Wo kann man auf guten PLEK Job setzen - Tipps/Erfahrungen?

  • Ersteller BenHalen
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Ich würde meine Gitarre(n) nicht plekken lassen und sei es nur deswegen, weil sie dann wahrscheinlich genauestens und penibel auf eine Saitenstärke eingestellt ist/sind und ich damit dann ziemlich festgelegt bin.
Im Übrigen ist das eine gute Erfindung, die Arbeitsplätze und Arbeitszeit spart und dazu noch bei dem Preis noch mehr Gewinn schafft, und darum gehts ja letztendlich.
Im Grunde müsste doch durch das Plek Verfahren ne Gitarre viel billiger werden, aber das Gegenteil ist der Fall und da wird ein hype drum aufgebauscht, den ich nur "gewinnorientiert" nennen mag.
Schön, dass ich frei davon bin .......:D:D


Da muss ich nun sogar das Pleken verteidigen...Pleken soll eine genaue, gleiche Höhe aller Bünde ergeben, um schnarren zu verhindern. Mit Saitenstärke oder anderer Einstellung hat das wohl weniger zu tun. Eine geplekte Gitarre kann genau so anders eingestellt werden: Saitenhöhe, Saitenlage, Saitenstärke usw. wie normal behandelte Gitarren auch.
 
Okay...wusste ich nicht. Ich war mal hier in Berlin beim Plek Erfinder:) und der hat mir schon die Wichtigkeit der Saitenstärke erzählt.
Kann aber gut sein, dass ein Wechsel dann doch kein Problem ist, Denkfehler meinerseits.
Ich brauche aber trotzdem kein Plek , ist mir einfach zu teuer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Früher im Jahre 2004, als ich meine Gitarre hab pleken lassen, wurde ich allerdings vorher gefragt, wie tief ich die Saitenlage eingestellt haben möchte.
Und mir wurde gesagt, dass das dann bei der maschinellen (!) Bearbeitung berücksichtig würde. Warum, weiß ich nicht - und ich konnte es auch nicht ganz nachvollziehen, weil ich dachte, dass korrekt abgerichtete Bünde doch immer optimal für eine niedrige Saitenlage seien. Ob da heute noch Unterschiede gemacht werden zwischen "ultra low", "low", "medium" usw., weiß ich nicht. Falls ich zufällig meine alten Messprotokolle wieder finde, kann ich die hier einstellen.
 
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Bevor ich bearbeite...muss der Sitz der Bünde geprüft werden.

Das ist der allerwichtigste Schritt, den man nicht oft genug betonen kann!

Bünde, welche zu tief eingedrückt sind, hebe ich an mit einem Stecheisen oder Beitel - oder wie das Werkzeug sonst genannt wird. Etwas Holzkaltleim darunter - wirkt Wunder. Oder, den Bund raushebeln, Leim in den Bundschlitz, und den Bund neu eindrücken, stufenweise, bis die Höhe passt.

Das widerum würde ich aus dem gleichen Grund niemals machen. Ein Bund kann naturgemäß wenn überhaupt nur wenige hundertstel zu tief eingepresst sein. Das durch lockern des Bundes zu kompensieren halte ich für gefährlichen Pfusch und Leim gehört für mich auch nur im Notfall in einen Bundschlitz, etwa wenn der Kunde sich eine ordentliche Reparatur einfach nicht leisten kann, aber die einzige Gitarre wieder funktionsfähig gemacht werden muss.

Auch beim hineinklopfen von Bünden muss eigentlich nach meiner Meinung analysiert werden warum der Bund hoch stand.

Stellt euch vor der gewissenhafte Thomann-Mitarbeiter entdeckt einen hohen Bund, klopft ihn rein wie es hier so oft empfohlen wird und packt dann die Gitte in die PLEK. Das fertige Produkt wird an den Kunden geliefert, der für das abrichten mit der PLEK 198,- € überwiesen hat und beim nächsten Wetterumschwung macht es leise plopp und der runtergekloppte Bund ist wieder hochgekommen.

Der Hals hat ja zusätzlich noch einen Radius - und manchmal diesen als Compound. Die Fretts folgen diesem Radius. Geht das mit einer über die ganze Länge des Halses gleichen Behandlung gut? Je flacher der Radius am oberen Ende des Halses wird, umso mehr "sackt die Mitte ab - oder kommen die Ränder hoch".

Das geht absolut gut wenn der Anwender sein Werkzeug beherrscht. Ein planer Schleifklotz berührt ohnehin immer nur einen kleinen Bruchteil der gewölbten Bundstäbchen. Compound macht da absolut keinen Unterschied, da besagter Bruchteil ja trotzdem auf allen Bünden gleichzeitig aufliegt.

Radius lieber einen winzigen tacken mehr biegen als zu wenig?

Unbedingt!!! Ruhig zwei oder drei Tacken...

Schaftbreite ist bei Draht standard 0,58-0,6mm meine ich.

Da gibt es durchaus auch andere Maße. Bei vorhandenem Schlitz lieber messen und den zum Schlitz passenden Draht verwenden, damit fester Sitz gewährleistet ist, denn sonst macht das abrichten keinen Sinn.
 
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Compoundradien biete ich nicht an, wäre interessant zu sehen, wie das die Plekanlage macht?

Die Plek erkennt den Compound ... es werden ja Bund und Griffbrett gemessen ... und für jede Saite der "Höhenverlauf" ausgewiesen ... Also im Prinzip 6 mal eine solche Grafik.

full


Untypisch ist Compound nicht - wird seit 1978 im Gitarrenbau verwendet um Akkorde an der Kopfplatte und Bends am Hals Korpus Übergang gleichermaßen gut klingen zu lassen.

Hier mal eine Gitarre mit dem Compound Radius ... traditioneller, als vielecht erwartet. :D



Saitenspannung ... doch, so wie ich Plek verstehe, passiert dies schon beim Einspannen. Die beiden Bänder halten die Gitarre in der Position, die sie auch mit Saitenzug hatte.

Das wird Sie leider bei beiden Verfahren nicht,

full


Gruß
Martin
 
Die Plek erkennt den Compound ... es werden ja Bund und Griffbrett gemessen ... und für jede Saite der "Höhenverlauf" ausgewiesen ... Also im Prinzip 6 mal eine solche Grafik.

Das verwendete Schleifwerkzeug tut es genauso. Das hatte ich versucht zu erklären, wenn auch ohne Erfolg - es erstellt nur keine Grafik.

Untypisch ist Compound nicht - wird seit 1978 im Gitarrenbau verwendet um Akkorde an der Kopfplatte und Bends am Hals Korpus Übergang gleichermaßen gut klingen zu lassen.

Der Griffbrettradius hat auf den Klang keinerlei Einfluss.

Der Compoundradius dient dazu das Spiel der Cowboyakkorde zu erleichtern für diejenigen Gitarristen welche dort einen stärker gekrümmten Radius bevorzugen und gleichzeitig bei extrem niedriger Saitenlage das "outfretting" zu verhindern. Eigentlich so überflüssig wie `ne PLEK.

Die beiden Bänder halten die Gitarre in der Position, die sie auch mit Saitenzug hatte.

Nein, das tun diese beiden Bänder ganz sicher nicht. Das Gegenteil ist eher der Fall. Sie bewirken eine Spannung die sich von der Saitenspannung deutlich unterscheidet. Das kann sicher auch der Laie nachvollziehen, da sich hier die erzeugte Spannung nicht über den gesamten Hals erstreckt, sondern lediglich über vier Bünde.
 
Ich zitiere Bassturmator:
Das widerum würde ich aus dem gleichen Grund niemals machen. Ein Bund kann naturgemäß wenn überhaupt nur wenige hundertstel zu tief eingepresst sein. Das durch lockern des Bundes zu kompensieren halte ich für gefährlichen Pfusch und Leim gehört für mich auch nur im Notfall in einen Bundschlitz, etwa wenn der Kunde sich eine ordentliche Reparatur einfach nicht leisten kann, aber die einzige Gitarre wieder funktionsfähig gemacht werden muss.

Auch beim hineinklopfen von Bünden muss eigentlich nach meiner Meinung analysiert werden warum der Bund hoch stand.

Mit diesem "gefährlichem Pfusch" habe ich schon unzählige Gitarren gerettet, und Kunden vor unnötiger Geldausgabe bewahrt, also bei dieser Aussage von Dir bin ich ein wenig angefressen!
Ich habe schon Gitarren hier gehabt, neuwertig, bei denen einige Bünde sehr viel tiefer gedrückt waren. Und das war nicht alles Chinamüll.. Mit der Methode geht es sehr wohl. Mit etwas Leim darunter hält das 100%. Und erspart ggf. sogar eine Komplettbundierung wenn keine passenden Bünde zu bekommen sind, bzw. der Hersteller oder die Vertretung in D. den Typ und Bundmarke nicht nennen kann. Das ist keine Seltenheit. Ein neuer Bund würde in dem Bundschlitz des zu tief gedrückten Bundes genau so schlecht oder gut halten, wie der alte. Wo ist da also der Unterschied? Und was wäre die "ordentliche Reparatur" die sich dann ein Kunde nicht leisten könnte?
Und warum analysieren warum ein Bund zu hoch steht? Da gibt es viele Gründe, z.B. auch schlampige Arbeit, Feuchtigkeit, oder weil der Bundschlitz beim Einsetzen des Bundes nicht suber war... alles schon gehabt. Seit einiger Zeit prüfe ich ALLE Gitarren die ich auf den Tisch bekomme mit dem Fretrocker, ob billig oder Custom Teil: Fast KEINE war 100% in Ordnung... Leider!
Eine Ausnahme, eine Baltimore für 80 Euro!!
 
jaja die Firma mit dem großen G ...........
 
Nein, das tun diese beiden Bänder ganz sicher nicht. Das Gegenteil ist eher der Fall. Sie bewirken eine Spannung die sich von der Saitenspannung deutlich unterscheidet. Das kann sicher auch der Laie nachvollziehen, da sich hier die erzeugte Spannung nicht über den gesamten Hals erstreckt, sondern lediglich über vier Bünde.

Die vorher gemessene Halsbiegung wird so schon annähernd simuliert.
Aber das Bild zeigt ein Grundproblem des Plek Systems.
Ich hatte ja geschrieben, dass sich ein 50er Bosch Profil nicht gerade super stabil ist.
Jetzt schaut euch den Rahmen an, auf dem die Gitarre mit Gurten befestigt ist und mit Zuganker gespannt ist.
Wenn der Hals vorher vernünftig eingestellt wurde, haben wir eine Halsbiegung von 0.2mm.
Ich gehe davon aus, dass hier der Rahmen min 0.1mm nachgegeben hat.
Das nächste Problem ist, dass man eine Gitarre natürlich nicht in einem Schraubstock spannen kann.
Wenn sich die Gitarre nur ein wenig bei der Bearbeitung bewegt...hast du ein Problem, denn das Programm fährt durch.
Auch bei der späteren Messung wird der Fehler nicht auffallen.
 
Ich finde die Aussage solltest du noch mal überdenken.

Nein, das tun diese beiden Bänder ganz sicher nicht. Das Gegenteil ist eher der Fall. Sie bewirken eine Spannung die sich von der Saitenspannung deutlich unterscheidet. Das kann sicher auch der Laie nachvollziehen, da sich hier die erzeugte Spannung nicht über den gesamten Hals erstreckt, sondern lediglich über vier Bünde.

Woher die Annahme. Die Gitarre liegt an Kopfplatte und Korpus gestützt auf, der Hals wird in der Position fixiert die er hat, bevor die Saitenspannung auf der anderen Seite weggenommen wird. Er behält also den Bow, den er durch die Saiten hatte. Diese sind auch nur an 2 Punkten mit dem Hals verbunden. Der Biegeradius wird sich je nach Materialstärke leicht verändern - wenn aber Nähe des Scheitelpunktes gehalten wird, behält er weitestgehend die Form. Dies hat auch Günter ja bestätigt, allerdings mit der Einschränkung der für ihn fehlenden Stabilität im Haltemechanismus. Wir reden hier über +/- 70 kg die der Saitensatz bringt. So wahnsinnig viel ist das ja auch nicht.

Das du jetzt Compound Radius als unnötig bezeichnest, solltest du mit den Herstellern besprechen. Ich finde die Vorteile durchaus gegeben - und einige der Älteren Herschafften im Musikbuisiness haben dem sogar schon vorgegriffen indem sie in den hohen Lagen ihrer 7,25 er Radius Gitarren an den Bundstäben der mittleren Saiten haben was wegnehmen lassen.

Was du mir zum erkennen des Radius sagen wolltest, habe ich durchaus begriffen - da hattest du Erfolg. Weniger Erfolg hattest du jedoch dabei zu erkennen, dass meine Antwort auf eine Frage von Murle1 abgestellt war. Am Zitat unschwer zu erkennen.

Gruß
Martin
 
Ich persönlich möchte meine Gitarre nicht mit einer Plek Maschine abrichten lassen. Das rührt natürlich daher, dass ich mir selbst helfen kann und ich einen guten Gitarrenbauer habe.
Man muss aber auch fairerweise sagen, dass die überwiegende Mehrheit, welche ihre Gitarren geplekt haben lassen...mit dem Ergebnis sehr zufrieden sind.
Das System bei Thomann wird jeden Tag von morgens bis abends laufen.
Bei diesem Durchlauf werden die Bediener natürlich eine große Erfahrung haben und mögliche Schwachstellen des Systems kompensieren.
 
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Plek ist schon gut - man sollte es nur nicht als Ersatz für Griffbrettabrichtung und ordentlich eingepasste Bünde sehen. So nach dem Motto "klatschen wir erstmal alles an Bünden drauf, Plek wird es danach schon richten". Das gilt insbesondere für Hersteller, die mit Plek arbeiten. Ich möchte auf meinen Gitarren auch nach der Plekbearbeitung einigermaßen gleich hohe Bünde über dem ganzen Griffbrett haben.

Den Mehrwert sehe ich aber auch nur, wenn man keinen fähigen Gitarrenbauer in der Nähe hat, der das manuell auch sehr gut macht und/oder eine Saitenlage, so tief wie möglich, haben möchte (gibt ja Leute, die spielen tatsächlich unter 1,0 mm am 12. Bund hohe E-Saite) - da muss ein Gitarrenbauer per Hand schon seeeehr genau arbeiten, was sicherlich einen beträchtlich höheren Zeitaufwand erfordert (und dann kann man nicht damit rechnen, dass er dafür nur 70 Euro verlangt - andernfalls wird er es halt nicht ganz so super akkurat machen, schätze ich). Wer mit seinen 1,4 mm am 12. Bund hohe E-Saite zufrieden ist, der braucht meiner Meinung nach kein Plek.

Davon abgesehen ist hierfür natürlich nicht nur die Abrichtung der Bünde ausschlaggebend, sondern ebenso, wie gut bzw. tief der Sattel gefeilt wurde und die Position der Auflagepunkte der Bridge (diese passt auch nicht immer zum Griffbrettradius und gerade bei Compound wird es mit einer Bridge ohne in der Höhe verstellbare Einzelreiter auch wieder ein Kompromiss werden).
 
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Max angegeben hat...
=> also ohne Gewähr !!

Wie? Habt Ihr mich vermisst?

Die Technik ist ja zur genüge besprochen, wie immer liegt die Wahrheit in der Mitte, auch nach dieser kontroversen Diskussion.

Was ich für mich beurteilen kann ist, dass die Kosten im vertretbarem Rahmen lagen. Weil das Ergebnis meine Erwartungen übertroffen hat, im Besonderen gilt das für meine Martin. Wir reden hierbei von einer kompletten Neubundiereung in Edelstahl Sattel usw. (540€ im Plekhaus Berlin)
Das wird bei händischer Bearbeitung auch nicht in einer Stunde für ca. 60€ zu machen sein, und bei dem Kollegen Murle somit auch teurer sein. Aus diesem Grund entsteht hier mE. ein etwas verzerrtes Bild. Ich meine mich zu erinnern, das die konventionelle Neubundierung einer Strat (fast 10 Jahre her) im HH - Gitarrenladen zwischen 200-300€ lag. Je nach dem, wie es im nachhinein dem Finanzamt erklärt wurde.
Das äquivalent kostet lt. Preisliste Plekhaus heute 455€. Wie das zeitlich und kalkulativ einzuschätzen ist, soll jeder für sich selber entscheiden.

Was sind schon 500€ bei Gitarren im fünfstelligen Bereicht. Wer die manuelle Bundbearbeitung noch nicht hautnah miterlebt hat, empfehle ich das Herstellervideo von Greenfield Guitars (Making a Guitar | Handcrafted Woodworking). Sollte ich mal irgendwann in die Verlegenheit geraten, zu entscheiden, ob ich eine von Herrn Greenfield gearbeitete Gitarre "pleken" lassen würde, bin ich nicht sicher, wie meine Entscheidung ausfällt.

Heute ausnahmsweise mal wieder mit "Gruß an Kiel"
 
[Compound] wird verwendet um Akkorde an der Kopfplatte und Bends am Hals Korpus Übergang gleichermaßen gut klingen zu lassen.
Der Griffbrettradius hat auf den Klang keinerlei Einfluss.
Der Compoundradius dient dazu das Spiel der Cowboyakkorde zu erleichtern für diejenigen Gitarristen welche dort einen stärker gekrümmten Radius bevorzugen und gleichzeitig bei extrem niedriger Saitenlage das "outfretting" zu verhindern.
= ziemlich genau das, was hack_meck beschrieben hat - outfretting klingt doch sch***, oder?
:rolleyes:


schicke klampfe :)
 
Plek ist schon gut - man sollte es nur nicht als Ersatz für Griffbrettabrichtung und ordentlich eingepasste Bünde sehen. So nach dem Motto "klatschen wir erstmal alles an Bünden drauf, Plek wird es danach schon richten". Das gilt insbesondere für Hersteller, die mit Plek arbeiten. Ich möchte auf meinen Gitarren auch nach der Plekbearbeitung einigermaßen gleich hohe Bünde über dem ganzen Griffbrett haben.

Den Mehrwert sehe ich aber auch nur, wenn man keinen fähigen Gitarrenbauer in der Nähe hat, der das manuell auch sehr gut macht und/oder eine Saitenlage, so tief wie möglich, haben möchte (gibt ja Leute, die spielen tatsächlich unter 1,0 mm am 12. Bund hohe E-Saite) - da muss ein Gitarrenbauer per Hand schon seeeehr genau arbeiten, was sicherlich einen beträchtlich höheren Zeitaufwand erfordert (und dann kann man nicht damit rechnen, dass er dafür nur 70 Euro verlangt - andernfalls wird er es halt nicht ganz so super akkurat machen, schätze ich). Wer mit seinen 1,4 mm am 12. Bund hohe E-Saite zufrieden ist, der braucht meiner Meinung nach kein Plek.

Davon abgesehen ist hierfür natürlich nicht nur die Abrichtung der Bünde ausschlaggebend, sondern ebenso, wie gut bzw. tief der Sattel gefeilt wurde und die Position der Auflagepunkte der Bridge (diese passt auch nicht immer zum Griffbrettradius und gerade bei Compound wird es mit einer Bridge ohne in der Höhe verstellbare Einzelreiter auch wieder ein Kompromiss werden).

Bei der Höhe der Saitenlage ist halt irgendwann eine Grenze erreicht.
Diese Grenze kann auch das Plek System nicht verschieben.
Ein fähiger und gewillter Handwerker...es muss kein Gitarrenbauer sein, kann einen Hals perfekt Abrichten. Ich würde sogar behaupten...genauer als ein Plek System.
Warum?...der Messtaster, wie auch der Schleifkopf laufen nicht ohne Toleranzen.
Ein Haarlineal hat keine Messunsicherheit. Wenn man damit umgehen kann, arbeitet man im 1/100 Bereich.
 
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Ich würde sogar behaupten...genauer als ein Plek Sy

Plek arbeitet halt auch nur so genau, wie der Mensch das ganze einstellt bzw. die Vorarbeit an der Gitarre leistet (z.B. richtige Halskrümmung einstellen etc.) - und da gibt es eben Toleranzen, die weit höher liegen als im 1/100 mm Bereich, was die ganze angepriesene "Perfektion" wieder etwas ad absurdum führt. Und ich kann mir gut vorstellen, dass gerade, WEIL die Plekmaschine den manuellen Aufwand des Bündeabrichtens ersparen soll, dass hier auch dann und wann mal nicht ganz so akribisch vorgearbeitet wird, eben weil Plek sowas "ausgleicht".
Und bei allem Respekt - diese Muster-Plek-Abrichtungen vom Thomann für den ein oder anderen bekannten Musiker Board User sind für mich nicht so aussagekräftig. Ich will niemandem was unterstellen, aber da ist es für mich schon interessanter, wie das im Schnitt beim "normalen" Kunden, der das nicht anschließend im Board dokumentieren will, so abläuft. Da scheinen nämlich nicht immer alle so hochzufrieden zu sein...
Ist aber wie gesagt nur meine persönliche Meinung.
 
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Ist aber wie gesagt nur meine persönliche Meinung.
Und es ist auch gut das man die hier haben darf. Auch in Bezug auf Thomann... Gerade wenn's mal nicht rund läuft...;)
PLEK=Marketing-GAG? :tongue:
 
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Mit diesem "gefährlichem Pfusch" habe ich schon unzählige Gitarren gerettet, und Kunden vor unnötiger Geldausgabe bewahrt, also bei dieser Aussage von Dir bin ich ein wenig angefressen!

War ja nicht persönlich gemeint Murle - hätte ich vielleicht gleich dabei schreiben sollen. Du sagst aber ja auch selbst dass es bei der Art Reparatur darum geht es für den Kunden billig zu machen. Das Szenario mit dem zurückspringenden Bundstäbchen das ich geschildert habe kommt aber in der Realität recht häufig vor, denn wenn die kleinen Widerhaken am Bundfuß am anfang nicht gehalten haben, warum sollten sie es dann tun. Dieses Problem löst Du ja offensichtlich für Deine Kunden mit einem Tropfen Leim. In Absprache mit dem Kunden würde ich das möglicherweise genauso machen.

Ein neuer Bund würde in dem Bundschlitz des zu tief gedrückten Bundes genau so schlecht oder gut halten, wie der alte. Wo ist da also der Unterschied?

Nein, da bin ich anderer Meinung. Man könnte einen Bund mit breiterem Bundfuß verwenden. Man könnte bei einem neuen Bundstäbchen die Widerhäkchen an anderer Stelle positionieren. Man könnte mit einer entsprechenden Zange ein Wellenmuster in den Bundfuß biegen, so dass dieser stärker klemmt...

Ach da geht manchmal schon bisserl mehr:

Vielen Dank für das aufschlussreiche Foto - ist mir tatsächlich noch nicht untergekommen so ein Brett.

Die vorher gemessene Halsbiegung wird so schon annähernd simuliert.

Ich hatte das Widerlager hinter dem Sattel gar nicht beachtet... :redface:

Ich finde die Aussage solltest du noch mal überdenken.

Hab´ ich getan.
Sah für mich echt so aus als sei die Gitarre ausschließlich mit den beiden stählernen Spannbändern fixiert, die ja in Verbindung mit dem mittig dazwischen sitzenden Widerlager eine umgekehrte Spannung erzeugen. Die Bänder an Kopfplatte und Korpus hielt ich für eine provisorische Sicherung der Gitarre gegen herauskippen.

Die Gitarre liegt an Kopfplatte und Korpus gestützt auf, der Hals wird in der Position fixiert die er hat, bevor die Saitenspannung auf der anderen Seite weggenommen wird.

Hab´ ich jetzt begriffen.

Das du jetzt Compound Radius als unnötig bezeichnest, solltest du mit den Herstellern besprechen. Ich finde die Vorteile durchaus gegeben - und einige der Älteren Herschafften im Musikbuisiness haben dem sogar schon vorgegriffen indem sie in den hohen Lagen ihrer 7,25 er Radius Gitarren an den Bundstäben der mittleren Saiten haben was wegnehmen lassen.

Die Tricks der älteren Herrschaften kenne ich ja fast alle, denn ich gehöre ja leider dazu. "Unnötig" meinte ich im eigentlichen Wortsinn. Tatsächlich finde ich Compound-Radien sogar gut und würde das beim Bau einer Gitarre immer in Erwägung ziehen. An meiner Strat mit 60er Spezifikationen, also auch 7,25 er Radius habe ich aber keine Probleme mit outfretting und würde die im Falle einer Neubundierung auch wieder genauso abrichten / einstellen, obwohl es für mich dann ja recht leicht wäre auf einen anderen Radius umzustellen.

outfretting klingt doch sch***, oder?

Ja ja, - obwohl - kann man ja vielleicht auch musikalisch einsetzen wenn man es unter Kontrolle hat. :gruebel:
Ich hatte es einfach mehr als technisches Phenomen gesehen, als als klangliches.

Bei der Höhe der Saitenlage ist halt irgendwann eine Grenze erreicht.
Diese Grenze kann auch das Plek System nicht verschieben.
Ein fähiger und gewillter Handwerker...es muss kein Gitarrenbauer sein, kann einen Hals perfekt Abrichten. Ich würde sogar behaupten...genauer als ein Plek System.
Warum?...der Messtaster, wie auch der Schleifkopf laufen nicht ohne Toleranzen.
Ein Haarlineal hat keine Messunsicherheit. Wenn man damit umgehen kann, arbeitet man im 1/100 Bereich.

Das entspricht genau meiner Sichtweise.

Da scheinen nämlich nicht immer alle so hochzufrieden zu sein...

Zur Ehrenrettung von Thomann: Sie posten auch kritische Kundenkommentare. Und die posiven überwiegen deutlich und das ist ja auch schön, dass Kunden die sooo viel Geld für einen Service ausgeben dann zufrieden sind...:engel:

Und dazu bleibt ihnen noch Verbesserungspotetial... :evil:
 
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