The Mars Volta- Sammelthread

  • Ersteller Schwammkopf
  • Erstellt am
John Frusciante ist im übrigen auch auf der "Frances the Mute" zu hören.

Flea auf der "Deloused in the comatorium"
 
auf der frances sind beide zu hoeren.
auf der deloused ist flea nicht nur zu hoeren, er hat den gesamten bass eingespielt ;)
 
ich höre die neue the mars volta seit ein paar tagen rauf und runter und sie gefällt mir richtig, richtig gut. wenn es mir keiner vorher wegschnappt, würde ich gern am wochenende eine rezension dazu auf die beine stellen, womit es mir nach der neuen office of strategic influence wieder gelingen würde, den hiesigen prog-seiten wie den babyblauen seiten zuvorzukommen.:p :great:
 
mikedapike schrieb:
@ gangstafacka
Dankeschön. Hab die ganze Session schon verzweifelt gesucht.

Kein Problem ;> ...

mikeapike schrieb:
Damit hättest du aber auch schon früher 'rausrücken können...:D

Das hab' ich doch ^^ ... du hast's dann nur nicht in der Video-Section
der Gitarren-Plauderecke gefunden ;> ...

mikeapike schrieb:
Hab von diesem Greg Ginn übrigens noch nie was gehört. Aber seine Fans sprechen ja schon mal für ihn.:D

mikedapike

Du sagst es. Imho ist Greg Ginn wirklich der am meisten in Vergessenheit
geratene, und am meisten unterschätzte Gitarrist, den es gibt.
Niemand ist (zu unrecht) solch eine unscheinbare Randerscheinung wie
dieser Gitarrist. Ich selbst stieß erst auf Greg Ginn, als mir während meiner
Erkundungstour quer durch die Musiklandschaft aufgefallen ist, dass Greg
Ginn im Gitarristengefüge ein ganz wichtiger, großer, fest etablierter,
unverzichtbarer Dreh- und Angelpunkt ist.
Sei es Josh Homme (Kyuss/Qotsa/Desert Sessions), John Frusciante (RHCP,
fast Frank Zappa, John hat jedoch abgelehnt !), Dean DeLeo (Stone Temple
Pilots; er und Weiland - der STP Frontmann - trafen sich zum ersten mal auf
einem Black Flag-Konzert), James Iha (The Smashing Pumpkins/A Perfect
Circle), oder Omar Rodrigez (At The Drive-in/The Mars Volta/De Facto; er und
Cedric sind riesen Black Flag-Fans und es ist unüberhörbar, was für einen
großen Einfluss Greg Ginn auf Omar's Gitarrenspiel hat): Für sie alle war Greg
Ginn eine essentielle Station auf ihren Weg als Gitarristen.

Greg Ginn's Gitarrenspiel lässt sich schwer beschreiben.
Es ist einerseits total simpel, rau und rotzig, wie Ramones-Sound, andererseits
wiederum sehr stark in Richtung Free Jazz gehend, da er sein Gitarrenspiel
durch massig a- und microtonale Töne und Tempowechsel erweitert, was es
dann doch wiederum sehr schwierig und kompliziert macht.
Er wirkt beim Spielen total unberechenbar; erst spielt er vermeidlich song-
konform einen recht eingängigen Lauf dann schlägt dies jedoch um, man sieht
richtig, wie da irgendwas in ihm von einen auf den anderen Moment umkippt,
er flippt total aus - dabei schüttelt er dann auf einmal immer wie aus dem
Rausch aufwachend seinen Kopf wie verrückt hin und her, rast fast schon
affektartig über das ganze Griffbrett, und sieht aus, als wenn er 'nen Anfall bekommt. :D
Alles in allem ist sein Gitarrenspiel unverkennbar, total eigen, lebendig,
grundsteinlegend und hat einen hohen Wiedererkennungswert.

Black Flag bezogen sich lyrisch bei ihren Songs sehr oft auf Neurosen, Paranoia
und Isolation, und Greg Ginn's Gitarrenspiel drückt das perfekt aus.
Da Henry Rollins als Frontmann sich ebenfalls perfekt in dieses Bild von
Neurosen, Paranoia und Isolation durch seine Bühnen-Performance und
seine wahnsinnige, exessive, und extreme Art einfügt, ist dies auch meine
Lieblings-Black Flag-Formation (Greg Ginn und Henry Rollins - 1981-1986).


youtube.com-clips:



Ginn.jpg



PS:
Weißt du, normalerweise hör' ich kein Punk, ich hab' lediglich einige Dead Kennedys-Songs,
denen ich auf halber Albumstrecke dann nach spätestens 30 Minuten total überdrüssig
werd'. Ich brauch's komplex ! 3-Akkord-Geschrubbe und banale Song-Strukturen
sind einfach nichts für mich, aber fuck, Black Flag sind ANDERS ! :D
 
@gangstafacka
In die Plauderecke schau ich eigentlich nie... Bin ja eigentlich eher passiver User.:D
Aber danke für diese kleine Geschichtsstunde. Das hilft mir sehr weiter auf MEINER Reise durch die Musikwelt. Diese Band ist ja echt interessant.
Von den Videos da gefällt mir "In My Head" am Besten.
aber vielleicht sollten wir mal back to topic, hm?:)

Kennt einer von euch ein Video von TMV und John Frusciante, in denen sie Cicatriz spielen? Hab da mal so 'nen kleinen Ausschnitt gefunden, aber der dauerte nur 2 Minuten...
 
He danke Gangstafacka, bin durc deinen Beitrag erst auf diesen Ausnahmemusiker aufmerksam geworden,danke! Hat auf jeden Fall ne Bewertung verdient!
 
Freut' mich, dass ich eure Aufmerksamkeit und euer Interesse in Bezug
auf Greg Ginn wecken konnte, danke. :great:
Und nur um noch mal den Bezug zum Threadthema herzustellen:
Es ist grundsätzlich ein sehr guter, und ergiebiger Ansatz, sich mal mit
Greg Ginn zu befassen, wenn man Omar's Gitarrenspiel begreifen will.
 
Ich würde auch gerne mal auf meine Frage zurückkommen, ob man John Frusciantes Gitarre auf dem neuen Album öfter hört als Omars, ich meine , nix gegen John, er ist ein grossartiger Gitarrist, aber ich hätte Omar gern noch mehr gehört....
 
Dazu kann ich (noch) nichts sagen, ich hab' das Scheibchen (noch!) nicht ;) ...
 
So nach einer gehoben Zahl an Hördurchgängen würde ich mal behaupten dass dies ihre bisher beste Platte ist.
 
weiß nich obs schon jemand geschrieben hat, aber man kann den neuen song Viscera Eyes jetz auf der homepage streamen.

ich find es isn ganz guter song, aber gehört nicht zu den besten (ok is auch nicht leicht ein dauerhaft so hohes niveau zu halten). wenn man bedenkt das es tmv is fehlt n bissl mehr abwechslung im song. aber vll schaut das auf der album version ja anders aus.
 
The Mars Volta: Amputechture

GSL126_cover_temp_461.png


Ein interessanter Aspekt des progressive rock ist ja, dass viele bands, die eigentlich in anderen genres verwurzelt sind, gelegentlich über den progressiven Tellerrand schauen und durch neue Ideen die Grenzen ihres genres zu sprengen versuchen, ohne dabei unbedingt in der Tradition typischer progressive rock-bands wie King Crimson oder Genesis zu stehen. Ein Beispiel für solche Bereicherungen der von uns so geliebten Musik sind The Mars Volta, die ihren Ursprung ja in der alternative/ punk-Ecke haben (aus der eingeschränkten Sicht eines proggers formuliert). Nach der anfänglichen Begeisterung über deren "progressive rock des 21. Jahrhunderts" wurde es mit dem arg "kopflastigen" und wenig ohrenfreundlichen "frances the mute" deutlich stiller, so dass die Erwartungshaltung nun etwas geringer ausfällt - zu groß die Befürchtung, dass man den eingeschlagenen experimentellen Weg noch konsequenter durchziehen würde.
So löste der seltsam zerrissene, klangcollagen-hafte opener "vicarious atonement" bei mir auch erstmal einige Verwirrung aus. Es wirkt ähnlich wie das intro auf "de-loused in the comatorium", allerdings ohne der Zielstrebigkeit, mit der dieses in das kompromisslos rockende "inertiatic esp" mündete. Diese 7 (!) Minuten sind so gestaltet, dass im Hintergrund zumeist irgendwelche sound-Effekte vor sich hin wabern, während im Vordergrund mal eine verzerrte Gitarre bluesig-psychedelisch improvisiert oder Bixler-Zavala schleppende traurige vocals-Linien zum besten gibt. Nach kurzer Stille setzt der song nach 5 Minuten erneut an - um langsam in bluesiger Melancholie, sanften jazzigen Harmonien in den keys und vergleichsweise unaufdringlichen free jazzigen-sax-Linien, deren harmonisches Fundament sich dem Hörer zu entziehen scheint, unterzugehen. Stimmungsvoll - vielleicht etwas langatmig, insbesondere für einen opener.
Mit "tetragrammaton" geht es dann auch gleich eine ganze Ecke rockiger zur Sache und präsentiert alle Zutaten, die wir von einem The Mars Volta-song erwarten: verschachtelte Rhythmen, dissonante git-Läufe, elektronische Verfremdungen, mitreißende refrains, abgefahrene soli. In den 16 Minuten sind jede Menge Stimmungen und, wie ich finde oft geniale, song-writerische Ideen vereint. Die kaum überschaubare Komplexität sorgt auch dafür, dass der rote Faden früher oder später nahezu zwangsläufig verloren geht, aber das sind wir progger ja fast schon gewohnt... wie auch immer: es wirkt schon ziemlich zerrissen und unstrukturiert, aber es rockt ungemein und macht einfach jede Menge Spaß. Was mir im Vergleich zu den beiden letzten Platten auffällt, ist, dass der Reichtum an Klangfarben wesentlich größer geworden ist, gerade auf "de-loused" war mir das noch etwas zu eingeschränkt, mittlerweile kommen insbesondere die eher rock-fremden Instrumente wie das Tenor-Saxophon wesentlich häufiger zum Einsatz, auch melodieführend. Auch an der Produktion scheint sich etwas verändert zu haben: ich habe den Eindruck, dass die Platte insgesamt deutlich glatter produziert wurde, diesen bewusst "dreckigen" garagen-sound gibt es so jetzt nicht mehr. Dadurch klingt es jetzt differenzierter, aber der "abgeh-Faktor" ist dadurch vielleicht nicht mehr ganz so groß. Das kann auch damit zusammenhängen, dass der Schwerpunkt bei der e-git jetzt weniger als zu anfangs auf akkordischen riffs liegt (ein Eindruck, den ich aber nochmal genauer untersuchen müsste).
"vermicide" zeigt dann wiederrum eine etwas andere Seite von The Mars Volta. Der song geht deutlich besser ins Ohr und hätte eigentlich auch auf "de-loused" hätte stehen können. Durch seine "nur" 4 Minuten beweist er sogar nahezu Radio-Tauglichkeit. Der song ist insgesamt wieder etwas ruhiger und hat einen sehr einprägsamen refrain. Nichts spektakuläres, aber die richtige Auflockerung zwischen derart 2 herausfordernden long tracks:
Der Titel-track "meccamputechture" (von Mecca, amputate und architecture abgeleitet - ich bin sicher, es schreibt irgendwann mal jemand seine Musik-Diplomarbeit darüber, aber ich will es mir jetzt nicht aufhalsen, hier die Bedeutung des Konzepts zu analysieren) beginnt mit seinen anfangs fast "gerappten" vocals geradezu numetallisch. Dann hört man auch schon das sax-Motiv, das neben der repetitiven percussion dem wieder etwas losen 11-minütigen song so etwas wie Zusammenhalt geben wird. Ansonsten ist der song ähnlich wie "tetragrammaton" wieder ein Schmelztiegel toller Ideen, der halt dermaßen vollgestopft ist, dass einem eigentlich nie langweilig wird und man immer wieder neue Facetten entdecken kann. Besonders gut gefällt mir, wie der song im free jazzigen-impro-Teil auch durch die sound-"Manipulationen" total zerpflückt wird und sich im Chaos aufzulösen scheint, ehe plötzlich wieder der refrain und das einleitende sax-Motiv einsetzen, begleitet von einem herrlichen mellotron-solo. Jetzt bei nochmaligem aufmerksamem Durchhören erkenne ich, dass der song doch strukturierter ist, als ich zuerst dachte.
"asilos magdalena" ist eine spartanisch instrumentierte, aber wie ich finde sehr atmosphärische, düstere latin-Nummer, die sich am Ende wieder in einer verstörend-dichten Ansammlung von Verfremdungs-Effekten auflöst. Fragiler spanischsprachiger Gesang, begleitet von ungeschliffener Akustik-Gitarre.
Ähnlich wie schon "vermicide" schlägt auch das folgende "viscera eyes" zunächst in die alternative-Kerbe, ein sich rasch erschließendes, mitreißendes e-git-riff und wie gehabt der recht ausgiebige Einsatz der brass section. Nach gut der Hälfte überrascht ein groovendes bass-riff, welches das Fundament für den sich anschließenden latin-Teil liefert.
Mit knapp 12-minütigen "day of the baphomets" folgt dann mein absoluter Lieblings-song auf dieser Platte. Hier wird es endlich mal wieder so richtig laut, gleichzeitig werden die jazz-Einflüsse mit am deutlichsten. Es wird ausgiebig und ausgesprochen schräg improvisiert (wobei hier wirklich nahezu jeder der beteiligten Musiker die Gelegenheit bekommt, sein Können unter Beweis zu stellen). Im refrain präsentieren sich The Mars Volta dagegen auch wieder von ihrer melodisch-einprägsamen Seite, während es in den häufigen breaks wieder deutlich experimenteller und zumeist schön krummtaktig zur Sache geht.
Zum letzten track "el ciervo vulnerado" bleibt mir folgendes zu sagen: wer nach einem solchen opener wie oben geschildert, am Ende einen echten Rausschmeißer erwartet, der muss sich zwangsläufig irren. The Mars Volta stellen halt gern rock-Klischees auf den Kopf und warten wieder mit einer sehr atmosphärischen Klang-collage auf.
Damit ergibt sich für mich als Fazit, dass The Mars Volta insbesondere ein, wenn nicht der optimale Kompromiss zwischen der stärkeren song-Orientiertheit von "de-loused" und dem eher experimentellen "frances the mute" gelungen ist. Mit solchen Vergleichen sollte man es aber nicht übertreiben, denn in erster Linie hat "amputechture" einen ganz eigenen Charakter. Bereits ab Mitte August können sich aufgeschlossenere prog-Freunde selber davon überzeugen.
 
hach, ich bin schon so gespannt.
Schönes Review! Hört sich echt gut an.
Und mehr Saxophone find ich geil.
 
nettes review.

aber nach frances the mute hat sich meine erwartungshaltung eigentlich eher gesteigert weil ich das album schon für ziemlich genial halte. mir hat diese verflochtenheit zwischen den einzelnen songs die in einanderübergehen und später wieder aufgegriffen werden eignetlich sehr gut gefallen und ich finds schade das sie diesen aspekt anscheinend wieder fallen gelassen haben. dabei hat es angenehm für mehr abwechslung gesorgt, und ich hab angst das die abwechlsung beim neuen album ein wenig kürzer tritt... auch klingt das was ich bisher gehört hab nicht so direkt und ehrlich vom sound her wie die alben davor, ich hoffe mal bei dem rest isses anders.
aber naja man wirds ja sehen wenns rauskommt.
 
Werde mir in naher zukunft The Mars Volta sehr gerne live antun wollen, da das dann aber mein erstes tmv-konzert wäre, würde mich mal interessieren was cedric während der ganzen noise-und soli passagen macht, wär nett wnn jemand postet der schon mal bei nem tmv konzert war...
 
GuitarKnight schrieb:
Werde mir in naher zukunft The Mars Volta sehr gerne live antun wollen, da das dann aber mein erstes tmv-konzert wäre, würde mich mal interessieren was cedric während der ganzen noise-und soli passagen macht, wär nett wnn jemand postet der schon mal bei nem tmv konzert war...

Naja, sieh's dir selber an ^^
Ich denk' mal, dass er Mircos versuchen wird zu essen, sich den Mund
fast zerreißen wird, und gelegentlich wie ein Brett umfallen wird... das
Übliche halt ^.^ ...
Viel entscheidender ist doch WANN und WO sie uns wieder
mit ihrer Anwesenheit erfreuen werden. Bitte Leute, wenn's so weit ist:
Sagt es hier rechtzeitig in unserem Thread ! Ich werd' mir echt ein Bein
ausreißen, um dazu sein ! Ich würd' Vorlesungen sausen lassen, Omas
footballmäßig umstürmen, und Leute überfahren, nur um da zu sein !!! :D
 
na das klingt doch gut... ich hab mir vor ner Weile die De-Loused zugelegt und die is echt klasse... dann wurde meine TMV-Begeisterung allerdings von einer neuen, ins Haus segelnden Platte unterbrochen und die später gelieferte Frances liegt noch ungehört hier 'rum .... steinigt mich :(

edit: so, hab' sie jetzt einmal durchgehört und direkt danach aber doch lieber wieder die De-Loused eingelegt... ist schon noch n deutlich größerer Brocken, der einem da vorgeworfen wird, die Frances..
 
was kam dir denn in die quere?
 
heee, nich fragen ;_;
das neue Rise Against Album.. ich find' das passt so perfekt zum Sommer :) bloß halt nicht hier in die Prog-Sparte ^^
 
TMV haben jetzt einen neuen Drummer- Blake Fleming.
 

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