Mal abgesehen davon, dass es sich meist nur um Effekte handelt, die nicht wirklich neu sind: Diese ganze "FX-in-der-Gitarre-Kiste" ergibt heute doch gar keinen Sinn mehr.
Das hatte es höchstens, als es noch keine mit dem Fuß umschaltbaren Presets per Looper oder Multi-FX gab, und vor allem - keine Kanalumschaltung. Ich sehe vor allem Nachteile:
- Verzerrt der Amp selbst, werden zeitbasierte und Modulationseffekte vor dem Amp weitgehend unbrauchbar.
- Die Stromversorgung braucht entweder ein Netzteil oder muss mit mageren 9V auskommen, was oft zu wenig ist.
- Die mitgekauften und -bezahlten Effekte kann man mit keiner anderen Gitarre benutzen.
- Will man neue Effekte dazu, braucht man eh wieder Pedale.
- Per Fußboard kann ich umschalten, ohne das spielen zu unterbrechen.
Eine kleine Nische sehe ich höchstens noch für eine Gitarre mit eingebautem Amp-Modeller, Effekten und womöglich einer virtuellen Band-Begleitung, die man bequem mitnehmen kann, um zu üben oder Mini-Gigs zu spielen. Selbst da ist der Aufwand mit sowas wie einem Boss Micro-BR aber kaum größer und mit jeder Gitarre zu verwirklichen.
Ich denke, der ganze Ansatz des TE führt in die Irre; in sofern ist das Argumentieren kaum noch sinnvoll. Denn für ihn scheint Innovation ja erst da zu beginnen, wo eine E-Gitarre eben nicht mehr wie eine E-Gitarre klingt. Wenn selbst wirklich clevere Entwicklungen wie ein Huges & Kettner Triamp MK III, ein Axe-FX oder Kemper, völlig andere Sounds durch Gitarren-Synthis oder Detailverbesserungen wie das Hush, Locking-Tuner, Locking-Tremolos und richtig gut klingende brummfreie Strat-PUs nicht innovativ sein sollen, dann weiß ich auch nicht weiter.
Kommt mir vor, als wenn einer bemängelt, dass noch keiner einen Dachgepäckträger für Motorräder erfunden hat.
Gruß, bagotrix