Wieviel Verzerrer brauchts um glücklich zu sein?

Zunächst unterschiede ich nach Zerrern/Overdrive/Distortion-Pedalen, die als Ergänzung/Bereicherung des Amp Sounds dienen und den Charakter Pedalen, die eher wie ein Pre-Amp oder zusätzliche Vorstufe vor einem im wensentlichen cleanen Amp ihren Dienst tun. Und dann noch mal zusätzlich die Welt der Fuzz Pedale.
Mit der ersten Fraktion (Tube Sreamer; Boss-OD 1,2,3...; KOT; Zendrive; RAT;...) komme ich nicht so gut klar bzw. habe ich da noch keinen Zerrer gefunden, der mir weitergeholfen hätte. Meine Amp liefern mir meine "Brot- und Butter"-Sounds in der Weise, dass ich keine Not sehe, mit zusätzliche Boostern und Zerrer, das noch weiter zu shapen. Zudem steuer ich meine Sounds über ein Looper/Switching System und da wird es schnell sehr komplex, und aufwendig, Sound aus vielen Einzelanteilen aufzubauen und das zu programmieren. Daher sind mir da Charakter Pedale lieber/tauglicher, die dann bestmmte spezielle benötigte Sound direkt liefern und auch simpel ein- und ausgeschaltet weden können. Da habe ich mittlerweile eine kleine Auwahl von "Marshall in a Box" Pedale die für mich gut funktionieren :
  • Bogner La Grange --> mein Steppenwolf, Born to be Wild-Sound
  • Weehbo JTM Drive --> Stones, Blues Crunsh Sound
  • Weehbo JMP Drive --> Kombination der beiden obigen Pedale für mein Probenraum Pedal Board
Daneben habe ich auch Spaß an Fuzz Pedalen und kann gut verstehen, dass da das Suchen/Sammeln auch zur Sucht werden kann. Zum Glück bin ich dann noch so geerdet, dass ich mir mit dem Himmelstrutz Gramps+ ein Fuzz gesucht habe, dass mich begeistert, dass aber dennoch sehr vielseitig ist und sehr unterschiedliche Anwednungsfälle abdeckt. Für mein Probenraum Board habe ich mir das Bogner Oxford besorgt, was ganz ähnlich klingt.

Im Grunde komme ich so mit nominell mit maximal 3 Zerr/Fuzz Pedalen hin und selbst die nutze ich für maximal 10% der Stücke, die wir spielen. Aber bei den Pedalen, die ich mir dann kaufe bin ich auch ziemlich kompromislos. Wenn da ein Pedal dann 300€ kostet, ist das auch kein Hinderungsgrund und ich kaufe auch kein Pedal mehr, ohne es aussagekräftig vorher testen zu können!
 
Frage der Philosophie

Vor vielen Jahren habe ich für mich beschlossen, dass ich die Zerrsounds hauptsächlich aus dem Amp ziehe und die Pedale entweder den Ampsound pushen oder nur jene Sounds ergänzen, zudem der Amp so nicht in der Lage ist. Es macht für mich keinen Sinn ein Crunch-Kanal-like-Pedal auf dem Board zu haben, wenn der Amp das kann. Nicht zu vergessen sei auch, dass das Gainstagging nicht behindert werden sollte.

In meinem Falle habe ich im TC Electronics G-System abschließende 4 Loops zur Verfügung und zudem intern vor dem Loop einen Kompressor und nach dem Loop einen Boost. Die 4 Loops sind als Boost/OD/FUZZ (light)/FUZZ (hot) konfiguriert.

Da die Remote nur den Loop schalten kann, fallen Zerren mit mehreren Funktionen und auch Doppelbelegungen raus. Dass einer der 4 Loops zum experimentieren zur Verfügung steht, finde ich super. Da kann man sich auch das TC Nova Drive verkabeln und hat genug Futter.

Und ss ist ja nicht zwingend, dass dieser eine Experimentierloop immer am Ende sein muss.

Mit der Philosophie bin ich im Grunde recht gut aufgestellt und komme erst gar nicht dazu, Zerrpedale zu horten. Viel wichtiger finde ich Delay und Reverb, aber auch da ist Dank G-System für mein Empfinden alles verfügbar, was ich brauche. ;-)
 
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Ich muss zugeben, 12 Zerrpedale auf dem Board würden mich schon schwer nerven. Ich bin da eher versucht es etwas puristischer zu halten und hab entsprechend nur zwei Pedale, die in diese Kategorie fallen können. Ein Fuzz (EHX Satisfaction) und ein Overdrive (Boss SD-1). Den Rest hol ich aus dem Amp und das funktioniert großartig.
Aber das ist halt meine Philosophie, ich hab auch nur relativ wenig Verwendung für's Delay und andere haben ganze Batterien davon auf ihrem Board.
 
Seit ich mit meinen KoT Klonen (je 1 auf meinen beiden Boards) in Verbindung mit meinem nahezu clean eingestellten Tweed Super Amp mich absolut glücklich machende Zerrsounds gefunden habe, habe ich die weitere Suche eingestellt - sonst würde ich mir wohl ein Multi zulegen (was ich auch schon hatte). Seitdem spiele ich wesentlich mehr, tweake nicht mehr und bin soundtechnisch rundum glücklich. Die "Zerre aus dem Amp" Chose hatte ich auch bereits mehrfach, bin immer wieder zurück zu Einkanaler mit Pedalen und habe jetzt auch die nötige Gelassenheit, das zu akzeptieren :rolleyes:.

Also - zweimal der gleiche KoT-Klon und das wars :great:
 
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Ich muss zugeben, 12 Zerrpedale auf dem Board würden mich schon schwer nerven
Ne, ne, nicht alle auf dem Board, ich wechsle immer mal wieder. 4 ständig drauf, die jeweils dann noch mit nem Naga Viper gepuscht werden können.
Wir spielen halt von Dire Straits ( clean ), über AC/DC, Steppenwolf, ZZ Top bis UFO, also dann schon hi gain, kein Metal. Aber ich mag halt eben, dass ZZ Top auch so klingt und nicht wie etwas aufgebretzelter AC/DC Sound. Und gerade bei den älteren Sachen bekommt man dass mit Pedalen besser hin als mit den modernen Amps heute. Auch habe ich mit cleanen Amp und Pedalen die Lautstärke besser im Griff. Ist eben Jammern auf hohen Niveau. Mir gehts schon besser, wenn ich weis, dass ich nicht allein mit dem " Problem " bin.
Ich glaube ich muss doch mal einen Loop Switcher versuchen, finde bloß nicht den passenden bisher, entweder zu teuer, oder Zeugs dran was ich nicht brauche
( Midi usw. ).
Wir ham`s schon nicht leicht, wir Gitarristen, im nächsten Leben werd ich Flötenspieler.
 
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Ne wenn dann eine E-Triangel.:tongue:
 
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Eine gesunde Zahl ist zwischen 10 und 20 Pedalen.
Oder analog zur Anzahl der Schuhpaare der Gemahlin auch >20
 
das denke ich auch manchmal.
Ich nehme mir immer vor, das wars jetzt, aber ich bin schwach.
Der Witz dabei ist ja auch noch, dass viele Pedale ja eigentlich fast gleich klingen. Ich falle da immer wieder auf YouTube Videos rein. Keine Ahnung was die da alles anstellen, damit da manchmal so ein super Sound rauskommt, ich krieg das meißt nicht so hin.
Den Olli von Session hab ich mir schon abgewöhnt ( ist zwar ein Netter, mag bloß seine Verkaufsvids nicht so ), bloß an den anderen Sachen muss ich noch arbeiten.
 
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Ich nutze auch seit einigen Jahren zu 99% die Ampzerre (gut, mit meinem Triaxis bin ich jetzt auch recht flexibel).
Der Hauptgrund liegt für mich darin, dass ich bisher mit noch keinem Pedal zufrieden geworden bin. Für sich alleine gespielt klangen die Versuchsobjekte geil. Allerdings fehlte mir aber gerade im Bandkontext irgendetwas. Irgendwie hatte ich dann bisher das Gefühl als würden irgendwelche Frequenzen fehlen. Wahrscheinlich ein psychakustisches Phänomen. Vllt hab ich auch noch nie das passende Pedal zum jeweilig genutzten Amp gespielt.
Interessant wär für mich noch etwas pedaliges Richtung Fuzz. Aufgrund der Vielfalt am Markt kann ich mich aber einfach nicht entscheiden.
 
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Du meinst sicher so etwas :)
Mit günstigen Clonen?
Ja und nein...es gibt ja von einigen Pedalen Nachbauten....bestes Beispiel der TS.
Ein Freund war mal auf den Matshall gov'nor scharf,also dem alten. Da werden inzwischen Preise aufgerufen irre. Nach einigem suchen bin ich dann auf den danelectro daddy o gestoßen.
Der angeblich eine recht gute Interpretation sein soll.
Dachte ja erst an die billigen kleinen Kunststoffpedale. Aber Pusteblume,Metallgehäuse und macht einen recht wertigen Eindruck. Gebraucht bei EK 35€ inkl. Versand. Ich finde den irgendwie cool.
Ob es jetzt echt ein Clone ist weiß ich nicht hab kein vergleich. Aber es gibt eben Hersteller da bekommt man gutes Zeug gebraucht für relativ wenig Geld.
Ebenso meine George Dennus Pedale.
Solide "Handarbeit" aus CZ. Wollte bei EK eine Zeit lang keine Sau haben.

Damit will ich sagen das man nicht viel ausgeben muss wenn man auf schicke Boutiquesachen verzichten kann.

Ich persönlich bin nicht bereit deutlich über 100 oder 200 Euro für z.T. recht einfache OD Pedale zu zahlen. Die es am Ende schon 30 Jahre gibt und leicht abgewandelt wurden.

Kann natürlich sein das mir auch einfach das Geschick dafür fehlt die Feinheiten herauszuarbeiten.

Aber bei der schieren Anzahl an Zerrpedalen kann ich mir nicht vorstellen das de Masse sich signifikant unterscheidet
 
Genau meine Meinung, da ist nicht viel Unterschied, wenn überhaupt.
Habe schon etliche Klone, selbstgemachte und gekaufte mit den Orig. verglichen, für kein Unterschied. Betrifft sicher aber nicht alle.
Zwei Beispiele, der Love Squeeze Comp. von Rothwell kostet 175 €, die Platine von FuzzDogs plus Bauteilen ca. 25 € und das Ding klingt für mich sogar noch besser. Noch krasser ist der Jan Ray, den hat ein Bekannter von mir Orig. gekauft für 385 €, ist wwirklich ein guter, deshalb habe ich ihn nachgebaut auf Streifenraster und Platine ( Coda Effekts ), also 2 mal. Beim Vergleich hat man keinen Unterschied gehört, deshalb ging das Orig. zurück und er spielt jetzt mit dem Klon, allerdings muss ich sagen das Überpedal, wie es manchmal dargestellt wird, ist es nun auch wieder nicht. Der Preis für jedes Kit lag bei ca. 20 €.
 
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Damit will ich sagen das man nicht viel ausgeben muss, wenn man auf schicke Boutiquesachen verzichten kann.
Ich persönlich bin nicht bereit deutlich über 100 oder 200 Euro für z.T. recht einfache OD Pedale zu zahlen.

Es ist vielleicht auch eine Frage der Anzahl. Auf einen ganzen Schrank voll Boutique- oder Vintagezerren hätte ich ebensowenig Lust, wie auf einen Schrank voll günstigen Pedalen. Letztere sehe ich eher, wie in meinem Fall, als Übergang. Maximal vier Boutique- oder auch Vintagepedale halte ich für absolut vertretbar.*


*Edit: Nicht vertretbar halte ich dagegen 12 und mehr günstige Pedale.
 
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Maximal vier Boutique- oder auch Vintagepedale halte ich für absolut vertretbar.
Für mich hat das nichts mit vertretbar zu tun. Jeder kann kaufen was und so viel er will.
Ich sehe nur einfach oft (nicht immer) den Gegenwert nicht.
 
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Wie sind denn da eure Erfahrungen.
Ich hab früher viel rumprobiert, meistens ausgeliehen weil mir kaufen rein fürs Probieren doch zu unsinnig war. Konnte mich nie einigen und fand dann, dass je mehr Auswahl ich habe, um so mehr Probleme bekomme ich damit, sprich um so "unzufriedener" bin ich und immer verführt doch was anderes zu probieren.
Habe seit dem nur ein Zerrpedal (Boss BC-2) und die Amp-Zerren (2 Amps = 2 Zerren). Mit 3 grundverschiedenen Gitarren ergibt das mehr Möglichkeiten als ich Zeit habe auszukosten, aber immerhin fummel ich dann an nur einem Gerät und finde meist was passendes. Für Effekte die ich ganz selten mal brauche, in dem Fall zB Fuzz, habe ich ein MultiFX das zwar nicht perfekt ist, aber für meine Zwecke völlig ausreichend.
 
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Aktuell auf dem Board habe ich nur
Ibanez TubeScreamer
Carcosa Fuzz
(TC Elektronic Spark)

-> amp mit zwei Kanälen (clean & crunch). Ich kann damit sehr viele Sounds abdecken und bin zufrieden.


im Schrank noch:
Nobels ODR mini, Zvex Box of Rock, DIY TubeScreamer mit 2 voicings, Mooer Black Secret, Ibanez 850 Fuzz
Die benutze ich dann auch mal zur Abwechslung.
 
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Ein Zerrpedal ersetzt für mich persönlich niemals die ( Röhren-) Zerre eines Amps !

Der Gitarren-Youtuber " Stahlverbieger" hat es auf seinem Kanal mal so formuliert:
"Ein ( Zerr) Pedal sollte man wie ein Gewürz einsetzen."
So in etwa sehe ich das auch.

Ein Gewürz ersetzt keine Hauptspeise ( = brauchbarer Amp).
Es kann sie aber - wohl dosiert- verfeinern !

Mit reiner Pedalzerre in einen total cleanen Amp werd ich nicht glücklich;
klingt für mich ausnahmslos eindimensional, flach, komprimiert...
( als hätte man förmlich ein Stück von der Speakermembran "weggeschnitten")

Muss wohl am Dioden -Clipping liegen....:gruebel:
 
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