Mein Übungsplan besteht aus vier wesentlichen Punkten:
- Finger- und Rythmusübungen
- Das Nachspielen von Songs
- Mehr oder wenige freie Improvisation
- Theorie
Ich maße jedem dieser vier Punkte eine große Wichtigkeit zu da sie natürlich auch zusammenhängen. Das Ganze mal nacheinander:
Finger- und Rythmusübungen:
Definitiv der Ausgangspunkt für den Spaß an allem anderen. Auch wenn solche Übungen nicht immer Spaß machen, so sind sie doch immens wichtig um beim
Nachspielen eines Songs oder bei der
Improvisation exakt zum richtigen Zeitpunkt mit exakt der gewollten Technik exakt den gewollten Ton und auch exakt den Gedanken umzusetzen. Ich versuche stets das in solchen Übungen Gelernte ohne großartig darüber nachdenken zu müssen beim Spielen umzusetzen. Nur solche Übungen machen Fortschritte und Erfolgserlebnisse möglich, wobei sich diese teils schon bei diesen Übungen einstellen ("Ah, jetzt bekomm ich's hin!").
Das Nachspielen von Songs:
Dies ist sicherlich ein Punkt, der sehr viel Spaß bringt, aber auch hier kontrolliere ich mich, ob die
Rythmik stimmt und ob das in
Fingerübungen Erlernte auch richtig umgesetzt wird (Stichwort Handhaltungen usw.). Oft verbinde ich diesen Punkt bereits mit
Improvisation, denn öfters komme ich nach einiger Zeit des Übens an den Punkt, wo alles sitzt, aber wo ich merke, dass man da noch mehr machen könnte, oder vielleicht mal was in der
Theorie Erlerntes oder eine Idee umzusetzen oder es kommt auch einfach beim Spielen über mich und dann wird ein Lauf o.Ä.
improvisiert. Auch das bringt Fortschritte mit sich und man lernt auch durch das
Improvisieren was anwendbar ist/sein könnte, was man lieber lässt und zeigt auch, dass es sich lohnt sich mit
Finger- und Rythmusübungen zu beschäftigen.
Improvisation:
Wie bereits erwähnt wird einfach beim Spielen ohne großartig darüber nachzudenken oder auf neuem theorethischen Wissen aufbauend mal ein bisschen über eine Basslinie, ein Riff, einen Lauf oder was auch immer
improvisiert oder
variiert oder ich jamme zu irgendwelchen Loops oder Samples. Es gibt allerdings auch Zeiten, da sitze oder stehe ich einfach herum und spiele etwas vor mich hin oder probiere wieder einmal Sachen aus. Vorteile sind, dass man sich nicht auf das Abkupfern versteift und Erfahrungen sammelt, was machbar ist.
Theorie:
Natürlich ein ebenso wichtiger Punkt, denn hier geht es darum, Zusammenhänge zu verstehen, Dinge nachzuvollziehen und auch bei der
Improvisation nicht völlig ins Blaue drauflos zu spielen und sich dann zu wundern, wieso das so mies klingt, sondern Richtschnüre zu haben an denen man sich ohne langes Überlegen orientieren kann.
Also, versteift Euch nicht auf einen dieser Punkte, meiner Meinung nach sind alle wichtig und sie bauen ja teilweise auch aufeinander auf. Außerdem kann es auch sehr von Vorteil sein, sich mit anderen auszutauschen, Erfahrungen zu teilen (deshalb bin ich ja auch Mitglied in diesem Forum hier) und mit anderen zu jammen, bspw. mit dem Lehrer oder Freunden, Bekannten, Verwandten oder wer gerade da ist und Lust dazu hat. Das kann auch nicht schaden. Wie gesagt, alles hat seinen Sinn und Zweck und hängt irgendwo miteinandern zusammen oder baut aufeinander auf.
Gruß,
Carsten.