... Andere investieren ihre Kohle halt in alte Karren, an denen sie ewig rumschrauben müssen, so what?
Hey, das stimmt nicht ganz
Meine ganzen Kisten aus den 80ern gehen seltener kaputt als so manch ein Neuwagen. Zumindest sind meine Autos seltener in der Werkstadt als die restlichen doch etwas neueren Autos im Haus
Und mal wieder zum Thema: Die Gitarren an sich können mit heutigen Fertigungsmethoden bestimmt besser verarbeitet sein, da die Fräsen und alles (wenn es wirklich Aktuelle sind) viel genauer arbeiten. In wie weit das Holz früher "besser" war kann ich nicht beurteilen, da ich noch keine wirklich alten Klampfen in der Hand hatte.
Meine persönliche (unanfechtbare) Meinung dazu ist aber, dass es auch heute wohl noch Gitarren gibt, die die Qualität von damals erreichen oder gar übertreffen. Die Gesellschaft und die Geschmäcker wandeln sich einfach und auch heute kommt es vor, dass es Musiker gibt, die den meiner Meinung nach "sterilen" Sound der aktiven EMG Tonabnehmer mögen.
Diese Diskussion wird auch einfach endlos sein, da man über Sound und Geschmack nicht streiten kann. Man muss auch wieder beachten, ob die Gitarre wirklich besser klingt, weil "sie besser klingt", oder ob sie besser klingt, weil "ich will, dass sie besser klingt".
Ich konnte diesbezüglich schon ein paar erfahrungen machen, von wegen "vintage OP-Amps" in Effekten. Da ich selbst Effektgeräte baue habe ich viele verschiedene OP-Amps zum Vergleich hier und behaupte einfach mal, dass die alten OP-Amps einfach nur gehyped werden, weil sich ein paar Leute eine goldene Nase verdienen wollen. Selbiges gilt auch für die ECC83 Röhren, die ich hier habe. Teils richtig alte von Telefunken, Valvo und dem Funkwerk Erfurt. Ich habe die Röhren zwar hier, aber ich würde doch nie für eine Vorstufenröhre 50 bezahlen, weil unter den gazen JJ, GooveTubes, TungSol etc Röhren dabei sind, die für mich exakt gleich klingen
Objektiv gesehen sind viele neue Autos vom Gesamtpacket her (abgesehen vom Gewicht) besser als Young und Oldtimer, jedoch finde ich, dass alle neue Autos keien "Sele" mehr haben und deshalb kann ich mich mehr mit altem Stahl identifizieren, als mit diesen neuen "rundgelutschen Plastikeierschaukeln" und würde deshalb über 80% der 25 Jahre alten un älteren Autos einem Neuwagen vorziehen
Allein schon, weil man in alten Autos noch Feedback von seiner Umgebung (mittendrin statt nur dabei) hat und bei glätte am Lenkrad merkt, wo das Auto hin will und nicht wie in nem Neuwagen die Ohren durch tausende Warntöne weggeblastet bekommt
Ist jetzt zwar weit vom Thema abgeschweift, aber man müsste in solchen Fällen Blindtests machen und dann sieht man wirklich, welche Gitarren besser sind und sich von den neu produzierten abheben. Sonst spielt denke ich die Psychoakustik zu sehr in die objektive Bewertung hinein.
Und ich bin sicher man kann auch aus anderen Hölzern als dem uralten Hondurasmahagonie (oder was weiß ich, was da vor 50 Jahren so gewachsen ist) sehr gute Instrumente bauen.
Ich habe vor mir eine Gitarre zu bauen und zwar aus einheimischen Hölzern. Vll aus Eiche oder so. Die Klampfe würde dann zwar untragbar schwer, aber Gibson macht es ja vor mit den "innen hohlen" Solidbodys, die auf den Namen Les Paul Studio hören. Wer sagt mir, dass die Hölzer hier schlecht klingen? Irgendjemand, der das mal behauptet hat und seitdem plappern es alle nach? Nicht umsonst werden von kleinen Gitarrenbauern richtig teure Gitarren aus Kirschholz etc gemacht. Ich denke, wenn die "soo schlecht" wären, dann würde sie auch keiner kaufen, oder?!
Wenn man an viele dinge unvoreingenommen ran geht, dann hat man mehr vom Leben! Wer die Einstellung hat "Nur alte Gitarren sind gut", der wird niemals eine neue Gitarre spielen, die "besser als seine Gibson aus den 50ern" ist, weil es in seinem Kopf zu sehr verwurzelt ist.
Vor ein paar Jahren war Gibson für mich noch der "heilige Gitarrenbauer" und ich wollte mir immer eine Les Paul Studio kaufen. Nach vielfachem testen hab ich (bis auf 1-2 ausnahmen) festgestellt, das mir der Sound meiner aufgewerteten Epiphone Studio einfach besser gefällt und mir deshalb keine Gibson gekauft. Seitdem weiß ich, dass man unvoreingenommen auf sein eigenes Gehör achten soll. Vll klingt für viele auch die Gibson besser als meine Epi, für ander vielleicht auch nicht (Welche dien besseren klang hat würde man auch wieder nur in einem Blindtest ermitteln können, weil man sonst durch die Namen Epi=billig / Gibson=teuer geblendet wird)
Das alles führt uns zurück zur Frage "Was ist guter Klang?"...
Viel gelaber, aber ich denke ihr wisst, was ich damit sagen will
Ich will mit diesem Post auch keinen madig mache, es ist einfach das, was ich zu dem Thema denke.
Gruß Blubber