Zupfinstrumente Identifikation/Wertschätzung Sammelthread

Leider nur ein paar Ideen, keine "belastbaren Informationen": Die erste könnte aus deutscher Fertigung stammen (Nullbund!), evtl. ein einfaches (= wenig verziertes) Instrument für Mandolinenorchester. Sie sieht bis auf den Nullbund auch aus wie die japanischen Mandos, die in den 1970ern auf den Markt kamen, ist aber etwas einfacher gehalten.
Bei der zweiten vermute ich auch deutsche Fertigung, eine "Wandervogelmandoline" (nicht unbedingt aus der Zeit, aber in der Tradition), die kann durchaus noch gerade aus der Vorkriegszeit stammen, ich vermute aber auch eher die 1950er (oder die späten 1940er) Jahre. Wir haben ein vergleichbares Instrument mal geschenkt bekommen, das aber noch etwas einfacher in den Details gehalten ist (Inlays, Auslauf des Griffbretts über dem Schallloch) und im Klang für Folksachen sehr schön ist.
Wie gesagt, alles nicht "belastbar", aber vielleicht ein Anhaltspunkt zum Weitersuchen. Viel Freude mit den Instrumenten.

Noch'n Nachtrag zum "Marktwert": Der Markt für Mandolinen ist spezieller und kleiner als der bspw. für Gitarren. Ohne Label wird es schwer, besondere Sammlerpreise zu erzielen. Die neapolitanische schätze ich irgendwo zwischen 150 und 250, die deutsche zwischen 100 und 200. Aber wir reden - das passt heute richtig zum 1. Mai - vom "Tauschwert", nicht vom "Gebrauchswert". Ich glaube nicht, dass die neapolitanische nun wirklich schlechter als die japanischen der 1970er ist, die heute für viel Geld angeboten (allerdings auch nicht schnell verkauft) werden. Und unsere deutsche steht m.E. einer Ashbury oder auch Moon kaum nach.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort, dann google ich mal nach "Wandervogelmandoline" . Hab ich noch nie gehört .... Gestern bekam ich eine Antwort von einem mir bekannten Mandolinenspieler, dass er genau die gleiche Rundmandoline zur Konfirmation bekam. Deswegen kann man bei ihr so um 1990 annehmen
 
Der Begriff "Wandervogelmandoline" ist als solcher kein kanonisierter Begriff. Die "Wandervögel", Naturfreundejugend, Pfadfinder etc., bündische Jugendbewegung etc. nahmen solche Instrumente auf ihre Fahrten mit. Du wirst also wahrscheinlich zu dem Begriff "Wandervogelmandoline" nicht so viel finden, wie zu getrennten Suchbegriffen "Mandoline" und "Wandervögel" etc..

Zur Rundmandoline: "1990" erinnert so an "Mauerfall" und Voigtländer Instrumente. Zu der Zeit war sicherlich auch bei den Instrumentenbauern das leichte Chaos angesagt, so dass möglicherweise auch Voigtländer Instrumente ungelabelt auf den Markt kamen. Könnte sein.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Interessant, merci :great:. Das ist mir alles ziemlich neu, obwohl es schon so alt ist :)
 
Hallo Musikfreunde,

ich habe mir vor ein paar Monaten das abgebildete Instrument in einen Antiqutätenladen gekauft. Einfach nur, weil es schön aussieht. Das Teil ist doppelt bespannt von den Saiten her und kommt wahrscheinlich aus Osteuropa, mutmaßlich ehemalige CSSR oder UdSSR. Alter ist schwer zu sagen, höchstens 50-60 Jahre alt. Ich würde generell sagen, es ist eine Art Mandoline, aber die Form des Korpus habe ich nirgendwo gesehen und auch im Internet trotz intensivster Suche nicht gefunden. Kann mir da jemand weiterhelfen?
 

Anhänge

  • IMG_1836[1].JPG
    IMG_1836[1].JPG
    80,1 KB · Aufrufe: 235
Ich würde generell sagen, es ist eine Art Mandoline,
Ja, sehe ich auch so. ;)
Du kannst ja mal die Mensur messen, aber das drüfte hinkommen.
aber die Form des Korpus habe ich nirgendwo gesehen und auch im Internet trotz intensivster Suche nicht gefunden.
Dito.
Entweder wollte mal jemand eine ganz besonders abgedrehte Form machen oder es gab einen gewissen Anlass dür diese Art Sternform.
Für ein Spiel im Sitzen dürfte es nicht besonders praxisgerecht sein.

Wie ist denn die Saitenlage und der Hals, lässt sich das spielbar herrichten?
Saiten, Mechaniken und Bünde schreien ja förmlich ganz laut nach Austausch oder Reinigung. :eek:
 
Die Mensur ist 33 cm. Das Instrument lässt sich meiner Meinung nach schon spielbar herrichten, wenn man, wie du schon gesagt sagt, neue Saiten aufzieht und mal alles ordentlich reinigt. Was die Herkunft angeht, muss ich mich korrigeren. Ich habe eine Prägung gefunden, mit der Aufschrift Sternglocke (daher eventuell auch die Form), also kommt das Teil aus dem deutschsprachigen Raum, aber weitergeholfen hat mir das auch nicht. Danke für die Antwort erst mal.
 

Anhänge

  • IMG_1916[1].JPG
    IMG_1916[1].JPG
    138,7 KB · Aufrufe: 214
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Mensur ist 33 cm.
Ja, das passt für die klassische Bauart des Halses mit Fensterkopf und ohne Halsstab.
Nimm für so eine Mandoline eher 009-032 als Saitensatz.
So was wie 011-042 wird auf den amerikanischen Mandolinen mit gewölbter Decke und Stahlstab im Hals gespielt, die Konstruktion verträgt strammeren Saitenzug.

Aufschrift Sternglocke
Da bin ich leider auch überfragt. :nix:
Vielleicht das Ergebins einer Laune eines ganz kleinen Instrumentenbauers oder einfach privat auf die Sternform umgebaut ...
 
Guten Tag zusammen,:hat:

ich habe eine Mandoline geerbt. Ich selbst spiele leider keine Mandoline und habe auch keine Ahnung von dem Instrument. Wenn mir der ein oder andere vielleicht etwas zu der Mandoline selbst und einem angemessenem Verkaufspreis sagen könnte, wäre ich wirklich sehr dankbar.

Leider kann ich nirgends auf dem Instrument eine Hersteller- oder Typangabe finden. Das macht es natürlich nicht einfacher. Um sich einen besseren Eindruck zu machen, habe ich deswegen möglichst viele Bilder gemacht ...

Viele Grüße
nepomoc


IMG_5356.jpg IMG_5358.jpg IMG_5359.jpg IMG_5360.jpg IMG_5363.jpg IMG_5364.jpg
 
Leider kann ich nirgends auf dem Instrument eine Hersteller- oder Typangabe finden.
Hallo, mepomoc,

es handelt sich ganz einfach um einen griechischen Bouzouki!

Die Ähnlichkeit zur neapolitanischen Mandoline ist nur oberflächlich. Die Bauform ist ähnlich und beide haben 4 Paare Stahlsaiten. Die Mandoline ist aber viel kleiner - die klingende Saitenlänge ist nur etwa die Hälfte wie beim Bouzouki - und die Saiten sind ganz anders gestimmt.

Cheers,
Jed
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Na, das hilft doch schon mal weiter. Jetzt weiß ich wenigstens, wonach ich suchen muß. Vielen Dank dafür!:claphands:

Denkst Du, es wäre rein anhand der Äußerlichkeiten möglich, den Hersteller zu bestimmen?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Denkst Du, es wäre rein anhand der Äußerlichkeiten möglich, den Hersteller zu bestimmen?
Jahre her hatte ich für ein paar Monate einen Bouzouki von einem Freund geliehen bekommem. Ansonsten kenne ich mich mit den Dingern leider nicht aus.

Eins ist allerdings klar - reich mit Intarsien verziert sind sie alle. Es würde mich wundern, wenn sie alle fürs fachmännische Auge gleich aussähen. Die ebenso reich verzierten Mandolinen weichen meines Wissens stilistisch stark voneinander ab. Hoffentlich meldet sich hier ein Bouzouki-Kenner!

Cheers,
Jed
 
Es gibt die Leute hier: http://www.bouzouki-musik.de/, die wissen vermutlich noch mehr. Ich habe eine recht günstige Ecorda, mal vor 20 Jahren in der Bucht geschossen, Deine ist aber anders und reichhaltiger verziert.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo Musiker,
bin bei der Suche nach Identifikationsmöglichkeiten von Instrumenten hier gelandet - und hoffe, ich bin hier richtig?!

Habe ein älteres Instrument (Mandoline, oder so...?) zuhause liegen, weiß aber nicht, was es genau ist.
Hier die Bilder (ich habe Brillen mit dazu fotografiert, damit man die Größe besser abschätzen kann):
die Länge ist ca. 72 cm, 12-saitig (4x3 Saiten)

Vielleicht kann mir jemand sagen, was das genau für ein Instrument ist?

Mit bestem Dank im Voraus!
2019_03_11_IMG_2527.JPG
2019_03_11_IMG_2523.JPG
2019_03_11_IMG_2525.JPG
2019_03_11_IMG_2528.JPG
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Eine Mandriola, in dieser Version ein cooles, recht seltenes Teil. 3chörige Bespannung statt einer 2chörigen bei der normalen Mandoline. Bekannter ist die Form einer portugiesischen Mandoline ( so etwas wurde in großen Stückzahlen bspw. von Hopf gebaut.
 
Danke für die schnelle Antwort!

LG und nochmals danke für die Hilfe!
Hans
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es gibt die Leute hier: http://www.bouzouki-musik.de/, die wissen vermutlich noch mehr. Ich habe eine recht günstige Ecorda, mal vor 20 Jahren in der Bucht geschossen, Deine ist aber anders und reichhaltiger verziert.
Leider ist die Seite tot. Aber vielen Dank für den Link!:great:

Vielleicht findet sich ja doch noch einer, der die Bouzouki auch wertmäßig einschätzen kann...
 
Vielleicht findet sich ja doch noch einer

Hier hat jemand mal ein ähnliches Modell verkauft, allerdings mit sechs Saiten und schon vor ein paar Jahren, so dass die Auktion nicht mehr auffindbar ist. Vielleicht kannst Du ihn über ein Google-Konto kontaktieren?
 
das Alter, Modell und Wert dieser Gibson Mandoline

Zumindest zum Modell kann man sagen, dass es sich dabei um eine Gibson EM-150 handeln müsste. Der Tonabnehmer weist auf die Baujahre von 1949 bis 1965 hin. Geht man von ähnlichen Instrumenten aus, die man im Netz findet, denke ich, dass sie aus den Fünfzigerjahren stammen dürfte. Ob die Seriennummer auf 1958 hinweist, kann ich nicht sagen. Zumindest in den USA zahlt man für solche Instrumente vierstellige Summen. Ob das in Deutschland/Europa auch so ist, kann ich nicht beurteilen, aber da sich diese Mandoline auch nicht im besten Zustand befindet, würde ich von einem deutlich niedrigeren Wert ausgehen.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben