@onestone: aber woher kommen dann die werte wie 60W beim fireball zB. oder 100W bei etlichen tops die dann doch nur ~60/70W ausspucken? ich mein auch wenn hersteller gern übertreiben... sich einfach fantasiewerte ausdenken is ja nun auch "strafbar". sind das einfach nur theoretische rechnereien aus denen die leistungswerte entstehen? (die dann durch schlechte an/-aussteuerung der bauteile nicht erreicht wird)
Sich Fantasiewerte ausdenken ist nicht strafbar, da da nur 60W steht, aber nicht was genormtes bzw klar definiertes wie beispielsweise 60W Sinusleistung oder 60W RMS oder 60W Musikleistung oder 60W peak power oder 60W P.M.P.O (wobei das eh für pure mystical power output steht und daher da eher 6000W stehen würden
).
Das Problem ist - das hast du richitig erkannt - wie man misst. Man kann aus einem Feuerball vielleicht 60W holen, aber sicher nicht bei unter 10% Klirr also so, dass der Sinus noch irgendwie nach Sinus aussieht. Klar, als Rechteck erreicht man die 60W sicherlich, aber das wird dann wahrscheinlich auch nur im mittleren und höheren Frequenzbereich gehen, weil der Ausgangsübertrager auch bei Rechteck im Bassbereich sicher nicht mitspielen wird...
Man kann sagen: "Egal, der Amp klingt geil!", ja. Aber die 60W sind dennoch etwas gewagt, weil man das auch nicht auf ein einbrechendes Netzteil zurückführen kann und die 60W somit eine "Musikleistung" oder "Spitzenleistung" wären. Ich habe das ausprobiert - 500W Anodenspannungsversorgung müssen bei so einem Amp zum Durchführen so einer Leistungsmessung reichen - und ich sehe hier als Problem den Ausgangsübertrager.
Ich weiß nicht, wo die Firmen ihre Leistungsangaben herholen, aber oft ist es eben schon optimistisch angegeben und sicher nicht gemessen oder berechnet.
Der OneStone hatte wohl nen anstrengenden Arbeitstag ;-D
Nein, nur er kann keinen fachlichen Unsinn, der als fachlich korrekt gekennzeichnet ist, stehen lassen...
@OneStone
Dein Kommentar zu meinem Posting ist arrogant und technisch hergeholt. Schade, weil damit ausser Deinem Ego wohl niemandem geholfen wird.
Ich bitte vielmals um Entschuldigung, dass ich deine rigoros vereinfachte Behauptung, dass die Ausgangsleistung nur von der Anodenspannung abhängen würde, ad absurdum geführt habe. Ich habe das getan, weil es eben sachlich falsch ist. Ich kann aus 300V genauso 100W machen wie aus 800V, wenn ich andere Röhren und einen anderen Übertrager nehme.
Wenn man aus 2x EL34 im Gegentakt statt 20W eben 50W machen will, dann muss man nicht nur die Anodenspannung von ca. 250V auf 450V anheben, sondern auch die Arbeitspunkte von Klasse A (ca. 90-100mA) auf Klasse AB (ca. 40mA) umstellen sowie den Ausgangsübertrager ändern (höherer Raa bei AB eben 3,4k, für A hab ich den nicht im Kopf).
Will man auf 100W aus 2x EL34, dann muss man in B fahren und mit 800V Anodenspannung auf einen Raa von ca. 11kOhm sowie mit 20mA Ruhestrom arbeiten.
Das heißt, es ist eben NICHT nur die Anodenspannung anders, sondern auch so ziemlich alles andere um die Röhre herum. Bei Klasse B fährt man außerdem meist mit relativ niederohmiger Schirmgitterversorgung, bei AB und A erzeugt man diese Vorspannung mehr oder weniger einfach aus der vorhandenen Betriebsspannung der Anoden.
Und das sind himmelweite Unterschiede, da ist nix mit einfach "Anodenspannung hoch, mehr Leistung". Daher sehe ich meine Antwort nicht als "arrogant und technisch (weit?) hergeholt" (Zitat, das "weit" habe ich eingefügt), sondern als Richtigstellung. Ich weiß nicht, ob die von mir genannten Zusammenhänge im Buch vom Herrn Lemme genannt werden, denn das Buch habe ich nie gelesen, aber ich weiß, dass du sie zweifelsfrei in einem der bekanntesten und verbreitetsten Wissenssammlungen, die Elektronik betreffend, nachlesen kannst, und zwar im Telefunken Laborbuch Band 1 so um Seite 300 rum. (konkret verweist die Seitenangabe auf die 3. Ausgabe von 1959, Telefunken GmbH Ulm). Da steht alles klipp und klar drinnen und das deckt sich auch mit den Datenblättern aller mir bekannten Hersteller sowie den Grundlagenarbeiten des Prof. Dr. Barkhausen (Barkhausen - Lehrbuch der Elektronenröhren Band 2 so um Seite 128 rum), die noch heute als Referenzen gelten.
Der Sinn meiner Posts liegt nicht darin, hier irgendjemandem ans Bein zu pinkeln oder mein Ego zu pushen - wenn ich das tun wollte, dann säße ich im Keller und würde Amps bauen und die nach abgeschlossenen Sicherheitsprüfungen verkaufen - sondern darin, falsche sachliche Informationen zu korrigieren, damit das falsche Halbwissen und Unwissen nicht weiter verbreitet wird.
MfG OneStone