Yamaha NP-30 Erfahrungen mit Stagepiano

Die Hemingway Pianos unterscheiden sich meines Erachtens nicht wirklich von den Thomann oder Musicstore-Teilen. Ich selbst hatte bis vor ein paar Monaten ein Casio und muss sagen, dass ich das schon für ordentlich ansah. Allerdings selbst das hat mir jetzt nicht mehr gereicht und bin zum Numa übergegangen, was natürlich als Anfängerpiano nicht wirklich geeignet ist, weil es nur ein Masterkeyboard ist, d.h. keine integrierten Sounds hat. Aber ich würde unter dem Casio kein Digitalpiano empfehlen, weil es sonst irgendwann wirklich keinen Spaß mehr macht, sich ans Piano zu setzen. Ich sag mal, 100 oder 200€ mehr werden sich bestimmt auszahlen. Ich weiß, dass es verlockend ist, wenn man so billige Angebote sieht und man denkt immer irgendwie, dass es einem reichen wird. Aber das tut es halt nicht! Das hat jetzt nichts damit zu tun, dass man wohl erst in der Preisklasse um 2000€ eine annähernd authentische Klavier- oder Flügeltastatur bekommt, sondern eher, dass eine Billigtastatur einfach die Spielfähigkeiten einschränkt. Ich selbst hatte auch das Yamaha NP-30. Ich habe es nur benutzt, wenn ich mein Piano irgendwo schnell mitnehmen wollte. Aber durch die fehlende Hammermechanik macht selbst das irgendwie nicht so richtig Spaß. Wenn man das Gefühl hat, dass man schwierige Passagen, die man sich mühevoll angeeignet hat, einfach nicht spielen kann, weil das Gefühl der Tastatur es einfach nicht zulässt, dann ärgert das einen einfach maßlos.
 
D
  • Gelöscht von bassterix
  • Grund: Doppelpost
Akkus
Das NP-30 läuft mit NiMh Akkus, allerdings müssen selbige super-voll sein (1330 mV). Eigentlich mit 1300 noch zu 80% geladen reicht diese Spannung dann meist schon nicht mehr aus. Fazit: mit frisch geladenen Akkus ca 1-1,5 h Spielspaß, dann ists vorbei, obwohl die Kapazität für das 5-fache reichen würde. (2100 mAh Akkus).

Zum Klang:
Klanglich hab ich grad 8 Stage-Pianos / DP's ausprobiert. Das NP-30 ist in der Klasse ungeschlagen. Allerdings nur der 1. Klaviersound. P85 von Yamaha (599 bei Ebay neu mit Garantie und Rückgaberecht) hatte nur einen Vorteil zum NP-30, ansonsten sind diese beiden Yamahas nahezu sample-gleich:
  • im Piano2-Sound (Stereo statt mono gesampled)
  • und im Streicher-Sound (längere Sample-Schleife grade in hohen Lagen, authentischerer, natürlicherer Streicher-Klang)


Ich habe getestet:
  • Yamaha NP-30 (ideales Zweit- und Mobil-Gerät, aber man sollte noch eins mit gewichteter Tastatur besitzen)
  • Yamaha P-85 (zu basslastig, ansonsten guter Klang)
  • Korg SP-250 (miserabler Klang bei allen Sounds, Klavier zweitklassig)
  • Casio Privia 120 (nur Klavierklang gut)
  • Maudio Prokeys (Sono/SX/_) 88 (keine Lautsprecher, aber halb/voll gewichtete Tasten, Pianoklang "von gestern")
  • Thomann SP-5100 (stocken/knattern/Pfeiffgeräusche in der Sample-Engine, Tasten haben grenzwertig viel seitliches Spiel)
    in Annahme desselben Sound-Chips (nur mehr Einzelklangfarben) habe ich darauf verzichtet, das SP-5500 zu testen, der geringe Preisunterschied lässt vermuten, dass sich im Klavier-Sound nichts ändert

Fazit:
vom Klavierklang und der Tastatur her in der ca 600,- Klasse haben
das P-85 und das Privia 120 das Rennen gemacht.
Beim Casio kann man die Brillianz verstellen und die "piano" gespielten Klänge klingen ausreichend dumpf,
beim Yamaha sind die Samples deutlich besser.
Leider ist der Sound des P-85 zu druckvoll und basslastig, klingt unnatürlich und nicht nach Klavier. Das Privia 120 widerum hat zuwenig Bass/Höhen über die Lautsprecher. Das NP-30 kostet weniger als die Hälfte vom P-85 und hat bis auf Streicher und Piano2 dieselben Sounds (intensiver Kopfhörervergleich).

NP-30 vs P-85: Da die Sounds nur in 2 Klängen variieren, ist mir die schwere Tastatur den hohen Aufpreis nicht wert (besitze gewichtetes 88er Midi-Keyboard). Nutze NP-30 als Sound-modul und "bedroom piano" oder mal für schnell untern Arm geklemmt. Die leichte Tastatur hat den Vorteil, rockige Passagen mit Finger Slides und ähnlichen schmerzfreier zu spielen ;-)

Letztlich habe ich seit 15 Jahren kein neues Keyboard gehabt (verkaufe gerade mein Roland E-35, habe als Kind auf akustischem Klavier gelernt) und bin etwas enttäuscht über die immer noch dürftigen Klavierklang-Qualität der DP's/Keyboards in der Preis-Unterklasse. NP-30 ist hier die Ausnahme.

Trotzdem beim NP-30 als störend empfinde ich:
  • die für mein geübtes Ohr zu sehr auffallenden, zu kurz geratenen Sample-Schleifen bei längerem Halten
    "Pliiiiiiiiiiiiiiiiiing_iiing_iiing_iiing_iiing..."
    (Allerdings fällt dieser Effekt bei anderen Epianos/Keyboards noch wesentlich stärker auf als beim NP-30, wo er relativ dezent ist).
  • die noch nicht dumpf/gedämpft genug klingenden leise angeschlagenen Piano-Sounds. (es werden zwar unterschiedliche Samples für unterschidliche Anschlaglautstärke verwendet, allerdings bei Yamaha durch die Bank weg nicht gedämpft (warm/dunkel) genug.
  • Das langsame Abfallen anstatt Gleichbleiben der Lautstärke beim Einsatz eines Haltepedals bei Streicher- oder Orgel-Sound.
  • Auch ich stimme zu, dass es den Gebrauchwert extrem gesteigert hätte, beispielsweise einen der Kirchenorgelsounds durch einen Hammond-Sound zu ersetzen. Dafür hätte man auch gern auf das Xylophon verzichtet. Vielleicht noch ein Accoustic Bass und die Soundbank wäre perfekt gewesen.

Gut finde ich
  • Die Bedienung über die Tastatur (nur etwas zu dürftig beschriftet)
  • Sonderfunktionen wie Gewichtungseinstellung der Dual-Einzel-Sounds (Lautstärkeverhältnis)
  • Sonderfunktionen wie Oktav-Einstellung der Dual-Einzel-Sounds je Einzelklangfarbe plus minus eins
  • das geringe Gewicht (Schoß-Piano)
  • Cembaloklang und die Brillianz des Epianos mit den unterschiedlichen Samples bei unterschiedlichem Anschlag

Ich hoffe, ich konnte einige restliche Fragen klären :)
 
Hallo, Andi,

toll!!! Danke!!! Nicht nur, dass "mein" NP30 so gut in Deinem Test wegkommt, freut mich, sondern auch, dass Du ziemlich genau die Mängel aufführst, die ich bisher auch so erfahren habe.

Was wäre das für ein Super-Instrument (in dieser Preisklasse!), wenn statt der beiden Kirchenorgelsounds eine Hammond dabei wäre, z.B. statt Church 2, den ich etwas schwächlich finde (die erste ist gut!).

Wie findest Du denn die beiden E-Pianos? Der erste "klirrt" mir etwas zu intensiv, aber meine Frau findet gerade den klasse... Der zweite E-Piano-Sound ist für mein Ohr superklasse!!!

Streicher und Vibraphon finde ich überflüssig, wenn ich Streicher spielen will, nehme ich die Geige meiner Frau, und Vibraphon ist ein so eigenwilliges Instrument, das sollte man wirklich im Original spielen... Ich bin da eher Purist, ich mag es nicht, auf Tasteninstrumenten "anderes" zu spielen...

Aber wie dem auch sei: Toll, welche Mühe Du Dir gegeben hast, danke schön.

Peter
 
Hallo !
Der erste Pianosound ist Stereo, der zweite mono.
Ich finde die Monovariante einfach nur monoton :D.
Übrigens mit einem nachgeschalteten Equalizer kann man
den Klavierklang des NP 30 noch deutlich aufwerten, z.B. Bass und Höhenbereich und
einzelne Frequenbänder für den Mittenbereich.
=> Enthusiast : Nicht jeder hat eine Frau mit Geige :D
 
Guten Tag die Herren ..
gibts denn zu diesem Gerät auch irgendwo Klangbeispiele bzw. Demosongs oder ähnliches .. auf Yamaha.de werden leider nicht alle Samples angespielt.
Ich denke dieses NP-30 wäre genau das richtige für meine Tochter.

Michael
 
danke für den link herr enthusiast .. ich habe das gerät heute einfach gekauft und nun somit meine demos im haus. herrlich wie meine tochter die pearl harbor melodie flüssig auf dem np-30 spielt.
vom klang her schon sehr echt und kein vergleich zum alten kinderkeyboard !
allerdings halte ich die eingebauten lautsprecher eher für unterdimensioniert.
so werde ich sicher noch einen verstärker oder aktivboxen anschließen müssen.
vielleicht könnt ihr mir ja in der richtung etwas empfehlen was klanglich zum piano passt.
auch hat es mich sehr verwundert das kein netzteil dazu war .. so etwas geht wie ich finde überhaupt nicht.

bis dann und schönes we

michael
 
Hi ihr zwei und dir Stefan erst mal noch ein herzliches Willkommen im Forum! :great:


In dem Fall würde ich dir aber auch vom NP-30 abraten. Zum Klavier lernen braucht's ein Klavier und einen Lehrer. Wenn ersteres nicht vorhanden ist, geht auch ein DP, aber da ist dann ne gewichtete Hammermechanik einfach Pflicht. Wenn letzteres nicht vorhanden ist, braucht's zumindest jemand, der selber spielen kann und einem unter die Arme greift.

Die absolute Untergrenze beim DP-Kauf sind 500 Euro, und in dem Preisbereich macht sich jeder Euro mehr noch sehr stark bemerkbar.

Sind die Gegebenheiten nicht vorhanden - ganz ehrlich - lass(t) es besser, du verdirbst dir daran dann nur selber die Freude.


MfG, livebox


(und nicht den Kopf hängen lassen - es kommen auch wieder bessere Zeiten, das klappt schon noch irgendwann "richtig" :great: )


Hi Leute, also ich habe mich gerade erst angemeldet und werde mich wohl direkt unbeliebt machen. Ich hab schon einige Zeit mitgelesen, aber dieser Beitrag ist ja wirklich zum schaudern.
Wie kann man jemandem das Klavierspielen madig machen, nur weil er sich kein Hammergewichtetes Klavierfeeling ins Haus holen kann bzw. sich kein Klavier leisten kann?
Wenn man keinen Platz hat und auch nicht viel Geld dann kauft man sich einfach ein Keyboard oder eben vorgestelltes NP-30 und lernt darauf spielen- Und wenn man sich dann in 5 Jahren ein richtiges Klavier oder ein Pseudo-E-Piano leisten kann, dann kauft man sich eben solch eins und lernt sich auf die neuen Tasten umzustellen. Wo ist das Problem? Deswegen gar nicht erst mit dem Klavierspielen zu beginnen ist wirklich der dümmste Vorschlag den ich je gehört habe-sorry, aber das musste mal raus.
Beim Klavier spielen als Anfänger geht es in erster Linie um Spaß, Noten lernen und das eigentliche klimpern. Umgewöhnen muss man sich bei jedem Gerät, selbst wenn du dir Hammergewichtete von verschiedenen Herstellern kaufst. Also lieber Fragesteller, ich hoffe du hast dich nicht von deinem Wunsch Klavier zu lernen abbringen lassen. Beim Klavier spielen lernt man nie aus, wie auch im Leben. Umgewöhnen musst du dich quasi immer :)
Also kauf dir das Gerät welches du dir leisten kannst und leg einfach los. Ganz egal ob Hammergewichtet, 50 € Keyboard oder etwas anderes. Als Anfänger kommt es nicht auf 100%igen Klang an, sondern auf das Spielen an sich, das Gehör, Fingerfertigkeit, Noten lesen und vor allem umsetzen. In diesem Sinne, ich hoffe ich hab mich nicht unbeliebt gemacht.

P.S.: Das NP-30 ist ein tolles Teil für den Preis, diese ewigen Vergleiche mit 2000 € Pianos etc. sind irgendwie überflüssig. Für den Preis gibt es nix besseres und darauf kommt es an, aus seinem Budget das beste zu machem und einfach Klavier spielen zu lernen. Ob das nun auf Oma´s 50 Jahre altem Klavier ist, auf Onkel Helmut´s Flügel oder Mami´s 100 € Keyboard ist doch erst mal wurscht.

Ich habe im übrigen auch auf dem NP-30 angefangen zu lernen. Und ich würde mir in den XXX beißen, wenn ich es wegen dieser hier erwähnten Kriterien gar nicht erst versucht hätte zu lernen. Wenn ich dann bei meiner Mum am KLAVIER sitze muss man eben anders anschlagen und es ist ein anderes Gefühl. Umgewöhnung und einspielen ist eben vorprogrammiert, aber trotzdem kann ich die Lieder die ich bis dahin gelernt habe auswendig spielen bzw. via Noten spielen und das hat mir nicht das Gerät oder die Hammermechanik beigebracht, sondern das eigentliche spielen. Und darum geht es als Beginner. Einfach mal kleinere Brötchen backen. Gitarre lernen die meisten auch auf einer 50 € teuren akustischen und nicht auf einer 5000 € teuren E-Gitarre.
 
... ist doch erst mal wurscht.

Falsch; man kann sich auch seine Technik von Anfang an versauen - und das ist ganz schwer wieder wett zu machen.
Außerdem: Wer vergleicht mit 2000 Euro-Instrumenten?
Hier ist von 500 Euro die Rede; wofür man schon ein Gerät mit akzeptabler Mechanik bekommt - bis man die vollends zusammen hat, lohnt es sich in jedem Fall zu warten, bevor man die 200-300 Euro für Schrott aus dem Fenster wirft.
 
darum gehts nicht....sondern Anfänger vom Klavier lernen abzuraten weil man die 500 € nicht hat, sondern nur 250 €. Voll daneben, dafür würde einen jeder anständige Klavierlehrer auslachen. Und es waren genug Vergleiche mit weitaus teureren Geräten im Thread. Wer meint sich mit einer Keyboardtastatur das spielen zu versauen hat nicht verstanden worum es eigentlich geht. Wenn ich mir meinen Bruder anschaue wie göttlich er auf einem richtigen Klavier spielt und wenn ich dann sehe das er (bevor wir das Klavier hatten) 8 Jahre lang ein simples Keyboard hat, kann man von versauen nicht sprechen. Wie gesagt, einfach mal kleinere Brötchen backen und nicht von vorn herein das Klavier spielen davon abhängig machen. Ausserdem ist das ganze von Person zu Person unterschiedlich. Deswegen sollte man den Leuten ihre eigenen Erfahrungen gönnen. Eine Meinung zu einem Produkt ist ja okay, aber sowas sollte man echt unterlassen.

Ausserdem wäre mal die Definition von "Klavier spielen" interessant. Will man wirklich vom Keyboard zum klassischen Klavier wechseln oder einfach das berühmte schwarz/weiße Tasteninstrument spielen, egal ob auf einem Keyboard oder Flügel? Vielleicht gibt es auch Leute die kein Klavier im klassischen Sinne haben wollen, sondern mit einem Sprung vom NP-30 irgendwann zu einem tollen Stagepiano oder D-Piano vollkommen zufrieden sind. Und da will mir einer erzählen ich bin klaviertechnisch wieder in der Steinzeit wenn ich vom NP-30 auf ein D- oder Stage Piano wechsel? :) oder das jeder der Klavier spielen will nur die hammermäßigen Beethoven Stücke schmettert? Nicht ernsthaft. Da man nicht weiß wo die Reise hin geht, sollte man zumindest erst mal anfangen zu reisen, egal ob mit Bus oder Bahn, denn sonst kommt man nicht voran. Beim Klavier spielen lernen, lernt man so viel, das erst mal nichts mit hammergewichteten Tasten zu tun hat. Es gehört eben zum lernen dazu, sich auch umzustellen und eben auch dies dazu zu lernen. Wer das nicht schafft wird wahrscheinlich auch nicht über mehr als ein Keyboard nachdenken. Denn vielen Einsteigern geht es generell erstmal darum, zu schauen, in wie weit komm ich überhaupt damit zurecht Noten zu lesen und gleichzeitig zu klimpern, Taktgefühl, Rhytmus, mit der rechten Hand anders spielen als mit der linken u.s.w! Dazu brauch es kein Modell für 800 €. Und wenn man das meint zu können, kann man sich immer noch ordentlich Geld ausgeben.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ernie0012: Du sprichst mir aus der Seele!
Kennt Ihr Peter Baartmans, den berühmten holländischen Pianisten? Er führt Yamahas Tasteninstrumente vor, auch in Videos. Er hat auf einem Akkordeon angefangen, und dieses Instrument hat keine Hammermechanik. Will jemand behaupten, dass Peter Baartmans nicht gut Klavier spielt?

Liebe Grüße!
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, ich denke, dass es ein gutes Zweitinstrument sein kann, wenn man bereits länger spielt. habe es getestet und finde es als transportables Instrument für meine Coverband genau richtig.

Falls jemand seins abgeben möchte, meldet euch bei mir. Ich suche ein Gebrauchtes.
 
@ernie0012: Du sprichst mir aus der Seele!
Kennt Ihr Peter Baartmans, den berühmten holländischen Pianisten? Er führt Yamahas Tasteninstrumente vor, auch in Videos. Er hat auf einem Akkordeon angefangen, und dieses Instrument hat keine Hammermechanik. Will jemand behaupten, dass Peter Baartmans nicht gut Klavier spielt?

Ich glaube, das will hier keiner. Genausowenig besteht eine Absicht, Fragestellern den Elan zu nehmen, oder Besitzern leichtgewichteter Tastaturen einzureden, sie seien Idioten oder sowas (solche Vorwürfe werden manchmal ja auch vorgebracht). Es geht darum, Anfängern die beste Lösung für ihr Geld rauszusuchen, und diese auch guten Gewissens vertreten zu können.

Ich für meinen Teil kann Pianos mit halbgewichteten Tasten nur als leichtes Instrument für unterwegs empfehlen oder als stark eingeschränkte Kompromisslösung erwähnen. Warum? Aus eigener Erfahrung: Natürlich kann man auf solchen Instrumenten Klavier spielen (mache ich selbst mit einem Kurzweil SP76 und meinem Nord Electro wenn ich mal wieder nicht schleppen will), aber kaum soll es etwas "pianistisch" werden, ist die Grenze ganz schnell erreicht - trotz gutem Willens.

Wenn ich nun jemand habe, der dezidiert Klavier spielen lernen will, fällt es mir daher schwer, eine tatsächliche Empfehlung für halbgewichtete Tasten auszusprechen. Dass man sich umgewöhnen kann (und soll!!), dass das Klavierspiel nicht nur aus der Beherrschung einer Hammermechanik besteht, etc. - das möchte ich nicht abstreiten. Ich werde dennoch auch in Zukunft jedem empfehlen, sich sofern möglich eine Tastatur mit Hammermechanik zuzulegen. Das bessere ist des guten Feind. Sollte eine Hammermechanik finanziell nicht drin sein, kann man immer noch auf das NP-30 verweisen.

In einem Punkt möchte ich aber besonders Ernie zustimmen: Lieber auf einer halbgewichteten Tastatur anfangen, als es komplett sein lassen.
 
@andi85: auch Du hast Recht. Wenn die Möglichkeit besteht, sind gewichtete Tasten natürlich vorzuziehen.
 
Man kann auch auf einem Wurlitzer Kasten-Klavier anfangen Klavier zu spielen. Mit klassischem Unterricht. Und irgendwann verzweifeln, weil's einfach nicht klingt.

Und sich dann an einen Flügel setzen, und die schlechte Technik mühsam versuchen wieder auszumerzen.

Man lernt schneller, wenn man besseres Material hat. Es geht nicht um das "klimpern". Ein Instrument zu spielen ist nicht wie Tasten auf einer Laptop-Tastatur drücken. Es ist ein Vorgang mit Rückkopplung. Man erhält für das, was man mit den Fingern tut, etwas zurück, und reagiert auf diese Rückkopplung, passt sich daran an.

Wenn diese Rückkopplung aus einer nichtgewichteten Tastatur besteht, dann kommt da, für Klavierbelange, einfach Mist zurück, und es ist wie eine "Laptop-Tastatur", auf der man nur mal Tasten drückt, weil's irgendwie nicht anders geht.

Das funktioniert, man erwarte aber nicht, dass man dabei Tasten anschlagen, Töne kontrollieren, Fingergefühl entwickeln oder ein Instrument spielen lernt. Dummerweise geht's genau darum beim Klavierspielen. Nicht um's Klimpern. Ohne einigermaßen gutes "User-Interface" kriegt man vom Instrument außer "Krach" dann nix zurück.

Man kann zur Not mit einer Zange auch Schrauben reindrehen. Aber die notwendige Drehbewegung lernt man dabei nicht.

Viele Grüße

Dana
 
Hallo Dana !

Für mich ist aber nicht das Feedback der Tastatur ausschlaggebend, sondern
was an meinem Ohr ankommt. Und das kann man von der Dynamik her auch am NP 30
umsetzen. Zumindest nicht schlechter als an jedem anderen DP mit Hammermechanik.
Dem Klavierspieler mag die Mechanik wohl fremdartig und gewöhnungsbedürftig vorkommen.
Aber wer es am NP 30 ( mit Laptopspielgefühl ) hinbekommt, wird sich am
Flügel oder Klavier nicht schwerer tun ( da ist das Feedback ja dann besser ),
ausser dass ihm am Anfang vielleicht die notwendige Fingerkraft fehlt.
Ok, ich bin kein klassicher Pianist ( vielleicht falle ich da eher in die Rubrik "Klimperer"),
aber mir macht die Umstellung vom NP 30 auf Klavier oder Flügel keine
Probleme ( kurze Umgewöhnungsphase von max. 10- 20 Minuten ).
Allerdings habe ich auch mal Orgel und Keyboard gelernt. Es gibt auch sehr gute
Keyboardspieler, denen ich nicht vorhalten wollte, dass Sie sich Ihrer "Technik" mit
dem Keyboardspiel versaut hätten.
Die Rückmeldung der Hammermechanik macht das spielen einfacher, nicht komplizierter.
Also ist es aus meiner Sicht nicht verkehrt, auch mit dem NP 30 das Klavierspiel erlernen
zu wollen. Wer vor hat, Konzertpianist zu werden, wird sich mit Sicherheit sowieso
nicht mit dem Gedanken tragen ein NP 30 zu kaufen.
Wer keine Hammermechanik gewöhnt ist, wird sie auch nicht vermissen.
Das ist der andere Aspekt. Wer sich sowieso niemals ein Flügel oder Klavier zulegt
soll sich aus welchem Grund an eine Hammermechanik gewöhnen ?
Und der dann gut auf dem NP 30 spielt kann sich nicht mehr an eine Hammermechanik gewöhnen ? .......Ich glaube es nicht.
 
Hallo!

Ich bin neu hier. Das Thema ist zwar schon etwas älter, aber ich schildere mal meine Situation: Bin Studentin, habe wenig Platz im Zimmer. Habe eine 10-jährige klassische Klavierausbildung hinter mir, aber das Klavier ist leider nicht an meinem Studienort. Nun möchte ich was in Richtung Akkorde/freies Spielen erlernen und habe mich auch schon um Klavierunterricht (alle 2 Wochen) gekümmert. Ich überlege jetzt, mir das NP30 zu kaufen, da ich denke, dass es besser als ein Keyboard (mit diesen ekligen dünnen "Lineal-Tasten" ist), möchte aber nicht zu viel Geld ausgeben, weil ich mir später ein Klavier kaufen möchte (gebraucht oder nicht, wie auch immer: ein schönes altes, irgendwas mit Flair - das liebe ich)

Lohnt es sich, wieviel Euro auch immer (mehr) auszugeben als die 300 Euro für das NP30? (wobei man auch sehen muss, dass dort noch einiges fehlt: Ständer, Netzteil, Kopfhörer, Pedal)... oder (und ich zitiere die Meinung eines Verkäufers...): dann kann ich mir auch direkt nen 150 Euro Keyboard kaufen.

Der Vorteil von den Dingern ist natürlich: für ein richtiges E-Piano hab ich kein Platz, sowas wäre also perfekt. Ich trags aber auch nicht jeden Tag hin und her, es darf also ruhig etwas schwerer sein als ein NP30.

Freue mich auf Antworten hier im Forum...
Ende der Woche kann ich das NP30 mal testen, aber ich habe keine billigeren Keyboards als Vergleich (kenne dort nur die Tasten, aber nicht den Ton). Ein portable epiano für ca. 700 Euro könnte ich dann auch testen (da weiß ich grad leider nicht, wie das heißt).

Grüße von einer klavierbegeisterten und aufgrund Platzmangels genervten eve2211
 

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