Hy,
meinen Intention war nicht in einen düsteren Kulturpessimismus zu verfallen, obwohl die schaurige Komponente auch nicht immer zu verachten ist.
Meine Meinung ist einfach die, dass wir zu wenige Musiker haben, dadurch, dass zu wenige Musiker ausgebildet werden.
Es ist durchaus machbar mehr Studienplätze für das Fach Musik zur Verfügung zu stellen. Vor allen Dingen im Fach Schulmusik. Das Mädel wollte ja Schulmusik mit Hauptfach Gesang studieren.
Mir persönlich geht es um eine gewisse Flexibilität wenn es darum geht die Mission "Musik" als ein Kulturgut an die nächsten Generationen weiterzuvermitteln. Ich sag raus aus dem Elfenbeinturm rein in die Schulen und dazu brauchen wir viel mehr Schulmusiker, die natürlich auch eine Allroundausbildung kriegen, vor allen auch mit den Zusatzfächern Pädagogik und Psychologie.
Das Angebot wird einfach künstlich knapp gehalten, weil die Gelder halt für andere Dinge ausgegeben werden.
Und deswegen gehts tatsächlich um die Organisation der Gelder.
Wenn du z.B mal einen Blick in die Hauptschulen wagst, dann besteht gerade dort enormer Nachholbedarf. Warum da nicht aufstocken? Musik baut Aggressionen ab, sublimiert sie in kreative Kanäle, die bei den Jugendlichen die nötigen Endorphine ausschütten um ihnen einfach Möglichkeiten zu geben sich auszudrücken und einen flow zu erleben.
Dazu brauchen wir mehr Schulmusiker und eine gute Ausstattung, wie mehr Instrumente, Chorleiter, Orchester und Leute, die das organisieren. Also einfach mehr Personal.
Abgesehen davon haben sogar Politiker erkannt, wie wichtig Musik für die nachwachsende Generation ist. Von wem stammt denn der Spruch "Wer Musikschulen schließt, der tut nix gutes" oder so ähnlich
.
Mein Ansatz ist aber ein ganz anderer. Ich sag bringt die Musikschulen an die Regelschulen und das bitte kostenlos.
Weil sich halt nicht jeder ein Instrument leisten kann. Oder den kostspieligen Unterricht an Musikschulen. Die Hemmschwellen sind oft zu hoch um diese heiligen Tempel zu betreten.
Mal ein Beispiel.
In unserer Kleinstadt hat jetzt eine Musikschule aufgemacht, die ein trostloses Dasein fristet. Ausgelagert in Räumen der Stadt findet kein Schüler den Weg dorthin. Es steht ein Flügel dort und alles ist irgendwie lieblos.
Die Hauptschule ist ein paar Meter weiter weg, aber in die Musikschule würde sich keiner freiwillig verirren.
Statt sie entweder in die hiesige Realschule oder Hauptschule zu integrieren hat man sich lieber freiwillig separiert.
Doch es geht auch anders.
Es gibt sehr gute Elitemusikgymnasien in der größten Stadt, die alle ihre eigenen Orchester haben, Chöre usw. Bühnen.
Warum gibts dafür Geld? He?
Doch nur deswegen, weil die Leute, die dort mitmischen genau wissen, wie sie es anstellen sollen um an die begehrten Fördertöpfe zu kommen. Stichwort: Gut ausgestattete Schulen und so.
Nach dem Motto. Wer hat, dem wird gegeben.
So läuft das.
Meine Erfahrung: Organisierte Musik fristet an Haupstschueln und Realschulen ein trostloses Dasein.
Deswegen: Wir brauchen mehr Schulmusiker, die das Kulturgut Musik auch in solche Milieus transferieren.
Und deswegen sollte lost Nightengale unbedingt weitermachen und sich jetzt davon nicht unterkriegen lassen.
Einfach an mehreren Musikhochschulen probieren. Es gibt ja auch Konservatorien und Musikfachschulen usw.
Gruß
Frasquita