Timing beim Improvisieren

  • Ersteller Markus Gore
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Naja, klar ist es wichtig zu spielen, hab ich auch geschrieben...und natürlich hilft ein bisschen wildes unkontrolliertes rumgehämmer auf den Beinen nichts, aber wenn man gezielt übt hat das auch jeden Fall seinen Nutzen...ich hab mir so viel beigebracht und bin mir sicher, dass es mir etwas gebracht hat. Auch mit meinen Schülern kommt es vor, dass ich eine Stunde "Rhythmus" mache und da wird dann auch getrommelt...und was soll ich sagen? Es hilft.
 
...Und seid mir nicht böse: mit den Händen auf den Oberschenkel (oder sonstwo) 'rumhämmern, mag was bringen, wenn man Bongo spielen will, aber für die Gitarre? Na, ich weiss nicht....... .

natürlich hat das erst mal nichts direkt mit gitarre spielen zu tun, was das "technische/mechanische" betrifft. aber egal welches musikinstrument ich spiele, brauche ich dafür ein gefühl für rhythmik, und dafür wiederum kann es sehr nützlich sein sich mit dem schlagzeug spielen (oder percussion) auseinanderzusetzen. durch den anderen zugang lernt man die sache aus einem anderen blickwinkel zu sehen, was man dann auf das eigentliche instrument übertragen kann.

ein anderes beispiel, das in dieselbe richtung geht wäre tanzen lernen. auch da ist rhythmik eine grundlegende voraussetzung und man muß ein gefühl dafür entwickeln. sicher bringt das auch nichts direkt für das gitarre spielen. das vermittelte oder erlernte gefühl bleibt aber...

gruß
 
...Was soll dieses ganze krampfhafte "Timing - Lernen"?
...
Auch ich sage es immer wieder: Spielen, spielen, spielen, hören, hören, hören, spielen, spielen usw.usw.usw.. . Nur dadurch lernt man Timing, Phrasierung, Dynamik und alles weitere.
...

Muss echt toll sein, wenn man nie etwas üben muss, weil sich alles "rein spielerisch" ergibt... Vermutlich kommt daher auch der Spruch "Wer übt kann nichts..." ;)
 
Wenn es jetzt vorrangig darum geht, im Takt zu bleiben, führt wohl nichts um die Rhythmuspyramide mit Metronom herum. Incl. Fußtappen usw., üben hoch ganz viel.

Aber hier ist schon mal das Stichwort "drei über vier" gefallen, was sich gerade anbietet, wenn man Soli nicht nur durchleiern sondern spannender gestalten will. Diese Sachen muß man wirklich in den Bauch bekommen, da darf man auch nicht lange nachdenken müssen.

Mal über einen Takt 2x 3 8tel und 2 Achtel spielen, und die Akzente auf den Anfang jeder Gruppe setzen. Die Schwierigkeit besteht evtl. darin, in Triolen abzurutschen, das soll aber nicht.
Wenn das gut klappt, mal über 2 Takte ausdehnen: 4x 3 Achtel plus 4 Achtel, immer als schleife wiederholen.

Ganz gemein für mich war 5x 3 8tel + 1 8tel als Schleife......:eek:

Probier doch mal, hilft vielleicht auch, Taktgefühl weiterzuentwickeln.

geka
 
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emptypockets, was ist das eigentlich für eine unsägliche Angewohnheit, immer wieder gezielt in den Griff- und Spieltechnikbereich zu gehen, um dann dort zu verkünden, dass dieses und jenes 1. ja überhaupt nichts bringt (obwohl vor dir Leute z.T. ihre eigenen Erfahrungen weiter gegeben haben) und 2. sowieso überhaupt nicht erstrebenswert ist, weil irgendwer die Worte Speed, Arpeggio oder Wechselschlag in den Mund genommen hat. Ich habe noch nicht EINEN Metaller oder Jazzer (oder sonstwen) im Blues-Forum auftauchen sehen, der sich darüber beschwert hat, dass ihm zu untechnisch, zu langsam oder zu wenig verzerrt gespielt würde. Finde es unsinnig, hier so einen "Nachbarschaftsstreit" anzuzetteln. Wenn jemand fragt, wie mache ich auf der Gitarre das und das, dann braucht es da nicht jedes mal einen Oberlehrer, der dann wieder davon erzählt, dass er lieber BB King eine Note spielen hört als [insert random shred buffoon] 2. Dann mach das doch einfach. Die Jazzer streiten sich ja auch gerne mit den Klassikern. Komplett unnötig. Die freuen sich doch heimlich, wenn auf einmal alles viel klarer klingt, weil das Streichorchester die Töne richtig trifft. Bäm.
 
Das kann man dann mit Motronom als auch mit irgendwelchen Backingtracks und später Standards machen gell?
Wie schnell man zwischen den Rythmen wechselt ist dann auch wieder abhängig davon wie gut man geworden ist denke ich.

Von lang nach kurz. Du fängst an mit meinetwegen je vier Takten pro Subdivision und arbeitest Dich zu immer kürzeren Wechseln, bis Du irgendwann so sicher geworden bist, dass Du beliebig wechseln kannst. Es kommt dabei nicht auf hohes Tempo, sondern auf Präzision an. Da würde ich sogar eher zu langsamen Tempi raten (was natürlich icht ausschließt, später auch mal höhere Tempi auszuprobieren)

Wie gesagt, Rhythmuspyramiden sind Werkzeuge, die Du Dir selbst zusammenbauen kannst.

Grüße Thomas

P.S.: Es spricht auch nix dagegen, auch mal Licks durch die Pyramide zu schieben.. interessant, was sich dann so ergibt.
 
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emptypockets, was ist das eigentlich für eine unsägliche Angewohnheit, immer wieder gezielt in den Griff- und Spieltechnikbereich zu gehen, um dann dort zu verkünden, dass dieses und jenes 1. ja überhaupt nichts bringt (obwohl vor dir Leute z.T. ihre eigenen Erfahrungen weiter gegeben haben) und 2. sowieso überhaupt nicht erstrebenswert ist, weil irgendwer die Worte Speed, Arpeggio oder Wechselschlag in den Mund genommen hat. Ich habe noch nicht EINEN Metaller oder Jazzer (oder sonstwen) im Blues-Forum auftauchen sehen, der sich darüber beschwert hat, dass ihm zu untechnisch, zu langsam oder zu wenig verzerrt gespielt würde. Finde es unsinnig, hier so einen "Nachbarschaftsstreit" anzuzetteln. Wenn jemand fragt, wie mache ich auf der Gitarre das und das, dann braucht es da nicht jedes mal einen Oberlehrer, der dann wieder davon erzählt, dass er lieber BB King eine Note spielen hört als [insert random shred buffoon] 2. Dann mach das doch einfach. Die Jazzer streiten sich ja auch gerne mit den Klassikern. Komplett unnötig. Die freuen sich doch heimlich, wenn auf einmal alles v?iel klarer klingt, weil das Streichorchester die Töne richtig trifft. Bäm.
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Ich würde ja darauf dezidiert antworten, wenn ich denn ergründen könnte, was das alles mit meinen - gutgemeinten - Tipps die Spieltechnik betreffend zu tun hat.... .

Inwieweit zettele ich einen Streit an, wenn ich schreibe, dass man die ganze Spieltechnik, das Improvisieren, die Phrasierung, die Dynamik nur durch das Spielen lernt?
Was hat das alles mit Blues, Metal oder sonstigen Musikrichtungen zu tun?
Was ist schlimm daran, wenn ich schreibe, dass man sich nicht zu sehr unter Druck setzen soll?
Inwieweit sind das keine "Erfahrungen"?
Was soll dieser Spruch von wegen Oberlehrer? Da fragt jemand an, man antwortet, und dann ist man plötzlich der böse Oberlehrer?
Wenn irgendjemandem mein Schreibstil nicht gefällt, dann mag das daran liegen, dass ich mich bemühe, klar und prägnant zu formulieren. Wenn das im MB nicht opportun ist, kann ich es auch nicht ändern.

Grundsätzlich ist ein Rat nunmal ein Rat. Wenn man ihn nicht befolgen will, gut, das muss jeder selbst wissen. Aber was soll dieser Angriff? Bin ich ein schlechter Mensch, weil ich einen anderen Zugang zum Musizieren habe? (und den dann hier auch noch dreisterweise verkünde?)

@whiteout
Deinen Einwurf verstehe ich auch nicht. Wann habe ich geschrieben, dass üben nichts bringt und - so meinst Du es ja wohl - ich so gut bin, dass ich nicht üben muss?
Ich schrieb' was von "krampfhaftem Lernen". Das scheint mir doch ein bisschen was anderes zu sein!

Abschließend noch ein Satz an alle, die meine Ratschläge für Schwachsinn halten: Ich bleibe dabei: Spielen und Hören sind der Schlüssel zu allem!
Wer dem nicht folgen will, muss es nicht!

Und damit verabschiede ich mich aus dem Technik -Bereich und wünsche noch viel Spass mit Rhythmuspyramiden, Übungsplänen und "Timing - Lernen".
 
@whiteout
Deinen Einwurf verstehe ich auch nicht. Wann habe ich geschrieben, dass üben nichts bringt und - so meinst Du es ja wohl - ich so gut bin, dass ich nicht üben muss?

Ganz einfach... dein Beitrag scheint auszudrücken (d. h. er wirkt so auf mich), also müsste man sich über derlei Dinge keine Gedanken machen und einfach nur eine Vielzahl von Jahren spielen und Musik hören und dann wird das schon von alleine...

Das mag für dich (vielleicht im Nachhinein betrachtet) dein musikalischer Werdegang sein, aber IMHO funktioniert es einfach nicht für alle Menschen, weil jeder, wie du ja später auch schreibst, einen eigenen Zugang zur Musik und zum lernen des Instrumentes finden muss.

Ich schrieb' was von "krampfhaftem Lernen". Das scheint mir doch ein bisschen was anderes zu sein!

Und wo hast du herausgelesen, dass es hier beim TE um "krampfhaftes" Lernen geht? Ich habe das z. B. nicht so empfunden...

Abschließend noch ein Satz an alle, die meine Ratschläge für Schwachsinn halten: Ich bleibe dabei: Spielen und Hören sind der Schlüssel zu allem!
Wer dem nicht folgen will, muss es nicht!

Und damit verabschiede ich mich aus dem Technik -Bereich und wünsche noch viel Spass mit Rhythmuspyramiden, Übungsplänen und "Timing - Lernen".

Das ist leider wieder deine übliche Reaktion in so einem Fall... Du hast ja nicht unrecht... sagt hier auch keiner... nur so wie du es formulierst, ist es IMHO leider keine wirkliche Hilfe für den Fragesteller... Das man sich auch Zeit geben muss, Dinge zu lernen und zu verarbeiten ist klar. Auch dass Vieles mit der Erfahrung kommt ist IMHO total richtig und da darf man auch gerne mal daran erinnern, dass man sich den Spaß an der Sache bewahren sollte (was auch immer das für jeden Einzelnen sein mag)... aber trotzdem muss man dem Fragesteller doch "Ansatzpunkte" in die Hand geben, weil es sonst für manche Menschen sehr frustrierend wird und sie nicht voran kommen...

Mal ein einfaches Beispiel, was du angeführt hast... Man soll viel Musik hören... Hm... Ich höre meine Leben lang Musik... unterschiedliche Stilrichtungen... alles mögliche... Aber "höre" ich richtig und bewusst? Sprich das, was ich heraushören soll? Weiß ich worauf ich gezielt achten muss, ohne dass mich jemand anleitet und Hinweise gibt, worauf ich genau zu achten habe? Wenn nein, fürchte ich, dass ich noch mein restliches Leben Musik hören werde, ohne dass es mich an der Gitarre spielerisch weiterbringt... :nix:

Anderes Beispiel... Sport... Manche lernen einfach durch anschauen und abschauen von Dingen. Manche haben ein gutes Bewusstsein für den eigenen Körper und können sich selber analysieren (und daher auch selbst korrigieren, wenn sie entspr. Hinweise bekommen - wenn es gut läuft achten sie danach auch immer selbständig darauf und vergessen es nicht jedes mal wieder). Manchen muss man Übungen präsentieren, die nur einen (den richtigen) Bewegungsablauf zulassen, damit sich die korrekten Bewegungen festigen und automatisieren - bei Anderen geht das etwas einfacher und komplexere Übungen gehen auch...
Ich bin noch lange nicht fertig, alle "Typen" aufzuzählen und kann mir vorstellen, dass beim lernen von Instrumenten und von Musik ähnlich viele "Typen" existieren... Und du stellst dich immer wieder hin und schreibst, mal etwas übertrieben dargestellt "die Überrei ist Unsinn, spielt einfach und dann lernt ihr es schon in den nächsten 30 Jahren..." ;)

Das ist mir (und anderen anscheinend auch) oft zu kurz gegriffen... ;)
 
Hallo,

es geht ja doch um die Improvisation, also eine mehr oder weniger offene Ausführung des Musikstückes.
Damit verbunden das Problem, dabei aus dem Takt zu kommen (glaube ich)

Ich finde die Ratschläge von der ersten Seite gut, nicht auf volle Leistung zu spielen, weil ein Teil der Konzentration ja fürs "Vorausdenken" flöten geht. Der Kopf muss ja zeitlich doch ein ganzes Stück vor den Fingern agieren.

Oder anders gesagt, wenn nicht weit genug vorausgeplant wird, fehlt ja die Zeit für Korrekturen und schon kommt man ins Schlingern (ich jedenfalls).

Ich denke mal, emptypockets meinte mit mit dem Beitrag 17, dass durch viel Spiel und das Zuhören folgende Fliegen mit einer Klappe erschlagen werden:
Erstens festigt man das Gefühl für die musikalischen Zusammenhänge und schafft sich ein Ersatzrepertoire von Pattern um flexibler zu sein und zweitens kann man dann schneller abschätzen, was als nächstes geeignet erscheint.

Der Threadsteller spielt mit Sicherheit gut genug, um normale Timingprobleme auszuschließen - ich denke, dass die Besonderheiten des Improvisierens etwas "aus dem Takt" bringen.

Was und wie man üben soll steht ja schon geschrieben. Ich habe mir zum Üben immer ein paar Drumspuren gebastelt (mit einem alten Drumcomputer) und dann auf CD gebrannt. Schön mit einigen Fills in der Mitte und ein bisschen ausgeschmückt, dann über die Anlage laufen lassen und mit Gitarre dazu spielen. Macht mir persönlich mehr Spaß als das Metronomgepiepse und ist spannender. Aber natürlich Geschmackssache.....

Viele Grüße
 
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Gut, ich kann das ja mal kurz erklären, wenn du mir nicht gefolgt bist;

"Was soll dieses ganze krampfhafte "Timing - Lernen"?" - Wer redet von krampfhaft? Wenn der TE selbst merkt (durchs Hören!), dass er sein Timing verbessern möchte, dann ist daran etwas falsch und krampfhaft?

"Wenn einer hier recht hat, dann MOB!" - Dann wissen ja jetzt alle, wessen Posts als einzige zählen.

"Auch ich sage es immer wieder: Spielen, spielen, spielen, hören, hören, hören, spielen, spielen usw.usw.usw.. . Nur dadurch lernt man Timing, Phrasierung, Dynamik und alles weitere." - Steht im Kontrast dazu dass du sagst, du hättest einen anderen Zugang zum Musizieren. Es geht hier auch nicht darum, die Spontaneität zu verderben, sondern sein Timing zu verbessern. Es gibt Leute, die sich darüber freuen, wenn sich das Chaos lichtet.

"Anders wird es nichts!" - Das lass ich mal so stehen.

"Erst wenn man nicht mehr den geringsten Gedanken an solche Sachen verschwenden muss, hat man es geschafft!" - Dazu muss man sie "blind beherrschen". Die meisten müssen keinen Gedanken mehr an Spieltechnik, Timing oder Intervalle verlieren, wenn sie durch Übung sehr sicher darin geworden sind. Dazu muss man sich auch gut zuhören, keine Frage. Von vornherein keinen Gedanken daran zu verschwenden funktioniert für die wenigsten und kann im Frust enden, wenn man es nämlich nicht einfach alleine schafft.

"Und seid mir nicht böse: mit den Händen auf den Oberschenkel (oder sonstwo) 'rumhämmern, mag was bringen, wenn man Bongo spielen will, aber für die Gitarre?" Ja. Kann es. Was ist daran so abwegig?

"Inwieweit zettele ich einen Streit an, wenn ich schreibe, dass man die ganze Spieltechnik, das Improvisieren, die Phrasierung, die Dynamik nur durch das Spielen lernt?" - Es war doch nur vom Timing die Rede!

"Was hat das alles mit Blues, Metal oder sonstigen Musikrichtungen zu tun?" - Es ging mir um das Prinzip "Feeling", da du hier ja schon andere Threads geentert hast um die Sinnlosigkeit dessen herauszustellen, was der TE wissen wollte. Was hat er denn davon, wenn du ihm sagst, was dir alles so nicht gefällt?

"Was ist schlimm daran, wenn ich schreibe, dass man sich nicht zu sehr unter Druck setzen soll?" - Gar nix, nur hast du das so nicht gesagt sondern gleich mit krampfhaftem Lernen gleichgesetzt.

"Was soll dieser Spruch von wegen Oberlehrer? Da fragt jemand an, man antwortet, und dann ist man plötzlich der böse Oberlehrer?" - Nein, erst wenn man ein paar Mal gesagt hat, dass es "Anders nichts wird" und somit nur deine Meinung von Wert sein kann. Daher Oberlehrer.

"Wenn irgendjemandem mein Schreibstil nicht gefällt, dann mag das daran liegen, dass ich mich bemühe, klar und prägnant zu formulieren." - Ich würde es eher missbilligend nennen.

"Bin ich ein schlechter Mensch, weil ich einen anderen Zugang zum Musizieren habe?" - Darüber wage ich nicht im Entferntesten zu urteilen. Aber wo wir gerade bei Urteilen sind; Davon sprichst du hier nämlich die Härtesten, wenn du hier kategorisch erklärst, dass nur dein Rat etwas bringt (es sei denn, du nennst den einen User, der sonst noch Recht hat) und dir dabei nicht vorstellen kannst, dass Trommeln nicht nur für Bongos was bringen könnte. Genau darum geht's doch, du setzt voraus, dass sich jetzt jemand ganz verbissen hinsetzt ohne auch nur ein Fünkchen von Motivation und Spaß bei der Sache, und sich die Rhythmen stundenlang auf die Knie haut, bis es irgendwann sitzt. Das ist doch Quatsch, es geht viel mehr darum, in einen Flow zu kommen, bis das Ding von alleine läuft, bis der Körper Teil des Rhythmus wird und man ganz nach Belieben Akzente und Fills setzen kann. Habe ich früher auch beim Rumlatschen gemacht, nur eher so eine Art Beatbox. Heute kann ich auf der E-Gitarre Bongo spielen, gut ne? Naja, ich wollte dir eigentlich nur sagen, gesteh' doch den Anderen auch mal ein, dass sie - obwohl sie etwas lernen wollen - Spaß dabei haben können. Rhythmuspyramide mag ein blödes Wort sein und nicht nach Spaß klingen, aber man kann ja auch zu Songs trommeln oder die Gitarre hernehmen und die Hi Hat bei gemuteten Saiten mitspielen und jeden 3. Anschlag betonen. Die Gitarre ist ein sehr perkussives Instrument und warum sollte man das nicht erforschen? Schaden kann's nicht.
 
Hallo Seczko,

manchmal entsteht eine Diskrepanz zwischen dem gelesenen Wort und der eigenen Vorstellung dazu, vor allem wenn jemand sehr direkt schreibt. Der Wahrheitsgehalt vieler Zeilen lässt sich ja nicht leugnen - und auch diese Beiträge sind mit Sicherheit dazu da, das Threadproblem zu lösen. Und nicht um zu stänkern.
Ich würde sagen : Kollegen - lockerer werden, mit den Fingern macht ihr´s ja auch (das Gitarrenspiel meine ich natürlich)

wird bestimmt wegen o.T. gelöscht, also bitte schnell lesen

einen schönen Abend
 
Hey Vester, dein Gedanken finde ich sehr interessant.
es geht ja doch um die Improvisation, also eine mehr oder weniger offene Ausführung des Musikstückes.
Damit verbunden das Problem, dabei aus dem Takt zu kommen (glaube ich)

Ich finde die Ratschläge von der ersten Seite gut, nicht auf volle Leistung zu spielen, weil ein Teil der Konzentration ja fürs "Vorausdenken" flöten geht. Der Kopf muss ja zeitlich doch ein ganzes Stück vor den Fingern agieren.
Du triffst den Nagel auf den Kopf! Es ist genauso wichtig, sich während des IMPROVISIERENS auch an neu gelernten Fähigkeiten zu erinnern und alles zu automatisieren. Man verliert sich schnell und verfällt wieder in die alten Muster und Angewohnheiten... zu schnelles, zu hektisches ungenaues Timing / Rythmik.

Ich denke neben den ganzen hier angesprochenen ´Drills´ ist es ebenso wichtig sich selbst und den anderen Musikern während des spielens zuzuhören, klar. Das Vorrausdenken ist dabei ein ganz wichtiger Punkt den man auch üben muss. Von nichts kommt nichts ^^
 
Genau darum geht es, die Fähigkeit, seine Gedanken möglichst sofort (ohne Latenz :D ) auf's Griffbrett zu bekommen. Dabei entscheidet eben die Idee bzw. die "Natur" dessen, was man sich vorstellt, ob dazu eine bestimmte Technik oder sagen wir mal Fertigkeit nötig ist oder nicht. Und wenn man sich gerade wünscht, mit der Rhythmussection die Lok loszulassen, ist das ein ehrenwertes Unterfangen und die Motivation entspringt ja dann auch viel mehr einem kreativen Einfall als dem kalten Wunsch, sich die Technik draufzuschaffen nur um der Technik willen. Und man denkt ja da auch an den Zuhörer, der tight gespielte Sachen mehr zu würdigen weiß, als untighte. Und das tut er nicht, weil er einen übertriebenen aufgesetzten Qualitätsanspruch hat, sondern weil tighter Rhythmus einfach schneller und vor Allem leichter zu entschlüsseln ist, als untighter. Das ist auch bei 90bpm mit Swing der Fall, wenn da bspw. der Drummer gediegen swingt, aber die Bläser ganz gerade 16tel spielen (oder noch besser, nur ein Teil von ihnen), dann geht der schöne Groove einfach kaputt. Aber wie gesagt, ich denke auch, man kann und muss den Groove spüren und das geht immer noch am Besten durchs Mitmachen, ob das jetzt Trommeln, Strumming oder die ein oder andere Übung ist.
 
Und da ja bis jetzt keinerlei gitarristische Griff- oder Spieltechniken diskutiert wurden, geht's jetzt dort weiter, wo die Diskussion von Anfang an hingehört hätte: im Rhythmik-Forum.

Harald
 
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Ich empfehle da mal die DVD "Groove Workshop" von Victor Wooten (Bassist bei den Flecktones). Im Gegensatz zu seiner ersten DVD geht es hier nur am Rande um Technik, dafür vor allem um Musik und eben Groove, mit sehr sinnvollen Übungen und Ratschlägen, damit auf jeden Fall auch für nicht-Bassisten interessant. Victor verfolgt den Ansatz, dass Musik eine Sprache ist - wenn du sprichst, musst du auch nicht jedes Wort suchen, jeden Satz vorformulieren, du kannst in deiner Muttersprache ganz frei reden und so kann man auch Musik zu machen. Alles technische muss vollkommen selbstverständlich von selbst kommen, sodass du dich vollkommen auf den Groove, auf die Musik konzentrieren kannst und dich nicht rausbringen lässt, indem du über deinen Wechselschlag oder Skalen nachdenken musst.
Eine andere lustige Übung aus dem Workshop besteht z.B. daraus, dass er einen Student über einPlayback spielen lässt, wobei der Loop immer mehr abstrahiert wird, bis nur noch alle vier Takte ein Snareschlag auf die eins kommt, mit dem man wieder zusammen sein muss. Sowas lässt sich mit Sequel o.ä. nachbasteln und bringt schon unglaublich viel. Beim üben kann man es übertreiben, auch mal ruhig völlig sinnlos die Sau rauslassen, alle Register ziehen, einfach um an die Grenze zu gehen und das live dann wieder runterzufahren und umso musikalischer zu spielen. Ich weiß nicht, ob Victor Wootens Methode allgemeingültig ist, aber mich hat sie sehr inspiriert und weiter gebracht.
 
Und da ja bis jetzt keinerlei gitarristische Griff- oder Spieltechniken diskutiert wurden, geht's jetzt dort weiter, wo die Diskussion von Anfang an hingehört hätte: im Rhythmik-Forum.

Harald

Dann schiebe den Thread aus der thematischen Versenkung wieder ein wenig in die Gitarristenecke :D

Hier ein -wie ich finde außerordentlich lehrreiches- Video des norwegischen Gitarristen Morten Faerestrand zum Thema, in dem die meisten Aspekte praktisch dargestellt sind



Grüße Thomas
 
Ein Punkt, den ich entweder übersehen habe oder der tatsächlich nicht erwähnt wurde bisher: am Körper trainieren!

Ich habe verschiedene gute Rhythmusübungen bisher kennen gelernt - die Besten sind, wo du deinen ganzen Körper irgendwie einsetzt dafür.

Das heißt: auf der Stelle die Vierteln gehen und dazu verschiedene Rhythmen klatschen ODER mit der Hand auf der Brust die Vierteln klopfen und immer um eine Sechzehntel pro Durchgang verschoben ein "Ta!" deutlich sagen.

Beides Sachen, die mir immer helfen, wenn ich irgendwo grad den Rhythmus verliere oder mich "aufwärme" vor einer Session. :)
 
Hmm, also was mir geholfen hat:

Rythmus spielen ging ganz gut und bei den improvisierten Soli hatte ich ähnliche Probleme wie der TE.
Was mir geholfen hat war dann das Gleiche wie beim Rythmusgitarrenspiel lerne. Konstante Bewegung der Rechten Hand im Groove. Z.B. bei der Funkrythmus - Gitarre spielt man sehr viel mit Leerschlägen. Ich spiele Sololicks, die als Fills dienen sollen und daher "in time" sein müssen oft genauso. Meine Rechte Hand mit dem Plektrum "groovt" mit Luftschlägen und die Noten, die ich spielen möchte spiele ich dann auch. Wichtig ist dabei nur, die Konstante Rythmusbewegung der Schlaghand konsequent duurchzuhalten. Einfach mal ausprobieren. Mir hat das viel gebracht.

Gruß an die Gemeinde.

Dutchie
 
auch wenn ich gefahr laufe das der fragensteller vielleicht schon ein timing monster geworden ist und keiner weiteren hilfe bedarf hab ich noch ne gute übung (vielleicht gibts ja auch stille mitleser die das selbe problem haben)

programmiere dir einen click (zB in einer DAW) der 2 takte auf zwei und vier geht und dann 2 takte aussetzt. Die eins bei der der click wieder einsetzt würde ich markieren (mit ner glocke oder so). Das ganze kann man dann auf 4 oder 8 takte erweitern.
Anschließend würde ich verschiede Dinge damit üben. Einfach mal viertel spielen (als würdest du nen walking bass spielen) hilft ungemein ein Gefühl für einen steady puls zu entwickeln.
Du kannst frei darüber improviesieren. Das Metronom wird dir ne ganz klare Rückmeldung geben ob du dich noch in time befindest ;) Das mag vielleicht frustrierend sein wenn man immer 'daneben' ist aber wenn man dann mal die eins trifft freut man sich um so mehr ;)
Eigentlich kann man alles damit üben, Melodien, Begleitung, Impro was gerade so anliegt.

Ein weiterer Aspekt den du damit üben kannst, wo du im Eingangs post geschrieben hast das du Probleme damit hast, ist Formgefühl. Nämlich kannst du damit üben in einem Vier oder Achttaltiken Raster zu spielen und zur nächsten großen Eins zu spielen. Ein sicheres Gefühl für diese vier/acht-taktiken einheiten ist mMn der Schlüssel um nicht aus der Form zu fliegen. Dann ist es auch nicht mehr so schlimm wenn du mal den Faden verlierst weil du ziemlich schnell wieder reinkommen wirst wenn die nächste etwas größere eins kommt. (Das gilt natürlich nicht für Stücke die eine krummtaktike Form haben)
 

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