Huiii... da bin ich..
Sollte jemand bereits Erfahrungen haben freue ich mich über einen Meinungsaustausch.
Hallo lieber
@Mattschinsky ,
yep, Woodstock kenne ich und ich habe auch eine.
Allerdings eine Strat und keine Tele. Gerüchten zu Folge steckt bei Woodstock der Typ von Mayones Gitarren dahinter, wenn auch nur als Berater, die Info ist aber nicht gesichert.
Nach meiner Squier Bullet Hardtail habe ich lange nach einer Fender Strat gesucht die mich vollends überzeugt. Ich habe sehr viele in die Hand genommen und letzten Endes hat mir nur die American Professional (I) das Gefühl gegeben, wesentlich mehr Strat zu bekommen als bei meiner Squier Bullet! Custom Shop mal außen vor gelassen. Dann aber habe ich in meinem Lieblingsladen hier vor Ort eine Woodstock entdeckt.
Während die American Pro eine sehr gute Gitarre ist, hat mich die Woodstock Oldboy auch haptisch und optisch sofort überzeugt. Das Vintage ist bei der Oldboy-Reihe wirklich sehr dezent gemacht, man hat eher den Eindruck die Gitarre aus den 80er vom älteren Bruder in die Hand zu nehmen als ein frisch vom Werk geaged Produkt. Die Pickups sind tatsächlich selber gewickelt und handgefertigt wie die ganze Gitarre und klingen sowas von ausgewogen und gut. Meist erhält du bei den Woodstock-Pickups einen sehr schönen und fetten Sound mit sehr gutem Breakup. Nicht zu schrammelig aber auch nicht zu Alnico 5, eher Alnico 2 aber mit mehr Output. Genau richtig also für mich.
Bei den Farben muss man etwas aufpassen bzw. wirklich in die Hand nehmen und beurteilen. Bei eher helleren Farben kommen die Bruchstellen im Nitrolack zu sehr zur Geltung, durch den hellen Lack wirken die Bruchstellen dagegen sehr kontrastreich dunkel dagegen. Mir hat das bei manchen Modellen (z.B. bei hellblau) nicht so gefallen. Meine Strat ist schwarz, daher fällt das dort logischerweise nicht so auf. Deine Tele-Farbe habe ich schon mal beim Schlaile hier in Karlsruhe gesehen, da war dieser Effekt m.E. überhaupt nicht störend.
Es gibt übrigens auch eine nicht Oldboy-Reihe die günstiger ist und nicht Vintage. Das sind auch sehr gute Gitarren die es locker mit der Fender Player Reihe aufnehmen können. Wirken aber natürlich nicht so schön wie die Vintage-Reihe.
Die Hälse sind bei allen Modellen der Hammer. Bei den Strats hast du so einen Knüppel in der Hand der einem selbst dann gefällt, wenn man auf dünne Hälse steht. Man hat auf jedem Fall das Gefühl etwas in der Hand zu haben. Richtig Vintage aber irgendwie dennoch schön flüssig und schnell zu spielen.
Die Bünde sind nicht zu Vintage dünn sondern lassen sich ebenso gut spielen. Keine scharfen Kanten am Hals vorhanden mit einer sehr gefälligen Rundung. Dennoch ein kleiner Unterschied: Bei Ahornhälse rutscht man weniger über die Kante als bei Palisander. Ich sehe das jetzt nicht als Manko, ich habe nur am Anfang darauf geachtet beim Spielen nicht zu viel Druck zu verwenden und die Finger nicht zu schräg zu greifen. War also ein kleiner Moment Eingewöhnung der absolut unproblematisch war, vielleicht liegt es nur an mir und die Gewöhnung an den vorher gespielten Hälsen.
Mein Strat gehört nicht zu den leichtesten Gitarren aber ist für mich gerade noch im Rahmen des angenehmen für mich. Das Gewicht passt auch zur soliden Bauweise und gibt einem beim Spielen und ungemein wertiges und fettes Gefühl, im guten Sinne. Alle Telecaster die ich von Woodstock In der Hand hatte, waren keine Leichtgewichte. Ich würde mich so auf mind. 3,7-3,8 Kg einstellen.
Alle Teles hatte aber auch einen richtig fetten und geilen Sound. Wie bei meiner Strat sind massig Höhen vorhanden (lieber haben als brauchen, kann man ja wegdrehen) die jedoch nie nervig sind, Bottom ist auch mehr als genug da. Gutklingende durchsetzungsfähige Mitten. Ich hätte schon längst eine Woodstock Tele gekauft wenn ich nicht schon eine auf 51er-Nocaster umgebaute Fender hätte. Dann sind mir auch noch zwei PRS dazwischen gekommen...
Meine Strat ist übrigens komplett im originalen Zustand, bis auf die 9er XSE Saiten. Die einzige Änderung die ich sonst vorgenommen habe, ist es den unteren Tone-Poti auf Bridge umzulöten. Ich kann bei meiner Strat den Bridge sogar Clean spielen, so fett klingt er, daher auch die Möglichkeit etwas Höhen rausdrehen zu wollen. Was ich damit sagen will: Woodstock Oldboy Gitarren sind komplett fertige Gitarren die meist keine Wünsche nach Veränderungen aufkommen lassen (auch nicht oder gerade nicht bei den Pickups, wie so oft bei Fender). Wobei die Tele, noch nichtmal diese Veränderung benötigen würde. OK, eine kleine Sache noch, das Aging in der Kerbe der Saitenreiter habe ich wegpoliert. Dafür war der Knochensattel nahezu perfekt.
Überprüfe bitte auch bei der Tele ob sich die Oktavreinheit perfekt einstellen lässt. Mir persönlich ist in dieser Hinsicht bei keinem Modell etwas negatives aufgefallen aber ich war einmal just im Schlaile in Karlsruhe als ein Kunde seine Tele (genaus so rot wie deine und mit Binding) zurückbrachte um sie von der Werkstatt checken zu lassen. Er meinte, er könne sie nicht Oktavrein einstellen. Er meinte es würde an der Bridge liegen. Nun, dass die drei Reiter nicht optimal sind wissen wir alle, aber manche schwören darauf. Ich weiß auch nicht wie das ausgegangen ist aber der Kunde hatte auch keine große Ahnung wie man Gitarren einstellt. Die meisten die ich in der Hand hatte, waren alle sehr gut eingestellt und klangen herrlich. Die Kanten des "Aschenbechers" waren auch nicht störend scharf, wenn ich mich recht entsinne.
Also nochmals die Punkte die du sofort checken solltest:
- Passt das Gewicht?
- Kommst du mit der abgerundeten Halskante klar?
- Oktavrein einstellbar?
- Gefällt dir wie der Lack sich bricht?
Wenn das alles passt für dich, hast du eine absolut geile und fett klingende Telecaster.
Meine habe ich beim Schlaile hier gekauft, wie meine meisten Gitarren. Später habe ich auch noch diesen Versender gefunden der wirklich verdammt gute Preis raushaut:
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(Übrigens: einer der wenigen Händler in Deutschland der echte Bilder und Gewichtsangabe der Gitarrenmodelle auf seiner Website zeigt. Das muss mal auch lobend erwähnt werden).
Woodstock hat halt keinen Namen wie Fender. Das muss dir auch hinsichtlich Werterhalt bzw. Wiederverkaufspreis klar sein. Mir war das scheissegal weil ich bei Woodstock genau die eine Fender bekommen habe, die ich wollte! Das hat sich übrigens auch jetzt nach der Honeymoon-Phase nicht relativiert. Mein Bedarf an Strat ist damit komplett abgedeckt.
Ich wünsche dir viel Spass mit dem Teil und berichte über deine Eindrücke. Ich finde, dass Woodstock mehr Achtung verdient hat für diese Gitarren.
Gruß,
HD600