Hmm, also bundrein dürfte die Gitarre nicht sein, glaube ich, zumindest sind die Flageollet-Töne am 12. Bund jeweils genauso hoch wie die gegriffenen Töne im 12. Bund. Insofern müsste das eigentlich passen, nicht?
Ja, dann ist sie ok! (Wenn Du gemeint hast bund
unrein dürfte die Gitarre nicht sein.
Das wäre dann eine korrekte doppelte Verneinung und bedeutet wiederum bundrein
)
Oktavreinheit: Flageolett-Ton am 12. Bund = gegriffener Ton im 12. Bund.
Oktavreinheit bedeutet, dass der Abstand der Saite vom Sattel bis zum 12. Bund genauso lang sein muss, wie vom 12. Bund zum Steg. Der Stegreiter ist also richtig eingestellt, wenn der 12. Bund die Saitenlänge genau halbiert.
Bei Interesse findest Du detailliertes Hintergrundwissen welche Frequenzen Du mit Flageoletts erzeugst, was das für Töne sind und praktische Stimmtipps bei Wikipedia unter
Stimmen der Gitarre mit Flageolett.
Die Kontrolle der Oktavreinheit ist eigentlich nach jedem Wechsel der Saiten sinnvoll (vor allem bei Änderungen der Saitenstärken):
- Wenn der gegriffene Ton im 12. Bund höher als der Flageolett-Ton ist, bedeutet das, dass der gespielte Teil der Saite (zwischen 12. Bund und Stegreiter) zu kurz ist: Der Stegreiter muss rückwärts - weg vom Griffbrett - geschoben werden.
- Wenn der gegriffene Ton im 12. Bund tiefer ist als der Flageolett-Ton ist, bedeutet das, dass der gespielte Teil der Saite (zwischen 12. Bund und Stegreiter) zu lang ist: Der Stegreiter muss vorwärts hin zum Griffbrett geschoben werden.
Baubedingt ist bei einer Gitarre trotz korrekter Einstellarbeit ein perfektes Ergebnis nicht zu erzielen. Gerade die G-Saite macht häufig Probleme. Obwohl man die Oktavreinheit der G-Saite eingestellt hat und die Stimmung des 12. Bunds und des Flageolett-Tons gleich sind, tritt meistens folgendes Problem auf: vergleichst Du mit einem Stimmgerät die Stimmung des Tons am 1. Bund (G# = 1. Bund der G-Saite) wirst Du auf Deiner Gitarre sehr wahrscheinlich feststellen, dass das Tuning dieses Tons leicht nach oben abweicht. Das ist konstruktionstechnisch kaum zu verhindern und wenn sich die Abweichung innerhalb eines guten Toleranzbereichs bewegt, auch meist zu ertragen. Je weiter Du auf dem Griffbrett nach oben spielst, desto mehr nimmt die Fehlabweichung wieder ab. Ist die Differenz jedoch zu hoch, musst Du einen Kompromiss machen. Du gleichst beim Stimmen des Tons im 12. Bund und der Note im 1. Bund die beiden Abweichungen so aufeinander ab, dass beide im erträglichen Bereich falsch klingen.