Nee, das ist eine Tatsache. Gerade im Radiopop und Metalbereich ist das ein ganz klarer Trend der letzten Jahre alles möglichst laut und möglichst komprimiert auf Platte zu bringen. Der sogenannte Loudness War.
Selbstverständlich sind die Möglichkeiten heute besser und ich wäre der letzte der das verdammen würde, sonst würde ich ja selber keinen einzigen Song auf die Platte bekommen. Aber das Anforderungsprofil hat sich geändert.
In den 70ern hatten die Leute, die sich Platten gekauft haben oft auch sehr viel in Musikanlagen investiert, gerade die Werke von Pink Floyd und King Crimson sind eher auf eine solche Abhöre optimiert.
So ein richtiges Billigsegegment gab es ja gar nicht, dafür war Elektronik an sich zu teuer. Und wenn man eh viel für den Verstärker ausgibt, dann hat man auch keine Skrupel ein wenig Geld und vor allem Platz für gute Boxen zu investieren.
Nicht dass Audiohardware schlechter geworden wäre, sie hat sich genau wie das Aufnahmeequipment sehr zum Positiven verbessert.
Meistens gehört wird allerdings über billige 5.1 Systeme denen der komplette Bereich zwischen dem Dröhn-Subwoofer und den Mininatursatelliten fehlt, Computerlautsprecher (braucht man nix drüber zu sagen) und Ipod-Ohrstecker, die ja nun auch nicht gerade den heiligen Grahl des Klangenusses darstellen.
Hört man einen Song in voller Umgebungslautstärke mit Stöpseln im Ohr so geht jede Dynamik sowieso unter. Schon mal Miles Davis in der Straßenbahn gehört? Da kommt nicht viel an.
Deswegen sorgt man vielfach dafür dass erst gar keine Dynamik in der Musik vorhanden ist, das sorgt auf eben diesen Abspielgeräten auf jeden Fall für ein größeres Hörvergnügen.
Leider auf Kosten des Klangs auf einer guten Anlage, bei der diese Dynamikreduktion gar nicht vonnöten wäre.
Bei Popproduktionen wird dies übrigens ausdrücklich gemacht um im Radio am lautesten zu sein.
Aber wie es aussieht kehrt sich dieser Trend immer mehr um. Jedenfalls kann ich öfter mal wieder eine Produktion sehen bei der auf sowas geschissen wird.