessions), John Frusciante (RHCP,
fast Frank Zappa, John hat jedoch abgelehnt !), Dean DeLeo (Stone Temple
Pilots; er und Weiland - der STP Frontmann - trafen sich zum ersten mal auf
einem Black Flag-Konzert), James Iha (The Smashing Pumpkins/A Perfect
Circle), oder Omar Rodrigez (At The Drive-in/The Mars Volta/De Facto; er und
Cedric sind riesen Black Flag-Fans und es ist unüberhörbar, was für einen
großen Einfluss Greg Ginn auf Omar's Gitarrenspiel hat): Für sie alle war Greg
Ginn eine essentielle Station auf ihren Weg als Gitarristen.
Greg Ginn's Gitarrenspiel lässt sich schwer beschreiben.
Es ist einerseits total simpel, rau und rotzig, wie Ramones-Sound, andererseits
wiederum sehr stark in Richtung Free Jazz gehend, da er sein Gitarrenspiel
durch massig a- und microtonale Töne und Tempowechsel erweitert, was es
dann doch wiederum sehr schwierig und kompliziert macht.
Er wirkt beim Spielen total unberechenbar; erst spielt er vermeidlich song-
konform einen recht eingängigen Lauf dann schlägt dies jedoch um, man sieht
richtig, wie da irgendwas in ihm von einen auf den anderen Moment umkippt,
er flippt total aus - dabei schüttelt er dann auf einmal immer wie aus dem
Rausch aufwachend seinen Kopf wie verrückt hin und her, rast fast schon
affektartig über das ganze Griffbrett, und sieht aus, als wenn er 'nen Anfall bekommt.
Alles in allem ist sein Gitarrenspiel unverkennbar, total eigen, lebendig,
grundsteinlegend und hat einen hohen Wiedererkennungswert.
Black Flag bezogen sich lyrisch bei ihren Songs sehr oft auf Neurosen, Paranoia
und Isolation, und Greg Ginn's Gitarrenspiel drückt das perfekt aus.
Da Henry Rollins als Frontmann sich ebenfalls perfekt in dieses Bild von
Neurosen, Paranoia und Isolation durch seine Bühnen-Performance und
seine wahnsinnige, exessive, und extreme Art einfügt, ist dies auch meine
Lieblings-Black Flag-Formation (Greg Ginn und Henry Rollins - 1981-1986).
youtube.com-clips:
PS:
Weißt du, normalerweise hör' ich kein Punk, ich hab' lediglich einige Dead Kennedys-Songs,
denen ich auf halber Albumstrecke dann nach spätestens 30 Minuten total überdrüssig
werd'. Ich brauch's komplex ! 3-Akkord-Geschrubbe und banale Song-Strukturen
sind einfach nichts für mich, aber fuck, Black Flag sind ANDERS !