Wieso setzt ihr eigentlich Transistoramp mit Modelling gleich? Die Grundfrage Transisitor oder Röhre wäre passender.
Mich nervt an vielen Röhrenamps am meisten dass man oft wie selbstverständlich zu einem Elektro-Techniker für 50er Jahre Technik werden muss wenn man dauerhaft einen benutzt. Röhren nutzen sich an, eine defekte kann durchaus auch Bauteile mit in den Tod reißen und dann schleppt man einen 30kg Combo durch die Gegend zu einem Techniker und ist schnell mal ein paar hundert Euro los.
Ich will einfach nur Gitarre spielen und mich nicht um die Technik kümmern, keine Multimeter und Messadapter zu Bias-Einstellung kaufen, mich nicht mit Schaltungslayout befassen und die Funktionsart eines Dutzend Röhrenarten kennen müssen. Meiner Meinung nach ist der Umbau- und Modwahn im E-Gitarrenbereich eh schon viel zu verbreitet, das findet man bei keiner anderen Instrumentengattung.
Ok, einige moderne Röhrenamps gehen da schon den richtigen Weg und machen es einem einfacher, bei meinem Tubemeister oder meinem THD Univalve sind Röhren so unkompliziert zu wechseln wie Glühbirnen, aber die meisten klassischen Amps sind einfach weitaus komplizierter und benötigen viel mehr Nebentätigkeiten. Und bei selbst bei den modernen kann eine Röhre immer noch andere Bauteile mit in den Tod reißen.
Meine Einstellung ist momentan eindeutig: Gib mir einen guten, gerne auch teuren, toll klingenden und hochwertigen Transistoramp ohne Pflegeaufwand den ich einfach nur einschalten und spielen muss und ich wäre glücklich.
Letzte Woche habe ich mit einen Attax 100 Transistoramp angeschafft (obwohl hier eine stattliche Sammlung an Röhrenamps herumsteht, drei Fender, ein Ac30Xx2X mit Blue Bulldogs und ein Ac15HW1X) und bin doch schon beeindruckt wie gut der klingen kann, auch bei clean und crunch. Auf meiner Wunschliste ständen dann noch der neue Amt Stonehead und -falls er eine Endstufe hätte- der Kemper Profiling.
Modelling an sich muss für mich nicht sein, hier steht auch ein Mustang III, aber es stimmt schon: Da kann praktisch hunderte Parameter einstellen kann konfiguriert man sich schneller einen schlechten Sound als einen guten. Andererseits kann er dafür auch alles, beispielsweise harmoniert meine Boulder Creek Dreadnought gar nicht mit dem Attax 100, aber mir dem Mustang habe ich doch schon tolle Akustiksounds bekommen die mit kurzzeitig ein wenig Pippi in die Augen getrieben haben so schön klang das, und das auch ohne einen Akustik-Combo kaufen zu müssen.
Mich würde echt mal interessieren ob ihr hier tatsächlich alle Selbst-Schraub- und -Lötjunkies seit oder obs noch andere mit meiner Einstellung hier gibt?