Wieviel würdet ihr für eine E-Gitarre ausgeben??

  • Ersteller MarcAndree
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Da bewegen wir uns aber jetzt nicht mehr im Bereich von "Instrumenten" sondern von Geldanlagen, Kunstobjekten oder auch "Schmuck".

Vielleicht sind Uhren ein ganz gutes Beispiel: ich habe eine einfache Tissot für, ich glaube 400 €. Für manchen schon viel zu teuer.
Aber es gibt eben auch Patek Phillipe Uhren so ab 10.000 € bis unendlich. Die Zeit läuft durch so eine Uhr auch nicht schneller oder langsamer, sie geht auch nicht genauer, aber sie ist "will haben".

Völlig sinnfrei (wie eine Gitarre für denselben Preis!), aber legitim davon zu träumen.... .
 
Da bewegen wir uns aber jetzt nicht mehr im Bereich von "Instrumenten" sondern von Geldanlagen, Kunstobjekten oder auch "Schmuck".

Vielleicht sind Uhren ein ganz gutes Beispiel: ich habe eine einfache Tissot für, ich glaube 400 €. Für manchen schon viel zu teuer.
Aber es gibt eben auch Patek Phillipe Uhren so ab 10.000 € bis unendlich. Die Zeit läuft durch so eine Uhr auch nicht schneller oder langsamer, sie geht auch nicht genauer, aber sie ist "will haben".

Völlig sinnfrei (wie eine Gitarre für denselben Preis!), aber legitim davon zu träumen.... .


Nimm mal Leúte wie Kirk Hammett oder Joe Bonamássa, die beide alte Paulas besitzen ? Glaubts du die machen das als Geldanlage ? Ich glaube nicht. Jetzt nimm mal einen gut betuchten Wirtschaftsanwalt, der eine grosse Kanzlei hat, Hobbygitarrist ist und sich eine 59er Paula quasi von einem Monatsgehalt leisten kann. Warum sollte der das nicht auch aus musikalischen Gründen tun ?
Wertanlage war für mich immer nur ein Argument um meine Frau zu überzeugen. Für mich jedenfalls steht auch bei teuren Gitarren der Spaß am Instrument im Vordergrund.
 
Ich bin ganz happy mit meinen Gitarren, von denen keine mehr als 900 € gebraucht gekostet hat ( gebraucht) und wie schon gesagt.....mein Favorit, E Gitarre, hat 140 € gekostet.
Ich habe auch schon phantastische Gitarren jenseits von 3000 € angespielt ( in dem Fall Taylor) und war schwer begeistert, aber besitzen möchte ich so eine Gitarre gar nicht.
Gehe ich mit so einer Gitarre noch in den Park, dürfen andere damit spielen, ärgere ich mich tatsächlich über Kratzer und kleine Dongs, muss ich auf Temparatur achten, kann ich die Gitarre verleihen usw.....
genügend Gründe für mich, mit "nur" guten Gitarren zufrieden zu sein, denn all diese Punkte sind sehr wichtig für mich.
Ich würde wohl niemals mit einer so sündhaft teuren Gitarre auf dem Rücken in den Park fahren, um dort ggf. unter sogar etwas Sonne zu spielen. Aber das macht mir mein Hobby auch liebenswert....und deswegen: teure Gitarre Nein :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt Menschen,die fahren Oldtimer für 200.000.-€....obwohl ein neues Auto auch schon für 13.000.-€ zu bekommen ist.Warum die Oldtimer so teuer sind?Weil sie selten sind und weil`s genügend Käufer gibt,die sich einen Traum erfüllen und wohl die Kohle dazu haben.
 
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. . . Wirtschaftsanwalt, der eine grosse Kanzlei hat, Hobbygitarrist ist und sich eine 59er Paula quasi von einem Monatsgehalt leisten kann. Warum sollte der das nicht auch aus musikalischen Gründen tun ?
Weil die alten Hobel oft an Spielbarkeit verloren haben. Auch eine Gitarre kann sich abnutzen (schon 1/2 Dutzend Mal bundiert? wie sehen Hals, die Gewinde, Hardware und Elektrik aus?)

Außerdem IMHO, weil sie eben auch nicht autom. besser klingen. Da kommt es, genauso wie bei neuen Gitarren, auf das Einzelstück an. Dieses Thema ist aber mega-durchdiskutiert und ich will mich gar nicht lange drüber auslassen.

Nur noch ein Aspekt, weil mein pers. Eindruck:
Ich denke, man spielt heute mit so vielen elektronischen Helferlein, dass viele gar nicht mehr trainiert sind, den puren Ton aus einem (Röhren-)amp perfekt einzustellen; auch nicht mit einer Vintage-Gitarre. Mancheiner wird über den Klang sogar enttäuscht sein, da die Hörgewohnheiten einfach anders geworden sind...

Wenn man aber die meisten Bodentreter, Soundemulatoren, etc. weglässt und mit diesem rudimentären Equipment lange genug abgeht, bekommt man auch diesen magischen Ton mit einer ´guten, neuen´ Gitarre! Dann stellt sich aber unverhofft die Frage, wieweit dieser Sound noch zu der eigentl. moderneren Musik passt, die man ja eigentl. spielen will... Und schon will mancheiner plötzlich gar keinen Vintage-Ton mehr...

Und zum Dritten machen ja auch die ´Finger des Gitarristen ´den Ton´!

LG
 
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Haha, dabei habe ich doch ausdrücklich gesagt, dass es durchaus legitim sein kann, sich sowas zu wünschen.

Ob jetzt Kirk Hammnet oder Joe Bonamassa tatsächlich aus rein "musikalischen Gründen" solche Gitarren kaufen,? Na ich weiss nicht recht.
Ich denke, sie kaufen, weil sie es sich leisten können, Voodoo, Feeling, Historie oder sowas.

Aber sollen sie. Nicht mein Problem und nicht mein Geld.

Die beste E - Gitarre, die ich je gespielt habe, habe ich noch ein meinem Besitz und die hat 1980 etwa 780,- € incl Koffer gekostet.

Ich habe seitdem, keine bessere in der Hand gehabt. Und das waren viele. Und auch teure.

Mancher ist eben auch mit weniger zufrieden.

Mancher ist eben auch mit weniger zufrieden.

Aber auch wenn die sicher nicht besser ist, würde ich mir Johnny Winters weiss Firebird wünschen, auf der ich mit Sicherheit nicht spielen könnte (ich kann mit Firebirds nicht spielen, auch mit Les Pauls nicht, jedenfalls nicht gut), wenn sie zum Verkauf stehen würde und ich das Geld hätte.
 
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Bei mir ist es halt so daß ich überall rumbasteln muß, da ist mir ein teures Instrument zu schade.
Da such ich mir lieber eins für ca. 100€ als Bastelobjekt, da gibt es schon ganz brauchbare.
Außerdem ertrage ich es irgendwie psychisch nicht mit teuren Supergitarren zu spielen.

Ich bin allerdings auch kein guter Gitarrist und nur Hobbyamateur zu Hause

so long
 
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Fakt ist das, wenn man spielen kann, dies auch auf einer nicht so hochpreisigen Gitarre wunderbar funktioniert. Ich habe jetzt 2 Jahre ausgesetzt und leider alles veräußert. Mittlerweile habe ich wieder eine gepimpte Bullet und spiele über einen Ampmodeler... und das reicht mir persönlich völlig aus. Aber jeder hat halt andere Prios.
 
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Ich glaube auch, dass der Preis nicht soviel darüber aussagt wie gut man mit der Gitarre zu Recht kommt. Für wenig Geld kommt man mitlerweile schon an sehr gute Gitarren, aber um so weiter man im Budget nach unten geht, desto mehr wurde an Material und Verarbeitung gespart. Da muss jeder für sich den Punkt finden an Qualität und Preis passen. Ich sehe bei Gitarren jenseits der 1000 oder auch 2000 Euro Grenze keine merklichen Verbesserungen mehr an der Qualität, aber ich lege auch weniger Wert auf exotische Materialien. Was mich dazu bewegen würde mehr auszugeben ist der Reiz einer Customgitarre, die ich komplett für mich designen kann. Kiiras Gitarren mit Schnitzarbeiten finde ich zum Beispiel wirklich sehr genial, aber da zahlt man auch die Handarbeit, wenn man das möchte. Für eine Shen 10 könnte ich mir auch überlegen das Geld auf den Tisch zu legen. Wiederum sind es mir "Standard Customgitarren" nicht wert (z.B. ESP Laiho CTM).

Letztendlich liegts wohl nur daran wie locker der Geldbeutel sitzt. Sonst würden wir wohl auch keinen Porsches, Ferrari, etc. auf der Straße sehen. Von den 500+ PS nutzt man auch nicht alle aus, aber das Feeling machts irgendwie aus. So muss man auch nicht ein Gitarrengott sein, um sich eine teure Gitarre zu gönnen. Es reicht, wenn genug Geld aufm Konto liegt, das es nicht schmerzt.
 
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Fakt ist das, wenn man spielen kann, dies auch auf einer nicht so hochpreisigen Gitarre wunderbar funktioniert
Das ist ganz richtig ! Der Ton kommt ja aus den fingern...Ich kenn nen richtig geilen gitarristen, der holt sogar aus nem küchenbrett nen sound raus. Der hat sich ne Paula-kopie gekauft, einfach weil die da hing, er sie angespielt hat und gut fand. Keine 500,- tacken, und ich würde behaupten, das er damit durch die decke geht wenn der die spielt. Auch wenn die 10.000 kosten würde, klänge es nicht geiler. Wenn mann´s kann....
 
Aber wenn wir`s könnten,würden wir hier nicht mitschreiben.......:D:D
 
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Was den Ton angeht, muss ich schon ein wenig widersprechen.

...

Natürlich klingt ein schlechter Spieler auf einer guten Gitarre nicht gut. Eher umgekehrt.
Dadurch dass gute Gitarren empfindlicher, genauer und dynamischer sind, klingt ein schlechter Spieler auf einer guten Gitarren häufig noch schlechter.
On top gibt es dort noch nicht einmal mehr die Ausrede, dass das Equipment schuld sei.
Also eine Lose-Lose Situation :D

Auch klar ist, dass ein guter Spieler auf einer schlechten Gitarre nicht schlecht klingt.
Dafür ist er zu gut und weiß was er tut.

...

ABER:
All das bedeutet nicht, dass ein guter Spieler auf einer guten Gitarre nich doch am besten von allen Szenarien klingt.
Denn auch - bzw. gerade - der gute Spieler profitiert bei einer guten Gitarre von den Möglichkeiten, vom Detail und von den Finessen dieser guten Gitarre.

Ich sage bei diesen Debatten immer:
Manchmal reicht das Offensichtliche schon aus, um so eine Theorie ins Wanken zu bringen.
Warum spielen wohl ca. 90% aller langjährigen und guten Gitarristen teure Instrumente.
Egal, ob Profi oder Amateur? Egal, ob diese Leute viel oder weniger Geld haben?
Das hat seinen Grund. GERADE für Leute, die wissen was sie tun.

Mein Vater sagt immer "Gutes Handwerkszeug ist die halbe Baustelle".
Das gilt für den Handwerker genau wie den Gitarristen. :)

...

Ich selbst habe es bei mir übrigens auch gemerkt.
Als ich meine ersten guten Gitarren hatte, hatte ich damit richtig zu kämpfen.
Einfach, weil ich Fehler gehört habe, die vorher gar nicht da waren.

Da war der Wechsel von LTD auf Ibanez Prestige damals schon sehr erhellend.
Der Wechsel von Ibanez Prestige auf PRS USA einige Jahre später war dann noch mal ne ganz andere Liga.
Hätte ich damals zu LTD Zeiten die PRS USA gehabt, ich wäre damit überfordert gewesen.

Aus diesem Grunde, also gerade auch wegen der guten Gitarren und der damit verbundenen Lernkurve, spiele ich heute bewusster, sauberer und ordentlicher wie noch vor 5 Jahren.
Auch, wenn ich mich nicht als wirklich guten Gitarristen bezeichnen würde. :ugly:
 
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Klar wer spielen kann,holt auch aus einer 100euro gitarre einen sound raus das man abschnallt.Aber es ist halt eine sparbrötchen gitarre .Z.b der sprung von einer 100 euro auf eine 500euro merkt man beim spielgefühl deutlich nach meinen persönlichen erfahrung.

Ich brauch aber auch keine vintage gitarre aus den angeblichen golden jahren die dann teilweise abgerockt 10 000 euro und mehr kosteen.Weil so ein instrument spielt man meiner nach mit guten gewissen nur noch zuhause in den eigenen vier wänden.Oder sie ist gut versichert bzw. man ist berufsmusiker wie z.b joe bonemassa und sieht es als arbeitsgerät und business
 
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Das hat seinen Grund. GERADE für Leute, die wissen was sie tun.
JA und nein. Bei ihm es es eben so: Er sch***** dadrauf was auf der Kopfplatte steht. Was ich super finde (nicht wie ich unbedingt) er spielt auch teure Teile (Gretsch usw), aber es ist ihm wurscht. Wenn das teil klingt und sich gut spielt. Ich denke, da er damit auch sein geld verdient, würde er sich sowas nicht auf Gigs umhängen wenn die nicht geil wäre. Von daher....Kann ja jeder machen wir er will.
 
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Also bis heute hatte ich noch keine Gitarre für 100 .-,€ in der Hand,die brauchbar war.Ich habe aber mehrere Rockinger Strats zusammengebaut,die haben mich mit Pickups ca. 400.-€ gekostet und halten mit vielen Fender Strats im 4 Stelligen Bereich mit.Ich habe letzte Woche eine Tokai Les Paul verkauft weil ich kein Les Paulspieler bin.Das war eine super Gitarre,NP 2008 ca. 1200.-€,verkauft für 700.-€.Ich habe auch Erfahrung mit teueren Gibson LP`s.Da braucht sich die Tokai nicht zu verstecken.Und daß eine Tokai anders klingt als eine Gibson in dem Preisbereich halte ich für Unsinn.Jedenfalls nicht schlechter als eine Gibson im 2000.-€ Bereich.Vielleicht soviel anders als jede Gibson auch anders klingen kann...minimal.
 
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Man sagt ja auch das Tokai die bessern G wären..hab ich mal gehört
 
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Was ich für eine Gitarre ausgeben würde kann ich nicht pauschal beziffern.

Bei mir ist es meist so: Ich verspüre die Neugier auf eine neue Gitarre, gehe in den Laden. Ich spiele verschiedene Modelle an. Oft genug hatte es sich dann auch wieder erledigt, weil ich unter den Gitarrentypen die mir so vorschwebten, nichts gefunden habe das mich angesprochen hat.

Dann gibt es aber auch die Momente, in denen ich eine Gitarre in die Hand nehme und es kommt einfach die pure Freude auf. Dann wird einmal aufs Preisschild geschaut und mal in mich gegangen. Gerne auch nochmal über Nacht. Wenn ich dann immer noch das Bedürfnis verspüre, diese Gitarre spielen zu wollen, mein Konto auch nach der Ausgabe noch eine gute Reserve hat und es sich nicht total "falsch" anfühlt, dann schlage ich zu.

Die teuerste Gitarre die ich besitze, hat mich 1.700€ gekostet. Vor dem Kauf war ich so ca. 4-5 mal im Laden und war hin und hergerissen. Es gab auch noch andere Kandidaten für 2.000€. Wenn ich bereit bin, 1.700€ auszugeben, dann würde ich auch 2.000€ ausgeben wenn es denn WIRKLICH die Gitarre ist, die ich haben möchte. Ich werde doch auch nicht glücklich mit: Naja, ist nicht the real thing, aber ich habe 300€ gespart. 300€ sind viel Geld, aber bei so einer Summe muss es stimmen - dann lieber für ein bisschen mehr. In meinem Fall war die 1.700€-Variante aber am Ende einfach besser!

Das sind schon Summen, bei denen ich ein paar Mal durchatme, aber wenn es mir so viel Freude macht, ist es mir das letztlich auch wert.

Generell versuche ich derzeit, lieber bewusst weniger, aber dann gerne auch mal für etwas mehr Geld zu kaufen. Denn auch wenn günstige Gitarren durchaus gut und vor allem für ihr Geld sogar sehr gut sind, merke ich, dass es oft dieses Quäntchen mehr ist, was mich begeistern kann. Der Spruch: "Wer günstig kauf, kauft zweimal." ist zwar nicht immer richtig, aber ich möchte beim Kauf das Gefühl haben, keinen (wesentlichen) Kompromiss gemacht zu haben. Natürlich habe ich trotzdem einen - nicht genau definierten - Preisrahmen. Aber wenn der gesprengt wird, kaufe ich mir dann eher nicht die günstige Kompromisslösung, sondern lasse es eher gleich sein. Das heißt aber nicht, dass es immer teuer sein muss - vor ca. 2 Jahren habe ich mir für 250€ eine Epiphone ES-338 gekauft. Ich weiß, dass es bessere Modelle gibt - aber für das was ich wollte, hat es sich nicht zu sehr nach Kompromiss angefühlt. Deshalb: Gekauft!

Das habe ich nicht immer so gemacht - ich war auch mal jung mit weniger Geld und wollte trotzdem eine neue Gitarre, auch wenn es vielleicht von vorneherein ein Stück weit ein Kompromiss war - aber mittlerweile ergibt das für mich einfach mehr Sinn, lieber etwas zu sparen und dann glücklich zu werden mit dem Instrument.
 
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Was den Ton angeht, muss ich schon ein wenig widersprechen.

...

Natürlich klingt ein schlechter Spieler auf einer guten Gitarre nicht gut. Eher umgekehrt.
Dadurch dass gute Gitarren empfindlicher, genauer und dynamischer sind, klingt ein schlechter Spieler auf einer guten Gitarren häufig noch schlechter.
On top gibt es dort noch nicht einmal mehr die Ausrede, dass das Equipment schuld sei.
Also eine Lose-Lose Situation :D

Auch klar ist, dass ein guter Spieler auf einer schlechten Gitarre nicht schlecht klingt.
Dafür ist er zu gut und weiß was er tut.

...

ABER:
All das bedeutet nicht, dass ein guter Spieler auf einer guten Gitarre nich doch am besten von allen Szenarien klingt.
Denn auch - bzw. gerade - der gute Spieler profitiert bei einer guten Gitarre von den Möglichkeiten, vom Detail und von den Finessen dieser guten Gitarre.

Ich sage bei diesen Debatten immer:
Manchmal reicht das Offensichtliche schon aus, um so eine Theorie ins Wanken zu bringen.
Warum spielen wohl ca. 90% aller langjährigen und guten Gitarristen teure Instrumente.
Egal, ob Profi oder Amateur? Egal, ob diese Leute viel oder weniger Geld haben?
Das hat seinen Grund. GERADE für Leute, die wissen was sie tun.

Mein Vater sagt immer "Gutes Handwerkszeug ist die halbe Baustelle".
Das gilt für den Handwerker genau wie den Gitarristen. :)

Ich denke auch der Vergleich von einem schlechter/guter Gitarrist mit günstiger/teurer Gitarre ist fehlerhaft. Wenn man den Vergleich mit einem schlechten Gitarrist durchführen will, muss dieser immerhin ein wenig spielen können. Beide Gitarren die verglichen werden müssten exakt gleiche Maße haben und sich nur im Material unterscheiden. Ansonsten kann es sein, dass Hals, Bünde, Saitenlage etc. bei der einen Gitarre besser lagen als bei der anderen, wodurch der Test verzerrt wird. Dann ist de Frage wie man bewertet, aber eins ist klar Phrasierung, Ausdruck, usw. des besseren Gitarristen können kein Kriterium sein, da bei beiden Gitarren seine Spielweise angewendet werden könnte. Nebneher müsste er auch bei beiden das gleiche spielen, gleicher amp etc. Am Ende wird er gute Gitarrist mit einer qualitativ gut gebrauten Gitarre besser weg kommen, aber das heißt nicht dass die Gitarre extrem teuer sein muss. Einen gewissen Preis werden die Komponenten trozdem haben. Zum anderen müsste man die Gitarre auch länger testen, da Stimmstabilität oder zu weiches Material beim billig Floyd, etc. erst später negative Auswirkungen zeigt. Am ersten Tag wird man auch kaum einen Unterschied zwischen Edelstahl und normalen Bünden sehen, wenn sie gleich ausm Werk kommen. Da muss man dann schon sehr lange spielen bis mal Bünde abgenutzt sind. Das große Problem das Hauptkriterium Sound und Spielgefühl ist wiederum sehr subjektiv, weshalb da auch schlecht vergleichen werden kann oder man baut da eine ganze Studie mit mehreren Gitarristen auf, wobei da auch Sounds in Mode sind, die besser abschneiden werden.

So ganz einfach ist der Vergleich meiner Meinung nach nicht, aber das Material als solches sollte man schon bewerten können. Ob dann die Gitarre wirklich 20k euro kosten muss oder 2k sei mal dahin gestellt. Mit einer guten Grundsubstanz und eigenen Mods haben auch viele schon wirklich sehr gute Gitarren für sich zusammengestelt. Dennoch wird Material und Entwicklung/Forschung immer einen gewissen Grundpreis haben. So eine Discounter-Gitarre für 50 Euro + Amp wird auch bei guten Gitarristen nur sehr passabel klingen. Manche Musikstile werden schon damit gut funktionieren, je nach dem was man möchte, aber die meisten Musikstile werden da eher unspektakulär bedient.
 
Anregende Diskussion, zu der ich meinen Senf auch dazu geben möchte.

Sicher muss man bei der Klientel unterscheiden zwischen "alten Säcken", die schon fast ein ganzes Berufsleben hinter sich haben und entsprechend Kohle im Kreuz (zu denen ich mich wohl zählen muss) und dann natürlich den Youngsters, Schüler oder Studenten, bei denen Geld naturgemäß erstmal knapp ist.

Unter diesem Aspekt sagen Zahlen wenig aus. Klar, wer wenig Geld hat und trotzdem "brauchbares Equipment" möchte, muss Kompromisse machen. Dies ist allerdings heutzutage einfacher als "zu meiner Zeit" (habe 76 mit dem mucken angefangen), denn in Fernost wird ja nicht nur Schrott produziert, sondern auch richtig gutes Zeug, und das schon ziemlich lange.
Meine erste Klampfe war damals eine Framus SG mit P90 (100 DM), ein schreckliches Instrument, klang nach nichts und das bespielen war Schwerstarbeit. Danach kam ein Ibanez Les Paul/pre lawsuit (200 DM), das war dann ein echter Quantensprung, gefolgt von einer Washburn Anfang der 80er, Modell weiss ich nicht mehr (600DM), war eigentlich meine erste richtig gute Klampfe. Die wurde dann im Besetzerhaus in West Berlin geklaut (asoziale Bande!!!) und ich hab aus Frust die E Gitarre für 10 Jahre an den Nagel gehängt.
1994 wollte ich dann wieder einsteigen und hab mir dann gesagt:"Okay, diesmal keine Kompromisse, es wird ne Gibson SG". Hab dann eine niegelnagelneue SG für 1500 DM bei "Guitar Village" in HH erstanden - es war nicht die teuerste SG im Laden aber die beste. Ist heute noch meine Meinung: Das Instrument, das unplugged am besten/lautesten klingt ist unterm Strich auch das beste und wird auch verstärkt den besten Ton liefern, egal, was drauf steht. PU's und Hardware lassen sich auswechseln, das Tonewood nicht.
Anyway, habe seither eine Menge Gitarren gekauft, u.a. eine Guild Bluesbird (800EU), eine PRS Special (1500), eine Fender US-Strat (650), ect...
Dann irgendwann kam der Tag, an dem ich meine Les Paul beim Gitarrenbauer meines Vertrauens bestellt hab. Bin seit den 70ern mit dem befreundet und bring schon ewig meine Klampfen zum reparieren oder pimpen zu ihm. Kenne auch seine Arbeiten und deren Qualität seit langem und fühlte mich dann irgendwann "bemüßigt", auch so eine besitzen zu wollen. Haben zusammen die Hölzer für Hals, Korpus und Decke ausgesucht, die PU's und Hardware sowie alle Details festgelegt - noch mehr "Customshop" geht eigentlich nicht. Habe für das Instrument dann 4000 Euronen berappt, was eigentlich noch ein Freundschaftspreis war.
Aber der Klang! Ehrlich, alles was ich bei mir rumstehen habe, klingt gegen diese LP als wenn es aus dem Telefonhörer kommt, Fakt!! Spiele eigentlich nur noch meinen Lester und habe es noch keinen Tag bereut. Überlege schon, ob ich nicht meinen Fuhrpark verscheuern soll um mir ein weiteres Modell (der baut neuerdings ES Modelle...!) zuzulegen.

Habe übrigens meine Gibson SG quasi als "Dauerleihgabe" an einen talentierten, jungen Gitarristen weitergegeben, der sie dringender brauchte, als ich.
Fazit? die Ansprüche steigen nunmal ganz automatisch mit den eigen Fertigkeiten, mit dem Alter, mit dem Einkommen natürlich und auch mit der Erfahrung. In einer perfekten Welt hätten natürlich die jungen Männer die tollen Klampfen und die dicken Autos, aber nicht in dieser Welt, ist leider so, muss man durch.

Salut!
 
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